Es ist zu spät Bruderherz!

Du hättest mich in der Zelle lassen sollen." Eigentlich sagte die Chimäre diese Worte wohl eher an sich selbst, als an den kleinen unvernünftigen Beta, der nichts besseres zutun hatte, wie sich von einer gefährlichen Situation in die andere zu bringen und zu seinem Unmut steckte Theo mittendrin, statt nur dabei. Wie es dazu kam? Im Grunde genommen, war es am Anfang das erpresserische Spiel zwischen ihnen Beiden gewesen. Denn der so unschuldig dreinblickende Welpe, hatte es faustdick hinter den spitzen Ohren, beziehungsweise lag Theos verkümmerndes Leben an einen genauen Faktum. Das Schwert, was er der Kleine schwingend mit sich herumtrug und mit nur einer einzigen gezielten Bewegung Richtung Erdboden, sein Schicksal endgültig besiegelte. Doch es kam eben anders. Liam zerbrach es, direkt vor seinen fassungslosen blaugrünen Augen und er war nach so langer Zeit endlich ein freier Mann. Der falsche Fünfziger hätte also einfach umdrehen und das Weite suchen können. Wieso also stand er jetzt hier? Im Leichenschauhaus des Krankenhauses von Beacon Hills? Tja so genau wusste er es ja selbst nicht. Nur eins wurde ihn immer mehr bewusst, dieser verdammte Ort, brachte Dinge an die Oberfläche, die lieber ganz tief vergraben geblieben wären.

Noch besser im Erdboden." Theo hielt kurz inne. Man hatte es also doch hören können. Was faselte er da, natürlich konnte der kleine Welpe ihn hören. Aber auf seine Antwort war er keineswegs vorbereitet gewesen. Gezielt weiteten sich seine Pupillen, wobei er Liam genauestens in Augenschein nahm. Wann war das Kind bitte so mutig geworden? Die Chimäre erinnerte er sich an Zeiten, da stand er schützend hinter der elenden Nervensäge Stiles Stilinski, der beste Freund von Scott dem Alpha und immer noch nichts anderes wie ein einfacher Mensch. Doch jetzt agierte der mittlerweile 17-jährige vollkommen selbst. Ja sicherlich nicht unbedingt mit den besten Ideen, aber er stand durchaus seinen Mann und diese Erkenntnis ließ den Braunhaarigen durchaus schmunzelnd die Nähe zu ihm suchen, denn zu was der Kleine bereit war, konnte er schon lange. „Ach Wirklich?"

„Ja wirklich." knallhart und ohne mit der Wimper zu zucken kam es aus den zuckersüßen Mund, währenddessen die türkisfarbenen Augen nahezu stehend zu ihn hochsahen. Eigentlich war diese Szene schon ziemlich süß, die Liam ihn darbot, wenn er damit nicht direkt Salz in die klaffende Wunde streuen würde. Mit gezielten wenigen Schritten stand die Chimäre vor den Welpen, die flinken Finger schoben sich wie selbstverständlich unter das niedlich Kinn und bliesen den Kleineren seinen Unmut direkt entgegen, in der Hoffnung Liam würde endlich seine vorlaute Klappe halten. „Was denkst du, was ich dort getan habe? Mit meiner toten Schwester abhängen? In den wir unsere Kindheitserinnerungen aufleben lassen."

Ich dachte du verrottest da unten." Mutig wie eh und je, mit Zehen die sich versuchten unbewusst nach oben zu strecken, kamen diese Worte aus den vorlauten Mund und natürlich fiel dieser Versuch Theo auf und erinnerte ihn an soviel mehr. Dinge aus den wenigen glücklichen Tagen seiner verkorksten Kindheit und genau das wollte er gerade nicht, zog es lieber Stur vor den Blick vehement abzuwenden und das eben entstandene Loch seiner Meterhohen um sich erfassenden Mauer, wieder zu verschließen.
Womit Liam endlich einmal Recht hatte."

Was er aber nicht bedachte lag darin, dass jeder Moment, denn er mit dem Nervzwerg verbrachte, die Statik seines Bauwerks beeinflusste, denn unruhig wackeln taten einige Steine schon unentwegt.

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Ziemlich erschöpft strichen Zeige- und Ringfinger über die müden blaugrünen Augen. Zu lange war es schon her, wo diese etwas Ruhe fanden und die letzte verbrachten Stunden taten dem ganzen kein Abbruch. Denn stattdessen fuhr er lieber in einen alten halb verrosteten hellblauen Jeep durch die Dunkelheit und hoffte das die Zeit endlich rumging. Ohja völlig richtig geschlussfolgert. Theo saß nicht den anthrazitfarbenen Pickup der einst seinen Vater gehörte, sondern indem Auto des hyperaktiven Stiles, der es Scott schenkte, als er zum FBI ging und dieser es ihm großzügigerweise auslieh, bis das seine wieder vollständig in seinen Besitz überging. Vollständig war schon beinahe witzig, denn was davon wirklich tatsächlich noch zu gebrauchen war, das wusste wohl nur der Heilige Geist oder die Halsabschneider der einzigen Ortsansässigen Autowerkstatt. „Hah ich könnte ihn dafür die kleinen niedlichen Ohren langziehen."

Wen er damit meinte, war natürlich vollkommen klar. Der kleine schusselige Welpe hatte ihn plötzlich wie aus dem nichts heraus, in das Lenkrad gegriffen, bei voller Fahrt. Theo konnte sich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern, aber dass der Pickup plötzlich von der frisch geteerten Straße abhob schon. Danach wurde allerdings alles ziemlich verschwommen. Er wusste nicht einmal wieviel Zeit vergangen war, als er ziemlich benommen im Krankenhaus wach wurde. Aber anscheinend soviel, das seine Kratzer und Wunden schon völlig verschwunden waren und nur noch das hellgraue Shirt Beweise dafür hinterließ. Einer der Vorteile als übernatürliches Wesen, den normalen Gesetzen zu trotzen und doch hielt sich die ansteigende Freude darüber in Grenzen, währenddessen er versuchte klammheimlich aus der Notaufnahme zu schleichen. Wo zum Teufel war Liam abgeblieben?

„Theo! Theo pass auf!!!" Die panische klingende Worte, sie schrillten noch immer klingelnd in seine Ohren, als er sich durch den angrenzenden Flur bewegte und nahezu kaum verwendet wurde. Ein Vorteil den die Chimäre durchaus lobte, aber auch wenn es anders herum gewesen wäre, wusste er sich zu bewegen. Zu lange hatte er seine Zeit bei den Schreckensärzten verbracht und ohne diese Fähigkeit würde er wahrscheinlich nicht mehr unter den Lebenden verweilen. Wobei gestorben war Theo schon öfter als man vielleicht dachte und auch die Person, die gerade mit sorgenvollen Blick vor ihm durch die Tür ging, hatte nach der normalen Physik hier eigentlich nichts mehr zu suchen. Aber für einen wahren Alpha liefen die Uhren wohl völlig anders. Ob dies auch für seinen selbsterschaffenen Beta galt? Wohl eher nicht.

Es roch Vanillig fruchtig süß, als er einfach seiner inneren Stimme folgte. Eine Fähigkeit, an die sich die Chimäre erst noch gewöhnen musste. Die übermenschliche Sinne wie das kilometerweite Hören von der kleinsten Laus und den hypersensibelsten Geruch unter den vielschichtigsten Materialien aufspüren, für Theo war das alles reinste Routine. Aber auf sein Innerstes zu hören? Zu spüren wie sein Herz, plötzlich doppelt so schnelle Schlägen aussendete, wenn die türkisfarbenen Augen in seine sahen? Wie blubbernd der Magen zu singen begann, wenn die zarten Finger durch seinen Bartstoppeln strichen und welche magische Reaktion eine kleine erste zarte Berührung ihrer Lippen auf dem gesamten auslöste? Der Schauer ließ ihn gefühlt Wochenlang frösteln, ohne eine plausible Erklärung dafür zu finden. Alles Faktoren die wissenschaftlich nicht zu erklären waren und doch stattfanden. Es war alles so erschreckend neu und trotzdem fing Theo an gefallen daran zu finden, so sehr dass er mittlerweile schon spürte, wenn irgendetwas mit dem Welpen nicht zu stimmen schien und wenn er sich am Anfang noch selbst einredete, wie lästig es war, ständig den Aufpasser für dieses nervige Kind zu spielen, tat er eigentlich nichts auf der Welt gerade lieber.

Es passierte wie schon längst vorherbestimmt, da legte sich Theo zu den schlafenden kleinen Wolf. Sein verschwitztes längliches Haar, lag tief in dem immer noch  kindlichen Gesicht, die schweren Wunden waren Zentimeterdick mit Bandagen versehen und der sonst so attraktive muskulöse Körper, wirkte zierlich und schwach. Etwas von sich selbst überfordert biss sich die Chimäre nachdenklich auf die intensiv rot durchbluteten Unterlippe. War es das Richtige, was er hier tat? Bis jetzt wandelnde er eher im Schatten. Wenn er jetzt aber die muskulösen Arme nach der leuchtenden Sonne ausstreckte, würde er so vom Licht durchflutet werden, dass er sich von nichts von niemandem mehr verstecken konnte. Beides hatte seine Vor- und Nachteile und ob die gerissene Chimäre wollte oder nicht, er musste sich entscheiden. Dass dies aber wohl schneller geschah als gedacht, damit rechnete selbst der vorausschauende Kojote nicht. Denn kaum einen winzigen Moment später, wo das Augenlid sich kurz schloss und öffnete, da lag der zarte süßlich duftende Körper ganz eng an den seinen.

Nun war es aber so verlaufen, dass Theos dunkelbrauner Schopf wieder zuviel des guten nachdachte und Dinge tat, die er später doch wieder bereute. Genau aus diesem Grund stand der Körper jetzt schwer seufzend still. Die abgenutzten Converse direkt zwischen Glastür und marmorierter Fläche, wobei jede Bewegung zu unkontrollierten Zuckungen der Türen sorgten. Eigentlich wäre das Überwinden des Absatzes selbst für einen schwächlichen Menschen mit keinerlei Anstrengung möglich gewesen. Doch für die übernatürliche Chimäre schien es sogar in seiner Wolfswolf nahezu unmöglich. Sein Herz lag unnormal schwer stolpernd in seiner Brust, wobei sich seine Füße wohl bewegten, aber er das Gefühl nicht loswurde, der Klinikflur würde sich mit jeden Schritt nur noch verlängern. Ein endloser Tunnel, mit schmalen Umfang, der sich immer weiter schien zu verengen. Theo schluckte schwerfällig, während ihn vereinzelten Tropfen des Schweißes über die Schläfen liefen. Das alles hier, er musste es sich einbilden. Sowie das flackernden Licht der LEDs über ihn, die nach und nach erloschen und die aus der Dunkelheit plötzlich entstandene Schatten, die sich langsam aufrichteten, unfreiwillig Leben einhauchten, wobei sie sich zu dem Kojoten umdrehten und mit blutverschmierten scharf durchdringenden Reißzähnen nahezu sadistisch angrinsten.

Liam!!!" Er schrie seinen Namen so verzweifelt heraus, dass er glaubte an Ort und Stelle wegen des beengenden Gefühls seines Brustkorbes augenblicklich zu ersticken. Die sonst so kühlen Blaugrünen Augen, lagen im warmen flüssigen Gold dar, während die Zähne scharfkantig rasant nach Oben wuchsen. Schon fast bebend kam das Brüllen aus dem weit aufgerissenen Mund, währenddessen ihm ein Gedanke keine Ruhe gönnte. Er musste schnellsten zu ihm, bevor es zu spät war.

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Anfang? Pah! Was für ein Schwachsinn!" Augenrollend sah er hoch an die dunkle Zimmerdecke, wo sich die restlichen wehenden Blätter des naheliegenden Baumes durch die Straßenlaternen bewegend widerspiegelten. Liam wusste nicht wie spät es war oder welcher Tag bald anbrach, jegliches Zeitgefühl hatte er verloren. Zu sehr hallten die Gesprächsfetzen von Mason in seinen Wirren Gedankengängen nach, die wie die Wäschetrommel im Schleudergang sich drehte und drehte, aber nie zum stehen kam. „Als ob gerade er auf mich warten würde." Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit würde er ihn auslachen, während er sich krümmend auf den Boden liegend den Bauch hielt. Wir redeten hier schließlich um niemand anderen wie Theo der lebende Sarkasmus Reaken. Nichts was er tat, nahm er wirklich Ernst und wenn doch, dann nicht ohne jeglichen Hintergedanken ihn vom Nutzen zu sein. Wie es aber zusammenpasste, dass er Liam permanent unter seinen rettenden Schutzschild stellte, das verstand der verwirrte Jungwolf noch weniger wie die heißen Küsse, die sie miteinander austauschten.

Doch konnte Theo überhaupt lieben? Was veranlasste einen kleinen unschuldigen Jungen zu so einer Tat? Was passierte mit ihm in den nach Verwesung ausdünsteten Erdloch, wovon er so völlig verändert zurückkam?

„Wo ist meine Schwester?" Der kleine Werwolf hatte schon ein Vielzahl von Gesichtszügen an Theo kennengelernt, wovon mindestens die Hälfte erstunken und erlogen waren, aber so einen? Die grünblauen Augen starr vergrößert, sodass man glaubte, sie hätte jegliche Art an lebendig verloren. Der weit aufgerissene Mund auf dem verschmutzten Gesicht, währenddessen er Liam gewaltsam am Hals gegen die dampfenden Abwasserrohre drückte. Das machte sogar den unerfahrenen Welpen Angst, der ja eigentlich die Zügel in den zitternden Händen hielt und auch wenn er nichts als puren Hass für die Chimäre empfinden sollte, in diesem Moment, lag so etwas wie Mitleid in der Luft, wenn auch nur ein ganz klein wenig. Erst glaubte er, der Größere wollte ihn tatsächlich umbringen?

D-Du hast s-sie umgebracht, w-weißt du d-das nicht m-mehr?" gab der eingekesselte Junge keuchend von sich, währenddem die feuchten Perlen des Schweißes an seinen empfindlichen Rücken herunterliefen. Ob es falsch war in dieser Situation Salz in die Wunde zu streuen? Im Grunde genommen schon und doch auch wieder nicht. Denn in seinen Pupillen kehrte Bewegung zurück, währenddessen sich seine Stirn tief runter an Liams Brust drückte und auch wenn sie in diesem Moment nicht alleine waren und Hayden jede noch so kleine Bewegung mit ihren übernatürlichen Augen wahrnahm, konnte er den Drang nicht widerstehen, die kribbelnden Arme um ihn zu legen. Ihm schlug das Herz bis zum Hals, als der betörende Körpergeruch den Beta tief in der aufrechten Stupsnase kitzelte. In diesem Moment, da wusste es der kleine Welpe eigentlich schon. Das schicksalhafte Schwert, er musste es zerstören.

Das hättest du lieber nicht tun sollen." Ein Gespür von unerträglicher Mordlust und modrigen Geruch schlug ihn förmlich entgegen, während ihn etwas so massiv in die Kissen drückte, das jeglicher Sauerstoff sich aus seinen Lungenflügel drückte. „Wegen dir kleiner Wolf wurde mein Wunsch nach Rache vollkommen zu Nichte gemacht." Aus milchiger Konsistenz entstanden plötzlich Umrisse und Formen, daraus wuchsen dunkle lange schwarze Haare, blaugrüne leeren Augen und ein sadistisches knurrendes Grinsen.

„Tara..." keuchte Liam fast Wortlos, als die kalten knochigen Finger, sein reines blasses Gesicht streiften. Eine unfassbare Kälte ließ ihn erzittern. Er wollte sie von sich stoßen, aus dem Zimmer rennen und Schutz in seinen Armen suchen. Sowie es immer war. So offensichtlich dass es der Jungwolf erst jetzt erkannte und doch war er Theos Schwester hilflos ausgeliefert, die über eine unglaubliche Kraft verfügte, sodass dem wimmernden Jungen jeder einzelne Knochen seines Skeletts schmerzte. „Aber weißt du was? Das lasse ich nicht mit mir machen, nicht von einen noch halben Kind wie du es bist."

Was meinte sie damit? Was hatte sie vor? Bevor Liam überhaupt die an sich gestellten Fragen verarbeiten konnte, spürte er einen nie vorher dagewesenen Schmerz, der ihn rabiat aufschreien ließ. Nicht einmal seine erste Wandlung zu einem Werwolf, war so heftig gewesen, als würde ihn jemand beim lebendigen Leib auseinanderreißen. Mit letzter Kraft hob er seinen Kopf nach oben und sah direkt an sich herunter. Der Jungwolf rechnete mit den schlimmsten, während er bei den anbleibenden Symptomen damit kämpfte, nicht das Bewusstsein zu verlieren. An sich wirkte alles wie immer, wäre da nicht der fremde rechte Arm der tief in seiner Brust ragte. „Ich habe dich gewarnt kleiner Welpe, aber du wolltest nicht hören und ließt ihn in dein Herz."

Also doch! Es war alles von Anfang an real gewesen. Die immer wieder kehrende Alpträume, die ihn am ausgiebigen Schlaf hinderten. Die kontinuierliche Schwäche, die durch seinen schmerzenden Körper glitt und der vor wenigen Stunden erlebte Unfall, den sie wohl verursacht hatte. Alles, wirklich alles ging auf ihre Kappe und anscheinend war sie mit ihren wahnsinnigen Plänen noch lange nicht fertig, als der kleine Jungwolf vor Qualen nahezu aufbrüllte. Sein kompletter Körper erzitterter durch die Eiseskälte die plötzlich sein kleines panisch klopfendes Herz umfasste und fest zusammendrückte. „Eigentlich ist es viel zu Schade. In dir steckt eine Menge Potential."

Völlig vernebelt nahm er die Umgebung war, währenddessen er röchelnd seinen Kopf nach hinten warf. Liam war völlig im Klaren, was kurz davor war zu passieren. Sein viel zu kurzes Leben, was er eigentlich nie richtig genoss, war kurz davor ausgepustet zu werden. Wie der flackernde Docht einer durchschnittlichen Kerze und das Einzigste zu was er jetzt noch fähig war, war es einfach über sich ergeben zu lassen. Japsend kämpfte der junge Wolf mit überlappenden Atemnot, sah schwach an die anfreundene weiße Wand, wo er etwas entdeckte, was ihn kurz seinen Lebensmut wiedergab. Der gelb leuchtende Schalter, der eigentlich als Herzalarm beschrieben wurde, er lag direkt vor ihm, er musste nur noch die Finger danach ausstreckten. Aber egal wie sehr er es auch versuchte, ganz zart die Handflächen über das zerknitterte Lacken wandern ließ, er blieb chancenlos, bis ihm endgültig die Lider zufielen und alles um ihn herum schwarz wurde.

„Liam? Hey mach keinen scheiß!"
Wohlig warm, duftende Kiefernnadeln getränkt in klebrigen Honig. Es durchflutete jede noch so kleine Zelle des jungen Wolfes und doch wollte das Leben nicht in ihm zurückkehren. Zu sehr frass sich die klirrende Kälte durch ihn hindurch, wobei er das sadistische Grinsen direkt in seinen Gehörgängen spürte. Zu sehr es Liam auch wollte, er war gefangen zwischen hier und jetzt, ohne Möglichkeit von selbst zurückzufinden, was ihn so trauern ließ, das dicke Tränen über das kalkweiße Gesicht liefen.

Liam!!!" Knurrende Signale, voller Machtgefühl und dunkel, sodass der bewegungslose Körper erzitterte und jedes freie Härchen aufstellte. Der Geruch von frisch gefallenen Kiefernnadeln auf Herbstnassen Boden mit dem gewissen Punkt von klebriger Süße, es ließ ihn die tonnenschweren Lider aufreißen. Glühendes gelb, scharfkantigen Klauen an jeden seiner Wangen und spitz zulaufende Zähne. Es war kein Mensch, der ihn in den muskulösen Armen hielt, nein es war die Chimäre. Das Wesen, was ihn jedes Mal vor den unvermeidlichen rettete und es wohl auch dieses Mal tat. „T-Theo" nicht mehr als ein Flüstern kam über die bläulichen verfärbten Lippen, bevor diese vollkommen in Beschlag genommen wurden. So intensiv und gierig, das Liam fast das Atmen vergaß. Fordernd und doch mit soviel Gefühl, sodass der Jungwolf garnicht anders konnte, als insgeheim in dem nährenden Kuss hinein zu grinsen. Es war vorbei. Sie hatten sich wieder und endlich würde alles gut werden. Jedenfalls glaubte er es bis zu diesem Moment. Als sich doch plötzlich innerlich ein reißendes Gefühl ausbreitete und den kleinen Körper erzitternd so zum Husten brachte, sodass das rötliche Lebenselixier, durch die Schneeweisen Zähne glitt, da wusste der unvernünftige Welpe, das rein garnichts in Ordnung war.

„Es ist zu spät Bruderherz. Du hast sein Schicksal besiegelt, indem du ihm das Herz stahlst."
Ängstlich drückte sich der wimmernde Körper gegen den Größeren, währenddessen das Türkisblau noch ein letztes Mal in das Gesicht des wahnsinnigen Gestalt sah, bevor diese in den dunklen monströsen Schatten so schnell verpuffte, wie sie entstand. Liam seufzte vorsichtig auf, wobei sein dröhnender Kopf, sich gegen die muskulöse Brustpartie von Theo drückte. Eigentlich sollte er erleichtert sein und doch war im klar, dass das Spiel gerade erst richtig los ging und wer tatsächlich als glorreicher Sieger daraus hervorging, dass stand wohl in den Sternen.

Und weiter gehts mit einem rachsüchtigen Geist und zwei Chaoten die sich wohl endlich gefunden haben, oder etwas doch nicht?

Wer weiß^^

Manu ❤️

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