Du solltest gehen Liam!

Es war der Tag wo ein kleiner unvernünftiger Junge, auf den Dach des Krankenhauses von Beacon Hills stand und Sachen zu Gesicht bekam, die nicht für seine türkisfarbenen Augen bestimmt gewesen waren. Ehe er sich versah, war er mittendrin, sein linker Unterarm wies eine klaffende blutende Wunde auf und das eben noch blutrünstige meterhohe Wesen mit feuerroten Augen, entpuppte sich als Scott, Scott McCall. Der Noch-Captain des Schullacrossteams der Beacon Highscholl, den er zu gern voller Arroganz den Rang ablaufen würde und dessen ungewöhnlich messerscharfen Zähne, ihn gebissen hatten, gebissen!!! Damit fing die Misere gerade erst an....

„Was machst du überhaupt mit ihm?" Zwei Chaoten, von der ersten Minute an, die besten Freunde, wobei der Mensch, der Kopf des Ganzen war. Jedenfalls wenn dieser richtig funktionierte. Heute allerdings, lag der Schock knietief auf den schlaksigen Körper des hyperaktiven Stiles.
„Er ist Im Obergeschoss."

„Und tut was?" Es war relativ untypisch für Scott, eine für ihn relativ fremde Person, mit nach Hause zu nehmen. Gerade wenn es in diesem Fall um Liam Dunbar handelte. Der 15-jährige Überflieger hatte sie alle beim Lacrosstraining dermaßen übertrumpft, sodass es doch erst zu diesen Unfall kam und die Folgen, die sie jetzt zusammen ausbaden mussten. Beziehungsweise Stiles Stilinski, der immer noch nicht so richtig verstand, was sein bester Kumpel ihm damit eigentlich sagen wollte.

„Äh rumliegen!"

Rumliegen war in diesem Fall völlig untertrieben, die kleine Made lag eher in der Wanne, gefesselt und geknebelt und wimmerte vor sich hin, währenddessen Stiles nur die dunklen Knopfaugen verdrehte und den Duschvorhang bis zum Anschlag wieder zuzog. Was sollte er auch sonst tun? Das hier war Kindesentführung. Ja „Kind" der Kleine war doch noch grün hinter den Ohren und zu allen Übel jetzt auch noch ein Werwolf. Das hatte Scott mal wieder ganz toll hinbekommen.

„Liam? Wir werden das Klebeband von deinem Mund nehmen. Wenn du schreist, geht es gleich wieder drauf. Wenn du leise redest, bleibt es ab, verstanden?"
Immerhin war ein Plan entstanden. Der Kleine saß auf einen alten wackelten Stuhl gefesselt in Scotts vier Räumen und nickte eifrig, wollte er doch endlich dieses Klebeband von seinen Mund losbekommen, was höllisch juckte.

Okay" Eher sagte Stiles es sich selbst zu. Denn auch wenn er es nicht zugab, hatte er keine Ahnung wohin das alles führen würde. Nur einen Versuch war es wert. Also zog er den wimmernden Liam das Klebeband von den Lippen und fing an zu erklären.
„Okay Liam, jetzt hast du heute Abend viele verwirrende Dinge gesehen und verwirrendere Dinge werden passieren, wegen der verwirrenden Dinge, die heute Abend passiert sind. Verstehst du das?"

Nicht wirklich."

Gut das ist gut." Besser als wenn er jetzt hier panisch losbrüllen würde und die Nachbarn die Polizei riefen, womit der leitende Sheriff hier auftauchte, der niemand anderes wie sein Vater war und dann musste Stiles sich erklären, warum zum Teufel er schon wieder bei einer Entführung beteiligt war. Ja wieder, damals als Jackson...ach egal.

Ähm ich hab es auch nicht verstanden." Scotts hilfloser Blick wie ein Fisch zappelnd auf den trockenen, es war definitiv nix Neues und dass sich Stiles immer wieder fragte wie Scott ein Alpha sein konnte, obwohl er von Begriffsstutzigkeit kaum noch zu überbieten war, ging auch schon durch die Regelmäßigkeit unter und doch hätte er sich von seinen besten Freund eindeutig mehr Unterstützung gewünscht. Denn gebissen hatte schließlich er ihn.

Vielleicht solltest du es ihm sagen..."

Was mir sagen?" Na ganz Prima der Kleine hatte Blut geleckt, Stiles hoffte jetzt nur dass dies gut gehen würde. Abstand haltend sah er zwischen Beiden abwechselnd hin und her, um im Notfall einzugreifen. Was definitiv der Fall sein würde.

Liam... was mit dir passiert ist...was ich dir angetan habe? Was ich tun musste, um dich zu retten. Es wird dich verändern."

Es sei denn, es tötet dich. Frage dich selbst, was besser ist." Besser direkt und durch die Mitte, so dachte jedenfalls der einzige Mensch in der Runde. Für langes rumgeeiere blieb keine Zeit. Der nächste Vollmond klopfte schon fast an die Tür und jeder wusste, was das zu bedeutet hatte. Naja jedenfalls jeder außer Liam natürlich.
Was?" Die bernsteinfarbenen Augen sahen skeptisch nach unten, als sie das kindliche Gestammel genauer inspizierten. War er vielleicht etwas zu hart gewesen? Ja definitiv, hörte er doch ein herzzerreißendes Schluchzen, was Stiles dann doch etwas unsicher werden ließ. „Uh-oh weint er etwa?"

Liam es ist alles Ok. Du wirst wieder in Ordnung kommen. Du wirst nicht sterben." Dass sich Scott seiner annahm, war definitiv sein Plan. Denn Scott hatte kein Stück Erfahrung, wenn es um Kinder ging und Liam war eben immer noch eins. Der hyperaktive Schlaumeier war eben nur hier, um die Fakten auf den Tisch zu legen, was sonst keiner tat.
Wahrscheinlich nicht."

Hör auf!" Bitte? Hatte Scott ihn jetzt wirklich darum gebeten den Mund zu halten? Es war doch eben Fakt also muss es auch klargestellt werden. Naja vielleicht sollte er es etwas anders formulieren. Tief atmete er nochmals durch, bevor er den fragend blickenden Liam, die verdienten Antworten schenkte.
„Okay, vielleicht."

Würdest du mir einfach einmal zustimmen?" Bitte? Warum sollte Stiles dem wilden Gestammel seines besten Freundes auch noch Bestätigung geben? Sie hatten beide oft genug mit ihren eigenen Augen gesehen, wohin das alles führen konnte und dabei waren Stiles Optionen noch milde formuliert. Schmollend zog er die Unterlippe nach vor, bevor er den wilden gestikulierenden Handbewegungen folgte und stöhnend nachgab.

Liam bist du ok?" Sicher war der Kleine ok. Vielleicht etwas panisch, oder weinerlich, aber er lebte, hatte Farbe im Gesicht und knurrte ihn dunkel an, als er sich runterbeugte und das Klebeband abriss...
„...Okay, bevor wir uns entschuldigen, aber ja, es tut uns wirklich leid...." ...und der Stuhl knallhart auf sie niederging.

Liam was zur Hölle ist dein Problem?"

„Wumm!!!" Wieder ein Schlag, diesmal volle Breite in die Magengegend, was die Galle direkt auf Wanderschaft schickte und ihn gequält würgen ließ. Der Kleine hatte wirklich einen Schlag drauf und würde dafür definitiv büßen. „Schnapp ihn dir!"

Ahhhhhh!!!" Die Gummisohlen scharrten regelrecht auf den alten Holzboden, als sie sich wild schlagend auf ihn stürzten und fielen. Die komplette Treppe nach unten. So schnell wie möglich, packte sich Stiles alles was er zu fassen bekam. Ich hab ihn! Ich hab ihn! Ich hab ihn!" Fast schon euphorisch schrie er seine Freunde durch die Haustür, bis er erkannte, was er da mit den verkrampfenden Finger umschlossen hielt.

Es war Scotts Bein!

Dein Plan war genauso scheiße"

Hey so unfair sollte man auch nicht mit ihm sein. Eigentlich war er Narrensicher, wenn sein bester Freund nicht der größte Narr des Ganzen gewesen wäre. Somit würden sie Morgen wieder ihr Glück versuchen und wenn dies auch nicht funktionierte, dann eben übermorgen. Alles war besser, als dieses aggressiven emoartigen Sourwolf um Hilfe zu bitten. Das würde Stiles nämlich niemals freiwillig tun.

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Diese Zeiten sie fühlten sich für Liam mittlerweile so dermaßen weit weg an, dass er glaubte um zwanzig Jahre gealtert zu sein. Dabei waren es nicht mehr als zwei, als aus den pubertierenden Teenager mit aufgeprägten Wutanfällen, der Beta des wahren Alphas wurde. Der einzige seiner Art, gebissen von Scott höchstpersönlich und jetzt dem Tode geweiht. Auf zwei gesunden Beinen stieg er vorsichtig von der Beifahrerseite des hellblauen Jeeps aus. Theo sei Dank war das gebrochene Bein mittlerweile Passé und auch wenn ihm der Gedanke erst überhaupt nicht gefiel, dass ausgerechnet er seine kompletten Schmerzen aufnahm, war Liam doch froh, etwas Routine zurückerlangt zu haben. Wenn man das überhaupt so nennen konnte.

Kurz gesagt fühlte er sich wie auf den Präsentierteller, als er leicht lädiert die Tierklinik betrat. Seine Freunde brauchten nicht mal etwas sagen, alleine ihr Blick reichte aus und als im Hintergrund ein leises „Liam" seine Ohren traf, da verlor er jedes Gramm an Selbstbeherrschung. Das strubbeliges dunkelbraune Haar lag wie immer wild auf den überaus intelligenten Kopf, das graue Shirt, was er trug, wirkte wie immer 3 Nummern zu groß und die intensiven dunklen Knopfaugen funkelten verräterisch. „Stiles?" Es war eher eine Frage von Liam, als eine Feststellung die er zögernd von sich gab, als er sich in den erwarteten Körper drückten. „W-was machst du hier?" Eigentlich war ihm die Antwort durchaus schon klar, trotzdem konnte der Jungwolf es nicht ganz verstehen. Denn Stiles College war in Washington D.C. also nicht um die Ecke und als Anwärter beim FBI sollte mal wohl lieber am Ball bleiben, als wegen jeder sinnlose Lappalie den Staat zu verlassen. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich die Füße still halte wenn hier mal wieder die Welt kurz davor ist unterzugehen? Also klärt mich bitte mal auf. Gibt es neue Erkenntnisse?"

Nicht wirklich. Laut den Untersuchungen von Isaacs Blut, konnte man weder eine Vergiftung, noch einen Bakteriellen Erreger feststellen. Selbst die Datenbank mit allen je aufgezeichneten Erkrankungen bringen uns nicht viel weiter. Es muss also etwas anderes sein." Sicher war es etwas völlig anderes. Ein rachsüchtiger Geist, getrieben durch den unfairen herbeigeführten Tod und die dazu entstandene jahrelange Wut. Nur wie der Virus und die direkte Anhaftung an ihm zusammenpasste, das wollte in den kleinen Wolfkopf noch nicht hineingehen. Resigniert ließ er die angespannten Schultern hängen, als gerade diese von jemanden erfasst wurden.
„Ich hoffe jetzt auf dich Liam, Theo hat uns erzählt was passiert ist." Es war Deaton, der plötzlich direkt nur zu ihm sprach, nachdem er die Fakten in seiner sachlich medizinischen Kompetenz auf den Tisch legte. Der praktizierende Tierarzt Beacon Hills, der wohl nahezu jede Art von Lebewesen schon auf den Behandlungstisch gehabt hatte und damit hielt die Spannweite auch nicht bei den Kreaturen stehen, die man angeblich nur in tief vergrabenen Büchern des Horrors fand. Eigentlich war Deaton nahezu ihre menschliche Datenbank, die ihnen schon gefühlt hunderte male den wölfischen Hintern rettete und sei es auch nur, um es vor der normal Sterblichen fernzuhalten. „Eine Herzattacke in deinem jungen Alter ist schon recht ungewöhnlich, gerade wenn man überlegt dass du im Grunde genommen vor so etwas verschont bleiben solltest. Genau deshalb wäre eine Blutprobe für mich sehr wünschenswert. Du hast doch nicht dagegen Liam?"

Wie bitte Herzattacke? Sollte das ein Scherz sein? Tara hatte ihn mit ihren messerscharfen eiskalten gierigen Händen nahezu zerfetzt und das panisch klopfende Herz, bei lebendigen Leib, fast aus ihm herausgerissen
und wenn Liam nur ganz kurz die türkisfarbenen Augen zuflattern ließ, da sah er sie direkt mit ihren sadistischen Grinsen vor sich, während in ihren Händen, die Blut durchdrängte Sichel des Todes prangte. Fassungslos schüttelte der Jungwolf mit den Kopf, wobei ihm die viel zu langen mittelblonden Strähnen tief ins Gesicht fielen. Das alles, es war genauso real wie der stechende Picks der Spritze, die sich gerade gnadenlos in Vene des rechten Armes bohrte. Liam war sich ganz sicher, er wäre vorhin beinah gestorben, sein flatternder Muskel blieb für einige Sekunden stehen und wenn Theo nicht gewesen wäre, würde er hier wohl nicht mehr so gelassen sitzen, die kurzen Beinen zappelnd durch die Lüfte manövrieren, während die Chimäre, tief im Schatten stand und den Blick gezielt von ihm abwendete. Nahezu hielt er mit jeglicher Bewegung inne, plagte in doch ein ganz böser Verdacht. Jeden tatsächlichen Zusammenhang zu Tara und den Vorkommnissen, es schien von Theo vollkommen verschwiegen worden zu sein.

Gut! Ich denke die Ergebnisse müsste ich bis Morgen haben. Hoffen wir mal das Beste und dir junger Mann würde eine ausgiebige Mütze Schlaf echt gut tun." Eigentlich hasste es der Jungwolf, wenn man das tat, aber den liebreizenden Tierarzt konnte man mit seiner positiven Art, immer in allen das Gute zu sah, einfach nicht böse sein. Auch nicht, wenn er mit seiner breiten Rechten, die eher einer waschechten Bärentatze glich, gerade das bisschen an Struktur aus Liams mittelblonden Haaren strubbelte. Somit blies er genervt das fallende Kunstwerk von seiner kräuselten Stupsnase, als sich Scott vor ihm aufbaute und ausgiebig musterte. „Wo Deaton Recht hat, wir sollten für heute wirklich Schluss machen."

Eigentlich wollte der Beta protestieren, immerhin hatte er die letzten Stunden genug sinnlos herumgelegen, naja außer der beachtlichen Nahtoderfahrung, die eigentlich völlig anders ablief und wohl mehr Kraft gekostet hatte, als es dem Jungwolf bewusst war, konnte Liam ein lautes beherztes Gähnen doch nicht mehr verhindern. „Na komm schon Kleiner, ich fahr dich heim." Die bekannte wärmende Hand auf seinen Rücken, ließ ihn aufsehen. Es war Scott, das spürte er schon vorher, bevor sich ihre Blicke trafen. Ob es jetzt an der besonderen Bindung zwischen Alpha und Beta lag? Vielleicht. Egal was es auch war, Liam war froh darüber und seit gefühlten Wochen löste sich etwas von hartnäckigen Nerven verhärteten Anspannung und ließ den Jungen entspannt aufseufzen, währenddessen er im Begriff war mir einen zaghaften Nicken, Scott zuzustimmen. Doch wie so oft, kam es mal wieder völlig anders.

Ich mach das schon." Das Knurren, löste ein sofortigen Schauer auf den kleinen zierlichen Körper auf. Ja Liam wusste wer diese enorme Reaktion in ihm auslöste und auch wenn er gewollt hätte, er kam gegen die enorme Anziehungskraft einfach nicht an. Der wedelnde Arschlochfinger seines Unterbewusstsein, streckte sich seinen fassungslosen Gesicht kichernd entgegen und ließ ihn wütend die farblosen Wangen aufblasen, währenddessen seine zu Pudding gewordenen Beine, ihren Weg schon längst unsicher fortsetzten.

„Du mieser Pisser tust es schon wieder!"
Es brodelte so enorm in den Jüngeren, dass er sich garnicht traute den Blick vom der bewegenden Natur, die viel zu schnell an der Scheibe der Beifahrerseite vorbeilief, abzuwenden. „Kannst du mir bitte mal verraten, was jetzt schon wieder dein Problem ist Liam? Du solltest wirklich an deinen Wutanfällen arbeiten!" Theo pfiff es regelrecht über das Lenkrad, welches Stiles Jeep gehörte hinweg, währenddessen er die Geschwindigkeit sogar noch erhöhte. Für Außenstehende hätte dies vielleicht für einen lockeren Konversationsansatz geklungen, aber nicht für Liam, er spürte ganz genau dass die Chimäre log. So intensiv, dass er sich dieses Mal nicht abschütteln ließ.
Jetzt lenkt verdammt nochmal nicht ab du Idiot! Was sollte das eben?" In den jungen Wolf tobte ein Organ, von dem er in Gefahr lief erfasst zu werden und anstatt dass Theo die drohende Katastrophe aufhielt, streute er noch Salz in die Wunde, kiloweise.
Ich weiß nicht was du meinst!"

„Oh na sicher Herr Reaken ist die Unschuld in Person, wie immer. Deswegen hat er auch seine Schwester auf den Gewissen, die ganz zufällig nach meinen Leben trachtet." So direkt wollte Liam eigentlich garnicht sein. Er wusste ganz genau wie sehr genau dieses Thema Theo belastete, aber vielleicht war es der einzige Weg, um endlich die Motte zum Licht zu locken. Die Hoffnung keimte jedenfalls kurz auf, erstarb aber in binnen von Sekunden, während die quietschenden Reifen das Auto abrupt zum stehen brachten. „Ich glaube Scott hatte Recht. Du brauchst dringend Schlaf kleiner Welpe, deine wilde kindliche Fantasie, spielt dir schon wieder Streiche und..."

„Verdammt Theo! Sieh mich an!" Wenn er nicht soviel Wut für den Älteren empfunden hätte, wer wüsste schon ob Liam so mutig gewesen wäre, auch den dunkelbraunen Schopf mit Hilfe seiner Emotionen gezierten zitternden Hände zu greifen und eng an sich zu ziehen. Wenn der Jungwolf genauer darüber nachdachte, konnte er schon garnicht mehr sagen, wann er das attraktive Gesicht der Chimäre zum letzten Mal in diesem Zustand sah. Kleine süße Fältchen, die sich unter das schimmernde Grünblau legten und die schmalinige Nase, die sich dazu runzelnd in Takt bewegte. Ohja Liam liebte es wenn dies der ältere Tat und dass er sich dabei gerade ganz tief zu ihm herunterbeugte, war den Bonus den er nur zu gerne einforderte. „Ich schwöre dir wenn du mich weiter so mit den Welpenblick musterst, kann ich für nichts garantieren." Der überraschende Stimmungswechsel, der von peinlicher Stille zur erotischen Knistern in binnen von Sekunden wechselte, er ließ Liam unbewusst japsend nach Luft schnappen. Doch den körpernahe Kontakt der Chimäre stand er liebend gern bei. Zu sehr genoss er den Duft von holzig warm und klebrig süß, sodass der verliebte Welpe, die letzten Millimeter nahezu sprunghaft überwand und ihn förmlich auf die pulsierenden rosigen Lippen knurrte: „Dann tu es nicht!"

Theos Bartstoppeln kratzten vehement in den zarten Flaum des Teenagers und führten durch diese klitzekleinen Moment der Schwäche wo sich Liam einfach nur fallen lies, mit dem Bewusstsein jederzeit aufgefangen zu werden. So war es auch dieses Mal. Die breiten Muskel durchzogene Arme der Chimäre, sie legten sich eng um den Kleineren, wobei sein flatterndes Herz, seinen Rhythmus nahezu verdoppelte. Der Muskel, der erst vor kurzem seine Funktion komplett einstellte und sich jetzt dem Gegenüber so rasant anpasste, dass der Beta glaubte, eins mit ihm zu werden. Liam fing an die grinsen, wobei er ganz zart die Nasenspitze von Theo mit der seinen Berührte. Alles böse schien von ihm abzuprallen. Gerade jetzt gab es nur die zwei, ganz egal was der Morgen für sie bereithalten würde. Jetzt wollte er nur eins. Die perfekt geformten voluminösen Lippen auf den seinen spüren, die vorschnelle Spitze Zunge in sich aufnehmen und stöhnend nach mehr betteln.

„Du solltest reingehen Liam."

Vorsichtig flatternden die türkisfarbenen Augen ganz weit auf. Hatte er das gerade richtig verstanden? Theo wollte das er ging? In diesem erotischen nach mehr lechzenden Moment? Ganz sicher nicht. Da sagte seine Augen die gierig flimmernd seine Nähe suchten,
etwas völlig anderes. „Jetzt geh schon!" Er sagte es so ungewohnt leise, sodass die größte Mühe hatte überhaupt etwas zu verstehen, aber vielleicht lag es auch an den Aufprall von den sechsüchtigen erwarteten Gegenstück, was endlich das seine berührte, leider aber völlig anders, als erhofft. Lag der wohlgeformte Mund, überraschenderweise auf der blanken Stirn des Betas.

Das Kribbeln, was diese Tat mit sich brachte, die so unbekannte Reaktion von Theo oder erst jetzt zu erkennen, wo sie sich überhaupt befanden. Es war wohl ein Verbindung von allen gleichzeitig, was die Perplexität in den jungen Werwolf auslöste, die es schwierig machte, darauf zu reagieren. Völlig überfordert biss er sich gezielt auf die hervorstehende Unterlippe. Gestern erst da glaubte Liam einen Schritt weiter zu sein. Er sah es doch beim ersten Sinnbild was sich ihn darbot, als er wie ein schwebendes Molekül zurück zu seinen Körper fand und jetzt? Da war alles plötzlich auf Anfang. Einen Zustand den der junge Beta einfach nicht zulassen konnte. Dafür war er zum ersten Mal einfach viel zu egoistisch. Er brauchte Theo, wie den benötigten Sauerstoff, der seine abgeflachten Lungenflügel prall befüllte und er wollte ihn bei sich haben. Nur die reine Anwesenheit, das kitzeln seines Bartes an der empfindlichen farblosen Gesichtshaut, es reichte nahezu aus, um alles erträglicher zu machen. Fordernd streckten sich Liams Hände nach ihm aus, wollten die weichen wärmenden Hände in die seinen nehmen, doch dieser vorsichtige Versuch, er wurde zerschmettert wie sein unsicheres Herz.

„Liam!!!"

Da war er, der Moment wo die eingefallene Mauer sich wieder doppelt so hoch aufstellte! Wo die wahre Seele spiegelten Auge, plötzlich Goldgelb erschienen und der kleine Welpe nicht mehr alleine den Weg zurück fand.
Ganz klar, die eben noch so einladende hell durchflutende Tür, sie knallte ihm direkt vor der hervorstechenden Stupsnase zu. Ob sich dafür aber eine ganz neue öffnen würde?

❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️
Neues nächtliches Kapitel.
Wünsche euch viel Spaß damit.
Manu <3

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