20. der Kuss

So schnell wie seine Lippen auf meinen lagen, lösten sie sich auch wieder. Ich öffnete vorsichtig meine Augen um zu sehen, dass er seine noch geschlossen hielt und seine Brust sich langsam hob und wieder senkte.
Mein Mund formte bereits seinen Namen, doch aus irgendeinem Grund brachte ich kein Wort heraus.

Vielleicht lag es daran, dass Gabriel mich zwar mit diesem Kuss völlig überrumpelt hatte, ich jedoch kein bisschen daran dachte ihn zu unterbrechen.
Vielleicht aber lag es auch daran, dass er mit seinen großen Händen meine Wangen umschloss und sein Atem leise über meine Lippen streifte.

Er brachte mich dauernd irgendwie aus dem Konzept. Egal worum es gerade ging oder in welcher Situation man sich befand, Gabriel sorgte immer dafür, dass es sich komplett anders anfühlte als es sollte.

Als er seine Augen endlich öffnete, umfasste ich sanft seinen Nacken, zog ihn, ohne zu zögern, erneut zu mir und drückte unsere Lippen nun etwas gefühlvoller aneinander. Vorsichtig bewegte sich sein Mund an Meinem und es dauerte nicht lange bis wir einen zärtlichen Rythmus gefunden hatten. Genussvoll fuhr er durch meine langen Locken und zog mich dadurch näher an sich, bevor ich wieder von ihm weggedrückt wurde.

"Sam", wisperte er und sah mich bereits an, als ich erneut meine Augen öffnete. Seine Lippen waren leicht geschwollen, wärend er mich fasziniert anfunkelte.
"Das, was wir hier tun, ist falsch."

Enttäuscht ließ ich meine Arme sinken und schritt nun freiwillig ein wenig nach hinten.

"Wieso denkst du das?", kam es mir über die Lippen. Als ich mir eine Strähne aus meinem Blickfeld streichen musste, versuchte ich mein Haar ohne Spiegel wieder etwas in Ordnung zu bringen.
Auch wenn man es nicht sofort sah, merkte ich, dass er diesen Kuss ebenfalls nicht beenden wollte.

Trotzdem bekam ich nur einen einzigen Satz als antwort: "Weil alles, was ich jemals getan habe, falsch war."

Ich verstand zwar nicht sofort was er damit genau meinte, trotzdem ließ ich ihn gehen. Wenn er dachte es wäre das Richtige das zu tun, dann wollte ich ihn nicht daran hindern.

Gabriel zog mich kurz zu sich um mir einen Kuss auf die Wange zu drücken, bevor er zur Tür ging und dort direkt gegen Aimee stieß.
"Sorry", murmelte er und verließ eilig das Zimmer. Ich hingegen konnte ihm nur leer hinterhersehen, wärend Aimee auf mich zu kam und meine Schultern umfasste, womit sie mich aus meiner starre riss.

"Sam. Bitte. Es tut mir so leid. Ich weiß ich hätte Cole darauf ansprechen müssen. Es war ein Fehler es nicht zu tun. Ich war neugierig, ja. Aber ich dachte es wäre wichtiger dich zu finden. Ich habe an den Moment gedacht und nicht daran, was danach sein wird. Du bist meine beste Freundin und ich will nicht dass du sauer auf mich bist, denn dann werde ich auch sauer und du weißt wie mein Puls dann immer in die Höhe schiesst. Und dann werde ich ganz hyperaktiv und nervös und rede wie ein Wasserfall. Oh mein Gott ich rede ja bereits wie ein Wasserfall!"

Lächelnd sah ich ihr dabei zu wie sie ausser Atem auf eine Reaktion von mir wartete, als ich sie mit einem Ruck an mich zog und meine Arme um ihren zarten Körper schlang.

"Heißt das du verzeihst mir?"

"Natürlich tu ich das. Ich habe völlig überreagiert", flüstere ich und drückte sie etwas von mir um ihr ins Gesicht zu sehen. "Bitte lass uns einfach Cole finden und alles wieder in Ordnung bringen."

Erleichtert strahlte meine Freundin mich an und stimmte mir zufrieden zu.
"Das hört sich nach einem guten Plan an."

Ich war schon bereit dazu wieder zu den Jungs zu gehen, als sich Aimee mir in den Weg stellte und mich mit hochgezogener Augenbrauen musterte. "Wenn du das nächste Mal etwas Zeit zu zweit mit deinem Psycho Lover brauchst, dann warne mich vorher. Du hast mich mit diesem Typen einfach dort unten allein gelassen! Kannst du dir vorstellen wie böse der mich angeguckt hat?"

Das Lachen drang so schnell zwischen meinen Lippen hervor, dass es Aimee etwas verwundert haben musste.
"Mach dir keine Sorgen", beruhigte ich sie. "Caleb ist wirklich in Ordnung."

"Wäre ich noch länger bei dem geblieben, wäre ich unter seinem Blick geplatzt."

"Du übertreibst", seufzte ich amüsiert und schob sie aus dem Zimmer.

"Hast du dir den schon einmal angesehen?"
Entsetzt stemmte sie die Hände in ihre runden Hüften.
Mein Gesicht kribbelte leicht, da ich anfangen musste zu schmunzeln.
"Glaub mir Aimee, ich habe schon mehr von ihm gesehen als du denkst."

Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, dachte ich an den Moment kurz vor der Festnahme, als Caleb plötzlich halb nackt aus dem Badezimmer kam und ein Grinsen schlich sich mal wieder über meine Lippen. Ich spielte mit Aimees Gedanken und daran wie geschockt sie mich mit ihren Blicken beschoss, war mir klar, dass es als Rache reichen würde sie einfach ab und zu weiterhin auf den Arm zu nehmen.
Ich hatte schon viele Dinge durchgemacht und mitansehen müssen. Und ohne hier in Selbstmitleid zu baden, konnte ich davon ausgehen, dass das einer der Gründe war, weswegen ich mit dieser ganzen Situation immer noch so entspannt umgehen konnte.

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Wieder ein Kapitel wohoo
Nächste Woche hab ich Semesterferien und danach bin ich auf Wintersportwoche mit meiner Schule ^^

Ich hoffe wirklich ich schaffe es wieder etwas aktiver die Kapitel zu posten, nur aus irgendeinem Grund hatte ich eine totale Schreibblockade :/

Vielleicht funktioniert es ja jetzt wieder besser

DANKE DANKE FÜR FAST 2K READS

Meinungen zu Gabriel und Sam?

Sonst irgendwelche Anmerkungen oder Vermutungen ?

Wenn euch das Kapitel gefallen hat würde ich mich wirklich über einen STERN und nen KOMMENTAR freuen :)
Muss natürlich nicht sein hehe

lg ines

♡♡♡

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