Kapitel 9

In der Schule ignorieren Aidan und ich uns zum Wohle aller Anderen und so vergeht die Zeit zum Glück schnell.

Nach der Schule habe ich endlich mal wieder Zeit, um meine Hausaufgaben zu machen, die für nächste Woche anstehen.

Irgendwann gegen 18.00 höre ich die Haustür zuknallen und drei männliche Stimmen im Flur.

Hunter, Aidan und Jace.

Endlich sind sie zurück.

Ich springe die Treppe runter, an den überraschten Gesichtern der Jungen vorbei und in mein Auto.

In kurzer Zeit bin ich angekommen und umgezogen.

Nach gut drei Stunden des Trainings bin ich fertig und steige völlig verschwitzt in mein Auto.

Ich werde zuhause duschen gehen.

Schnell laufe ich die Treppen hoch, in mein Zimmer und hüpfe unter die Dusche.

Nachdem ich ausgiebig geduscht und meine Beine rasiert habe, ziehe ich mir Unterwäsche an und föhne mir meine Haare.

Ich stehe grade vor meinem Kleiderschrank, um mein kurzes, blaues Kleid raus zu holen, da wird die Tür auch schon aufgeschmissen.

Ich stehe da im String und BH und Wirbel herum, um den Bruder, der es gewagt hat mich beim Umziehen zu stören anzumeckern.

"Ich habe euch doch schon tausendmal gesagt, ihr sollt kl..."

Erst jetzt fällt mir auf, dass es nicht mein Bruder ist, der in der Tür steht, sondern mein aller bester Freund Aidan.

Ich versuche ihn aus meinen Zimmer scheuchen, aber er scheint mich gar nicht zu hören.

Stattdessen wandert sein Blick von meinen Beinen zu meinen BH und wieder zurück.

Hin und her, bis sie an dem blauen Fleck an meinen Bauch haltmachen.

Er runzelt die Stirn.

Ich schnappe mir mein Kleid aus dem Kleiderschrank und halte es vor mich.

"Ehhm hallo? Könntest du bitte mein Zimmer verlassen?"

Leicht schüttelt er seinen Kopf und blickt mir zum ersten Mal wieder ins Gesicht.

In diesen Moment läuft Jace an meinem Zimmer vorbei.

Er kommt direkt wieder zurück und stellt sich zwischen uns.

"Alter, ich habe dir gesagt, du sollst meine Schwester in Ruhe lassen, also raus jetzt." zischt er. "Warum kann ich keine hässliche Schwester haben oder besser noch einen Bruder." grummelt er leise vor sich hin, während er Aidan gewaltsam aus meinem Zimmer ziehen muss und die Tür wieder hinter sich schließt.

Verblüfft stehe ich noch einen kurzen Moment da, bis ich mich wieder auf mein Kleid konzentriere.

Als ich später die Treppen runter laufe, stehen die Jungs alle im Flur versammelt und warten auf mich.

"Verdammt Selene. Wo ist dein Kleid? Los geh wieder hoch und zieh dir etwas Längeres an." meckert Jace.

Ich ignoriere ihn, wie immer und hake mich bei Mason ein.

Heute Abend teilen wir uns auf zwei Autos auf, damit die Jungs trinken können.

Hunter und ich bleiben nüchtern und dürfen sie nachhause fahren.

Yeay.

Die Fahrt zur Party mit Mason und Hunter, in meinem Sportwagen, ist lustig und als wir endlich bei der großen Villa, wo die Party steigt, halten, sind wir in bester Laune.

Laute Musik dröhnt von drinnen und im Vorgarten stehen rauchend einige Jugendliche.

Na dann, auf geht's.

Nach ein paar Stunden, in denen ich mit den Mädels und Hunter getanzt habe, gehe ich in die Küche, auf die Suche, mit der Hoffnung nicht alkoholischen Getränken zu finden.

Das erweist sich als schwerer als gedacht, doch ich finde noch eine letzte Cola auf den Tresen, die wohl zum Mischen gedacht ist.

Ich trinke kein Alkohol und nicht nur, weil ich noch fahren muss, sondern hauptsächlich, weil Alkohol und Sport nicht zusammenpassen.

Warum meine Brüder trinken?

Sie wollen den Spaß nicht verpassen.

Plötzlich legt mir jemand seine Hand auf meine Schulter.

Ich drehe mich um und Aidan steht vor mir.

"Es tut mir leid." nuschelt er und schwankt ein bisschen auf der Stelle.

Na toll, wenn er besoffen ist kann er sich also doch entschuldigen.

"Was?" frage ich erstaunt.

"'S tut mir leid, dass isch Dean beleidigt hab. Isch wusste nischt..."

Er sieht mich, mit von Alkohol, getrübten Augen an.

Sind das etwa Tränen in seinen Augen?

Eine Einzelne läuft sein Gesicht runter.

"Hey." murmle ich "schon OK."

Ich lege meine Hand auf seine Wange und streiche die Träne weg.

Er lehnt seinen Kopf in meine Hand und schließt die Augen.

Nach einiger Zeit öffnet er sie wieder und mich direkt an.

Ich wusste gar nicht, dass seine Augen so eine schöne blaue Farbe haben.

Was ist los mit mir?

Dass ist Aidan über den ich grade nachdenken.

Ich hasse ihn doch.

Schnell trete ich einen Schritt zurück.

In diesen Moment wird die Küchentür aufgerissen und Mason und eine aufgetakelte Blondine stehen in der Tür.

Beide schwanken vom Alkohol.

Wir sind sich erst ein paar Stunden hier.

Wie viel haben die beiden denn bitte getrunken?

Die Blonde kommt auf Aidan zu, wirft sich um seinen Hals und mir einen vernichtenden Blick zu.

"Verschwinde hier, Collins." zischt sie.

Woher kennt sie meinen Namen?

Kenne ich sie?

Ich versuche mir die Tonnen an Schminke wegzudenken und es macht klick.

Ja natürlich.

Sarah aus unserer Parallelklasse.

Sie ist zwar immer stark geschminkt, trotzdem hätte ich sie fast, mit dem noch heftigeren Maske Up, als sonst, gar nicht erkannt.

Aidans Blick ist die ganze Zeit über nicht von mir gewichen, auch nicht, als Sarah sich sein Gesicht krallt und anfängt mit ihm herumzuknutschen.

"Eww. Ich glaube, ich geh dann mal lieber."

Meine Güte, dass ist doch nicht normal.

Ich hasse ihn.

So damit hat sich die Sache.

Zusammen mit Mason verlasse ich die Küche.

"Kannst du Derek und mich nach Hause bringen?" fragt er und schwankt noch einmal.

Ich nicke, laufe kurz zu meinen Freunden, verabschiede mich von ihnen und mache mich auf die Suche nach Derek.

Der liegt besoffen auf dem Sofa, aber ich schaffe es mit viel Anstrengung, ihn vom Sofa zu bekommen.

Mit seiner Hilfe schaffe ich es auch zu meinem Auto, wo Mason schon auf uns wartet.

Als wir zuhause ankommen, bringe ich Derek auf sein Zimmer und lege mich schlafen.

Mitten in der Nacht wache ich auf.

Jemand hat meine Tür aufgerissen und wieder geschlossen.

Ich höre wie etwas zu Boden fällt und dann wirft sich jemand neben mich auf mein Bett.

Mit einer Hand vor dem Mund unterdrücke ich einen Schrei, als ich merke, dass es nur Aidan ist.

Er hat wahrscheinlich die falsche Zimmertür genommen.

Vorsichtig versuche ich ihn wachzurütteln, aber er ist komplett weg.

Mit großer Anstrengung versuche ich ihn von meinem Bett zu bekommen.

Schlussendlich versuche ich sogar ihn von meinem Bett zu rollen, er kann ja auch auf dem Fußboden schlafen, aber er liegt da wie ein Stein.

Entnervt und müde lege ich mich zurück und rutsche an das andere Ende des Bettes.

Bevor ich einschlafe, merke ich jedoch noch, wie mich jemand an der Taille zu sich zieht.

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