Kapitel 5


"Mason" kreische ich und springe stürmisch in seine Arme.

"Hey Liebes." gibt er lachend zurück und setzt mich vorsichtig wieder auf dem Boden ab.

"Wie war die Klassenfahrt?" frage ich ihn aufgeregt.

"Frag gar nicht erst! Wir waren am Arsch der Welt. In irgendeinem Kaff. Aber jetzt zu dir! Ist alles OK? Jace und Derek haben mich angerufen und mir alles erzählt. Ach ja und ich habe mit Derek geredet. Ich werde Morgen mit zu deinem Kampf gehen. Dann können wir ein bisschen Zeit miteinander verbringen."

Total aufgedreht hüpfe ich um ihn herum.

Mit Mason verstehe ich mich, von meinen Brüdern, immer am besten und ich bin froh ihn nach zwei Wochen endlich wieder zu haben.

"Ja. Ich freue mich. Aber ich gehe jetzt schnell duschen. Komme grade vom Sport."

Ich umarme ihn noch einmal.

"Ich habe dich so vermisst." murmle ich und lauf nach oben.

Nach dem duschen zieh ich mir eine Shorts und ein T-Shirt an und laufe wieder nach unten ins Wohnzimmer.

Die Jungs bestellen für gewöhnlich Pizza, während sie zocken.

Sie sind dann aber immer so in ihr Spiel vertieft, dass sie nicht mal merken, wenn ich ihnen eine von vier Pizzen entwende.

In meinem Zimmer mache ich es mir mit der Pizza und meinen Laptop auf meinem Bett gemütlich, um die 4. Staffel von Teen Wolf zu schauen.

Genau eine Stunde später höre ich ein empörtes Schreien: "Hey! Wo ist meine Pizza? Verdammte Scheiße. Selene!"

Ich fange an zu lachen.

Das war eindeutig Jaces Stimme.

Der nächste Tag, ein Dienstag, fängt an wie immer.

Aidan und ich gehen uns den gesamten Tag über so gut es geht aus dem Weg.

Das alles hat jedoch keinen Zweck, denn nachmittags stehen George, Jason und Aidan vor der Tür oder genauer gesagt: Jetzt stehen sie sogar schon im Flur.

"Selene, kannst du Aidan sein Zimmer zeigen? Es ist das direkt gegenüber von deinem."

Meine Mutter reißt mich unsanft aus meinen Gedanken.

"Warte, warte, warte Mama. Ich möchte nicht, dass irgendein pubertäre Junge so nahe an meiner Schwester schläft." wirft Jace ein und verschränkt seine Arme vor der Brust.

Oh Gott das kann ja jetzt nur peinlich werden.

"Ist die kleine Selene etwa noch Jungfrau?" stichelt Aidan.

Meine Fresse kann der Typ mich nicht einmal in Ruhe lassen?

Ich will grade antworten, da grummelt Jace neben mir: "Leider nicht. Damit hat sie mir Augenkrebs verpasst. Echt abartig"

"Was kann ich denn dafür! Du wolltest doch ins Kino gehen. Ich kann ja nicht wissen, dass du da bist." werfe ich schnell ein.

Das Ganze ist mir echt peinlich, vor allem, da wir das jetzt hier vor Mutter und den Sullivans ausbreiten.

"Außerdem, was war mit dir und dieser Jessica? Da hast du mich für mein Leben verstört und da war ich erst 14 Jahre alt!"

Ein guter Konter von mir.

Jetzt ist er still und starrt mich böse an.

Auch Aidan sieht mich sauer an.

Was ist denn heute mit allen los?

Mason wirft den Arm um mich

"Neues Gesprächsthema: Selene und ich gehen heute Abend ein bisschen feiern um sie abzulenken. Danke dafür Aidan. Ich weiß, es ist Schule aber wir sind bis 24.00 zurück, versprochen."

Meine Mutter erlaubt es uns, allerdings müssen wir ihr nochmal versichern vorsichtig und um mitternacht pünktlich zuhause zu sein.

Als sie damit fertig ist, bedeutet sie mir Aidan sein Zimmer zu zeigen.

Gemeinsam steige wir die lange Treppe hinauf

Auf den Weg nach oben zeige ich ihm, kurz angebunden, wo die anderen Zimmer sind, bis wir schließlich vor unseren Zimmern stehen bleiben.

"Das ist dein Zimmer." Dabei deute ich auf seine Tür. "Viel Spaß."

Bevor er darauf etwas erwidern kann bin ich schon in meinem Zimmer verschwunden und habe die Tür hinter mir zugeknallt.

Es ist jetzt schon wirklich spät geworden.

Gerade bin ich dabei meine Sporttasche zu packen und ich suche verzweifelt nach meinen Bandagen, aber ich kann nirgendwo welche finden.

Also laufe ich ohne anzuklopfen in Jaces Zimmer rein.

"Jace hast du Bandagen? Ich kann meine nirgendwo..."

Erst jetzt bemerke ich, dass Jace nicht alleine ist, sondern mit Aidan vor dem Fernseher hängt.

Verdammt!

Vielleicht hat er es ja nicht mitbekommen?

Wofür könnte ich Bandagen brauche?

Komm schon irgendwas muss mir doch einfallen.

Genau in diesen Moment fragt er: "Wofür brauchst du denn Bandagen?"

Da fällt es mir ein.

"Derek braucht sie morgen für sein Training. Sag mal bist du immer so neugierig?" Genervt ziehe ich meine Augenbraue hoch.

Irritiert schaut er mich an und runzelt die Stirn.

Jace hat in der Zwischenzeit Bandagen aus seiner Sporttasche gekramt und wirft sie mir zu.

Mit einem "Danke" verschwinde ich schnell aus seinem Zimmer und laufe die Treppen runter zu Masons Zimmer.

Auch hier laufe ich ohne zu klopfen rein.

Er sitzt vor seinem Laptop.

"Komm schon wir müssen los."

Er nickt und steht von seinem Bett auf.

Wir nehmen sein Auto und ich navigiere ihn durch den Verkehr.

Die Locations bekommen wir immer erst ein paar Stunden vorher zugesandt und sie wechseln zu jeder Veranstaltung.

Ziemlich klischeemäßig kommen wir an einer alten Lagerhalle an und suchen den Veranstalter Leon.

Er teilt mir einen Gegner zu, der mehr als einen ganzen Kopf größer ist als ich, aber ich bin auch nur 1.67m groß, da ist eigentlich jeder Kämpfer größer als ich.

Zum Kampf trage ich meine schwarze Boxhose, meinen schwarzen Nike Sportbh und darüber werfe ich bis zum Kampf noch einen schwarzen Hoodie.

In der Mitte der Lagerhalle steht ein Ring und um den Ring herum haben sich so um die 300 Menschen versammelt.

Als wir die Lagerhalle wieder betreten, hat der zweite Kampf gerade geendet.

Mein Kampf ist der Dritte und der Typ vor mir sieht ziemlich fies zugerichtet aus.

Ich blende ihn aus und konzentriere mich nur auf meinen Kampf.

Um meine Muskeln zu lockern springe ich ein bisschen auf der Stelle.

Mein Gegner steht in der anderen Ecke des provisorischen Ringes.

Er ist um einiges massiger als ich.

"Lass dich nicht treffen. Weich seinen Schlägen aus und haue ihn so schnell wie möglich KO, verstanden?" weist Mason mich an und ich nicke.

Es ist ja schließlich nicht mein erster Kampf.

Er klebt meine Handschuhe mit Tape ab und schiebt er mir meinen Mundschutz in den Mund.

Ein letztes Mal nickt er mir noch zu, drückt meine Schulter und verlässt dann den Ring.

So auch der Typ, der sich um meinen Gegner kümmert.

Wir werden angekündigt.

"Der nächste Kampf ist zwischen Hammer und Angel."

Der Moderator labert noch ein bisschen Müll über uns, aber ich höre ihn schon nicht mehr zu, sondern konzentriere mich.

Mit festem Schritten gehe ich auf meinen Gegner zu.

Ein Richter tritt zwischen uns.

Hammer verengt seine Augen und starrt mich an.

Er versucht mich doch wirklich mit seinen Blick einzuschüchtern.

Lächerlich.

Da hat er noch nie Jace Blick erlebt, wenn man ihm sein Eis wegnimmt.

Das ist ein richtiger Todesblick und das hier ist nur ein unbedeutender Abklatsch davon.

Ich grinse ihn kalt an und er blinzelt irritiert.

"Box!"

Adrenalin pumpt durch meinen Körper.

Wie ich das Gefühl vermisst habe.

Der Richter tritt zur Seite und der Kampf beginnt.


Auf dem Bild: Mason

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