Kapitel 60
"Jiyong?"
Fragend drehte er sich zu Taeyang um, der seine Hand auf seine Schulter gelegt hatte.
"Kommst du mal kurz."
Er wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, weswegen er sich mit einem charmanten Lächeln und einer kurzen Verbeugung von der Tochter des derzeitigen Ministerpräsidenten entschuldigte und seinem Freund folgte.
Taeyang führte ihn in einen Flur, welcher von den Kellner benutzt wurde und wo auch schon Mino und Seungri auf ihn warteten.
"Was ist passiert?"
"Hanbin und Jane sind fort.", sagte Mino sofort.
"Daesung ist auch nirgendswo aufzufinden." Seungri schaute ihn beuunruhigt an. Sie hatten vorhin ausgemacht, dass Daesung ein Auge auf Jane werfen wird, weil er gerne übersehen wird, aufgrund seiner ruhigen Art und Spionagegeschichte.
"Wenn Daesung fort ist und Hanbin, wie Jane ebenfalls verschwunden ist, dann wird CL auch nicht mehr hier sein.", schlussfolgerte Taeyang seine Vermutung, die er im Kopf hatte.
Alle vier schauten sich besorgt an, nur um von Jiyongs Handy gestört zu werden.
Sofort zog er es aus seinem Jacket und sah eine Nachricht von Daesung:
15 km südlich von Seoul auf der alten Baustelle des ehemaligen Stützpunkt der Amis. Hanbin hat Jane.
Jiyong zog scharf die Luft ein und Teayang nahm ihm das Handy aus der Hand.
"Scheiße. Wir müssen los.", sagte er beunruhigt und zeigte den anderen beiden die SMS.
Seungri zog sein Handy heraus um die Männer rund um das Gebäude anzurufen.
"CL wird bestimmt nicht zuschauen und warten. Sie wird abwarten, was Hanbin mit Dae macht und im schlimmsten Fall eingreifen. Wir müssen uns beeilen.", drang Mino, der sichtlich Angst um seine Brüder hatte.
"Nicht wir. Mino und Taeyang bleiben hier.", übernahm nun Jiyong endlich das Kommando, nachdem er wusste, wie er fortfahren wollte.
"Was?" Sprachlos schaute ihn sein jüngerer Bruder ihn an.
"Du bist verletzt und Taeyang hat eine kleine Tochter. Abgesehen davon muss jemand hier bleiben, der mit den Leuten weiterhin spricht. Und das letzte Mal, als ich Seungri mit denen alleine gelassen hatte, hat er mir zehn Immobilien in Spaninen gekauft, die nie existiert haben."
Seungri schaute ihn beleidigt von der Seite an, während er noch telefonierte, doch wand nichts dagegen ein.
"Du musst nur etwas sagen, und ich komme mit dir, Jiyong.", sagte nun auch Taeyang und das ziemlich ernst.
"Nein. Auf dich wartet einen Frau und eine Tochter Zuhause. Pass du hier auf und versuche noch etwas aus dem ganzen Theater herauszubekommen. Ich melde mich, sobald alles geklärt ist."
Jiyong lief los, nur um von Mino am Arm gepackt zu werden.
"Pass auf dich auf und bring sie heil nach Hause." Minos dunkle Augen blickten ihn ernst an.
"Du tust so, als würde ich sterben." Arrogant hob er seine Braue und lächelte dann. "Keine Sorge. Mein Ziel ist es, euch alle zu überleben."
Dann entzog er seinem Bruder den Arm und lief mit Seungri aus dem Saal Richtung Ausgang, wo die Jungs und andere Männer schon mit den Autos warteten. Sobald sie ihn sahen, verbeugten sie sich und stiegen schnell ein. Sie durften keine Zeit verlieren.
Gegen jede Geschwindigkeitsbegrenzung rassten sie die Autobahn entlang. Innerhalb der Stadt hatten sie mindestens acht rote Ampeln ignoriert und mehrmals knapp ein Unfall gehabt. Doch sie würden sowieso keinen Brief oder ähnliches bekommen.
Als sie den Schotterweg entlang fuhren, konnten sie schon die Wagen von Hanbin, Dae und CL sehen. Am Boden lagen zwei Körper und jemand kniete vor jemanden anderen. Doch bevor sie anhalten konnten, wurde schon auf sie geschossen. Jiyong versuchte auszusteigen und gleichzeitig zu schießen, als es sah, wie eine Person sich krümmte. Dann hörte er den Schrei und ein Schuss.
Sie Blick richtete sich auf die Schützen, als eine Kugel neben ihm einschlug. Ruhig zielte er auf einen Kopf und drückte ab. Sofort sagte einer zusammen. Wahrscheinlich jemand von CLs Mädchen. Neben ihm stürzte Chanwoo zusammen und blieb reglos liegen.
Doch er konnte sich nicht darauf konzentrieren, denn jemand zielte auf Bobby, der ebenfalls wie reglos dranstand. Jiyong schoss der Person in den Arm und griff dann nach dem Jungen seinen Kragen.
"Schieß! Oder ich schwöre, dass ich dir hier und jetzt eine Kugel in den Kopf jage und Jane dir keine Sekunde später folgen wird.", knurrte er ihn an.
Zufrieden sah er zu, wie sich Bobby von ihm losrieß und sofort zielte. Innerhalb von ein paar Sekunden hatte er drei Männer von CL umgelegt.
Sie schossen noch hin und her, bis sie realisierten, dass sie jeden erschossen hatten, der zu erschiesen war.
Seungri rannte als erstes zu einem Körper und hob ihn hoch. Es war Daesung. Man konnte sofort erkennen, dass er tot war, doch Seungri zog ihn trotzdem zum Wagen. Niemand hielt ihn davon ab.
Junhoe und die anderen kümmerten sich um Hanbin. Sie schrien, dass er noch atmtete. Auch er wurde von ihnen mitgenommen.
Nun ging Jiyong zu den zwei anderen Körper, die er als CL und Jane erkannte.
Bobby war schon längst da.
Er schaute ihm zu, wie er sein Jacket auszog und fest auf die Wunde drückte. Wie Janes Gesicht friedvoll in den Himmel starrte. Wie ihre Brust sich ganz sanft und gant langsam hob.
"Sag mir einen Grund, weshalb ich sie mit in einen Wagen nehmen sollte und in ein Krankenhaus bringen sollte." Kalt schauter er den Jungen an.
Dieser wusste natürlich sofort, dass sein Boss von dem Kuss und dem Geständnis wusste. Er drückte jedoch weiterhin panisch auf die Wunde.
Jiyong schob CLs Körper gefühlslos zur Seite und kniete sich zu ihnen.
"Na los, sag mir einen Grund." Bitter lächelte er Bobby an.
Dieser schaute kurz auf und dann wieder in Janes Gesicht.
"Weil ich sie liebe und selbst wenn du uns keinen Wagen gibst, ich sie in ein Krankenhaus tragen werde.", sagte er sicher und laut.
Jiyong lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. Schnell drückte er seinen Pistole gegen Bobbys Kopf, der sofort erstarrte.
"Und was wenn ich dich hier und jetzt erschieße?"
"Dann soll es so sein.", kam er erneut ruhig von ihm.
Jiyong richtete seine Waffe auf Jane.
"Und wenn ich sie erschieße?"
"Dann bring ich dich um."
Kaum hatte Bobby das laut gesagt, machte er ein entsetztes Gesicht, als wäre ihm erst jetzt klar, was er gesagt hatte. Angespannt und schockiert wartete er auf Jiyongs Reaktion.
"Bring sie in den Wagen."
Mehr sagte Jiyong nicht, doch es reicht für Bobby, um eilig aufzustehen und Jane hochzuheben. Eilig rannte er zum letzten Wagen, der noch da war.
Jiyong stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose.
"Boss, soll ich einen Wagen für sie holen lassen?", fragte ihn einer seiner Männer.
"Nein. Ich möchte das Feuer anzünden.", antwortete er und zog eine Zigarette aus der Schachtel.
"In Ordnung. Ich hole sie dann, wenn alles bereit ist."
Schon war er alleine.
Langsam zog er an der Zigarette und schaute dann zu der Leiche neben ihn.
Ihre Augen ware weit offen, was sie überrascht aussehen ließ. Als hätte sie mit dem Loch in ihrer Stirn nicht gerechnet.
Das alles so schnell enden würden...Schon komisch.
Sein Handy vibrierte und er schaute auf den Display.
Es war Mino.
Er zog noch einmal und schmiss die Kippe dann weg.
"Ja?"
"Jiyong? Ist alles in Ordnung?", kam sofort die hektische Begrüßung. Anscheinden waren die Neuigkeiten von dem Kampf auch zu ihnen in den Saal getrungen. Es musste wie einem Bienenstock sein.
"Ja. Mir geht es gut."
"Und den anderen?"
"Auch. Ein paar werden es wahrscheinlich nicht packen, aber das war abzusehen." Mino wusste, dass die Worte nicht einfach so ohne Schmerz dahergesagt wurden. "Nur Bobby..."
"Was ist mit Bobby?"
"Ich denke, er hat sich was eingefangen, was ziemlich lange bleiben wird..."
"Was? Was redest du da?" Die Verwirrung seines Bruders war deutlich zu hören.
"Ist egal. Ich melde mich dann, wenn ich wieder zurück bin. Tschüss"
Bevor er eine Antwort bekam, legte er auf und steckte das Handy weg. Erschöpft steckte er seine Hände in die Hosentaschen.
"Boss. Es ist soweit."
Nickend zündetet er sich noch eine Zigarette an und ging zusammen mit dem anderen zu dem Leichenhaufen. Die Köper waren mit Benzin übergossen worden. CL war ganz oben.
Eigentlich hatte sie ein besseres Grab verdient. Sie alle. Aber so war nun einmal ihre Welt. Kalt und ohne Rücksicht. Sie war der beste Beweis gewesen.
Noch ein letzter Zug.
Dann schmiss er die Zigarette auf den Haufen.
Sofort löste die Glut ein Feuer aus, dass sich schnell verbreitete.
Es war vorbei.
Endlich.
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