Bobby füllte das Magazin seiner Waffe neu auf und zielte auf einen anderen Bastard.

Dieser fiel schreiend auf den Boden und griff sich verzweifelt an die Schusswunde. Die Kugel hatte direkt in den Bauch getroffen. Eine riesen Sauerei und dazu noch ziemlich schmerzhaft.

Also genau richtig.

Bobby hatte keine Ahnung, wie viele Typen er schon erwischt hatte und wie viele davon schon tot waren. Ihn interessierte das auch herzlich wenig. Letztendlich war er ziemlich wütend.

Darüber, dass sie ihre Männer angegriffen hatten.

Darüber, dass Jinhwan sterben musste.

Darüber, dass Hanbin so ein Arsch sein konnte.

Und darüber, dass er sich für alles die Schuld gab.

Irgendjemand prahlte gegen ihn und riss ihn von den Füßen. Mit einem lauten Knall stieß er auf den Boden auf. Er konnte hören, wie seine Waffe über den kalten Asphalt schlitterte.

Kurz drehte sich alles, doch dann war er wieder bei sich und schaltete automatisch um.

Den ersten Schlag konnte er zwar nicht ganz abwehren, aber dafür den nächsten und die darauffolgenden. Es war ein recht junger Junge.

Jünger als er.

Vielleicht 17.

An seinem Schulhemd hing Blut und Tränen bedeckten sein Gesicht.

Was zur Hölle machte ein Schüler in einem Drogenlager von der Hexe?

Mit gekonnten Griffen stieß er den Jungen von sich und drückte ihn nun auf den Boden. Ohne auf die Schreie von ihm zu achten, hielt er seine Arme fest und drückte nur so sehr zu, dass es leicht stach.

"Du hast meinen Bruder umgebracht! Das wirst du bereuen!", schrie der Junge solange weiter, bis Bobby genug hatte. Er fixierte den Punkt an der Schulter von dem Jungen und schlug direkt auf den Nerv. Das wilde Gesicht des Typen wurde emotionslos und seine Augen schlossen sich.

Nachher würde er sich nochmal um ihn kümmern, aber nun musste er weiter machen.

Als Bobby jedoch aufstand, waren die anderen schon dabei nach Überlebende und Gegenstände zu schauen.

In dem Lager roch es metallisch und rote Flecken prägten den Boden. Insgesamt hatten sie 53 Mann umgelegt, ohne die Posten von draußen, die von den Scharfschützen übernommen wurden waren.

Sie waren erfolgreich gewesen.

Bobby steckte seine Waffe in sein Hosenbund und ging zu seinem Anführer, der aufgebracht in sein Handy sprach.

Kurz beschlich ihn ein schlechtes Gefühl, da er dachte, es wäre ein Junge von draußen. Bis er den Namen von Seungyoon hörte.

"Wie viele?", fragte Hanbin aufgebracht und mörderisch zugleich.

Kurze Pause. Dann die selbe Frage, nur aggressiver.

Kaum hatte Hanbin die Antwort gehört, verdüsterte sich seine Miene.

"Okay. Erholt euch und seid vorsichtig. Wir kümmern uns um alles.", sagte er in das Handy. Ein kurzer Widerspruch, der sofort unterbrochen wurde. "Nein. Euer Wohlergehen ist wichtiger. Wir machen das schon. Ich ruf dann nochmal an."

Dann war das Gespräch beendet.

Angepisst schaute der Anführer zu seinem Stellvertreter.

"Sie haben uns in Japan auch angegriffen. Mino wurde verletzt und wird jetzt operiert. Taehyun wird noch vermisst. Der Boss weiß bescheid.", erklärte er knapp.

Bobby konnte die Wut und den Zorn verstehen. Ihn überfielen sie ebenfalls eiskalt und erbarmungslos.

Vor allem war es schwer Taehyun zu finden, da dieser öfters mal fehlte. Er war derjenige, welche die Systeme lahm legte und meistens geschnappt oder entdeckt wurde. Weswegen er immer wieder mit seinem Motorrad abhauen musste. Doch das nur, wenn sie jemanden angegriffen. Wo war er also?

Und wegen Mino wollte erst gar nicht nachdenken. Das würde ihn nur ablenken und depressiv machen. Er würde das schon schaffen. Er musste.

Dies war ein Krieg, aber das hieß nicht, dass man alles einfach hinnehmen konnte.

"Wir nehmen uns noch das Westlager vor.", sagte der andere und wand sich dann zu den Restlichen. "In 10 Minuten will ich das Drecksloch brennen sehen. Danach gehen wir zum Westlager und nehmen uns das auch noch vor!"

Schon war er fort, um draußen nach dem Rechten zu sehen. Doch Bobby konnte die Anspannung an der Haltung von Hanbin sehen. Er machte bestimmt keinen besseren Eindruck...

Hinter ihm erklang ein Stöhnen und er drehte sich um.

Es war der Junge, welcher er lahm gelegt hatte. Er rührte sich langsam und schien wieder zur Besinnung zu kommen.

Bobby überlegte kurz und kam dann zum Beschluss, dass der Junge es nicht verdient hatte, hier zu verbrennen. Er schien ja nicht mal eine Waffe zu haben, was nur heißen konnte, dass er durch Zufall genau heute hier war.

Wahrscheinlich um besagten Bruder zu treffen.

Ohne große Mühe, nahm er ihn hoch und ging mit ihm raus.

Kurz vor dem schwarze Wagen, spürte er, wie der Junge sich immer mehr bewegte. Bobby öffnete die Tür zum Kofferraum, nahm Handschellen und ein Klebeband und machte sich an die Arbeit.

Als er letztendlich sein Werk betrachtete, schrie der Geknebelte, oder versuchte es zumindest, gegen das Klebeband.

Bobby hatte beste Arbeit geleistet. So konnte der Junge nie im Leben abhauen, solange sie weiterhin CLs Männer beseitigen.

"Wer ist das?", fragte jemand hinter ihm.

Es war Junhoe, der mit seinem Gewehr um die Ecke gab. Ihm war die schlechte Laune deutlich anzusehen. Also wusste er über Japan Bescheid.

"Keine Ahnung. Irgendein Schüler, der in der Halle war. Sein Bruder wurde von mir erwischt. Ich habe vor ihn frei zu lassen, aber davor muss ich noch mit ihm reden.", erklärte er und lehnte sich an den Wagen.

Junhoe griff in die Tasche des Gefangenen und zog etwas heraus.

Ein Geldbeutel.

Ohne auf das Gemurre von dem Jungen zu achten, durchsuchte er ihn und wurde fündig.

"Michael Park. Er ist Amerikaner." Stirnrunzelnd schaute ihn Junhoe an.

Tatsächlich war er etwas dunkler und hatte auch ziemlich volle Lippen.

Also ein Mischling, wie Bobbys Mutter immer gesagt hatte.

"Lass ihn bloß nicht aus den Augen.", befahl Hanbin, als er mit den anderen dazu kam.

Im Hintergund hörte Bobby etwas explodieren.

Das Lager brannte.

"Wie viele?", fragte der Anführer nun den Scharfschützen.

"10." Er klang unzufrieden. "Doch bis nachher habe ich mindestens 30 und wenn ich jeden abknalle, der nur ihren hässlichen Namen kennt."

"Amen.", sagte Bobby und machte sich auf den Weg  zum Beifahrersitz.

Es wurde Zeit, dass sie den anderen zeigten, was sie ausgelöst hatten.

Und wenn sie jeden von ihnen umbringen mussten.

Nun ging es nämlich um den Inner Circle.

Um die Familie.

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Hello!🐩

Neues Kapitel + die Playlist von Februar!🔊📚

Viel Spaß beim Lesen 💕