Kapitel 8
Jonas
Die Schritte wurden lauter und stoppten vor der Höhle. ,,Verdammt. Ich habe sie gerade noch gesehen, wo haben sich diese Kanalratten nur versteckt", fluchte der neue Hauptmann der Wachen.
,,Weit können sie noch nicht gekommen sein", erwiderte sein Leutnant.
,,Ich vermute sie sind Richtung Westen geritten. Dort ist das Land hügeliger und sie könnten sich besser verstecken."
,,Dann suchen wir Sie dort", entgegnete der Hauptmann der Soldaten. ,,Leutnant wir werden die Soldaten aufteilen und in den Westen reiten. Ich werde hier noch die Gegend absuchen.
Sollte ich nichts finden, werde ich heute Abend zu Ihnen stoßen. Warten Sie dort auf mich." Die Pferde setzten sich in Bewegung und schienen sich in zwei verschiedenen Richtungen zu entfernen. Ich stieß erleichtert den Atem aus. ,,Das war knapp."
,,Wir sollten bis zum Abend hier bleiben", meinte Leo. ,,Ich kann ein Feuer machen, damit uns warm wird. George hol mal das Feuerholz aus der Ecke, damit sollte es gehen."
,,Woher hast du es?",fragte Sarah.
Leo lächelte grimmig. ,,Ich bin eine Woche hier gewesen und war zwei Mal auf der Flucht. Diese Höhle hat mir schon mal das Leben gerettet."
Er zündete das Feuer an.
Schon bald brach die Nacht herein. Immer wieder hörten wir das Hufgeklapper der Pferde von den Soldaten. Doch sie fanden uns nicht.
Am Morgen lugte George aus dem Eingang um zu sehen ob der Hauptmann mit den Soldaten weggeritten war. Er schlich um den Hügel und plötzlich lag ein kaltes Eisen an seinem Hals.
,,Ich hab doch Recht gehabt, daß ihr hier wart", knurrte der Hauptmann. ,,Also wo habt ihr euch versteckt und wo sind deine Freunde.
George zitterte. ,,Bitte tun sie mir nichts. Ich habe doch nichts getan."
Ich hörte seine Stimme und weckte die anderen auf. ,,Wir müssen hier weg. Die haben George in ihrer Mangel und so wie er sich anhört, wird er wohl nicht mehr lange standhalten. Gibt es hier einen geheimen Ausgang Leo?"
Leo nickte.
,,Da war früher mal ein unterirdischer Tunnel, wenn wir den finden, könnten wir vielleicht fliehen."
Wir packten schnell alles zusammen während ich und Leo nach dem versteckten Mechanismus suchten.
NICHTS.
,,Wartet mal. Vielleicht habe ich eine Idee", meinte Sarah und zündete eine Fackel an. ,,Wenn da ein Luftdurchzug ist, sehen wir es an der Fackel."
Sie hatte Recht.
Die Flammen der Fackel bogen schon nach rechts. Ich sah nach und Luke half mir. ,,Ich glaube ich hab ihn gefunden", antwortete er und drückte einen Stein in eine Vertiefung.
Tatsächlich da war ein Eingang.
Die Wand schob sich zur Seite. Dahinter klaffte ein großes, finsteres Loch. Ich trat als Erstes hinein.
Die anderen folgten mir. Gerade als die Wand sich wieder schloss, hörten wir einen Schrei.
Es war George.
Der Hauptmann hatte die Nase voll gehabt und hatte ihm die Kehle durchgeschnitten. Er röchelte bevor er zu Boden fiel. Mein Herz zog sich zusammen.
So viele waren schon gestorben.
Ich dachte an den Ritter und den Kutscher. Hatte ich sie wirklich umbringen müssen? Hätte ich sie am Leben lassen sollen nur um mich zu verraten?
Zweifel nagte an mir.
Hier in diesem Jahrhundert waren alle nur Mörder und nur die Stärksten überlebten. Ich war darauf vorbereitet worden, aber nie zuvor hatte ich Menschen getötet. Nur Monster.
Wie viele Menschen mussten noch sterben?
Alle diese Gedanken waren in meinem Kopf als wir durch den Tunnel Schritten.
Wann würde dieses Spiel endlich zu Ende sein?
Die Antwort kannte ich: Wenn niemand mehr übrig war. Ich konnte nur hoffen, dass ich mich irrte.
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