Kapitel 6
Sarah
Der Morgen graute als wir aufbrachen. Tau lag noch auf den Gräsern. ,,Ein Glück, dass es nicht geregnet hat", murmelte Jonas. Er band mich los.
,,Tut mir Leid, dass ich dir nicht sofort vertraut habe. Das gestern hat mir gezeigt, dass man hier niemandem trauen kann. Ich habe mich entschieden und wir sind absofort Verbündete, denn alleine werden wir vermutlich nicht mal den Tag heute überleben. Allerdings solltest du mir sagen, wie wir nun weiter machen", sprach er und trat die Asche des Feuers weg. Das Gepäck hatte er schon gepackt.
,,Dir ist doch hoffentlich klar, dass wir gerade zu ins Teufelsloch steigen, denn alle anderen Halbgötter sind schon bei Hofe und sie werden versuchen uns zu töten", knurrte ich. ,,Unsere einzige Chance ist, wenn wir uns auf die Suche nach diesem Lager machen." ,,Einverstanden und was dann?", fragte er mich.
Wir stiegen auf unsere Pferde und ritten weiter. Doch noch immer war Jonas nicht von meinem Plan überzeugt und ich konnte es ihm auch nicht verübeln.
Wir ritten den ganzen Tag und machten nur kurze Pausen um die Pferde zu tränken oder und die Beine zu vertreten. Am Abend konnte ich kaum noch reiten.
Mir tat so der Hintern weh. Jonas hatte wohl das Gleiche. Es war für uns ungewohnt so lange Strecken zu reiten. ,,Wir bauen hier unser Nachtlager auf. Für heute haben wir mindestens dreißig Kilometer zurückgelegt", murmelte er. Ich nickte nur müde während er ein Feuer machte. Bald schon darauf schlief ich erschöpft ein.
* * *
Ein Geräusch weckte mich und ich schreckte hoch. Ein Zweig knackte. Leise schlich ich mich zu Jonas und weckte ihn. Ich hielt meine Hand auf seinen Mund, damit er nicht anfing zu schreien.
Er wachte auf und blickte mich erschrocken an. Erneut knackte ein Ast. Jonas Augen weiteten sich. ,,Wir müssen hier weg", flüsterte ich in sein Ohr.
Er nickte.
Leise schlichen wir uns zu unseren Pferden. In diesem Moment rannten drei Jungen auf uns zu. Es waren Kinder. Der ältest schien 14 zu sein. Wahrscheinlich waren sie auch Halbgötter und so eben hatten sie uns gefunden. In der Hand hielten sie Schwerter und Speere. Nur einer von ihnen blieb im Hintergrund.
Er war erst zehn und hatte braunes Haar.
Ich zögerte keinen Augenblick und entwaffnete die Jungen. Die Jungen hielten an.
,,Bitte verschont uns. Wie tun alles was ihr wollt."
,,Gehört ihr auch zu den Halbgöttern, die hinter Excalibur her sind?", fragte Jonas den kleinsten. Der Junge nickte ängstlich. ,,Cameron ist Berater des Königs geworden. Er hat von dem toten Ritter erfahren und dass ihr auf dem Weg wart. Wir sollten euch töten, aber wir weigerten uns. Daher hat er uns ein Ultimatum gestellt: entweder wir töten euch oder er jagt uns. Ich bin Luke und das sind Georg und Leo."
Jonas sah mich fragend an.
,,Was sollen wir mit ihnen machen?"
,,Es sind nur Kinder", murmelte ich. ,,Wir nehmen sie mit und bringen sie in Sicherheit. Sie haben hier draußen keine Chance zu überleben. Er wird uns nichts tun und dafür garantieren wir für seine Sicherheit."
Wenig später ritten wir weiter. Luke saß hinter Jonas auf dem Pferd und Georg und Leo hinter mir.
Nicht ahnend, dass wir bereits erneut verfolgt worden. Dieses Mal von einem Trupp Soldaten. Anscheinend hatte ich einen nur schwer verletzt und nun waren sie dicht auf unseren Fersen.
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