Kapitel 5
Sarah
Die Soldaten rannten in den Stall, um zu sehen, ob Jonas noch dort war. Wie blinde Hühner rannten sie hinein. Ich lachte. Sie waren Narren, wenn sie dachten, dass ein Halbgott so dumm war. Ich beobachtete den Jungen seit einer Weile. Da wir alle nacheinander an der selben Stelle gelandet waren, war es ziemlich einfach im zu folgen.
Ich musste grinsen, denn er war wie ein Elefant im Porzellanladen.
Gerade so überlebte er die Räuber und den Angriff von Jack, einem begeisterten Halbblutjäger. Seit seiner Ankunft tat Jack alles, um zu gewinnen und er hatte einige Halbgötter schon getötet. Jonas hatte er wohl unterschätzt und das war sein Todesurteil gewesen. Ehrlich gesagt war ich froh, dass er endlich tot war, denn leider war er ein begnateter Mörder gewesen. Die Meisten, die hier waren, hatten keine Ahnung von ihm und starben durch ihre Unvorsichtigkeit sofort.
Jonas dagegen war schlau und ein guter Kämpfer.
Vielleicht wäre er ein geeigneter Gefährte, um diese Hölle zu überleben. Anfangs waren wir dreizehn im Rennen und jetzt waren es nur noch zehn. Jonas hatte Jack getötet und nun war ich dran.
Armin war der Hauptmann, der uns allen Schwierigkeiten machte in die Stadt zu kommen oder besser gesagt an ihm vorbei zu kommen.
Da die Soldaten mit der Suche nach Jonas beschäftigt waren, ging ich zum Hauptmann und hielt ihm von hinten mein Schwert an den Hals.
,,Wo ist der Junge hin Armin?"
,,Er ist zum Lager von König Artus unterwegs", röchelte er.
Ich nickte. ,,Danke für die Auskunft. Das wars. Mehr wollte ich nicht wissen."
Er starrte mich an. ,,Ich hätte dich töten sollen als ich die Chance dazu hatte oder?"
Ich sah ihn mit meinem Killerlächeln an.
,,Vermutlich ja, aber dieses Mal lass ich dich am Leben."
Ich zwinkerte ihm zu und rannte hinaus. Ich sprang auf mein Pferd welches ich einem Bauer geklaut hatte und ritt im wilden Galopp durch das Tor und schon bald hatte ich die Burg hinter mir gelassen. Üppige Wiesen und Felderlandschaft lag vor mir.
Plötzlich entdeckte ich das Pferd des Jungen.
Ich stieg ab.
Keiner zu sehen.
Seltsam, wo war der hin? Irgendwo hatte er sich versteckt? Vielleicht hinter dem Busch??
Zu spät-...
In diesem Moment packte mich der Junge und hielt mir das Schwert an den Hals.
,,Warum folgst du mir?", fragte er.
,,Wenn du das Schwert wegsteckst, sage ich es dir", antwortete ich und ließ mein Schwert fallen. Misstrauisch sah der Junge mich an. ,,Ganz ehrlich ich wurde heute fast drei Mal umgebracht. Auf ein weiteres Mal kann ich gerne verzichten.
Also wer bist du?"
,,Ich bin eine der dreizehn Halbgötter", erklärte ich. ,,Wir sind hier wohl die Außenseiter wie es wohl aussieht. Wir sind für sie leichte Beute, wenn ich das mal so sagen darf."
,,Ich bin kein Killer ich wollte nur nicht sterben. Im Ürbigen siehst auch nicht wie einer aus", antwortete der Junge.
Ich schmunzelte. ,,Bist du dir da sicher."
Er lachte.
,,Wie alt bist du sechzehn?"
,,Siebzehn", grummelte ich.
,,Im Übrigen bin ich ein guter Jäger. Allerdings werde ich allein wohl kaum nach Hause kommen, wenn sich nun alle wie die Tiere umbringen wollen."
,,Ich werde dir nichts tun", meinte Jonas und hob feierlich die eine Hand.
,,Meinetwegen sind wir Verbündete, wenn du willst, aber ich werde dich erst noch prüfen, denn ich habe keine Lust mit einem Messer an meinem Hals aufzuwachen. Es wird sowieso bald dunkel, daher schlage ich vor wir suchen uns einen Lagerplatz, wo wir die Nacht verbringen können. Morgen entscheide ich, ob ich dir vertrauen kann."
Er begann meine Hände zu fesseln.
Ich fluchte. ,,Muss dass denn sein?"
Er nickte und band mich an einem Baum fest und nahm mir die Waffen ab.
,,Wie heißt du?", fragte er mich.
,,Sarah", erwiderte ich.
,,Ich bin Jonas", murmelte er. ,,Weiß ich schn", erwiderte ich. Er sah überrascht hoch. ,,Woher denn?" ,,Wir sind in der gleichen Highschool", erwiderte ich. ,,Allerdings bist du ein Jahr über mir."
,,Wusste ich gar nicht", meinte er lachend.
Ich betrachtete ihn näher. Er sah gut aus, denn er hatte braunes Haar und grüne Augen.
Vergeblich versuchte er ein Feuer zu machen.
,,Lass mich mal", entgegnete ich.
Er sah mich misstrauisch an.
,,Schön, aber wehe du kommst auf irgendwelche Ideen", gab er zurück und reichte mir mit den gefesselten Hände den Stein.
Ich tat ein wenig Holz dazu, schlug die Steine zusammen und im nu prasselte ein kleines Feuer. ,,Danke", sprach er und war gleich darauf verwundert darüber.
Ich lächelte. ,,Kein Problem. Kannst du jagen." Er zuckte mit den Schultern.
,,Habs noch nie probiert. Bisher hat es gereicht zum Supermarkt zu fahren."
Ich lachte.
,,Ein Halbgott, der nicht jagen kann."
Ich wurde wieder ernst. ,,Wenn du willst, dann bringe ich es dir morgen bei." Er nickte und warf mir eine Decke zu, damit ich nicht fror.
Anschließend reichte er mir ein Stück Brot und Pöckelfleisch.
,,Danke. Ich hatte seit gestern nichts mehr zu essen", sagte ich als mein Magen knurrte.
Er nickte. ,,Ich hoffe es reicht bis wir am Hof sind. Was hast du danach vor?"
Sie winkte ab.
,,Das erzähle ich dir morgen, wenn du mein Verbündeter bist."
Er lächelte. ,,Irgendwie hab ich das Gefühl, das wir gute Freunde werden..."
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