3. Kapitel
Zwei weitere Tage waren vergangen und die kleinen Katzen kamen inzwischen recht gut zurecht. Gepard und Wölkchen hatten inzwischen auch das Jagen gelernt, vor allem Gepard entwickelte sich zum hervorragenden Jäger. Er war darüber sehr stolz und Sonne freute sich für ihn. So hat er wenigstens weniger Sorgen. Nur Fiona hatte noch so ihre Probleme. Sie war sehr ungeduldig und hatte auch keine Lust, sich die Pfoten dreckig zu machen.
"Dann muss ich sie wieder ewig putzen!", jammerte sie immer, was ihre drei Geschwister jedes Mal die Augen verdrehen ließ. Insgesamt waren sie aber zufrieden mit sich und gewöhnten sich langsam sogar daran.
Als Sonne und seine Geschwister heute in ihrem Unterschlupf ihre drei Mäuse verdrückten, wurden sie bald von fremden Gerüchen umfangen. Alarmiert drehte Sonne die Ohren, als er drei ausgewachsene Katzen auf sich zukommen sah.
"Na wer ist denn da?", miaute ein schwarzer Kater und betrachtete die Jungkatzen mit bösen Blick. "Was habt ihr denn hier zu suchen?"
Fiona kniff die Augen zusammen. "Wir leben hier schon immer", erklärte sie und sah von ihrer Maus auf.
"Schön für euch", sagte ein brauner Kater schroff. "Allerdings wird es jetzt Zeit für euch zu gehen. Uns gefällt dieser Ort. Ab jetzt ist es unser Revier."
"Uns gefällt es hier auch", widersprach Sonne und stellte sich vor die anderen. "Wer gibt euch denn das Recht, uns unser Zuhause wegzunehmen?"
Ein weißer Kater fauchte. "Junges, pass auf wie du mit uns sprichst! Sollen wir euch zeigen, warum wir das Recht haben?", fragte er und machte einen drohenden Schritt auf sie zu. Sonne wich zurück. Wir sollten wohl besser gehen. Es ist eindeutig, wer hier größere Chancen hat.
"Wir gehen", stimmte er also zu, obwohl er dafür einen wütenden Blick von Fiona erntete. Er drehte sich um und nickte seinen Geschwistern zu, den Unterschlupf zu verlassen. Sie folgten ihm, aber der schwarze Kater sprang vor sie.
"Nanana, nicht so schnell. Das wäre ja langweilig." Er grinste und ehe die kleinen Katzen sich versahen, sprang der weiße Kater auf sie zu und schubste Wölkchen um. Erschrocken sprang sie wieder auf. Das Fell der Jungen sträubte sich erschrocken. Die wollen uns als Beschäftigung angreifen!
"Lauft!", rief Sonne, als sich der weiße Kater gerade auf Gepard werfen wollte. Sie rannten über die große Wiese hin zur kleinen Baumgruppe, doch die bösartigen Katzen folgten ihnen. Sonne rannte so schnell er konnte, doch er sah hinter sich, wie Gepard und Wölkchen mit Fiona und ihm nicht mithalten konnten. Er ließ sich nach hinten fallen und bildete das Schlusslicht. Hinter ihm kamen die Kater immer näher und er spürte wie sie nach seinen Hinterläufen schlugen. Es war schrecklich für ihn und er bekam es mit der Angst zu tun.
Beim Fluss in der Nähe des Wasserfalls holten die drei Kater sie jedoch ein und der Braune sprang vor Fiona, die ganz vorne gelaufen war. Erschrocken versuchte sie zu stoppen, aber sie prallte in ihn hinein. Er drückte sie zu Boden und kratzte ihren Rücken, aber sie kam schnell frei und rannte davon, in Richtung Zweibeinerort.
Sonne, Gepard und Wölkchen waren nun umzingelt und hinter ihnen Schnitt der Fluss ihnen den Weg ab. Die Kater fleschten die Zähne und die Kätzen drückten sich aneinander.
"Fledermaus, was willst du mit ihnen machen?", fragte der weiße Kater den Schwarzen. Dieser beäugte die Geschwister.
"Angreifen, Schnauze. Auf unserem neuen Revier haben die nichts zu suchen", erklärte Fledermaus kühl und sprang auf Gepard zu. Sonne wollte seinem Bruder zu Hilfe kommen, doch Schnauze hielt ihn fest und schubste ihn um. Er nagelte Sonnes Vorderbeine am Boden fest und dieser schlug ihm wütend mit den Hinterpfoten gegen den Bauch. Der weiße Kater sprang fauchend weg und Sonne sprang auf, jedoch war sein Gegner schnell und zerkratzte seine Nase. Er knurrte und sprang auf Schnauzes Rücken, sodass sie sich fauchend und kratzend über den Boden rollten. Jedoch gewann Schnauze schnell wieder die Oberhand und verletzte Sonne an der Schulter.
Plötzlich hörte Sonne ein Jaulen. Er befreite sich von Schnauze und sah Gepard schockiert ins Wasser fallen. Besorgt lief er zum Uferrand und versuchte Gepard zu packen, doch die Strömung riss ihn mit sich und er kam dem Wasserfall immer näher. Wölkchen kam zu ihm und sah Gepard ebenfalls nach.
"Gepard!", rief sie entsetzt. Sie rannte am Ufer lang, neben Gepard her und Sonne wollte ihr folgen, doch Schnauze stürzte sich auf ihn und drückte ihn zu Boden, sodass er nur zuschauen konnte. Wölkchen nahm sich einen Stock und wollte ihn ins Wasser hängen, doch dann kam Fledermaus unerwartet und schubste sie auch ins Wasser.
"Nein", flüsterte Sonne und befreite sich mühsam aus Schnauzes Griff. Er sah, wie sie an der Kante des Wasserfalls nach unten fiel, so wie Gepard. Sonne wollte ihnen am Ufer folgen, aber Fledermaus stellte sich ihm in den Weg. Er wich zurück, aber da war Schnauze und schubste auch ihn zu seinen Geschwistern ins Wasser.
"Viel Spaß", hörte er noch Fledermaus bösartig schnurren, ehe er im Wasser versank.
Die Strömung riss an seinem Fell, sie war stärker als er erwartet hätte. Er schlug verzweifelt um sich, doch wusste nicht, wo oben und unten war. Das Wasser lief ihn in Nase und Mund, Kälte umfing ihn und er wurde immer schwächer. Ich werde spätestens beim Wasserfall sowieso sterben...es macht keinen Sinn mehr.
Doch plötzlich spürte Sonne Erde an seiner Flanke und grub seine Krallen hinein. Er schaffte es, seinen Kopf über das Wasser zu bringen und atmete erleichtert ein. Der Wasserfall war nicht mehr weit entfernt, deshalb musste Sonne sich besonders anstrengen. Vorsichtig tastete er mit der Pfote ans Ufer und krallte sich dort fest. Danach nahm er die zweite Pfote und machte es genauso. Mühsam und unter Schmerzen wegen seiner vielzähligen Wunden zog er sich hoch und als er endlich wieder auf festem Boden stand brach er vor Erschöpfung zusammen und ihm fielen die Augen zu.
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Wie haben euch die letzten beiden Kapitel gefallen? Wie denkt ihr, geht es mit den vier Geschwistern wohl weiter? ^^
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