2. Kapitel

"Sonne", hörte er ein leises Flüstern. Verschlafen öffnete Sonne die Augen und sah in Gepards Gesicht. Er sah ihn mit traurigen Augen an, was ihn an gestern zurückerinnern ließ. Er setzte sich auf.
"Was ist los?", fragte er leise, um Wölkchen und Fiona nicht zu wecken, denn die Sonne war noch nicht mal ganz aufgegangen.
"Ich hab Angst!", platzte es aus seinem Bruder heraus. "Wenn Mama weg ist... Was machen wir denn dann? Außerdem will ich nicht das sie weg ist. Was ist, wenn sie gerade im Sterben liegt?" Er schauderte und Sonne drückte sich beruhigend an ihn.
"Heyy alles wird gut, okay? Wir schaffen das", versicherte er ihm. Dass er die Hoffnung, ihre Mutter wiederzufinden, schon aufgegeben habe, sagte er lieber nicht.
"Und was ist mit essen?", Fragte Gepard. "Ich hab jetzt schon das Gefühl, ich verhungere."
Sonne nickte. "Ich hab auch Hunger, aber ich bin mir sicher, wir fangen bald was." Er schnurrte. "Ich versprechs dir sogar, ja?"
Gepard nickte unsicher. "Und wenn wir von einem Fuchs oder so angegriffen werden?"
Sonne seufzte. "Ich versprech dir, dass ich für dich da bin. Ich beschütze dich", versprach er und schmiegte sich an Gepard. Dieser schnurrte dankbar und schließlich legte er sich nochmal etwas in sein Nest, um zu schlafen.

Sonne konnte nicht mehr schlafen und wartete also, bis seine Geschwister wach waren. Dann gingen sie gemeinsam los, um ihre Mutter zu finden. Als ihre Mägen schon knurrten, blieb Sonne stehen.
"Wir müssen jagen. Das ist gerade wichtiger."
"Nein!", wiedersprach Fiona. "Wir müssen Mama finden."
Wölkchen schabte im Boden. "Und wenn wir uns aufteilen? Ich hab nämlich wirklich Hunger! Sonne und ich könnten gemeinsam versuchen, etwas zu fangen, während ihr weitersucht?"
Die Geschwister nickten zustimmend, auch wenn vor allem Gepard Angst hatte, dass etwas passieren könnte. Sonne nickte ihm aufmunternd zu. Wir werden uns wiedersehen. Ganz sicher.
Gemeinsam mit seiner Schwester trabte er über die Wiese und schnupperte nach Beute. Als er unter einer kleinen Baumgruppe einen Vogel witterte, blieb er stehen.
"Warte hier", flüsterte er Wölkchen zu und schlich sich unter ein paar Büschen auf den Vogel zu. Er merkte, wie der Wind sein Rückenfell streifte. Mal wieder schlich er sich von der falschen Richtung an. Darauf sollte ich besser achten.
Wie erwartet erhob sich der Vogel und flog außer Sichtweite. Sonne schlich sich zurück zu Wölkchen und sah, wie sie sich an eine Maus anschlich. Allerdings war sie schon immer eine sehr ungeduldige Kätzin gewesen und sprang zu früh ab. So wird das nie was!
Einige Zeit später sah Sonne noch eine Maus. Entschlossen, diese zu fangen, schlich er sich entgegen dem Wind an und trat sehr leise auf. Sein ganzer Körper war unter Spannung und er achtete darauf, nicht mit dem Schwanz zu schlagen. Als er nah genug dran war, drückte er sich mit den Hinterbeinen ab und landete auf der Maus. Schnell biss er ihr in den Nacken und hob sie dann stolz hoch. Wow! Meine erste Beute!

Auf dem Weg zu ihren Geschwistern fragte Wölkchen ihn die ganze Zeit aus, wie er das geschafft hatte und erklärte, wie sie ihn bewunderte. Sonne lächelte glücklich und sagte, sie würde sicher auch bald etwas fangen. Gepard und Fiona kamen ihnen mit hängendem Kopf entgegen.
"Wir haben überall gesucht. Sie war nirgendwo. Nicht mal ihr Geruch", erzählte Fiona niedergeschlagen. Die vier saßen kurz traurig zusammen, bis Sonne ihnen die Maus zeigte.
"Aber schaut mal. Wenigstens werden wir heute relativ satt einschlafen", maunzte er und Gepard und Fiona sahen ihn überrascht an und beglückwünschten ihn auf dem Weg zu ihrem Unterschlupf. Nachdem sie gegessen hatten war Sonne wieder zuversichtlich. Vielleicht hat unsere Mutter uns wirklich verlassen. Sie hat uns zwar enttäuscht, aber wir schaffen es auch ohne sie!

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Helloooo ^^
Dieses Kapitel ist etwas kurz geraten, da ich anfangs erst ein bisschen in die Geschichte reinkommen musste, bald kommen längere Kapitel '^^
Aber weil es so kurz ist, werde ich heute auch gleich das 3. Kapitel hochladen :)

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