24 - Prints on the Wall
Hey Leudis!
Ich melde mich zurück mit einem (längs überfälligem) Kapitel! Ich hab ewig lang festgesteckt - nach dem zweiten Satz in diesem Kapitel war Schluss mit der Motivation und den Ideen und dann hab ich das Kapitel weggelegt und monatelang nicht mehr angefasst - Jetzt habe ich es tatsächlich geschafft, auf mein Gewissen zu hören und hab mich wieder drangesetzt :)
Also, die Motivation ist wieder da - denn wie ich schon oft gesagt habe, ich möchte diese Geschichte nicht im Sande verlaufen lassen und mich bemühen jetzt mal ein wenig öfter wieder zu schreiben - schießlich studiere ich jetzt und verlasse das Haus dementsprechend nur zum Einkaufen und Spazieren gehen.
Nur als Erinnerung, was zuletzt passiert ist: Ezra und die Ghost-Crew haben gerade den TIE-Jäger am Tag des Imperiums in die Luft gejagt und suchen nun ein sicheres Versteck, während Elija immernoch im Kampf mit sich selbst ist...
Viel Spaß beim Lesen!
>> Ich weiß, wo wir uns verstecken könnten. << sagte Ezra. Fragend sah Kanan ihn an, doch Ezra sah nur ausdruckslos zurück.
>> In Ordnung. << stimmte der Jedi zu. Ezra lief los, immer auf das hörend, was die Macht ihm zuzuflüstern schien. >> Folgt mir. <<
Der Weg führte sie durch zahlreiche kleine Gassen - Ezra vermied die großen Straßen, nahm dabei in Kauf dass es länger dauerte. Erst nach unzähligen Ecken wurde ihm plötzlich klar, wohin die Macht ihn führte. Er kannte diese Straßen.
Wie angewurzelt blieb er stehen, sodass Zeb, der direkt hinter ihm lief, ihn von hinten beinahe umrannte.
>> He - << murrte der Lasat doch Ezra lief bereits weiter, die aufkommene Erinnerung widerwillig wieder herunterschluckend. Er musste sich jetzt konzentrieren, seine Familie verließ sich darauf, dass er sie in ein sicheres Versteck brachte.
Nur noch eine Straßenecke trennte sie von dem Ort - vorsichtig sah sich Ezra um, doch keine Sturmtruppen waren zu sehen - jetzt oder nie, dachte er und lief zügig zu dem kleinen, schmutzig-weißem Haus, dessen Fenster dunkel und verhangen waren und an dessen Außenfassade sogar noch alte Einschussmale zu sehen waren. Die Tür öffnete sich nur schabend langsam, dass Zeb ihm helfen musste, sie aufzudrücken.
Der alte Wohnraum seines Elternhauses war dunkel und stickig, mit Staub und Sand überzogen. Einschusslöcher zierten Boden und Wände, neben so verstaubten alten Wandbildern, dass darauf kaum noch etwas zu erkennen war, verblichenen Kinderhandabdrücken und zusammengebrochenen Möbeln. Ezra meinte im Dunkeln sogar verblichene Blutflecken unter dem Dreck erkennen zu können und wandte den Blick sofort woanders hin - und traf auf Kanans Augen die ihn musterten.
>> Was ist das für ein Ort? << fragte Zeb leise und rümpfte die Nase, während Sabine die Vorhänge zur Seite schob und nach draußen spähte - augenscheinlich war in den Gassen noch niemand zu sehen, denn sie drehte sich ohne Worte wieder dem dunklen Raum zu.
>> Das - äh - << stammelte Ezra, die Worte blieben ihm im Hals stecken. Es auszusprechen war noch wesentlich schwerer als es sich selber einzugestehen.
>> Das ist das Haus wo du aufgewachsen bist, oder? << fragte Kanan sanft und legte Ezra die Hand auf die Schulter. In seinen grünen Augen konnte Ezra so viel Mitgefühl erkennen, dass ihm fast schlecht wurde - schnell riss sich Ezra von dem Blick seines Meisters los und drehte ihm den Rücken zu - was Kanan nicht daran hinterte hinter ihn zu treten und ihn festzuhalten - sowohl physisch mit der Hand auf der Schulter, als auch mit der Macht. Es half Ezra mehr als er zugeben wollte. Er musste Kanan nicht antworten.
>> Sind wir hier sicher? << fragte Zeb unsicher. Der Große wusste nicht wirklich, wie er damit umgehen sollte - was er, Ezras Meinung nach, auch gar nicht musste.
>> Nichtmal ich wusste, dass es hier steht. << sagte Ezra nur.
Der Junge musste sich zusammenreißen - dieses Haus allein rief bei ihm längst verlorene Erinnerungen hervor und davon nicht nur die Schönen - ihre Leichen auf dem Fußboden, weit aufgerissene Augen, die stumm nach Hilfe schrieen -
Kanan spürte die Schwankungen der Macht in Ezra - besorgt musterte er den Jungen, der den Blick nicht von einem blauen Kinderhandabdruck nahm, der hinten in der Ecke nahe das Fußbodens die Wand schmückte - direkt neben einer zweiten, grünen Kinderhand. Selbst nach all den Jahren, die vergangen waren, konnte selbst Kanan spüren, dass hier etwas schreckliches passiert sein musste - die Macht war kühl und voller Schatten. Es machte ihn unsagbar nervös und wühlte Ezra nur unnötig auf - Kanan wollte nicht, dass Ezra die Schmerzen erneut fühlen musste.
>> Vielleicht sollten wir uns woanders - << fing er an, doch ein leises Geräusch ließ ihn innehalten. Sabine griff reflexartig nach ihren Blastern, Ezra jedoch schien nichts zu bemerken.
Erneut ertönte das Geräusch - ein leises Wimmern. Jetzt reagierte auch Ezra - Kanan hatte unbewusst seine Hand von seiner Schulter genommen.
>> Da ist jemand. << murmelte der Jedi, die Hand griffbereit über seiner Waffe. Ezra bemühte sich, seine aufwallenden Gefühle zu beruhigen und sich stattdessen auf seine Umgebung zu konzentrieren - allerdings wollte ihm das nicht sonderlich gut gelingen, anders als Kanan.
>> Unter uns. << zischte er und Ezra fiel sofort ein, wo.
Der kleine Keller unterm Hocker.
Dort wo er und Elija - Ezra ruckte den Kopf zur Seite, verbannte die bitteren Gedanken und schlich stattdessen durch den Raum in die hintere Ecke, vorbei an den Handabdrücken. Der alte Hocker stand direkt über dem Eingang. Der Staub drum herum war verwischt. Ezra blickte zurück zu den anderen - Sabine war ihm gefolgt, die Blaster in der Hand. Sie nickte ihm zu.
Ruckartig schob Ezra den Hocker zur Seite, offenbarte das runde Loch im Boden. Eine gelbe, verrostete Leiter führte nach unten, aus dem Raum drang schwaches, gelbes Licht. Und dort unten, am Fuße der Leiter kauerte eine Gestalt, zusammengekrümmt, schluchzend und verletzt.
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Er hob den Blick und sah direkt in die Augen seines Gegenübers.
Es war kein Jemand. Es hatte nichteinmal eine feste Gestalt - es bestand aus nichts weiter als aus Schatten, wirbelnd, einem Sturm gleichend, an einen Fleck gebunden. Dunkle leere Augen starrten ihn an aus einem Gesicht ohne Mund oder Nase.
Elija war sich seines einzigen, riesigen Fehlers plötzlich so bewusst, dass es ihn lähmte - Vader hatte ihn nie bekehren können, ja, ihn nicht ein einziges Mal verletzen können, bis Elija es ihm ins Gesicht gesagt hatte, was die einzige Waffe des Imperiums gegen ihn war - sein Zwillingsbruder Ezra. So lange hatte Elija geschworen, kein Wort über die Lippen zu bringen und dennoch hatte er seinen eigenen Schwur gebrochen und Vader so die Waffe direkt gegeben.
Die Figur aus Schatten vor ihm war nichts weiter als eine Einbildung - sie war nicht wirklich echt, aber dennoch real - denn sie war nichts weiter als die Präsens, die Seele des Sith-Lords, der ihn Verführen wollte. Der Raum, der Tempel um ihn, nichts weiter als eine Einbildung Elijas, ein Versuch seines Geistes, der Finsternis der Macht einen Raum zu geben, um nicht darin zu ertrinken.
Wut erfüllte ihn. Er war so dumm. So unglaublich dämlich. Er hatte sich selbst an den Rand des Abgrund gestoßen - Er fühlte seine Schilde in Scherben liegen - er hatte seine Mauern selbst einstürzen lassen.
Elijas hellblaue Augen fixierten die leeren Augen der Schattengestalt. Zu seinem Entsetzen sah er darin nichts als Ehrlichkeit. Ehrlichkeit in einer grenzenlosen, verschlingenden Leere. Der Sith hatte alles ausgenutzt, was er hatte und dabei blieb er stets bei der absoluten Wahrheit - oder?
Elija wusste nun eines mit absoluter Gewissheit - irgendetwas war mit Ezra, seinem Bruder, ob dieser Elija nun ihm Stich ließ, absichtlich oder unabsichtlich, oder auch nicht, es war egal, denn mit Sicherheit konnte Elija nun sagen, dass Ezra auf keinen Fall tot war. Er war am Leben.
Er war so dumm. Er hätte es wissen müssen, hätte es doch spüren müssen -
Elija riss den Blick los. Wurde sich der Ketten bewusst, die ihn an Ort und Stelle hielten, der Anwesenheit des Sith-Lords vor ihm. Der Tempel wich den Wänden der Zelle, der Schatten der Gestalt verfestigte sich zu dem schwarzen Umhang, die Illusion wich der absoluten Realität - eine Zelle, ein Sith, in der Hand ein Sith-Holocron.
Brandspuren zierten den Zellenboden, ausgehend von ihm selbst. Er war das. Er hatte die Machtblize losgelassen, hatte all seinem Schmerz und Zorn freien Lauf gelassen, hatte dem Wunsch danach nachgegeben, dem Wunsch all diese Gefühle herausbrechen zu lassen.
>> Lass - mich - im Frieden - << hauchte er, den Blick nicht hebend, keuchend und erschöpft. Er spürte die Müdigkeit seine Glieder heraufkriechen, fühlte den tauben Schmerz an seinen Handgelenken durch die Ketten, die ihn hielten. Die trockene Kehle schmerzte beim Sprechen, seine Augen brannten - er hatte zu wenig getrunken, um weinen zu können.
Eine Antwort bekam er nicht. Er lauschte kraftlos dem Atem Vaders. Der Sith stand dort, sagte kein Wort. Beobachtet den Jungen nur. Elija war am Ende. Keine zwei Schritte trennten den Jungen nun noch von dem bodenlosen abgrund der Dunkelheit.
Vader wusste, dass er so gut wie gewonnen hatte. Elija Bridger war am aufgeben. Er hatte keine Schilde. Keine Kraft. Vader musste ihm nur noch den Willen nehmen.
Es trennte ihn nur noch eine Sache von seinem Ziel. Elija Bridger allein war nur ein Junge mit der Fähigkeit, die Macht nutzen zu können. Ebenso wie sein Bruder -
Das, was sein Meister wirklich wollte, waren sie beide.
Zwillingsbrüder, Geschwister sowohl physisch - als auch in der Macht selbst.
Vader wandte der Zelle den Rücken zu.
Das, was er jetzt brauchte, war niemand anderes als Ezra Bridger.
.
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Sabine musterte Ezra besorgt. Seit sie das Haus betreten hatten, wirkte der Kleine verloren - was sie nicht wunderte, wenn Kanan Recht hatte und er hier aufgewachsen war - das bedeutete nämlich, dass hier seine Eltern umgebracht wurden. Und Sabine wusste, dass das definitiv keine schöne Erinnerung sein musste.
Seufzend wandte sie den Blick ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den bewusstlosen Rodianer - der sich zuvor wimmernd und verletzt unten im Keller versteckt hatte, sich durch Ezras ruckartige Öffnung des Eingang furchtar erschreckt hatte und daraufhin ohnmächtig wurde, sodass Zeb sich grummelnd nach unten quetschte, um den Bewusstlosen nach oben zu hieven. Der Rodianer wirkte ziemlich blass. Er hatte eine Schusswunde an der Schulter, die nur notdürftig mit einem dreckigen Stofffetzen verbunden war. Auf seinem Schädel befand sich ein seltsames Gerät, dass, wie Sabine nun erschrocken erkannte, ein kleiner Computer war - ein Projekt des Imperiums.
>> Das Imperium implantiert Technikern der unteren Dienstgrade kybernetische Schaltkreise. Aber dadurch wird ihre Persönlichkeit der Produktivität geopfert - << erklärte sie leise, während Kanan die Schulterwunde untersuchte.
>> Du meinst - sie machen sie zu einer Art - Androiden? Cyborgs? << fragte Zeb verwirrt von unten. Er war noch unten - und inspizierte neugierig, ungesehen von den anderen den kleinen Raum - in dem sich nichts befand außer ein Funkgerät und mehrere Disks - von denen er spontan zwei einsteckte.
>> So ähnlich. << murmelte Sabine und untersuchte das Gerät.
>> Ich kenne ihn. << murmelte Ezra plötzlich gedankenverloren. Seine blauen Augen starrten den Rodianer an. In diesem Moment wachte dieser auf - schrie auf, als er Kanan direkt neben ihm knieen sah, zuckte zurück und schlug sich den Kopf fast an einem Tisch.
>> Tut mir leid! << sagte Kanan beruhigend und hob die Hände. Der Rodianer musterte ihn, lenkte den Blick seiner großen dunklen Augen, die Sabine immer an Sternenhimmel erinnerten, dann zu ihr und blieb schließlich an Ezra hängen - die Augen weiteten sich, er keuchte auf.
>> Ezra! Ezra Bridger! Tseebo baska fatamunro barabas!* <<
Sabines Augen weiteten sich - sie verstand die Worte. Und wenn sie wahr waren - wenn das stimmte, dann -
>> Was? Was hat er gesagt? << fragte Ezra - Verwirrt sah Ezra den Rodianer an - der nur ebenso aufgeregt zurückstarrte.
>> Er - << Sabine stockte - >> Er sagt, er weiß was mit deinem Bruder passiert ist. <<
* Hab ich aus der originalen Serie übernommen - bzw irgendwie das aufgeschrieben was Tseebo sagt. Ich weiß, dass der Satz eigentlich eine andere Bedeutung hat, aber es gibt kein Wörterbuch für Rodese (die Sprache), deshalb hab ich den Satz einfach übernommen.
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