13. Betrayal
>> Was sind Eimerköpfe? << fragte Ezra verwirrt, nachdem dieser Kanan das Zimmer verlassen hatte. Sabine setzte ihren Helm auf und machte nun ebenfalls Anstalten ihn alleine zu lassen.
>> Du nennst sie Sturmtruppen. << erklärte sie kurz angebunden und verschwand um die Ecke.
Kurz darauf wurde Ezra fast von dem Bett geworfen. Das Schiff ruckelte heftig, neigte sich zur Seite, bevor es abhob. Ezra hörte Kanonenschüsse und spürte das starke Vibrieren, wenn das Rebellenschiff von den Schüssen des Imperiums getroffen wurde. Sonst bekam er nichts mit.
Kurz entschlossen stand er auf, verlor kurz das Gleichgewicht und schlich zum Flur.
Die Rebellen schienen ihn jedoch nicht zu beachten, der Flur war leer.
Gegenüber waren zwei weitere Türen, die jedoch geschlossen waren, sowie die Tür neben seinem "Krankenzimmer". Links von ihm war ebenfalls eine geschlossene Tür, vermutlich führte diese zum Cockpit, er hörte nämlich Hera Befehle brüllen.
Er wandte sich nach rechts, zu einem geöffneten Raum, musste sich jedoch beim Gehen ständig an der Wand abstützen um durch das Ruckeln nicht hinzufallen. Er kam an zwei Gängen vorbei, die zu den Airlocks führten und an einer Leiter, die nach oben führte. Dort oben saß Kanan und feuerte gerade los, so konzentriert, dass er Ezra unter sich gar nicht bemerkte. Schnell lief Ezra in den nächsten Raum.
Dieser Raum schien eine Art Gemeinschaftsraum zu sein, in der Ecke war eine große Sitzecke, mehrere Hocker und ein Holotisch. Dahinter war noch eine kleine Küche, die Tür stand offen.
Doch bevor Ezra pfüfen konnte, was oberhalb der weiteren Leiter war, die an der Wand nach oben führte, wurde das Schiff besonders stark durchgeschüttelt.
Der Knall kam direkt von oben, dort wo das Obere Geschoss von dem Jedi bedient wurde. Ezra wurde gegen die Wand geworfen. Ein dumpfes Poltern lenkte ihn aber von seinen nun neuen Kopfschmerzen ab.
Der Jedi, Kanan, lag zu Füßen der Leiter, die Augen geschlossen und ohne - außer zu Atmen - sich zu bewegen. Sofort sprang Ezra auf und zu ihm. Prüfend hielt er inne. War er verletzt?
>> Kanan? Was ist passiert? << hörte er Heras Stimme aus einem Komlink, der an Kanans Gürtel befestig war.
>> Ich glaube ein TIE-Jäger ist mit uns kollidiert! << ertönte nun Sabines Stimme.
>> Kanan? << fragte Hera erneut.
Ezra sah wieder auf den Jedi runter. Er rührte sich nicht. Erneut wurde das Schiff beschossen. Nun hörte Ezra ach die TIEs - das unverkennbare Geräuscht war nicht zu überhören, wenn das Rebellenschiff gerade nicht feuerte.
Wenn die das Schiff zerstören, stirbst du auch! schrie ihn seine innere Stimme an. Ezra stand einen Moment lang noch unschlüssig vor dem bewusstlosen Jedi.
Einerseits war es jetzt eine Chance den Jedi zu töten - auch wenn er es nicht wollte - und Vaders Auftrag zu erfüllen.
Andererseits würde er dieses Schiff dann nie wieder lebend verlassen, selbst wenn das Imperium das Schiff nicht zerstörte. Und wenn sie wirklich helfen wollten, wie Sabine sagte, dann konnten sie ihm vielleicht helfen seinen Bruder zu finden...
Ein Kreischen riss ihn aus seinen Gedanken. Durch den Komlink hörte er die wild durcheinander geworfenen Töne eines Droiden. Nur schwer verstand er etwas, so undeutlich sprach dieser, aber den Teil mit dem Sternenzerstörer würde jede Loth-Ratte verstehen.
Kurz entschlossen zog sich Ezra die Leiter hoch und setzte sich auf den Stuhl vor das Geschoss. Er befand sich nun in einer Kuppel, konnte die Leere um das Schiff gut erkennen. Wir sind also nicht mehr auf Lothal.
Und er sah den riesigen Sternenzerstörer, der sich ihnen von hinten näherte. Zwei Kreuzer versperrten die Flucht nach vorne und ein Schwarm TIEs nahm sie unter Beschuss.
>> Kanan, was ist los? << hörte er Hera erneut leicht panisch rufen, während sie einen Looping flog und jemand von der vorderen Kanone einen Jäger zerschoss.
Nun erkannte Ezra die Schäden an der Kuppel und dem Schiff - Trümmerteile steckten im Rumpf, Kratzer zierten die Kuppel und das eine Lauf der Kanone war unbrauchbar verbogen.
Er konnte also nur mit einem Lauf schießen.
Tief holte er Luft. Sollte er wirklich auf seinen eigenen Leute schießen? Nur um sich zu retten?
Sie haben deine Eltern getötet! rief diese innere Stimme. Ezra schoss.
Sabine seufzte erleichtert auf, als Hera endlich in den Hyperraum sprang. Kurzzeitig dachte sie wirklich, es wäre aus mit ihnen. Erst antwortete Kanan nicht - dann Choppers Nachricht mit dem Sternenzerstörer - wenigstens hatte Kanan wieder gefeuert. Vielleicht kam es bei der Kollision nur zu einem kurzen Defekt - auch wenn Kanan wenigsten hätte antworten können. Seufzend erhob sie sich von ihrem Stuhl und lief zur Leiter, um zum Cockpit zu kommen.
Heras Schrei lies sie jedoch ihr Tempo verdoppeln.
>> Kanan! <<
In Sekundenschnelle kam Sabine nach oben durch das Cockpit und in den Flur - dort kniete Hera neben einer bewusstlosen Gestalt.
>> Er lebt noch, er schein sich nur den Kopf gestoßen zu haben, bevor er runter gefallen ist. Das muss durch die Kollision passiert sein. << ertönte eine Stimme von dem oberen Geschoss.
Sabine trat näher und schielte an Hera vorbei nach oben. Dort hatte es sich Ezra gemütlich gemacht. Er hatte die Arme verschränkt und beugte sich nach vorne.
>> Und nein, ich war das nicht, ich war nur dabei. << fügte er schnell hinzu, als Zeb in Sichtweite kam.
>> Und warum sollten wir dir glauben? << fragte der Lasat misstrauisch, während Hera Kanans Kopf auf ihren Schoß legte.
>> Weil er es nicht war. Er schlich zwar durch Schiff, aber mich hier runtergeholt hat er nicht. << murmelte Kanan. Sofort sah Hera zu ihm. Der Jedi öffnete die grünen Augen und zwang sich zu einem Grinsen.
>> Mich würde es aber viel eher interessieren, warum er geschossen hat. << sagte Kanan und sah an Hera vorbei nach oben. Auch Sabine und Zeb sahen wieder zu dem Jungen hoch. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
>> Ich wäre auch gestorben, hätten sie dieses Schiff zerstört. << sagte Ezra und sprang nach unten. Er landete neben Kanan auf den Füßen, musste sich nur kurz auf dem Boden abstützen.
>> Muss ich das nächste mal um Erlaubnis fragen? << fargte er, wartete aber nicht auf eine Antwort sondern ging zur Küche.
>> Da ist kein Gang nach unten, Kid. Den hast du doch vorhin gesucht. << sagte Kanan. Ezra drehte sich um und lief zurück.
>> Woher weißt du das? << fragte er. Neugierig blitzten seine blauen Augen.
>> Ich hab es gespürt, Kleiner. Nie etwas davon gehört, deine Gefühle und Absichten vor anderen zu verschließen? <<
>> Ja. Ich dachte nur du bist zu abgelenkt - <<
>> Nein, nicht mit dir auf dem Schiff. << Kanan grinste.
>> Kannst du das immer? << fragte Ezra weiter. Kanan setzte sich mit Heras Hilfe auf. Sabine sah den neugierigen Blick von Ezra. Nun sah er wirklich wie ein Kind aus...
>> Was kann ich immer? << fragend sah Kanan den Jungen an.
>> Die Macht benutzen? <<
Kanan stutzte.
>> Natürlich. Du - du nicht? << Ein Schatten legte sich über Ezras Blick.
>> Nein. Sie - verschwindet manchmal einfach. << murmelte er. Sabine tauschte einen Blick mit Hera. Sie wussten, was Kanan als nächstes tun würde. Er zeigte seine Jedi-Seite fast nie, aber für einen Jungen, der Hilfe brauchte, würde Kanan über seinen eigenen Schatten springen, dass wussten sie beide.
>> Ich - könnte dir damit helfen, kid. << murmelte Kanan und musterte Ezra aufmerksam. Dessen Miene hellte sich augenblicklich auf.
>> Wirklich? <<
>> Moment mal! << unterbrach Zeb das Geschehen.
>> Ist es wirklich klug einem Imperialen noch mehr beizubringen? << fragte der Lasat misstrauisch. Ezra drehte sich zu ihm um und verschränkte die Arme.
>> Was glaubst du, was passiert, wenn ich zurückgehe? Die werden mich hinrichten - ich habe auf sie alle geschossen, sie verraten. <<
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