9. Zaubertränke und Duelle


Am nächsten Morgen saß Fidea zusammen mit Esperanza und Leokardia am Ravenclawtisch und wartete darauf, dass ihre Hauslehrerin den neuen Stundenplan verteilen würde. Professor Ambrose, die eine große Frau mit burschikoser Figur und langen grauen Haaren war, diskutierte gerade mit einem aufgebrachten braunhaarigen und recht muskulösem Jungen, welcher nicht einsehen wollte, warum er Zauberkunst dieses Jahr nicht belegen durfte.

"Mr. McLaggen zum hundertsten Mal in Folge, mit einem A in Zauberkunst, kann ich Sie nicht weiter an meinem Kurs teilnehmen lassen! Und nein, es gibt auch keine Sonderregelung für Sie, egal wie viele Briefe ihr Vater meint an mich schreiben zu müssen!" Mit hochrotem Kopf, gab der Ravenclaw schließlich klein bei, wenn auch mit alles anderer als überzeugter Miene.

Esperanza kicherte bei dem Anblick von McLaggen "Oh der Arme!". Leokardia neben ihr gluckste, glättete dann allerdings rasch ihre Gesichtszüge, als die Hauslehrerin mit wehenden olivgrünen Umhängen nun auf sie drei zuschritt. Der Blick ihrer hellen silber-grauen Augen fiel zunächst auf die schwarzhaarige Ravenclaw mit spanischen Wurzeln. 

"So Miss Solas" die Professorin sah auf die Dokumente in ihrer Hand herab und nickte.

"Wie mir scheint, passt ihre Kurswahl soweit, bis auf..." Die Professorin hob leicht irritiert die Augenbrauen "Sie wollen Arithmantik nicht weiter belegen?" 

Esperanza nickte "Nein das Fach sagt mir nicht mehr wirklich zu und ich brauche es sowieso nicht für meine weiteren Pläne nach der Schulzeit". Die Hauslehrerin musterte das schwarzhaarige Mädchen mit einem Stirnrunzeln und reichte ihr dann den fertig zusammengestellten Stundenplan.

Danach wandte sie sich Leokardia zu, deren Stundenplan sich nicht sonderlich von dem ihrer Freundin unterschied. Als die beiden Mädchen schließlich versorgt waren, fiel der Blick der grauhaarigen Frau letztlich auf Fidea. 

"Sie müssen unser Neuzugang aus Beauxbatons sein. Miss Fidea Fountain richtig?" Die Professorin lächelte die Ravenclaw freundlich an, welche bestätigend nickte. "Wunderbar meine Liebe. Ich bin, wie Ihnen bestimmt bereits mitgeteilt wurde, Ihre Hauslehrerin Professor Amalia Ambrose. Ich darf Sie also nochmals ganz herzlich auf Hogwarts willkommen heißen und natürlich auch im besten Haus überhaupt". 

Die Professorin zwinkerte dem lockenköpfigen Mädchen zu, die als Antwort auf die Bemerkung breit grinste. "So, was haben wir denn hier" ihre Augen musterten wieder die Pergamentblätter in ihren Händen. 

"Mir scheint, Sie haben einen ziemlich vollen Stundenplan" die grauhaarige Hexe sah das Mädchen durch ihre runden Brillengläser einen Moment lang forschend an, bevor sie jedoch mit munterer Stimme weiter sprach. "Allerdings meinte Professor Dumbledore, der mir ihre Kursliste heute Morgen mitteilte, dass ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen solle. Nun ja und ich denke generell, dass eine ambitionierte Ravenclaw keine Herausforderung scheuen sollte". 

Mit diesen Worten reichte sie dem goldblonden Mädchen schließlich ihren Stundenplan für das neue Schuljahr und begab sich dann, nach einem letzten freundlichen Lächeln auch schon zum nächsten wartenden Schüler.

"So wie es aussieht, habe ich jetzt eine Doppelstunden Zaubertränke" meinte Fidea an die beiden Mädchen aus ihrem Jahrgang gewandt. "Wie sieht's aus? Machen wir uns auf den Weg?" Esperanzas Gesicht verdunkelte sich und die Ravenclaw schüttelte entschuldigend den Kopf "Wir haben leider beide Zaubertränke nicht weiter belegen können. Nach unserem Plan, haben wir jetzt erst einmal Muggelkunde. Aber in Verteidigung gegen die dunklen Künste sehen wir uns dann ja wieder".

Fidea nickte etwas verdrießlich, gleich bei der ersten Schulstunde würde sie schon wieder Niemanden kennen. Eine süßliche arrogante Stimme, ließ die Ravenclaw im nächsten Moment jedoch leicht zusammen zucken. 

"Du bist auch in Zaubertränke? Ich kann dich gerne zum Klassenzimmer geleiten, nicht dass du dich gleich am ersten Schultag schon verläufst und letztlich verspätest". Jane-Mary hatte ihre intensiven eisblauen Augen direkt auf Fidea gerichtet und sah sie übertrieben freundlich an. "Wir wollen doch nicht, dass du als aller Erste deinem neuen Haus Minuspunkte bescherst. Nicht auszudenken, wie das deinem Ruf gleich zu Beginn auf Hogwarts schaden würde". 

Die Vertrauensschülerin blickte Fidea mit gespielt besorgter Miene an und klimperte ganz unschuldig mit ihren kalten blauen Augen. Das lockenköpfige Mädchen war sich ganz sicher, dass Jane-Mary nichts lieber sehen wollte, als Fidea in irgendwelchen Schwierigkeiten. Was hatte dieses Mädchen bloß für Probleme? Widerwillig stimmte die Ravenclaw schließlich zu, da sie gerade keine passende Ausrede parat hatte und folgte dem stolzen bronzehaarigen Mädchen, nach einem letzten hilfesuchenden Blick zu den beiden anderen Ravenclaws, in die düsteren Kerker hinab. 

Den ganzen Weg über redete die reichlich eingebildete Ravenclaw über ihre verantwortungsvolle Aufgabe als Vertrauensschülerin und den kommenden Schulstoff, wobei sie versuchte Fidea davon zu überzeugen, welch hohes Niveau man hier doch auf Hogwarts anzusetzen pflegte.

Vor dem Klassenzimmer standen bereits ein Duzend Schüler, von denen die Mehrheit wenig überraschend aus Slytherin zu kommen schien. Fidea erhaschte nur einen kurzen Blick, auf den von einer Traube Slytherinschüler umringten Tom Riddle, ehe sich die Tür zu ihrem Klassenzimmer auch schon knarzend öffnete. Die Ravenclaw folgte beim Eintreten in den von Fackeln erhellten Raum, mit ihren saphierblauen Augen dem dunkelhaarige Jungen, wegen welchem sie ihr ganzes bisheriges Lebens für diese Zeitreise zurück gelassen hatte.

Die Slytherins hatten sich ganz ähnlich wie in Fideas Zeitlinie zu einem gesonderten Tisch begeben. Tom Riddle saß aufrecht und selbstsicher wie ein König an seiner Tafel, in der Mitte des Tisches. Die Slytherins um ihn herum redeten nur gedämpft und mit vorgehaltenen Händen miteinander, als hätten sie Angst Tom mit ihren Gesprächen zu belästigen oder gar zu verärgern. Während Fidea zu den Slytherins hinüber geschaut hatte, war sie automatisch Jane-Mary hinterher gelaufen, die in den vordersten Tischreihen Platz genommen hatte und ihr plötzlich mit einer Hand den Weg versperrte. 

"Ich sitze viel lieber alleine, damit mich keiner ablenken kann". Die Vertrauensschülerin sah sie mit einem gekünstelten Lächeln an und wandte sich dann einfach von dem lockenköpfigen Mädchen ab, als wäre diese nicht mehr als Luft. Fidea ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Was nur lief mit diesem Mädchen schief?

"Wenn du willst kannst du dich zu uns setzen". Ein Huffelpuff Junge mit karamellfarbenen Locken und meergrünen Augen, blickte die Ravenclaw freundlich an. 

Er wirkte äußerst selbstbewusst und schien einer jener Jungen zu sein, die sehr wohl wussten, dass sie durchaus gut-aussehend waren und dies auch bereit waren zu ihrem Vorteil auszunutzen. Ein gelb-schwarzes Vertrauensschülerabzeichen glänzte auf seiner Brust, dem er jedoch ganz im Gegensatz zu Jane-Mary keine große Beachtung zukommen ließ.

Fidea nickte dankbar und setzte sich auf den freien Platz neben dem Huffelpuff, welcher sogleich aufmunternd auf sie einredete. "Mach dir keine Gedanken, Jane-Mary ist zu allen unfreundlich. In ihren Augen sind wir alle unter ihrer Würde, denn sie ist ja so viel genialer und talentierter". Der Huffelpuff verdrehte seine meergrünen Augen. "Ach übrigens, ich heiße Gideon McGowan" stellte sich der Junge mit einem äußerst charmanten Lächeln auf seinem braungebrannten Gesicht vor "Und das sind Aldwyn Abbot und Lesley Bones".

Die zwei anderen Huffelpuffs an ihrem Tisch nickten Fidea, jeweils bei der Erwähnung ihres Namens zu. "Und du bist die Neue?" Gideon sah die Ravenclaw mit einem Stirnrunzeln fragend an. "Nun ja die Neue hat auch einen Namen, Fidea Fountain. Freut mich euch alle kennen zu lernen" das goldgelockte Mädchen bedachte ihre Sitznachbarn mit einem leichten Grinsen, als sie allen kurz die Hand reichte.

Nun trat eine etwas jüngere, aber nach wie vor wohlbeleibte Ausgabe von Professor Slughorn vor die Klasse und begrüßte seine Schüler enthusiastisch zu einem neuen Schuljahr. Wie auch in ihrer Zeitlinie, hatte Slughorn auf allen Tischen brodelnde Kessel mit Zaubertränken verteilt. Ähnlich einem aufgeregten kleinen Kind rieb er sich die dicklichen rosa Hände und fragte nach dem ersten Zaubertrank, welcher auf dem Tisch der Slytherins platziert war.

Sogleich erhoben sich genau drei Hände in dem, von weißem Dunst verhangenen Raum, nämlich die von Jane-Mary, Tom Riddle und Fidea. 

Der Professor gluckste begeistert ob des Eifers seiner Schüler und musterte alle drei der Reihe nach eindringlich um auszuwählen, wer ihm seine Frage letztlich beantworten durfte. Der Blick seiner kleinen zusammengekniffenen Augen, blieb schließlich an dem lockenköpfigen Mädchen hängen. "Meine Liebe, wenn Sie doch bitte die Güte hätten uns zu erhellen". Für einen flüchtigen Moment spürte die Ravenclaw den Blick Tom Riddles auf sich ruhen, doch als sie zu ihm hinüber sah, fixierten seine dunklen Augen bereits eindringlich Professor Slughorn. Fidea setzte ein bemüht charmantes Lächeln auf und erklärte mit fester Stimme sämtliche Einzelheiten zum Vielsafttrank, der auf dem Slytherintisch stehend, munter vor sich hin blubberte. 

Slughorn nickte als die Ravenclaw geendet hatte, sichtlich zufrieden und gewährte Ravenclaw gleich 10 Hauspunkte.

Auch bei allen anderen Tränken hoben sich immer nur drei Hände und jedes Mal wollte der Professor die Antwort von Fidea wissen, als wolle er diese auf die Probe stellen. Je mehr die Ravenclaw richtig beantwortete, umso breiter wurde das Grinsen auf dem rundlichen Gesicht des Professors und desto gieriger wurde der Ausdruck seiner Augen. 

Er betrachtete Fidea wohl gerade als vielversprechende neue Ergänzung seiner kleinen Sammlung an Talenten.

Schließlich bat Professor Slughorn Fidea am Ende der Stunde zu sich und beäugte das Mädchen wohlwollend. "Sie sind die neue Schülerin aus Beauxbatons, Fidea Fountain nicht wahr Miss?" Die Ravenclaw nickte galant. "Professor Dippet meinte bereits, dass sie wohl eine wertvolle Bereicherung für unsere Schule wären und ich kann ihm nur zustimmen. Ihr Wissen bezüglich der verschiedenen Zaubertränke ist beeindruckend" seine kleinen stachelbeerfarbenen Augen musterten das Mädchen genauestens. "Ich veranstalte regelmäßig kleinere nette Treffen von einigen Schülern, mit denen Sie sich sicher außerordentlich gut verstehen werden, da habe ich keinerlei Zweifel". 

Der Professor fixierte das Mädchen gutmütig "Das nächste Treffen findet an diesem Freitag statt und ich würde Sie gerne in unserer gemütlichen, exklusiven Runde begrüßen dürfen Miss Fountain." Fidea lächelte in sich hinein, Slughorn war einfach dermaßen durchschaubar und hatte sich, was seinen Sammeleifer betraf, in 50 Jahren nicht wirklich verändert. Die Ravenclaw nahm mit einem charmanten Gesichtsausdruck schließlich dankend die Einladung an und eilte dann auch schon wieder schnellstens zu Verteidigung gegen die dunklen Künste, um nicht zu spät zur Stunde zu erscheinen. 

Während sie mit wehendem Umhang und gegen ihre Hüften schlagender Schultasche durch die steinernen Gänge hetzte, kreisten ihre Gedanken um die ausgesprochene Einladung zum Slugclub. Soweit Fidea wusste, gehörte auch Tom Riddle zu den Juwelen von Slughorns Sammlung und vielleicht bot sich ihr gerade bei diesen Clubtreffen die Möglichkeit, irgendwie an den Slytherin heranzukommen und dessen Aufmerksamkeit zu erregen. 

Als das lockenköpfige Mädchen leicht aus der Puste endlich das Klassenzimmer im dritten Stock erreicht hatte, waren der Großteil der Plätze bereits belegt. Die Ravenclaw hielt Ausschau nach Esperanza und Leokardia, konnte die beiden jedoch, unter den doch noch zahlreichen Schülerköpfen nicht sogleich ausmachen. 

Der Huffelpuff von Zaubertränke, dem Fideas suchender Blick durch den Klassenraum nicht entgangen war, winkte das Mädchen heran und zeigte auf einen leeren Platz in der letzten Reihe neben ihm. Nachdem die Ravenclaw ein letztes Mal ihren suchenden Blick durch das Zimmer hatte schweifen lassen, setzte sie sich schließlich zu Gideon und einem Mädchen aus Gryffindor.

"Hey, freut mich dich erneut neben mir begrüßen zu dürfen!" Der Huffelpuff brachte ein breites Grinsen zu Stande. "Das ist meine beste Freundin Wilhelmina Wood" er deutete auf das sommersprossige Mädchen zu seiner rechten Seite. Die besagte Gryffindor war im Besonderen für ein Mädchen außerordentlich groß -soweit sich dies im Sitzen erkennen ließ-, hatte breite kräftige Schultern und eine sportliche Figur. 

Ihr hellbraunes Haar war zu einem kurzen modischen Bob geschnitten und ihre warmen schokoladenbraunen Augen, begegneten der Ravenclaw freundlich.

"Fidea hier hat innerhalb einer Schulstunde unseren Professor Slughorn vollkommen für sich begeistert".

Wilhelmina hatte interessiert ihre Augenbrauen hochgezogen. "Ist das so? Ich nehme mal an du musst jetzt auch zum Slugclub?" fragte die Gryffindor, worauf das andere Mädchen nickte. "Dann sitzen wir wohl im selben Boot. Ich muss da leider auch hin" das Mädchen verzog ihr Gesicht zu einer unschönen Grimasse. 

"Ja denn unsere Wilhelmina hier ist ein echtes Quidditch-Talent, das scheint allerdings in ihrer Familie zu liegen" der Huffelpuff zwinkerte Fidea vielsagend zu. 

Wilhelmina hingegen tat seine Bemerkung lediglich mit einem Kopfschütteln ab. "So Quidditch talentiert ist meine Familie jetzt auch nun wieder nicht, ich weiß gar nicht so recht was alle für einen Wirbel um mich machen" 

"Immer so bescheiden, dass kennt man ja so überhaupt nicht von einem Gryffindor". 

Hierbei hatte der Huffelpuff seine Freundin frech angelächelt und sogleich darauf als Antwort einen spielerischen Fausthieb, gegen seinen rechten Oberarm kassiert. Als ob nichts weiter gewesen wäre, wandte sich die Gryffindor mit einem freundlichen Gesichtsausdruck an Fidea. "Ach und bitte nenne mich Mina und nicht Wilhelmina, sonst kann ich für nichts garantieren".

Bei diesen Worten hatte sie speziell Gideon düster angesehen, der als Reaktion darauf allerdings wieder nur frech grinste. Noch bevor Wilhelmina den Huffelpuff erneut zurechtweisen konnte, betrat schließlich Professor Merrythought das Klassenzimmer und ihre bloße Präsenz genügte, um sämtliche Gespräche der im Raum Anwesenden, augenblicklich verstummen zu lassen. Die hagere, in schwarzen Umhängen gekleidete Hexe, trat vor der Schulklasse zu ihrem Pult heran und musterte die Schülerschaft mit einem strengen Ausdruck auf ihrem knochigen, eingefallenen Gesicht.

Gerade als die hagere Professorin mit ihrem Zauberstab in den Händen, das Wort an die Klasse erheben wollte, wurde die Klassenzimmertür auch schon mit einem lauten Knall aufgeschlagen. Die Köpfe sämtlicher Schüler schnellten zur Seite und Fidea erblickte zwei allzu bekannte, schuldbewusst dreinsehende Gesichter. Offensichtlich hatten die beiden wieder einmal etwas getrödelt. Peinlich berührt und mit hochroten Köpfen, huschten die beiden Ravenclaws auf die einzigen noch freien Plätze direkt vor dem Pult der Professorin.

"Das sind unsere beiden chronischen Zuspätkommer" flüsterte Wilhelmina der Ravenclaw neben ihr und Gideon leise zu. Mit einem letzten äußerst strengen Blick auf Esperanza und Leokardia, richtete die hagere Hexe sich schließlich zur vollen Größe auf und erhob ihre Stimme an die versammelte Klasse. Nach den üblichen Belehrungen zum Schuljahresanfang, sollten sie schließlich in Paaren das duellieren üben, damit die Professorin einen Überblick über den jetzigen Wissensstand und das Können der Klasse bekommen würde.

"Wollen wir?" fragte Gideon Fidea, als Wilhelmina bereits zu einem befreundeten dunkelhäutigen Mädchen aus Gryffindor hinüber geeilt war. 

Die Ravenclaw zuckte mit den Schultern "Von mir aus". "Ein bisschen mehr Enthusiasmus wenn ich bitten dürfte!" Der Huffelpuff blickte das lockenköpfige Mädchen schelmisch an, worauf Fidea nur schmunzelnd den Kopf schütteln konnte. "In Ordnung, möge das Duell beginnen!" Fidea erhob theatralisch ihre Stimme. 

"Diese Einstellung gefällt mir schon weitaus besser".

Der Huffelpuff und die Ravenclaw stellten sich gegenüber auf und zückten ihre Zauberstäbe. Nachdem sie auf drei heruntergezählt hatten, begannen sie damit, sich gegenseitig mit Flüchen zu attackieren. Im Gegensatz zu Fidea, beherrschte Gideon die Kunst der ungesagten Zauber jedoch noch nicht sonderlich gut, weshalb es für die Ravenclaw ein leichtes war, den Huffelpuff innerhalb kürzester Zeit zu entwaffnen.

Nachdem Gideon bereits das dritte Mal in Folge von ihrem Everte Statum Zauber durch die Luft geschleudert worden war, bedeutete er Fidea doch bitte eine kurze Pause einzulegen. Der Huffelpuff rieb sich ächzend die Ellenbogen "Wo hast du bitte so hervorragend duellieren gelernt?" "Wurde ich etwa unterschätzt?" Die Ravenclaw grinste und sah Gideon vollkommen unschuldig an, woraufhin der Huffelpuff nur verdrießlich schmunzelte.

"Ok Memo an mich selbst. Sich in Zukunft besser nicht mit einem Schüler oder einer Schülerin aus Beauxbatons in ein Zaubererduell verwickeln lassen". 

Fidea gluckste darauf nur als Antwort. Das Klassenzimmer um sie herum war erfüllt von den Zauberformeln ausrufenden Stimmen der Schüler und den Lichteffekten der aufeinander prallenden Flüche und Schildzauber. Nur vereinzelt übten sich einige Schülerpaare in unausgesprochenen Zaubern während des Duellierens.

Gerade als sich Gideon und Fidea wieder einander gegenüber aufgestellt hatten, erklang ein lautes "Finite" durch das Klassenzimmer, woraufhin sich augenblicklich alle Duelle einstellten. Die Augen sämtlicher Schüler waren nun auf ihre hagere Lehrerin gerichtet, welche ihnen anzeigte, sich den Häusern nach aufzuteilen. 

Ein Rascheln zahlreicher Umgänge folgte der Anweisung der Professorin, als sich die jungen Hexen und Zauberer wie geheißen ihren Häusern entsprechend einfanden. Fidea eilte neben Esperanza und Leokardia, die bereits bei den anderen Ravenclaws aus ihrem Jahrgang standen.

Jane-Mary blickte wie immer hochnäsig und äußerst gelangweilt drein und die vier Jungen aus Ravenclaw unterhielten sich leise miteinander. 

"Merrythought diese alte ausgetrocknete Mumie, liebt es die Häuser einander gegenüber zu stellen, um wie immer die Dominanz ihres Hauses Slytherin zu demonstrieren." Esperanza bedachte die Professorin mit einem angewiderten Ausdruck auf dem Gesicht, während Leokardia zustimmend nickte. Die harsche Stimme der Professorin, ließ die beiden Mädchen im nächsten Moment allerdings umgehend zusammen zucken. "Nun die Bilanz Ihres Jahrgangs ist geradezu beschämend". Die hagere Professorin, bedachte die versammelte Schülerschaft mit einem unbarmherzigen Blick. "Die wenigen annehmbaren Duellleistungen, werden von viel zu vielen ungenügenden Vorführungen überschattet". 

Die fahle, knochige Hexe schüttelte missbilligend den Kopf. "Nur wenige von Ihnen scheinen überhaupt mit ungesagten Zaubern vertraut oder lassen sich durch ihre Freunde beim Duellieren nicht komplett verunsichern. Ich habe Sie sich daher in ihre Häuser zusammen finden lassen, um die Situation eines echten Duells besser simulieren zu können. Ich werde jeweils Schüler von unterschiedlichen Häusern zum Duell aufrufen. Sie werden dann bitte versuchen, ihr bestmöglichstes zu geben und wir werden dann gemeinsam das vorgeführte Duell bezüglich seiner Stärken und Schwächen analysieren".

Die hagere Hexe wandte sich nun der Kursliste in ihrer Hand zu und rief sogleich zum ersten Duell zwischen Huffelpuff und Gryffindor auf, welches Aldwyn Abbott und Wilhelmina Wood zu bestreiten hatten. 

Hatten die beiden sich anfangs noch mit ungesagten Zaubern duelliert, waren sie im Eifer des Gefechts jedoch wieder zu dem normalen Aufsagen von Zaubersprüchen gewechselt, sehr zum Missfallen der Professorin. Die hagere Hexe kritisierte das Duell unbarmherzig, ob jedes noch so kleinen Fehlers, der den beiden unterlaufen war. "Ich will mehr Schnelligkeit und Gewandtheit sehen! Werdet eins mit eurem Zauberstab, fühlt die Macht! In einem echten Duell bleibt euch nicht großartig Zeit für irgendwelche Überlegungen!" 

Professor Merrythought ließ ihren Blick über die Schülerköpfe hinweg wandern und blieb schließlich bei ihrem eigenen Haus hängen.

"Mr. Riddle wenn Sie vielleicht die Güte hätten uns ein echtes Duell zu demonstrieren ". Der dunkelhaarige, gutaussehende Junge trat mit elegantem Gang und aufrechter Haltung aus den Reihen der Slytherins hervor. 

Sein schönes Gesicht war eine perfekte marmorne Maske aus Höflichkeit und Überlegenheit, als er sich zur Rechten der Professorin vor der Klasse einfand. Kaum war Riddles Name gefallen, hatte sich ein lautes Stimmengewirr unter der Schülerschaft erhoben. Wer würde sich dem nahezu perfekten Jungen stellen müssen?

Die hagere Hexe bat wirsch um Ruhe und sogleich stellte sich eine fast schon bedrohliche Stille in dem Klassenraum ein. Die schmalen Augen der Professorin wanderten erneut durch die Schülermenge und blieben letztlich bei den Ravenclaws hängen. "Wie wäre es mit einem Ravenclaw? " meinte die Hexe fast schon zu sich selbst murmelnd. 

Fidea spürte sofort die Anspannung, die sich unter ihren Hausmitgliedern auszubreiten begann. Keiner von Ihnen schien sonderlich erpicht darauf zu sein, sich dem Vorzeigeschüler Tom Riddle im Kampf stellen zu müssen.

Einzig und allein Jane-Mary machte ein begeistertes Gesicht und erhob freiwillig ihre Hand. Die Professorin tat jedoch so, als würde sie die Vertrauensschülerin überhaupt nicht bemerken und fokussierte letztlich mit zusammengekniffenen Augen Fidea, welcher der Ausdruck auf dem Gesicht der Hexe ganz und gar nicht gefiel. "Ah wie wäre es, wenn wir die Duellierfertigkeiten unserer Mitzauberer aus Europa ein wenig auf die Probe stellen würden. Miss Fountain wenn sie uns die Ehre erweisen würden und ihr Gelerntes aus Beauxbatons vorführen ". 

Der Ausdruck auf den kalten Augen der Professorin erschien tödlich, als sich Fidea langsam aus der Masse der Schüler löste und Tom Riddle entgegen trat.



So meine Lieben, es geht weiter :)

Wie immer danke, fürs lesen, voten und kommentieren meiner Geschichte. Wie gefallen euch bisher meine selbst eingeführten Charaktere? Vielleicht sind euch ja schon einige bekannte Namen aufgefallen. Was McLaggen betrifft konnte ich einfach nicht wiederstehen, diesen Nachnamen zu gebrauchen, als ich einen eher unangenehmen Jungen vor meinen Augen hatte. Was haltet ihr bis jetzt von Fidea?

Ich weiß dass die Maßstäbe bei einigen Tom Riddle Fanfictions sowohl in englischer wie auch in deutscher Sprache durchaus hoch angesetzt sind und ich hoffe, dass meine Story bisher einigermaßen den Ansprüchen von euch Lesern entspricht.

Wie immer verbleibe ich mit den besten Grüßen :)






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