Nick Levils Wunschtraum

Achtung!! Wer sowas wie Mordgedanken, psychische Störungen und Trauer nicht lesen möchte, sollte gleich wieder auf den Pfeil oben links drücken und nicht zurück kommen😅❤️‍🩹

Ich machte mir einen Joint an. Jeremy fuhr mich nach unserem Treffen am Blue Lake, welches bis spät in die Nacht ging, wieder heim. Oder zumindest in die Nähe von meinem Heim. Wir hatten eine der Statuen am Blue Lake etwas verschönert. Heißt mit Graffiti angesprüht und Jeremy hatte mir einen Nachschub an Joints gegeben.

Ich sog den Zigarettenrauch ein. Obwohl ich mich schlecht fühlte, tat der süßlich, verbrannte Geruch einfach gut. Dieses schlechte Gefühl von seelischen Schmerz wollte mich übermannen. Daraufhin sprach ich Jeremy an: „Lass mich mal bei der Tankstelle raus." Ein wenig Alkohol wird das regeln.  Ich lasse einfach die Schule sausen wenn ich morgen zu benebelt bin.

„Is Klar. Willst du jetzt ohne mich einen trinken gehen Nick?" ,murrte Jeremy. „Du kannst ja mitkommen, wenn du willst." ,antwortete ich daraufhin im selben Ton.

„Ey kein Grund mürrisch zu sein Alter. Ich geb dir einen aus Mann." Jeremy schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. „Ach, mach doch was du willst. Lass mich einfach da raus! Musst du nicht irgendwie noch zu deiner Freundin? Immerhin hast du ein Kind und es ist nicht gerade früher Abend." ,versuchte ich ihn abzuwimmeln. „Als ob mich das interessiert! SIE hat doch nicht aufgepasst!" ,sagte er nun lauter. Das Thema war empfindlich. Ich verdrehte die Augen. Wenn ich was an dieser Welt verändern könnte, hätte ich den Mut ihn zu Maßregeln und ihm zu sagen, was er am besten tun sollte. Ich hasste es ihn so zu sehen.

„Schon klar Jeremy. Lässt du mich jetzt da raus oder nicht?!" ,fragte ich genervt. Jeremy nickte nur leicht, würdigte mir aber keines Blickes. Wahrscheinlich zieht er jetzt den Vorrat an Joints zurück. Mieser Wichser.

Versteht mich nicht falsch, ich hab Jeremy gern, aber manchmal ist er einfach ein Idiot.

Ich blies den Rauch aus und nachdem der Joint abgebrannt war, schmiss ich ihn einfach aus dem geöffneten Autofenster. Eine Zigarette mehr oder weniger auf dem Boden, wird schon nicht schlimm sein. Schweigen breitete sich zwischen uns aus.

Jeremy hielt an der nächsten Tankstelle an und ließ mich raus. Er wusste selbst, dass er seine Freundin und sein Kind nicht immer allein lassen konnte.

Man konnte seinen Wiederwillen förmlich spüren. Jeremy fuhr an und ich ging, ohne mich nochmal bei ihm zu verabschieden. „Ey Kumpel! Hast du nicht was vergessen?" Ach stimmt. Die Joints lagen noch im Wagen. Ich drehte mich schweigend um und ging wieder zum Wagen zurück, wo Jeremy mir eine seiner selbstbefüllten Dosen Joints entgegenhielt.

Ich fühlte mich einfach aufgewühlt. Ich nahm die Dose ohne ein Wort und machte ein Handzeichen, dass er abzischen sollte. Jeremy tat mir den Gefallen und ich ging nun endlich zum Tankstellenverkaufshäuschen. Ich weiß nicht woran es lag, aber ich zitterte und mein Herz raste.

Als ich in den Laden eintrat, klingelte eine kleine Glocke. Der Ladenbesitzer sah mich erstaunt an. „Was macht denn ein kleines Bürschchen wie du nachts hier ganz alleine?" ,fragte er. Ich schnaubte nur, ging aber nicht auf die Stichelei ein. Stattdessen ging ich zu einem Regal und nahm mir etwas hochprozentiges raus.

Ich ging zum Tresen und legte die Flasche darauf. Der Verkäufer nannte mir einen Preis, ich klatschte ihm das Geld auf dem Tresen und ging wieder. Draußen machte ich die Flasche mit dem Flaschenöffner an meinem Schlüsselbund auf und trank ein wenig davon.

Wenn ich das hier alles verändern könnte, würde ich die Familienprobleme beseitigen. Mein Stiefvater hätte meine Mom nie kennengelernt und mein echter Vater wäre noch am Leben.

Ich setzte mich auf eine Bank, nahe der Straße. Ich dachte an all das, was in meinem Leben bisher schief gegangen war. Zwischendurch trank ich ein paar Schlucke von dem Alkohol. Ich hatte meinen Vater verloren, meine Mutter hatte einen neuen Mann nach dem anderen, wir verdienten nicht so gut und die Schule...ja die Schule war einfach ein grauenvoller Ort.

Chris Summers dieser Vollidiot. Er ist einer der Gründe warum es mir schlecht geht. Ich hoffe er verreckt irgendwann einfach an seinem Hochmut und seiner Überheblichkeit.

Irgendwann Knall ich ihn ab. Ja, irgendwann werd ich ihn einfach abknallen und er wird mich nie wieder nerven. Auch diese Campbell, diese Jessica wird dafür bezahlen, dass sie so fies und gemein ist. Nicht nur zu mir, sondern auch zu Valerie. Oder erst Christy Bruter diese kleine Schlampe. Ich knalle sie alle ab!!

Valerie wird sich freuen und ich bin dann derjenige der sie glücklich gemacht hat. Sie wird mich noch mehr lieben als jetzt.

Mein Stiefvater besitzt eine Knarre. Ein wenig Munition ist bestimmt im Nachttischchen. Dann, dann bekommen es alle auf der Liste heimgezahlt! Ginny Baker auch, vor allem sie...sie hat mich allein gelassen nur weil Summers es ihr befohlen hatte.

Ich hasse sie alle! Wenn sie alle tot sind, wird Valerie stolz auf mich sein. Ich liebe sie zu sehr um sie zu enttäuschen und im Stich zu lassen. Ich muss einfach etwas tun, sonst wird sie nie glücklich...

Ich trank den letzten Schluck meines Getränks und warf die Flasche einfach auf die Straße. Soll doch jemand darüberfahren. Mir egal. Ich stand auf und ging zur nächsten Bushaltestelle. „Mal sehen, wann kommt denn der Bus?"

Es stellte sich heraus, dass ich 40 Minuten warten musste. Mom war es eh egal wann ich nach Hause kam. Obwohl, vielleicht würde sie mich auch ausschimpfen oder so. Wär mal was neues.

Ich wanderte, nein, ich schwankte den Gehweg zur nächsten Haltestelle entlang. Der Alkohol machte sich bemerkbar. Wenn ich schon 40 Minuten warten musste, konnte ich ja schonmal in Richtung Zuhause laufen.

Auf dem Weg zur nächsten Haltestelle zog ich mein Handy heraus. Ich tippte den Pin ein und ging auf SMS. Ich schrieb Valerie eine Nachricht. Morgen würde ich wahrscheinlich wieder nicht kommen.

Mein Körper vertrug Alkohol nicht so gut. Aber er tat mir auf eine Weise gut, die mich immer mehr davon trinken ließ. Ich griff nach der Dose, die mir Jeremy für ein wenig Geld gegeben hatte.

Ich kniete mich kurz hin um den Joint zu drehen und ihn dann anzuzünden. Dann ging ich weiter und sog während ich ging den scheußlich und gleichzeitig süßlich schmeckenden Rauch ein. Ich stellte mir Valeries enttäuschtes Gesicht vor, dass sie machen würde, wenn sie später meine Nachricht lesen würde. Mein Magen zog sich bei der Vorstellung zusammen. Ich wollte nicht, dass sie traurig ist, aber in dem Fall ging es nicht anders.

Aber schon bald wird sie stolz auf mich sein und wir werden nicht mehr die Verlierer von früher sein. Mein Verstand festigte diesen Plan. Den Plan zu morden um nicht mehr zu verlieren. Das war in Ballerspielen genauso. Man mordete um zu gewinnen. Der stärkste überlebt.

Ich würde mir einfach die Waffe dieses inkompetenten Mannes meiner Mutter schnappen und damit zur Schule gehen. Wenn dieses Schwein Summers oder Campbell diese Schlampe dann wieder meinen uns ärgern zu müssen, knall' ich sie ab. Sie haben es verdient. Nicht nur weil sie mich mobben, sondern auch weil sie genau das haben, was ich schon immer wollte. Mein Zimmer ist ein Keller. Deren Zimmer nicht. Meine Mutter wechselt andauernd ihre Ehemänner, deren Mütter sind mit EINEM Mann zusammen und bleiben es auch. Wir haben nicht genug Geld für eine ordentliche Wohnung, deren Eltern schon. Das klingt vielleicht lächerlich, ist aber so...

Ich könnte noch eine komplette Liste an Dingen aufzählen, weswegen ich sauer, verletzt und traurig bin. Es gibt nicht einmal eine andere Lösung für dieses Problem! Sie werden es weiter machen, egal wie viel man mit ihnen redet. Das bringt nichts...da hilft nur rohe Gewalt!

Wenn ich etwas ändern könnte, wäre Summers kein Idiot, Ginny Baker wäre noch immer meine Freundin und die anderen Idioten würden Valerie in Ruhe lassen.

Als ich an der nächsten Haltestelle ankam, wartete ich noch einige Minuten bis der Bus endlich kam. Ich stieg ein und setzte mich in die hinterste Ecke des kleinen Busses, während ich darauf wartete, dass ich zuhause ankommen würde. Ich kann nicht mehr lange warten! Es wird sich nichts ändern wenn ich weiterhin nichts tue.

Ich fasste, geblendet von meinem grenzenlosen Hass, eine Entscheidung: Morgen sterben diese Idioten und reichen Schlampen. Morgen sind sie alle tot.

Nichts konnte mich davon abbringen. Gar nichts. Nicht einmal Valerie, denn sie würde stolz auf mich sein und wir hätten endlich Ruhe.

Wir würden auch mal gewinnen.

1410 Wörter

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