Kapitel 74
Pete schlief noch, als ich am nächsten Morgen wach wurde. Leise schlich ich mich aus dem Bett. Griff nach dem schmalen Pappkarton, der auf seinem Nachtschrank lag. Ging damit ins angrenzende Bad. Erst dort öffnete ich die Schachtel. Entnahm ihr als erstes die Beschreibung. Faltete sie auseinander, um sie zu lesen.
Schrecklich lange drei Minuten, in denen mir Millionen von Gedanken durch den Kopf schossen. Pete als Papa. Ich als Mama. Wie sollte das funktionieren? Dann waren es schon zwei Menschen, für die Pete, neben sich selbst, Verantwortung übernehmen musste. Ich würde von heute auf morgen mein Leben in den Griff bekommen müssen. Durfte mich nie wieder selbst verletzen. Durfte nie wieder drüber nachdenken, mich selbst umzubringen. Würde für Pete und ein Baby Leben müssen. War ich dafür bereit? NEIN! Ich war es nicht. Mit zittrigen Händen griff ich nach diesem Plastestäbchen, welches ich auf dem Waschbecken abgelegt hatte, nachdem ich drauf gepullert hatte. Atmete tief durch. Schaute drauf. Und?
Mit dem Stäbchen in der Hand, ging ich zu Pete. Setzte mich zu ihm auf die Bettkante. Er blinzelte mich verschlafen an. "Was is'n los?" fragte er. Richtete sich auf. Musste diesen Teststreifen in meinen Händen gesehen haben. "Und?"
Ich schluchzte. "Ich werd'... ich werde nicht ins Brautkleid passen." ich verstand überhaupt gar nicht, weshalb Pete plötzlich so schrecklich lachen musste. "Ich find das nicht lustig. Du... du wirst perfekt aussehen und ich wie nen Walross."
Er zog mich in seine Arme. Deckte mich mit der Decke zu, unter der er immer noch lag. "Oh Baby, du bist so süß." Er schenkte mir ein Küßchen. "Dann heiraten wir eben bevor du kugelrund bist oder wenn unser Baby da ist."
"Hm."
"Hey, wir werden Mama und Papa." er legte seine Hand auf meinen Bauch. "Freust du dich gar nicht?"
Ich konnte ihm nicht antworten. Ja man, irgendwie freute ich mich schon. Ein Baby sollte ein Zeichen für unsere bedingungslose Liebe zueinander sein. Aus ihm und mir, sollte ein UNSER werden. Eine kleine Familie. So eine Richtige, mit Haus und Garten. Fehlte zu Haus, Garten und Kind, nur noch ein Hund und wir hätten das perfekte Klischee erfüllt. Aber ein Baby passte doch nicht wirklich in unser chaotisches Leben. Oder? Wie sollte ich diesem Kind denn später mal erklären, wo der Papa ständig hin fuhr. Wie erklären, wenn Pete mal irgendwann nicht mehr zurück kam? Wollte ich mein Baby wirklich in solch eine Welt, wie die in der Pete und ich lebten, groß werden lassen?
"Baby und Club, das passt nicht Pete."
"Du machst dir viel zu viele Gedanken Baby. Bei Anderen klappt es auch."
"Ja klar. Du hast mir selbst mal gesagt, dass es nicht so ist. Das die Frauen..."
"Du wirst mir den Club nicht verbieten können." es war, als würde ich gegen eine Wand reden. Er begriff einfach nicht, was ich meinte. "Du behältst es doch. Oder?"
"Ja, auf alle Fälle!" dieses Lächeln von ihm, dieses glückliche Strahlen in seinen azurblauen Augen, es war unbezahlbar. "Tut mir leid, dass ich mir immer um alles so'n Kopf mache."
"Wenigstens einer von uns Beiden.
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