Kapitel 65
Irgendwas berührte mich im Gesicht, bemerkte ich im Halbschlaf. Erschrocken griff ich danach. Riss meine Augen weit auf.
"Chelsea hey. Alles gut, ich bin's."
"Pete..." er zog mich in seine Arme und ich krallte meine Finger in seinen Pullover. "Ich muss wohl eingeschlafen sein."
"Sorry Baby, ich wollte dich nicht erschrecken."
"Konntet ihr alles klären?"
"Ja. Wir haben dann jetzt ein kleines Filmstudio und ab morgen laufen dann die ersten Dreharbeiten." erklärte er mit ruhiger Stimme. Oh je toll. Mein Freund, ein Pornoproduzent. Ich musste plötzlich lachen. Mein Leben war verrückter, als jedes Buch, welches geschrieben werden konnte. Ich war von dem braven Mädchen von nebenan, zu einer bewaffneten Rockerbraut mutiert, deren Freund nicht nur mit Waffen handelte und Menschen tötete, sondern nun auch noch Pornos produzierte. Wenn über mein Leben mal ein Buch geschrieben werden sollte, dann würde es wahrscheinlich ein Bestseller werden oder aber es würde gar keiner lesen, da alles so unglaublich unrealistisch schien.
Pete begann mich zu küssen, während er sich Kutte und Pullover auszog. Ich zog ihn auf mich, als ich mich zurück auf die Couch legte. Meine Hände, die seinen nackten Rücken streichelten. Seine Haut so unbeschreiblich warm und weich. Alles kribbelte, als seine Lippen die Meinen trafen. Er küsste wie ein Gott. Fast so, als wäre er nicht von dieser Welt. Es war das tollste Gefühl überhaupt von ihm geküsst zu werden. Nichts löste so viel unterschiedliche Gefühle in mir aus, wie auch nur ein Kuss von ihm. Gänsehaut auf jedem Millimeter meiner Haut. Dieses wohlig warme Kribbeln im Bauch. Das Gefühl, dass mir schwindelig wurde. "Ich liebe dich so unglaublich dolle Pete." hauchte ich meine Worte, zwischen den Küssen.
Er lächelte. "Nein, ich liebe dich und das viel mehr, als du mich." er war neben mich gerutscht. Hielt mich im Arm, während wir auf der Couch lagen und Fernseh guckten. Er war ein Mann, in dessen Arme man sich kuscheln konnte, ohne jedes Mal gleich Sex haben zu müssen. Das liebte ich an ihm. Ich wusste, dass es nicht viele Kerle gab, die einfach auch nur mal kuscheln wollten. Er der Macho, der der Welt da draußen nur seine harte Seite zeigte und bei mir plötzlich zum Schmusekätzchen wurde. Ich drehte mich zu ihm. Lehnte meine Stirn gegen seine nackte Brust. Dieser sportlich, männliche Duft seines Eau de Toilettes kroch mir in die Nase. Ließ mich von all den schönen Dingen träumen, die wir schon zusammen erlebt hatten. Ich seuftzte leise. Kuschelte mich noch ein wenig näher an ihn. Am liebsten wäre ich wohl in ihn hinein gekrabbelt, wenn das möglich gewesen wäre. Alles an und mit ihm, war wie ein viel zu schöner Traum, aus dem ich nie wieder aufwachen wollte. Wartete aber nur da drauf, dass dieser blöde Wecker klingelte. Ich wach wurde und in meinem alten, öden Leben war. Das Sascha mich im Arm hielt und mich mit seinen dunklen, böse wirkenden Augen anschaute. Langsam neigte ich meinen Kopf nach oben. Aber die Augen in die ich schaute waren nicht böse und dunkel, sondern klar und strahlend blau. Sie wirkten fröhlich, mit den winzigen Lachfältchen um ihnen herum.
"An was denkst du grad Pete?"
"Ich hab über uns nachgedacht." gab er ehrlich zu und ich musste kichern. "Ist das so lustig?"
"Nö! Aber ich habe auch gerade über uns nachgedacht." und plötzlich verstummte mein Lachen. "Das... das mit uns ist doch Realität. Oder?"
Er hatte die Stirn nachdenklich gerunzelt. "Ich denk schon, denn sonst würden wir Beide das Gleiche träumen." Das war eine schöne Antwort, fand ich. Also kuschelte ich mich wieder ganz nah an ihn. So nah, dass ich seinen gleichmäßigen Herzschlag hörte. Immer der selbe Takt. Unauffällig legte ich meine Hand auf meine Brust. Stellte mit beruhigender Gewissheit fest, dass unsere Herzen im selben Rhythmus schlugen, so als wären sie eins.
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