Kapitel 58
Sunny hatte mich kurze Zeit später zum Abendessen gerufen. Ich setzte mich neben Edward, der mich freundschaftlich anlächelte. Alle waren normal zu mir, obwohl sie die Wahrheit nun kannten. Das Cora mich mit Blicken angiftete, ignorierte ich gekonnt. Sollte sie ihre beschissene Eifersuchtstour doch weiter fahren. Pete und mich bekam sie damit sicher nicht auseinander. Ich hatte schließlich mein altes Selbstbewusstsein zurück. Manchmal glaubte ich sogar, dass es noch größer war als damals. Denn damals marschierte ich allein durch die Welt. Hatte keinen Mann an meiner Seite, der alles für mich tat. Niemanden, dem ich mehr wert war, als sein eigenes Leben.
"Chelsea?" Leland hielt mir einen Teller mit Chilli con Carne hin.
"Danke!" sagte ich, während ich ihm mein Essen abnahm. "Hast du gekocht?"
"Jep!"
"Hm, dann kann's ja nur lecker sein." lobte ich, denn Leland kochte wirklich meisterlich.
"Was'n? Suchst de mal wieder nen Stecher?"
"Cora, es reicht!" meine blauen Augen funkelten sie böse an. "Pete und ich sind wieder zusammen und alles andere ist Vergangenheit."
"Und du bist dir sicher, dass er dir treu bleibt auf den Fahrten? Ich meine..."
"Ja!" unterbrach ich sie. "Denn er liebt mich!"
"Der und treu sein!"
"Tja, dass er von dir nie mehr als nur eine Nacht wollte, kann ich verstehen." ich kam grad richtig in Fahrt. Sie stellte Pete's Liebe zu mir in Frage. Wie konnte sie nur? "Er ist ein Prinz und du nicht mehr, als eine hässliche, verlogene Bitch."
"Und du bist ne Prinzessin oder was?"
"Ja, seine!"
"Hey Mädels." mischte Jonas sich nun ein. "Cora, akzeptiere einfach, dass Pete und Chelsea zusammen sind."
Ich löffelte mein Chilli con Carne in den Mund. Der Appetit war mir eigentlich vergangen. Aber ich musste essen. Musste mein Versprechen an Pete halten, nichts zu tun, was mir schaden konnte. Irgendwie bereute ich es, mich dafür entschieden zu haben, in der Wg zu übernachten. Aber ich konnte und wollte nicht allein sein in dem großen Haus. Denn manchmal überkam mich immer noch die Angst. Klar, die drei waren tot. Aber ganz tief im Inneren bildete ich mir ein, sie könnten jede Sekunde wieder vor mir stehen. Mir wieder weh tun und mir mein Herz raus reißen. Nur deshalb war ich hier und nicht in Pete und meinem Schloss. Das Cora so voller Hass auf mich reagieren würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie hatte doch die Chance gehabt ihn von sich zu überzeugen. Nämlich in den Monaten, als sie hier mit ihm in der Wg zusammen gewohnt hatte. Als ich noch nicht in Berlin war. Ich konnte nicht im geringsten was dafür, dass sein Herz nicht für sie, sondern für mich schlug. Ich hatte nichts dafür getan, dass er sich in mich verliebt hatte. Nee, ganz im Gegenteil. Schließlich war ich ja am Anfang sogar ziemlich fies zu ihm gewesen. Hatte versucht ihn mit aller Macht von mir zu stoßen. Wie blöd ich doch war. Zum Glück hatte er nicht aufgegeben. Vermutlich hatte er schon gewusst, dass ich ihm verfallen war, bevor es mir bewusst war.
Ich lächelte bei jedem noch so kleinen Gedanken an ihn. Spürte noch immer dieses bezaubernde Kribbeln im Bauch, welches man spürte, wenn man frisch verliebt war.
"Bist du fertig?" Sunny riss mich aus meinen Gedanken.
Unsicher schaute ich auf meinen noch fast vollen Teller. "Ähm ja." stotterte ich, als ich ihn ihr reichte. Sie war heute mit dem Küchendienst dran, weshalb die Anderen sich in der Wohnung verteilten, um dem nachzugehen, wo drauf sie gerade Lust hatten. Ich entschied mich dafür duschen zu gehen. Danach wollte ich ins Bett. Einfach einschlafen und von meinem Pete träumen. Hach, welch schöner Gedanke.
Also suchte ich mir im Zimmer alles nötige zusammen, um dann im Bad zu verschwinden. Das warme Wasser umschmeichelte meine Haut, während ich mich mit Pete's Duschbad wusch. Er hatte einige Flaschen zu Hause in unserem Bad stehen. Eine hatte ich mir eingepackt, als ich meine Tasche für die Wg gepackt hatte. Ich liebte diesen herben, männlichen Duft, der so viel Liebe, Stärke und Hoffnung versprach. Der mich glauben ließ, ich könnte ihm ganz nah sein. Leise seufzte ich, als ich das Wasser ausstellte. Griff dann nach dem Handtuch, welches ich mir umband, um dann aus der Duschkabine zu steigen.
"Boah, was willst du denn hier?" keifte ich Cora an. Sah im selben Moment, dass sie Pete's Pullover in den Händen hielt. "Gib den her!" forderte ich sie auf, als ich ihn ihr aus den Händen riss. Erst jetzt sah ich die Schere, die sie in ihren Händen hielt. Sah das der Pullover von meinem Prinzen einige Löcher hatte. Mit voller Wucht landete meine flache Hand in ihrem Gesicht. Und mit genau der selben Wucht, traf ihre Faust auf mein linkes Auge.
"Ich werde euch auseinander bringen!" schrie sie mich an.
Im selben Moment stürmte Leland ins Bad. Trennte uns Kampfzicken von einander. Also ging ich in mein Zimmer. Setzte mich auf mein Bett. Deckte mich zu und plötzlich musste ich weinen. Pete's Pullover, der zerschnitten war. Ich hoffte es war kein Symbol dafür, dass Cora es vielleicht doch schaffen konnte uns zu trennen, wie dieses Stück Stoff.
"Ja?" mein Handy hatte geklingelt, also war ich ran gegangen.
"Baby, weinst du?"
"Nein Pete." log ich. Wischte mir bockig die Tränen von den Wangen. "Alles gut. Hast du dein Geschäft hinter dich gebracht?"
"Ja und es ist alles ohne Zwischenfälle von statten gegangen."
"Das ist schön." ich war mit dem Telefon am Ohr aufgestanden, um zu dem Spiegel am Schrank zu gehen. "Was machst du heut noch?"
"Hier ist noch ne Party. Haben die Bro's von dem Chapter hier vorbereitet."
Im Spiegel sah ich, dass mein Auge sich leicht blau verfärbte. So ein Mist! Wie sollte ich Pete dieses Pfeilchen erklären, wenn er in ein paar Tagen wieder hier war? "Das ist cool. Aber du bleibst mir treu. Oder?"
Ich hörte, das er tief ein und ausatmete. "Chelsea, es enttäuscht mich, dass du so an mir zweifelst."
"Sorry Pete."
"Schon ok. Aber Baby, ich liebe dich über alles. Du bist und bleibst alles was ich will. Und das würde ich nicht für einen billigen, unbedeutenden Fick zwischendurch auf's Spiel setzen. Verstehst du das?"
Ich musste lächeln. "Ja Pete und ich glaube dir." sagte ich, als ich mich wieder ins Bett legte. "Ich liebe dich auch!"
"Ok. Und was machst du heute noch?"
"Nicht so spannende Sachen wie du." lachte ich in den Hörer. "Ich war grad duschen und jetzt liege ich im Bett und hoffe, dass ich bald schlafen kann, um von dir zu träumen."
"Du bist süß. Hast du schon was gegessen?"
Da war sie wieder, seine Sorge um mich, die ich nicht wollte. "Ja hab ich, Chilli con Carne."
"Hat Leland gekocht?"
"Ja. Wieso?"
"Nur so." er lachte. "Wenn er gekocht hat, kann ich mir sicher sein, dass du was gegessen hast."
"Du bist doof."
"Ich weiß!" eine kurze Pause. "Baby, ich muss jetzt auflegen."
"Hm ok. Ich liebe dich!"
"Ich liebe dich!" dann hatte er aufgelegt. Seine Stimme hatte mir gut getan. Hatte mir gezeigt, dass meine Sorge wegen Cora unbegründet war.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top