Kapitel 53

Pete hatte mich einfach stehen lassen. Hatte mir noch einen wütenden Blick zugeworfen, bevor er ins Haus gegangen war.
Verfluchte Scheiße ey! Das durfte doch alles mal wieder nicht wahr sein. Warum tat Cora so was? Ich schämte mich für die Blicke, die mich trafen. Blicke, die mir Verachtung, aber kein Stück Verständnis entgegen brachten. Keiner von ihnen hatte auch nur annähernd eine Ahnung, weshalb ich all das getan hatte. Nur die Jungs aus diesem Chapter hier, wussten was mir passiert war. Und selbst ihre Blicke trafen mich strafend. Ich musste zu Pete. Musste mit ihm reden. Ihm erklären, warum gerade Ben. Ja, aber warum eigentlich Ben? Ich wusste es selbst nicht. Und trotzdem rannte ich ihm hinterher ins Haus.
"Er ist in seinem Zimmer." hörte ich Matt's Stimme, der mich anlächelte. Also stampfte ich weiter. Bis ich vor der Tür stand. Überlegte ob ich klopfen sollte. Riss sie dann aber auf, ohne weiter drüber nachgedacht zu haben. Knallte sie laut hinter mir zu, nachdem ich den Raum betreten hatte.
"Pete?"
Erst jetzt drehte er sich zu mir um. "Du hast dich benommen wie eine reudige Schlampe, als du dich von nem Anwärter hast vögeln lassen." warf Pete mir vorwurfsvoll an den Kopf. Mit voller Wucht klatschte meine rechte Hand gegen seine linke Wange. Seine Augen funkelten mich geheimnisvoll an, während er sich viel zu lässig die Lippen mit seiner Zunge befeuchtete. Ein verächtliches Lächeln. Mehr Reaktion bekam ich von ihm nicht. Wütend schubste ich ihn mit meinen Händen gegen seine Brust, so das er einige Schritte nach hinten auswich.  Wir schnauften Beide voller Wut. Hasserfüllte Blicke, die sich zwischen uns trafen. Sein Blick so starr, dass ich ihn nicht kannte. Und trotzdem lag da plötzlich dieses erotische Knistern in der Luft. Ich glaubte sogar es hören zu können. Ohne zu überlegen ging ich einen Schritt auf ihn zu. Riss ihn beinahe um, als ich begann ihn so wild, wie noch nie zuvor zu küssen. Riss die Knöpfe seines Holzfällerhemdes auf. Ich blinzelte kurz. Sah seinen verwirrten Blick, aber er ging auf all das ein. Hob mich auf seine starken Arme. Trug mich, ohne das wir aufhörten uns zu küssen, auf's Bett. Nur wenige Sekunden dauerte es, bis wir nackt waren. Fragend schaute er mich an, als er auf mir lag. "Bist du bereit dafür?" seine Worte ein leises Flüstern. Ich nickte nur. Langsam drang er in mich ein. Hielt mich dabei im Arm und schenkte mir somit die Geborgenheit, die ich brauchte. Meine Hände krallten sich in seinen festen Po und drückten ihn näher an mich. Und obwohl das alles unglaublich schön war, überrollten mich meine Gefühle. Pete küsste mir jede einzelne Träne von den Wangen. Wir versanken in der Extase unserer Leidenschaft, nach der wir uns so unendlich lange Monate gesehnt hatten. Er war zärtlich, sanft, lieb, als wir gemeinsam in einem Höhepunkt explodierten, wie die schönsten Raketen am Silvesterhimmel.
"Es war wunderschön." raunte er heiser, als er neben mir lag. Er hatte mich an sich gezogen. Gespürt, dass ich am ganzen Körper zitterte. "Alles ok?"
"Ja!" strahlte ich glücklich. "Du hast mir gezeigt, dass es nicht nur weh tun muss."
"Das hast du..."
Ich schüttelte leicht den Kopf. "Nein Pete, das hatte ich vergessen, wie schön es sein kann." Ich schenkte ihm einen winzigen Kuss. Wollte im Moment nicht reden. Wollte nur von ihm gehalten werden. Das Glücksgefühl genießen, welches ich empfand. Mit all dem, was Pete mir da gerade geschenkt hatte, hatte er mich schlagartig in die normalste Welt zurück geholt, die ich mir vorstellen konnte. Alles war perfekt. So, als wäre es nie anders gewesen.
"Baby?"
"Hm."
"Es tut mir leid, dass ich dich Schlampe genannt habe."
"Schon ok. Ich hab mich tatsächlich aufgeführt wie Eine." gab ich verlegen zu.
Es klopfte an der Tür, die sich kurz darauf einen Spalt weit öffnete. "Ähm sorry,  dass ich störe." grinste Sam. "Wir wollten wissen, wie es mit Ben weiter geht."
"Gib uns ne halbe Stunde." bat Pete. Sam schloss die Tür wieder. "Was meinst du Kleines?"
"Gib ihm sein Patch. Er hat ihn sich verdient."
"Er hat dir weh getan, ohne es zu merken."
"Und er hat sich später für entschuldigt, als es ihm bewusst wurde." ich lächelte Pete an. Hauchte ihm ein Küßchen auf die Lippen. "Jeder macht mal einen Fehler."
Pete hatte mir nicht geantwortet. Sondern war aufgestanden um sich anzuziehen. Ich tat es ihm gleich. Was hatte er vor? Hatte Ben eine Chance oder hatte ich ihm diese genommen, in der Nacht vom Osterfeuer? Wie würden die Anderen jetzt über mich denken, nachdem Cora mein Geheimnis ausgeplaudert hatte? Ich rieb mir die Narben auf meinem linken Arm. Uneben fühlte sich die Haut an. Und egal wie sehr ich diese Stellen ab und zu hasste,  gehörten sie zu mir dazu. Ich bereute sie nicht. Sie waren ein Teil von mir. Erinnerten mich an die einsamste Zeit in meinem Leben. Aber auch daran, das Pete und ich gemeinsam alles schaffen konnten.
"Ich liebe dich!" Er hatte den Ärmel meines Pullovers nach unten gezogen. Mich dann in den Arm genommen. "Wir Beide packen alles. Oder?"
"Ja Pete!" ein Kuss, der uns Lächeln ließ. "Ohne dich bin ich nicht komplett."
"Ich nicht ohne dich." er  hatte  einen Arm um mich gelegt, als wir das Zimmer verließen.

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