Kapitel 39
Es war Freitagabend. Top gestylt wie immer betrat ich einen der Clubs, mitten auf eine der Szenemeilen. Allein wie immer, denn Niemand sollte mich dabei stören, wenn ich mir mein nächstes männliches Opfer für den ultimativen Selbstzerstörungskick suchte. Also setzte ich mich an die Bar. Bestellte mir einen Vodka-O. Wie immer! Denn wenn ich auch nur ein paar davon trank, begann es sich bereits leicht in meinem Kopf zu drehen. Mit meinem Glas in der Hand drehte ich mich auf dem Barhocker Richtung Tanzfläche. Einige interessante Männer konnte ich sehen. Klar, keiner so toll wie mein Pete. Aber das brauchten sie auch nicht sein. Sie sollten ihren Zweck erfüllen, mehr nicht. Einer, der mit diesen dunklen, braunen Rehaugen, gefiel mir besonders gut. Schnell trank ich mein Glas leer. Bestellte mir einen neuen Vodka-O. Bewaffnet mit diesem marschierte ich auf die Tanzfläche. Ganz in die Nähe von diesen Rehaugen. Ich bewegte mich im Takt der Musik. Ließ meine Hüften verführerisch kreisen. Ich hatte das Interesse von vielen Männern geweckt. Aber ich wollte den Einen. Er war näher an mich heran gekommen. Lächelte, als er eine Hand auf meine Hüften legte.
"Hi!"
"Hi!" strahlte ich. "Wie heißt du?" ich hatte mich auf Zehenspitzen gestellt. War nah an seinem Ohr, in welches ich meine Frage gebrüllt hatte, da die Musik so laut war.
"Sven! Und du?"
Ich hatte seinen Atem auf meiner Haut am Hals gespürt. "Chelsea!"
Wir tanzten noch eine Weile. Die Getränke bezahlte er. Ich hatte es gelernt zu flirten in den letzten Wochen. Wusste genau, wann ich welche Strippen ziehen musste, damit diese Männer machten was ich wollte.
"Hallo Chelsea!" eine männliche Stimme neben mir, als wir im Raucherbereich standen.
"Oh hi Basti!" ich erkannte ihn direkt an seinen blauen Augen, der Glatze und den Securityklamotten. "Seit wann arbeitest du denn in diesem Club?"
"Immer mal wo anders. Weißt du?"
"Ja, jetzt weiß ich es."
"Was is'n das für Einer?" sein strenger Blick fiel auf Sven, der seine Arme von hinten um mich gelegt hatte.
"Ach, das ist Sven."
"Hi!" schüttelte er Basti nun die Hand, bevor er mir sagte, dass er uns noch was zu trinken holen wollte.
"Ähm, weiß Pete, dass du hier bist?"
Ich lachte. "Du weißt schon, dass wir nicht mehr zusammen sind und ich machen kann, was ich will?!"
"Du hast zu viel getrunken Chelsea. Es ist besser wenn du dir ein Taxi rufst." brüderlich hatte er einen Arm um mich gelegt. "Das was du vor hast, willst du nicht wirklich."
"Was habe ich denn vor?"
"Dich flach legen lassen. Aber du musst dir nichts beweisen."
"Du hast überhaupt keine Ahnung. Also lass mich in Ruhe." bei jedem meiner Worte tippte mein Zeigefinger gegen seine Brust. "Ich bin alt genug und weiß was ich mache." Er hatte mit dem Kopf genickt. Mich dann stehen lassen, da er einen Streit zwischen zwei Betrunkenen schlichten musste. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr viel Zeit hatte. Nahm diesem Sven, der gerade zurück kam, schnell eins der Gläser ab. "Schnell trink aus." forderte ich ihn auf. Sah seinen fragenden Blick. Also stellte ich mich auf Zehenspitzen und hauchte ihm ein. "Ich hab halt genau jetzt Lust auf dich!" ins Ohr. Und er hatte verstanden. Verließen kurze Zeit später gemeinsam die Disco. Basti hatte zum Glück noch zu tun und bekam nicht mit, dass wir hinter das Gebäude gingen. Gleich, ja gleich würde ich wieder dieses tolle Gefühl von Freiheit spüren. Hastig öffnete ich Sven's Hose. Er wollte knutschen. Pff, man der sollte zur Sache kommen. Dann endlich, ich lehnte mit dem Rücken gegen die Wand, drang er in mich ein. Der Schmerz! Die Freiheit! Der Knoten, der platzte und dem inneren Druck freien Lauf ließ.
"Lass sie los!" Pete's Stimme. Dann riss er ihn von mir weg. Oh nein, warum? Noch lag doch ein kleiner Schatten auf meiner Seele, der noch weg musste. Ich richtete meine Sachen und lief davon. Schließlich wollte ich nicht sehen, wie Pete's Fäuste im Gesicht von diesem Sven landeten. Wollte ihm danach nicht in die Augen sehen und ihm erklären, weshalb ich es tat. Also lief ich in die Nacht hinein. Lief so schnell ich konnte. So lange, bis ich kaum noch Luft bekam. Ich ignorierte, dass mein Handy ununterbrochen in meiner Tasche klingelte.
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