Kapitel 31

Wie auch die Nächte zuvor, hatte ich mich am Abend von ihm verabschiedet und war in mein Zimmer gegangen. Hatte mich in mein Bett gekuschelt. Nicht zur Klinge gegriffen, denn heute ging es mir erstaunlich gut. "Ich vermiss dich!" schrieb ich stattdessen Pete eine Nachricht. Legte dann das Handy zurück auf den Nachtschrank. Träumte vor mich hin, während ich vom Bett aus zum Fenster schaute. Es schneite schon wieder. Große, dicke Flocken waren es diesmal. Ich glaubte den eisigen Wind zu hören, der diese Flocken zum tanzen brachte. Oder war es doch nur mein Handy, welches vibriert hatte? Ohne drüber nachzudenken griff ich danach. Eine Nachricht von Pete. Nervös öffnete ich sie. "Dann komm her Kleines!" las ich. Wieder legte ich das Handy zurück auf den Nachtschrank. Stand auf ohne weiter drüber nachzudenken, verließ mein Zimmer und ging in seins. Er lag schon im Bett. Nur die Nachttischlampe erhellte den Raum in einem gedämpften Licht. Ich stand da und schaute ihn verlegen an. Aber er lächelte, als er mir seine Hand entgegen streckte. Also ging ich auf ihn zu. Griff nach der Hand. "Komm her." Seine Stimme so vertraut. Ich legte mich mit rasendem Herzen neben ihn. Ließ zu, dass er mich in Arm nahm. Kuschelte mich ganz nah an ihn heran. "Das werde ich immer machen, wenn du es möchtest. Du musst mich nur anrufen, dann komm ich zu dir."
"Mach ich." antwortete ich ihm, wusste aber selbst nicht, ob es die Wahrheit oder eine Lüge war. Ich wusste, dass ich ihn schrecklich dolle vermissen würde. So wie die letzten Monate. Aber genauso gut wusste ich, dass es trotz allem anders war. Immerhin hatten wir wieder Kontakt. Er stand immer noch bedingungslos hinter mir. War da, wenn ich ihn brauchte. Und noch etwas sollte anders sein. Ich würde nicht mehr allein wohnen, sondern in der Wg. Dort konnte ich mich in mein Zimmer verkriechen, wenn ich allein sein wollte und doch hatte ich nicht mehr die Möglichkeit, mich komplett zurück zu ziehen.
"Hey Baby." Pete wischte mir zärtlich einige Tränen von den Wangen. "Was ist denn?"
"Ach weiß nicht. Manchmal muss ich einfach heulen."
"Och Mensch." Er zog mich einfach wieder an sich.
"Erzähl mir was. - Also irgendwas schönes."
"Hm, mal überlegen." er machte eine kurze Pause. "Soll ich dir erzählen, wie ich mir unsere Hochzeit vorgestellt habe?"
"Oh ja."
"Also ich hab einen schwarzen Anzug an. Du ein weißes Kleid. So ein Prinzessinenkleid, oben eng und unten so ganz weit auseinander. Weißt du wie ich meine?"
"Ja."
"Wir fahren mit einer Kutsche Richtung Meer, die Jungs auf ihren Maschinen hinterher. Der Sonnenuntergang am Horizont, als wir uns nach dem "Ja" Wort küssen." hörte ich ihn noch sagen, bevor ich ins Land der Träume fiel.

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