Kapitel 22
An dem Abend hatte ich so viel getrunken, bis ich in Ruhe einschlafen konnte. Keine bösen Bilder quälten mich in der Nacht, dafür am nächsten Tag die Kopfschmerzen. Aber das war egal, denn ich fühlte mich ausgeschlafen. Gegen die Kopfschmerzen nahm ich eine Paracetamol. "Chelsea bitte lass uns noch mal reden. Baby ich liebe dich doch!" hörte ich eine Nachricht von Pete auf meiner Mailbox. Mein Herz brach in tausend Teile, als ich seine traurige, verzweifelte Stimme hörte. Ich wollte nicht, dass er litt und schon gar nicht wegen mir. Überlegte zu ihm zu fahren und ihm alles zu erzählen. Beschloss aber es zu lassen. Er würde über all das hinweg kommen, dessen war ich mir sicher.
"Was ist denn los mit dir?" eine Nachricht von Matt.
"Nichts!"
"Warum machst du dann mit ihm Schluss?"
Weil ich vergewaltigt wurde, dachte ich. Schrieb aber stattdessen. "Weil ich ihn nicht mehr liebe." dann packte ich das Handy weg. Sie sollten mich einfach in Ruhe lassen. In Ruhe mit Pete. Sie sollten meine Entscheidung akzeptieren und gut. Auch wenn er ihr Freund war, mussten sie mir glauben, wenn ich sagte das die Gefühle weg waren. Oder wollten sie für ihren Bro, dass ich ihn anlog? Gott, wenn es doch nur alles so wäre, dass einfach nur die Liebe weg war. Wenn es doch alles so einfach gewesen wäre. Aber das Leben war nicht immer einfach. Es legte Jedem Steine in den Weg. Und Jeder musste für sich selbst versuchen, diese Steine wegzuräumen. Allein oder halt mit Anderen. Ich hatte mich für allein entschieden und gut.
Hatte nach zwei Wochen, die ich krank geschrieben war, wieder angefangen mit arbeiten. Versuchte mich so gut es ging zu konzentrieren. Gerade wenn ich Tattoos stach, durfte mir kein Fehler passieren. Doch bei Skizzen schlampte ich sehr oft. Vor allem am Anfang, als Pete noch fast täglich im Laden vorbei schaute, in der Hoffnung ich würde mit ihm reden. Tat ich aber nicht. Immer wenn er kam, versteckte ich mich in den hinteren Räumen. Ließ mich verleugnen von Edward. Hörte, dass er sich jedes mal bei Pete entschuldigte. Und irgendwann hatte Pete es aufgegeben. War nicht mehr ins Studio gekommen, hatte nicht mehr versucht anzurufen oder gehofft das ich ihm antwortete, wenn er mir schrieb. Es ging ihm schlecht, das wusste ich. Cora hatte mir erzählt, dass er fast nur noch im Vereinsheim war. Ständig Alkohol trank, bis er besoffen war. Das er oft weinte, das wusste sie von Matt und das er fast jede Nacht eine andere Frau mit auf's Zimmer nahm.
Mir ging es auch nicht besser. Die ersehnte Heilung setzte einfach nicht ein. Wenn ich nicht auf Arbeit war, schloss ich mich zu Hause ein. Hatte zu allen, außer Cora und Edward, den Kontakt abgebrochen.
Weihnachten und Silvester hatte ich im Bett verbracht. Allein! Nur der Fernseh lief.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top