Kapitel 20
Das alles überforderte mich total. Ständig diese Anrufe von Pete, die ich ignorierte. Ständig diese besorgten Nachrichten, auf die ich ihm nicht antwortete.
Drei Tage waren seit der Tat vergangen. Tage, in denen ich mich zu Hause eingeschlossen hatte. In denen ich so lange geweint hatte, bis ich keine Tränen mehr hatte. Sascha und die beiden Typen hatten mein komplettes Leben zerstört. Mein rosa rotes Schloss, in welchem ich gelebt hatte, war nur noch eine wertlose Ruine.
"Es ist vorbei! Ich liebe dich einfach nicht mehr." hatte ich entschieden Pete zu schreiben. Mir bestimmt einhundert mal diesen Text durchgelesen, bevor ich ihn abgeschickt hatte. Und gemerkt, dass ich damit den letzten Funken Leben, der noch in mir gesteckt hatte, verloren hatte.
"Was? Baby, tu mir das nicht an!"
"Pete, bitte akzeptiere es."
"Ich komm' morgen nach Hause. Lass uns dann noch mal in Ruhe reden. Ich liebe dich!"
"Es gibt nichts mehr zu reden." schrieb ich ihm noch. Dann stellte ich mein Handy aus. Plötzlich hatte ich wieder Tränen. Jede Einzelne vergoss ich für Pete. Für den Mann, der eigentlich nur der Mann für eine Nacht sein sollte. Für den Mann, der für und um mich gekämpft hatte. Für den ich dir erste große Liebe war. Der mich heiraten wollte. Der mir alles gab, wonach ich mich immer gesehnt hatte. Mit dem ich lachen, weinen und reden konnte. Er, der ein Teil von mir war. Der Teil, der mein Herz zum tanzen brachte. Und doch war die Trennung besser, als die Wahrheit. Die Trennung war leichter zu akzeptieren, als die Wahrheit, dessen war ich mir sicher. Er würde eine Andere kennen lernen. Würde sie so lieben, wie er mich geliebt hatte und würde mit ihr eine Familie haben. Ich liebte ihn so sehr, dass ich ihm genau das gönnte. Niemals sollte er die Wahrheit erfahren. Ich wusste, was das für ihn bedeutet hätte. Es wäre schlimmer gewesen, als den Liebeskummer, den er jetzt erfahren sollte. Für immer hätte er das Gefühl gehabt mich nicht genug beschützt zu haben. Ja und vielleicht hatte ich auch etwas Angst vor seiner Reaktion. Wollte nicht seine hasserfüllten Augen sehen, wie damals vor der Disco. Fragte mich, ob er genug Verständnis hätte für mich aufbringen können, um all das Geschehene mit mir zusammen zu verarbeiten. Ich wollte ihn als meinen Prinzen in Erinnerung behalten und nicht als verständnislosen Kerl. Immer und immer wieder kreisten die selben Gedanken in meinem Kopf. Wie ein Karussell, aus dem ich nicht aussteigen konnte. Nicht mal dann, als mir schon schlecht war. Nein, es drehte sich endlos weiter. Immer nur Sascha, die beiden Kerle und Pete. Es hörte einfach nicht auf und machte mich wahnsinnig.
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