Kapitel 18

Heute war wieder einer dieser Tage, an denen ich mich von Pete verabschieden musste. Er musste für einige Tage weg, wegen seinem Club. Hatte mich gefragt, ob ich mehr wissen wollte, aber das hatte ich verneint.
Also waren wir zur Werkstatt gefahren. Hatten dort im Vereinsheim noch einen Kaffee getrunken. Uns ständig geküsst. Niemand anderen, als uns wahrgenommen.
Ich hasste diese Momente. Hätte am liebsten jedes Mal die Zeit angehalten. Aber die Zeit blieb nicht einfach stehen. Nein, sie schritt weiter und weiter. Der Sekundenzeiger tanzte in doppelter Geschwindigkeit über die Uhr,  nur um mich zu ärgern.
"Wir müssen Pete!" Matt's Stimme neben uns. Also gingen wir gemeinsam auf den Hof. Die anderen saßen schon startbereit auf ihren Harleys  und warteten nur noch auf Pete. Viel zu langsam setzte er sich auf seine Maschine. "Ich liebe dich Baby!" sagte er und schenkte mir noch einen letzten Kuss. Setzte dann seinen Helm auf und fuhr davon. "Ich liebe dich auch!" meine Worte viel zu leise. Aber das war unwichtig, denn er hatte den Hof eh schon verlassen. Also machte ich mich zu Fuß zum Tattoostudio.  Holte mir unterwegs noch einen Coffee to go, an dem ich meine Finger wärmte und der mich den Tag über wach halten sollte.
"Guten Morgen Chelsea."
"Hi Edward." Ich stellte meine Handtasche hinter den Thresen. "An dem Morgen ist nichts gut."
"Pete? - Er ist doch bald wieder da." Damit hatte er wohl recht. Doch ein bald bedeutete in diesem Fall eine Ewigkeit, zumindest für mich. Ohne meinen Pete war ich nicht komplett. Hätte mich am liebsten in mein Bett gelegt und geschlafen, bis er wieder bei mir war. Da das aber nicht möglich war, stürzte ich mich in meine Arbeit. Versuchte so konzentriert wie möglich meine Aufgaben zu erledigen. Und war doch froh, als endlich Feierabend war. Ich hatte es nicht eilig nach Hause zu kommen. Es erwartete mich ja eh keiner. Also schlenderte ich durch die Straßen. Und plötzlich war er neben mir. Hielt mich viel zu grob am Handgelenk fest. "Lass mich los Sascha!"
"Du wirst dich still verhalten, ansonsten passiert deinem Pete was auf dieser Fahrt!" seine braunen Augen wirkten fast schwarz, als sie mich böse anfunkelten. Ich wollte ihm nicht gehorchen. Aber genauso wenig wollte ich, dass Pete was passierte. Also wehrte ich mich nicht. Verhielt mich ruhig und folgte ihm in einen schwarzen Transporter. Hinten musste ich einsteigen.  Dort wo die Ladefläche war. Mit einem Knall schmiss er die Türen zu. Alles um mich herum war schwarz. Ein zweiter Knall. Diesmal aber dumpfer. Es war die Fahrertür,  die er zugeschlagen hatte, denn kurz darauf setzte sich der Wagen in Bewegung. Am liebsten hätte ich geschrien, aber ein Kloß so groß wie ein Pflasterstein, schnürte mir die Kehle zu. Sascha hatte meine Handtasche, in der mein Handy war, mit nach vorne genommen. Ich war in einer ausweglosen Situation. Erste verzweifelte Tränen bahnten sich einen Weg auf meine Wangen, als das Auto über einen holprigen Weg fuhr und kurz darauf zum stehen kam. Ich hörte, dass Sascha ausgestiegen war. Hörte, dass er sich mit Jemanden unterhielt. Dann wurden die hinteren Türen aufgerissen. Sascha und zwei andere Männer stiegen ein.
"Lasst mich in Ruhe!" eher ein klägliches Flüstern. Instinktiv versuchte ich nach hinten zu flüchten. Kam aber nicht weit. Die Trennwand zur Vorderkabine hinderte mich an meiner Flucht. Sascha griff nach meinem Bein. Zog mich wieder ein Stück ins Wageninnere. Ein Tritt von mir, der ihn verfehlte. Aber seine Faust verfehlte mich nicht. "Du hörst auf dich zu wehren! Verstanden!?" Doch  so schnell wollte ich mich nicht geschlagen geben. Versuchte mich weiter zu wehren. Doch seine Schläge trafen mich immer härter. Bis ich nur noch benommen da lag. Sascha riss mir die Sachen vom Leib. Machte dann Platz für einen der beiden Männer. Dieser widerliche Kerl legte sich auf mich. Seine eklig nassen Lippen, trafen auf mein Gesicht. Ich hatte den Kopf weggedreht. Die Augen vor Panik weit aufgerissen. Unzählige lange Minuten dauerte der ganze Scheiß. Ich zitterte am ganzen Körper.  Wollte mich auf die Seite drehen und mich zusammen kauern, aber da war schon der Zweite über mir. "Die Alte von Pete ist echt gut." hörte ich den Ersten sagen. Dann drang der Zweite in mich ein. Es fühlte sich an wie die Klinge eines Messers. Und hörte erst auf, als er nach lautem Stöhnen von mir abließ. "Sag Pete, dass er seine Geschäfte noch mal überdenken sollte." sagte der schmierige Typ zu mir. Dann verließ er mit dem Anderen zusammen den Transporter.
"Warum?" mir liefen einige vereinzelte Tränen über's Gesicht.
"Weil du es nicht anders verdient hast, du dumme Schlampe!" schrie Sascha mich an und verging sich dann auch noch an mir. "Das ist die Rache!"

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