Kapitel 14
"Erklär's mir jetzt Pete!" forderte ich ihn auf, als ich in seinen Zimmer auf seinem Bett saß.
"So schwer ist das gar nicht Kleines. Basti ist einer von uns. Er hätte die Schuld auf sich genommen und es als Notwehr ausgelegt."
"Sascha hätte sagen können, dass..."
"Sie hätten ihm nicht geglaubt." unterbrach er mich. "Und nun hör' endlich auf zu grübeln."
Ich schaute auf seine kaputten Hände. Kaputt von den Schlägen, die Sascha hart getroffen hatten. Ganz vorsichtig strichen meine Finger über die Wunden. "Tut es sehr weh?"
"Ich bin mehr gewöhnt Kleines!"
Aha, er war also mehr gewöhnt. Wer war er eigentlich? Was wusste ich über ihn? Und wollte ich eigentlich alles wissen? "Wie darf ich das denn jetzt verstehen?"
Er zog mich in seine Arme, bevor er uns in seine Decke einhüllte. "Glaub mir, es ist besser, wenn du nicht alles weißt."
Tolle Antwort! Echt! Tief atmete ich ein und wieder aus. Schluckte die Wut, die in mir brodelte, runter. Wichtig war doch eigentlich nur, dass er mir treu war. Dass er mich beschützen konnte, wenn es nötig war. Und genau das konnte er.
"Versuch zu schlafen Kleines!" ein viel zu zartes Küßchen auf meine Haare. "Ich werde immer auf dich aufpassen und jedem rechen, der dir auch nur ein Haar krümmt." Kurz darauf war er eingeschlafen. Ich lag aber noch lange wach. Dachte über viel zu viele Dinge nach, aber vor allem über den letzten Text von Sascha. "Das wirst du noch bereuen!" hatte er geschrieben. Oh man, was erwartete mich jetzt? Was hatte er vor? Sollte ich Pete davon erzählen oder lieber nicht? Wieder strich ich über eine der kaputten Hände. Fühlte die aufgeplatzte Haut. Den Schorf, der sich gebildet hatte und die Schwellung drum herum. Ich lebte jetzt wohl nicht nur in einer anderen Stadt, sondern auch in einer ganz anderen Welt. Eine Welt, die nicht so behütet war, wie die bei meinem Eltern zu Hause. Über meinen Gedanken hinweg schlief ich ein.
"Guten Morgen Kleines." Weckte Pete mich am nächsten Tag. Nein, nicht mit einem Kuss wie sonst immer. Er lag auch nicht mehr neben mir, sondern stand neben dem Bett und hielt ein Tablett in den Händen. "Na Lust auf Frühstück im Bett?"
"Uh bist du süß." Schnell streckte ich mich noch mal, während er sich ins Bett setzte. Er war einfach nur perfekt.
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