Kapitel 4
Der nächste Morgen war wie die bisherigen.
Nach dem Frühstück fragte mich Leon: „Heute Abend feiert ein Kumpel von mir eine Party, Moritz kommt auch und wenn du Lust hast, kannst du auch mitkommen!"
„Gerne, wie kommen wir denn hin und zurück?"
„Ein anderer Kumpel holt uns ab, er ist schon 18 und hat Führerschein!", antwortete Leon.
„Wie alt bist du eigentlich?", fragte ich ihn.
„17 und du?"
„15!"
Auf der Autofahrt zur Party erzählte Moritz von seiner Freundin und dass er nach der Party mit zu ihr fahren würde.
,,Wie läuft es denn mit deiner Freundin?", fragte Moritz Leon.
,,Welche Freundin?", antwortete Leon.
,,Ach stimmt, du hast ja gar keine!" Moritz lachte.
Leon hatte keine Freundin? Ich fragte mich warum nicht. Er sah gut aus, hatte bald Führerschein und er war nett. Aber auch egal, war seine Sache.
,,Und mit deinem Freund, Luca?", fragte Moritz.
Ich seufzte. ,,Ich habe keinen Moritz, dass müsstest du eigentlich wissen!" Ja, es war das Gesprächsthema vor drei Monaten gewesen. Mein Freund hatte mich betrogen und die Klasse hatte das sehr interessant gefunden. Seit dem hatte ich keinen Freund.
,,Ach ja, stimmt, da war ja etwas!", sagte Moritz.
Die Party war schon in vollem Gange als wir ankamen. Moritz ging zu seiner Freundin, Leon zu seinen Kumpels und ich setzte mich an die Bar.
,,Hi, ich bin Ben und du?", fragte mich plötzlich jemand.
Ich drehte mich um, da stand ein Junge, ungefähr 16 Jahre alt. ,,Ich bin Luca!"
,,Coller Name! Willst du tanzen?", fragte er.
,,Warum nicht!" Ich folgte ihm auf die Tanzfläche und wir tanzten zusammen.
Ich sah Leon, er stand mit seinen Kumpels an der Bar. Er guckte immer mal wieder zu mir. Wahrscheinlich hat Katrin ihm gesagt, er solle auf mich aufpassen. Er kippte ein Glas nach dem anderen in sich hinein, vielleicht sollte ich eher auf ihn aufpassen.
Ben war ein echt guter Tänzer, es machte richtig Spaß mit ihm zu tanzen.
Irgendwann kam der Kumpel von Leon zu mir, der uns gefahren hatte und sagte: ,,Ich fahre jetzt, wenn ihr mit wollt, müsst ihr jetzt kommen!"
Ich verabschiedete mich von Ben und holte Leon der inzwischen stockbetrunken war. Auf der Autofahrt schwiegen wir.
Wir wurden vor dem Haus raus gelassen und Leon und ich gingen gemeinsam rein. Katrin und Thorsten schliefen schon und so mussten wir leise sein.
Ich wollte gerade in mein Zimmer gehen, als Leon mich am Handgeleng fasste, mich zu sich zog und mich auf den Mund küsste.
Erst war ich überrascht, dann erwiderte ich den Kuss, ich wusste nicht warum. Leon war doch eigentlich jetzt mein Bruder, warum küsste er mich und warum erwiederte ich den Kuss auch noch?
Leon beendete ihn, dann flüssterte er: ,,Du bist echt schön, Luca!" und verschwand in seinem Zimmer.
Ich blieb etwas verwundert zurück. Leon war wahrscheinlich einfach nur betrunken und wusste nicht, was er tat, Morgen würde er sich bestimmt nicht mehr erinnern können.
Ich gingn in mein Zimmer und legte mich schlafen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top