Kapitel 14
Mathias
Ich folge Jade und Fiona zu ihrem zu Hause. Dabei gehe ich sicher, dass sie dort auch sicher ankommen. Überraschenderweise, ist es direkt neben dem Haus von Lilly, zu der ich eigentlich wollte.
Doch als ich den Geruch von meiner Mate in die Nase bekam, hat mein innerer Wolf Thunder übernommen. Als dieser dann auch noch das Kind sah, sah er rot. Doch aus irgendeinem Grund hat er das kleine Mädchen nicht getötet, wie es eigentlich sein Plan war. Zum Glück für ihn. Ich und bestimmt auch meine Luna hätten es ihm nie verziehen. Was mich aber dann überrascht hat, war, dass er sich hat streicheln lassen. Mein Welpe und Welpe beschützen, flüstert Thunder tief in mir, immer und immer wieder.
Ja, aus irgendeinem Grund, hat er die Kleine sofort als sein Kind angesehen. Eigentlich total untypisch für einen Alphawolf. Wir würden zwar andere Kinder von unserer Luna tolerieren, aber nicht als eigenen Welpen ansehen.
Nachdem Jade und Fiona sicher, aber leicht verstört zu Hause ankommen, mache ich mich auf zu Lilly. Ich streife am Haus meiner Mate vorbei und wandle mich im Garten von Lilly. Zum Glück hat sie für mich immer ein paar Klamotten versteckt, welche ich mir anziehe und dann an der Hintertür klopfe.
Lilly öffnet die Tür, als sie mich sieht, verdreht sie die Augen. „Hätte ich mir denken können, dass du bei mir vorbeischaust Alpha. Komm rein." Leicht schmunzelnd folge ich ihr ins Innere.
Da Lilly die Schwester von meinem besten Freund und Beta ist, mussten wir uns auch anfreunden und darüber bin ich so froh. Lilly ist unglaublich loyal und seitdem ganzen Ärger ist sie auch zu einer noch besseren Kämpferin geworden.
„Hast du mit Chris gesprochen?" fragt sie kalt. Kaum merklich zucke ich zusammen. „Lilly, es tut mir leid, wie er mit dir umgesprungen ist. Er hatte nur den Auftrag herauszufinden, wo meine Mate wohnt. Damit ich sie beschützen kann."
Lilly prustet los, „Du hättest mal sehen sollen, wie Jade Chris fertig gemacht hat. Er war so klein mit Hut." Dabei zeigt sie mit ihren Fingern einen Abstand, der kaum bemerkbar ist. Schmunzelnd schaue ich zu ihr. „Jade also? Der Name passt zu ihr. Wie heißt die Kleine?"
Lilly wirbelt zu mir herum und hebt den Zeigefinger mahnend zu mir. „Krümmst du Fiona auch nur ein Haar, lernst du nicht nur deine Luna kennen, sondern auch mich. Denn wie es scheint haben Paul und Fiona eine Verbindung zueinander, wenn sie nicht sogar Mates sind."
Da kommt die Mutterwölfin in Lilly durch. Und vor den Müttern im Rudel haben alle Respekt, denn sie können unglaublich furchteinflößend werden. Und scheinbar hat meine Mate auch diesen Instinkt in sich. Stolz lächle ich.
„Lass dieses Grinsen oder ich schlage es dir aus deinem Gesicht." Sagt Lilly trocken. Schnell höre ich auf zu grinsen. „Was willst du hier eigentlich?" fragt Lilly misstrauisch.
„Ich wollte dich bitten, ein Auge auf Jade zu haben. Du bist schon jetzt eine Freundin von ihr, also bitte sei auch einfach weiterhin ihre Freundin." Fragend schaut Lilly mich an. „Du hast Fiona, wie deinen eigenen Welpen beschützt, außerdem hat Jade dich heute auch beschützt. Daher nahm ich an, ihr seid befreundet."
Nun überrascht blinzelt Lilly. „Ja, wir kennen uns, seid sie her gezogen ist. Wärst du mich früher besuchen gekommen, hättest du Jade bestimmt schon kennengelernt." Entschuldigend schaue ich Lilly an „Bestimmt, aber es gab so viel im Rudel zu tun. Erst recht jetzt, wo das Rudelhaus heute Nacht abgebrannt ist."
Erschöpft fahre ich mir durch die Haare. Ein unterdrücktes Schluchzen lässt mich zu Lilly schauen. „Also hättest du mich heute auch nicht besucht, wenn deine Mate nicht neben mir wohnt?" fragt sie gebrochen.
„Verdammt, Lilly komm her!" Ich breite die Arme aus und nehme Lilly in den Arm. „Ich habe dir doch gesagt, dass du anrufen sollst, wenn du eine zu große Sehnsucht nach dem Rudel bekommst." spreche ich sanft und fahre Lilly beruhigend über den Rücken. Lilly schnuppert an mir und kuschelt sich stärker an mich.
Ein Wolf braucht sein Rudel und hier wo Lilly wohnt, ist sie an einem äußeren Rand des Rudelgebietes. Sie braucht dann das Wissen, dass ihr Alpha noch zu ihr steht, weshalb ich sie auch eigentlich besuchen komme. Doch habe ich das leider schon länger nicht mehr getan.
„Ich verspreche dir, ich komme jetzt wieder regelmäßiger, auch wenn viel im Rudel los ist." Lilly schnaubt „Das machst du doch nur wegen deiner Mate." Wirft sie mir vor. Sanft schiebe ich Lilly von mir, sodass wir uns in den Augen schauen können. „Mag sein, dass das ein weiterer Pluspunkt ist, aber hauptsächlich mache ich es, wegen Dir. Du gehörst zum Rudel und ein Alpha kümmert sich um jedes Mitglied."
Für den Moment schaut Lilly noch skeptisch, doch dann nickt sie. „Danke" sagt sie ruhig. „Wie geht es Paul?" frage ich und Lilly beginnt zu strahlen. Für den Moment verschwindet sie, kommt aber gleich wieder, zusammen mit Paul. „Überzeuge dich selbst." Spricht sie freudestrahlend.
Ich nehme Paul auf den Arm „Hallo kleiner Mann. Na, wie geht es dir?" Paul gluckst fröhlich vor sich hin. „Lilly, könntest du vielleicht rüber zu Jade gehen und schauen, ob es ihr und Fiona gut geht?"
Angriffslustig erwidert Lilly sofort „Wieso? Was hast du angestellt?" Weiterhin auf Paul schauend und mit ihm spielen, erkläre ich „Ich war heute im Wald, als Thunder die Spur von Jade aufnahm. Er übernahm die Kontrolle und raste zu ihr. Als ich erkannte, was er vorhatte, versuchte ich mit aller Kraft die Kontrolle zurückzugewinnen. Doch ich schaffte es nicht. Er hatte schon die Pfote zum Schlag gegen Fiona erhoben"
„Thunder" knurrte Lilly wütend und unterbrach mich. Thunder zieht sich weiter in mich zurück. „Darf ich weiter erzählen?" frage ich Lilly, die mich böse anfunkelt, aber nickt. „Jedenfalls hatte er die Pfote schon erhoben, doch als Fiona mein Bein berührte, beruhigte sich Thunder. Je mehr die Kleine mich berührte, desto mehr wollte Thunder sie beschützen. Er legte sich sogar um die Kleine, die lächelnd mich weiter streichelte. Ich frage mich, was ihn so beruhigt hat? Aber ich glaube, ich habe Jade einen ziemlichen Schock verpasst." ende ich schließlich.
Mit großen Augen schaut mich Lilly an. „Was denn?" frage ich sie. „Hat Thunder gesagt, dass Fiona sein Welpe ist?" fragt Lilly. Ich nicke auf ihre Frage und schaue sie fragend an.
„Fionas Vater starb, bevor er sie berühren konnte. In unserer Welt hat Fiona also keinen Vater, bis Thunder sie adoptiert hat. Jeder Wolf wird wissen, dass sie eine Alphatochter ist, auch wenn dein Blut nicht durch ihre Adern fließt." Erklärt Lilly, wodurch ich es auch endlich verstehe.
„Das heißt, ihr Vater und Jades Mann ist gestorben? Ich muss einfach nur Jade von mir überzeugen?" denke ich laut nach. „So einfach wird es nicht Mathias. Für Jade war ihr Mann ihr Seelengefährte." Wütend knurre ich auf. Sie ist meine Mate!
„Lass ihr Zeit Mathias und fange mit einer Freundschaft an. Wenn du gleich romantisch startest, wird Jade nur abblocken. So und nun gib mir Paul, ich gehe hinüber und sehe nach Beiden." Gibt mir Lilly noch einen Ratschlag mit.
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