Die Spuren des Feuervogels

~Tief in dir drin ist dein Herzenswunsch~

Fine atmete einmal tief durch. Vorhin hatte sie keine Angst dem Wesen zu begegnen, doch jetzt wo der Moment Wirklichkeit wurde schauderte sie.

"Keine Angst",beruhigte sie Emilia,"Wir sind bei dir".

Fine begann zitternd und stottertend zu lesen:"Die des Flammenwesens Klaue sticht. Die in fahler Nacht zusammenbricht".
Lilly lächelte ihr aufmunternd zu."Die nicht verbrennt die auch nicht brüllt. Seelenruhig und ungestört, will sie nicht auf Rache schwören", laß sie lauter vor und wurde selbstbewusster.
"Auf den Phönix der sie stach, er ihr Macht und Glück versprach. Aus den Flammen wuchsen Federn, sie selbst zu Phönix auserwählt. Wo man gute Taten zählt, sie bis heute noch erwählt. Sie dir immer gutes tut egal ob Freunde oder Wut",schrie Fine nun in die Gebirgskette.

Jetzt zitterte sie noch mehr. Sie alle hatten Angst dem Wesen zu begegnen. Es war schließlich gefährlich.

Nach einer Weile entspannten sie sich wieder, da nichts in der Ferne zu sehen war. "Vielleicht gibt es den Phönix gar nicht?",meinte Emilia etwas unsicher.

"Unsinn",widersprach Fine ungewöhnlich zickig und starrte weiter in die Ferne.

Plötzlich sah Lilly etwas rotes vorbei flitzen. Hatte sie sich getäuscht? Wenn nicht wären sie die ersten nach Korbinian die den Phönix jemals zu Gesicht bekamen. Eines wusste sie jetzt schon: Das würde für ihr ganzes Leben etwas Besonderes werden. Sie würde Lilia alles bis ins kleinste Detail erzählen. Ihrer Zwinglingsschwester und besten Freundin.

"Ich glaube sie ist da",flüsterte sie aufgeregt. Jetzt tauchten immer mehr Feuerblitze am Himmel auf und schließlich flog ein prächtiger Feuervogel durch die Wolken.

Ein atemberaubender Moment, der viel zu schnell vorbei ging. Selbst Fine und Zack schauten wie zwei Katzen aus der Wäsche. Sie waren die ersten ihrer Zeit die dieses Geschöpf zu Gesicht bekamen.

"Poebe",hauchte Zack ungläubig.
"Sie ist es wirklich",flüsterte Emilia ehrfürchtig.

Plötzlich bog der Phönix ab und stürzte direkt in Richtung Boden. Ihre Krallen bohrten ein großes Loch in den Erdboden des Berges. Mit ihren feuerroten ausgebreiteten Flügeln, die jeweils so groß wie die ausgebreiteten Federn eines Pfau waren, keifte sie. Ihre Stimme klang wie ein Echo in einer Schlucht:"Solch kleine Wesen wagen es auf meinem Berg?"

Die vier wussten nicht was sie antworten sollten. Doch Fine probierte es einfach:"Wir sind hergekommen um dich um einen Gefallen zu bitten".

Poebe faltete ihre Flügel zusammen und ignorierte Fine's Bitte.
"Das Gedicht ist vom meinem geliebten Bruder, Korbinian. So lange ist es her, das mich jemand besucht hat. Es zerbrach mir das Herz, selbst das eines Phönix. Das war das einzige Mal als ich den Berg verließ".

"Das tut mir leid",Fine wollte sie streichen. "Nein, du kannst mich nicht anfassen. Ich bin sehr heiß",halte Poebe's Stimme durch ihr Ohr.
"Ich hätte mir sehr gerne Gesellschaft all die Jahre gewünscht. Ich wollte nie als Gottheit angesehen werden. Nie dieses Schicksal erleiden müssen. Doch tat ich das um das Wohle des Stammes",klagte sie.

Das erinnerte Lilly plötzlich an Lee, die sie ausgeschlossen hatten und sie weggelaufen war. Sie hoffte das es ihr gut ging.

"Wie wäre es damit, das wir dir Gesellschaft leisten und du uns einen Gefallen tun würdest?",schlug Fine vor.

"Korbinian hatte ich einen Versprochen, doch er kam nie zu mir und hat ihn gebraucht. So sollt ihr ihn haben, weil ihr seid Jahren die ersten seid die bei mir sind. Was ist euer Begehr?"

Fine atmete tief durch:"Der Stamm der Caeli wird von Geistern angegriffen. Sie beschwören uns und wir können sie einfach nicht vertreiben. Immer mehr und mehr sind betroffen".

Der Blick des Phönix wurde düster und die hallende Stimme des Flammenwesens wurde tief traurig.
"Das hatte ich befürchtet. Als ich noch kein Phönix war, hatte ich eine Vision, eine dunkle Vision. Der einst so blühede Stamm der Caeli war zerbrochen, in allen Winden verweht".

Fine war geschockt. Würde dies jetzt eintreten? "Weißt du woher sie alle kommen? Wir haben sowas noch nie gesehen".

"Diese Geister wie ihr sie nennt, war ein Fluch der schon seit Anfang der Zeit auf diese Insel ruht. Generation zu Generation wurde jeweils jemand auserwählt der zum Phönix berufen wird um die Caeli davor zu beschützen. Normalerweise leben sie in den Bergen, gefangen unter meiner Macht. Dennoch haben sie es geschafft zu fliehen. Hier gibt es so viele Geheimnisse, von denen ihr keine Ahnung habt".

"Kannst du sie vertreiben?"
"Ja, das ist meine Pflicht",Poebe breitete ihre Flügel aus, nahm kräftig Schwung und flog schnell aber elegant in Richtung Lager.

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