Der Sohn des Bruders
~Du wirst morgen sein was du heute denkst~
"Ja, und wo ist Karl jetzt?",Emilia verlor allmählich die Geduld.
Fine antwortete nicht, sondern führte die Gruppe durch eine Allee von Holzhütten bis sie an einer etwas größeren Hütte ankamen.
"Hier müsste er sein",meinte Fine.
"Wir brauchen noch jemanden der draußen Wache hält. Lee, wie wäre es mit dir?",fragte Lilia und trat unterbewusst gegen das Gebäude.
"Lee, muss doch nicht...",wollte Mira einwenden doch sie wurde unterbrochen.
Lee seufze. In ihrem inneren lagerte sich Kummer an. Das immer schwerer wurde-wie ein Sack voller Steine. Warum musste sie immer Wachdienst schieben? Sie hatte das Gefühl das sie nicht mehr richtig dazugehörte. Aber es waren immerhin ihre Freunde.
"Ist schon gut Mira. Ich schau das hier sonst niemand reinkommt",entgegnete die 13-Jährige.
Zack, Emilia, Luis, Lilia, Lilly, Mira und Fine liefen hinein.
"Karl?",rief Fine und schaute sich der Hütte um.
"Karl?",wiederholte Lilly.
Plötzlich kam jemand auf sie zu.
"Was wollt ihr?",knurrte er. Das ältere (vielleicht Mitte fünfzig), große Muskelpaket stand jetzt genau vor ihnen. Lilly fuhr ein Schauer über Rücken. Er war riesig.
Also fuhr Fine fort:"Wir wollen mit dir über Poebe reden".
Karl erstarrte, sein knurren verwandelte sich in ein flüstern. Sein harter Blick wurde weicher:"Ich weiß zwar nicht wie ihr jetzt auf unsere Glaubensgeschichte kommt, aber na schön. Wir müssen allerdings in meine Hütte. Die Weisen sind zwar alt aber nicht taub".
Ein paar Minuten später versammelten sich alle inklusive Lee in siner Hütte und setzten sich auf das abgenutzte Ledersofa.
Fine reichte ihm das Gedicht das sie im Dachboden von Anastasia gefunden hatten.
"Das hat dein Vater geschrieben. Er war dabei als sich seine Schwester in einem Phönix verwandelt hat",erklärte Fine.
Karl faltete das Gedicht auseinander:
Die des Flammenwesens Klaue sticht.
Die in fahler Nacht zusammenbricht.
Die nicht verbrennt,die auch nicht brüllt.....
"Ja ich weiß",Eine Träne kullerte aus seinem Auge,"Er hat mir als ich klein war, so viel von Phoebe erzählt. Er hat alles gesehen und gehört in dieser Nacht. Er war Zeuge der Verwandlung, um es festzuhalten hat er ein Gedicht geschrieben".
Fine wollte mehr wissen, doch sie passte gleichzeitig darauf auf das es nicht wie ein Verhör klang:"Was hat Korbinian nach der Verwandlung gemacht?"
"Er hat sie gesucht, sogar gefunden hat er sie",erklärte Karl.
Fine wurde noch neugieriger auch die anderen horchen auf. Jetzt kam der spannende Teil.
"Wo hat er sie gefunden?",fragte Fine.
"Ich weiß es nicht genau. Er war aber in den Bergen, hat mein Vater mir erzählt, er hat sein Gedicht vorgetragen und dann kam der Phönix in ihrer ganzen Pracht. Feuerspuren hat sie im Himmel gezogen. Dann war sie gelandet, sie war glücklich. Er mir Macht und Glück versprach, mein lieber Bruder. Hatte sie gesagt. Laut meinem Vater hatte Phoebe ihm einen gefallen versprochen. Er hat ihn aber nie eingelöst, weil dies hieße das er sie danach nie wieder sehen würde",erzählte Karl.
"Aber in der Glaubensgeschichte heißt es doch das er Poebe nach der Verwandlung nie wieder gesehen hat",wandte Luis ein.
"Es ist halt eine Geschichte",er zuckte mit den Schultern,"So ich muss jetzt wieder an die Arbeit.
Dann schmiss Karl sie alle samt aus seiner Hütte raus.
"Halt, Moment mal? Müsstet ihr nicht eigentlich bei Anastasia im Haus sein? Abmarsch bevor sie etwas merkt",befall er.
"Mist",flüsterte Lilia.
"Ja, wir gehen gleich wieder zurück",erklärte Lilly. Dann flitzen alle davon und ließen den verdutzten Karl zurück.
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