Fehlende Motivation
...ist vor allem für Künstler das Schlimmste, was es gibt.
Ihr könnt mir gerne alle was von Schreibblockaden, Black-Outs und so weiter erzählen. Habe ich auch schon oft gemacht.
Problem: So oft passiert es gar nicht. Meistens heißt das im Klartext einfach, dass man keinen Bock hat.
Leider hat das letztendlich oft eine ähnliche Auswirkung. Denn wenn die Muse einen nicht küsst, kann man nicht arbeiten, aber ohne Lust auf Kunst kreativelt es sich auch schlecht.
Kunst ist eine subjektive Erfahrung, die auf jeden Menschen anders einwirkt. Heißt aber auch, dass das, was hinter dieser Kunst steckt, ebenfalls subjektiv ist.
Und je subjektiver etwas erschaffen wird, desto mehr wirkt es sich aus, wenn der Erschaffer keinen Bock hatte.
Warum sollte man sich auch Mühe geben, wenn man keinen Grund dazu hat?
Hier kommt der persönliche Teil dieser Erzählung und eine Beichte von mir.
Ich habe am Anfang geschrieben, weil es mir Spaß machte, ja.
Ich habe geschrieben, weil ich die ganze angestaute Kreativität in meinem Kopf in etwas umwandeln konnte, was ich einfach mit Menschen teilen kann.
Aber das ist vorbei.
Ich habe immer mehr die Motivation verloren.
Ob das jetzt an meinen Depressionen liegt oder daran, dass das Autordasein doch nicht das Richtige für mich ist, sei jetzt mal dahingestellt...
Punkt ist: Ich habe viele, sehr viele meiner neueren Kapitel geschrieben, indem ich mich dazu gezwungen habe.
Aber warum würde ich mich zwingen, wenn ich keine Lust darauf habe?, mögt ihr fragen.
Die Antwort ist einfach.
Ich bin süchtig.
Süchtig nach dem kleinen bisschen Dopamin, was durch meinen Körper schießt, wenn ich sehe, dass jemandem meine Geschichte gefällt.
Süchtig nach dem positiven Feedback anderer Menschen, die ich vielleicht nicht einmal persönlich kenne.
Ich schreibe nicht mehr für mich selbst.
Abgesehen von offensichtlichen Problemen hat das eine dicke, ungünstige Folge.
Sobald ich einmal den Kontakt mit der Community verliere (wie es halt schon passiert ist), geht es nur noch abwärts.
Weniger Kommentare und Votes bedeutet weniger Motivation.
Weniger Motivation bedeutet weniger Kapitel, was wiederum weniger Kommentare und Votes bedeutet.
Letztendlich würde ich einfach gern aktiv mit ein paar Leuten reden, aber ich habe oft das Gefühl, dass alle schon in ihren festen Gruppen sind.
Und dass ich nur nerven würde.
Viele Leute sind mir sehr sympatisch und ich würde sehr oft mit ihnen chatten...
Wenn ich nur das Gefühl hätte, dass es okay wäre.
Aber ich fühle mich ausgeschlossen. Und ich weiß weder online noch im echten Leben, wie genau ich dagegen angehen soll.
Ich bin mir sicher, dass viele Leute mich nicht mal ausschließen möchten, aber ich kann mich trotzdem nicht dazu bringen, mit ihnen zu reden.
Aber wer weiß... Vielleicht kriege ich es ja irgendwann doch hin, jemanden anzusprechen.
Ich hoffe nur, dass es dann keine schlechte Erfahrung wird, die mich von weiteren solchen für meine Verhältnisse "mutigen" Taten abhält.
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