2.

Ich wurde mitten in der Nacht von meiner Trainerin Merle gefunden.
Merle war 24 Jahre alt und verstand mich immer. Sie hatte einen durch trainierten Körper und ihr braunes Haar war wie immer zu einem hohen Zopf gebunden. Merle war für mich immer meine nicht vorhandene Familie gewesen. Sie war genau wird ich eine Unfreiwillige und musste somit auch den ganzen alltäglichen Schrott mitmachen.
Unfreiwillige waren ganz einfach wegen einem Versehen so wie wir hält waren. Sie wählten jedes Jahr eine Gruppe kleiner Kinder aus, die durch einen Unfall verschwinden sollten um schließlich zu einem lebenden Monster zu werden! Zu so etwas, was ich war...
Merle machte mir keine Vorwürfe, dass ich mich nicht an die Regeln gehalten hätte oder, dass es gefährlich war nachts alleine im Wald herum zu irren. Sie wusste, wie ich mich fühlte. Sie nahm mich einfach nur in den Arm und trug mich zu den anderen. Ich wusste, dass mich alle anstarrten, aber es war mir egal, weil ich wusste, dass mir niemand Vorwürfe machen würde.
Alle um mich rum waren Unfreiwillige. Ich war noch nie einem Bestimmten begegnet und Sie würden es auch niemals zulassen...
Merle trug mich zu meinem neuen Schlafplatz und setzte sich neben mich.
" Was ist passiert?", fragte sie mich nach einer Ewigkeit.
"Ich..."
"Du brauchst gar nicht versuchen mir irgendwelche Lügen auf zu tischen! Ich bekomme es eh raus! Was ist passiert?"
"Die Schule...ich will da nicht hin...", fing ich an, aber kam nicht weit, weil meine Stimme brach.
"Ab Morgen werde ich mit dir härter, schneller und heftiger trainieren. Du musst abgehärtet werden, weil du immer noch das kleine ängstliche und zerbrechliche Mäuschen von vor neun Jahren bist! Du machst dich damit selbst zur Zielscheibe!", sagte Merle. Sie war wie immer hart und gleichzeitig sanft zu mir.
In dieser Nacht hatte ich zum ersten mal seit langem wieder einen Traum.

Ich lag verwundet im Wald. Er hatte mich hier zurück gelassen. Es war die Nacht meiner Verwandlung vor neun Jahren. Ich war nicht mehr ich selbst! Ich war ein Monster!
Ich lag mehrere Stunden einfach nur da. Unfähig mich zu bewegen.
Auf einmal hörte ich leiße Schritte hinter mir, aber es war mir egal. Ich war ja schon halb tot.
Aber die Schritte klangen nicht bedrohlich, sondern zögerlich. Ein fünfzehn Jähriges Mädchen kam auf mich zu. Sie war aber noch in ihrer Gestalt. Ihre grünen Augen, die sie nur in ihrer Gestalt hatte, wussten nicht, was sie tun sollten. Langsam hob sie mich hoch. Sie kämpfte mit sich selbst, dass sie mich nicht in kleine Fetzen riss und mich dann aufass.
"Bist du eine Bestimmte?", fragte sie mich ganz leiße.
Ich schüttelte mit letzter Kraft meinen Kopf.
" Hast du schon einen Trainer?"
Wieder verneinte ich dies.
"Jetzt hast du einen!", sagte sie und führte mich in ihre Welt, die ab jetzt auch meine Welt war.

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