Zundr

Helloooo meine lieben Sträucher! *-* Endlich komme ich mal dazu upzudaten. Das Kapitel habe ich gerade eben frisch zu Ende geschrieben ^^ Hoffe es gefällt euch! Viel Spaß beim Lesen :D <33 

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When you fight for someone you love, fight and fight, don't give up, until you can't fight anymore.- Gail McHugh

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>> Habt Ihr den Gelehrten Bescheid gegeben? <<, fragte ich Uel als ich seine Anwesenheit hinter mir spürte. Ich war bereits in der Bibliothek und suchte nach magischen Worten die uns helfen konnten Zundr aus seinem Zustand zu befreien.

>> Ja, Zanrad. <<, antwortete er. Ich drehte mich schließlich zu ihm um und nickte.

>> Danke. Davor möchte ich jedoch versuchen mit Zundr zu reden. Vielleicht kann sein Unterbewusstsein dennoch Informationen geben die uns helfen könnten. <<

>> Natürlich. <<, erwiderte er knapp.

>> Danach möchte ich mit Euch über die Schlacht reden, falls Ihr Zeit habt. <<

Uel sah mich etwas überrascht an, jedoch sammelte er sich sofort wieder und nickte.

>> Natürlich habe ich Zeit, Zanrad. Wann genau wünscht Ihr mich zu sprechen? <<

>> Direkt nachdem wir den Kreis bilden um Zundr zu helfen. <<

>> Wie Ihr wünscht. <<, sagte er. >> Habt Ihr schon etwas gefunden? <<

>> Leider noch nicht. <<, antwortete ich wahrheitsgemäß. >> Hätte ich meine vollständige Kraft erreicht, dann würde ich mich an all die Magie erinnern die ich eigentlich besitze. << Ich seufzte.

>> Ihr könnt dagegen nichts tun, Zanrad. Deshalb trauert nicht so viel über das was Ihr nicht habt, sondern freut Euch über das was Ihr endlich wiedererlangt habt. <<

Ich lächelte über seine weisen, dennoch tröstenden Worte. >> Danke Uel. <<

>> Nichts zu danken. <<, erwiderte er lächelnd.

>> Nun denn, ich werde Zundr besuchen und Euch Bescheid geben, falls ich etwas Relevantes erfahren sollte. <<

>> Sehr wohl, Xa. <<

Mit einem letzten schwachen Lächeln verabschiedete ich mich von ihm und verließ die Bibliothek. Ich hoffte innig, dass mir Zundr in irgendeiner Art und Weise helfen konnte sich selbst zu retten. Egal ob es auch nur ein Korn von Hilfe war, ich würde sie nehmen. Ich würde alles tun um ihn zu retten. Er hatte es nicht verdient so zu leiden, geschweige denn so zu sterben.

Sobald ich merkte, dass meine Gedanken eine dunkle Richtung einschlugen, schob ich sie weit weg und versuchte mich auf die Gegenwart zu konzentrieren.

Ich lief an den weißen Wänden vorbei, die mit verschiedenfarbigen dünnen Linien verziert waren, und kam schließlich an.

Einige Sekunden stand ich stillschweigend vor seiner Zimmertür, bevor ich mit einem tiefen Seufzer die Tür öffnete und schließlich eintrat.

Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich ihn so sah, dennoch konnte ich mich nicht an diesen Anblick gewöhnen. Ich kannte Zundr schon so lange und kein einziges Mal hatte er krank gewirkt. Ich hasste es ihn so zu sehen.

Mit leisen Schritten ging ich auf ihn zu und setzte mich leicht auf die Bettkante. Das leichte Heben und Senken seiner Brust war das einzige Anzeichen, dass er noch lebte.

>> Was hat er dir bloß angetan. <<, seufzte ich und ließ meinen Blick über Zundrs Gesicht wandern. >> Ich hätte da sein sollen. <<, flüsterte ich. >> Ich hätte dich retten sollen. <<

Mit diesen Worten stand ich wieder auf und positionierte mich hinter Zundrs Kopf. Als ich meine beiden Zeigefinger an seine Schläfen legte, durchzuckte mich ein kurzer Schmerz, bevor ich meine Augen schloss und das Zimmer um mich herum verblasste.

Die Dunkelheit in meinem Kopf wich langsam verschiedenen Farben und formte ein kleines Holzhaus das ich bereits kannte. Es gehörte zu Zundrs Gedankenschutz.

Lächelnd ging ich darauf zu.

>> Kannst du mich hören Zundr? <<, fragte ich seinen Geist während ich dem Haus immer näher kam. Der so grüne Garten war verblasst, sodass er nur noch aus ausgetrockneten Bäumen und Büschen bestand. Das Gras war ebenfalls vollkommen verdurstet.

Es sollte mich eigentlich nicht überraschen, da dies eine Ausgeburt Zundrs Fantasie war. Er war die Quelle der Energie die seine Fantasie am Leben hielt und somit auch seine getarnte Schutzmauer.

>> Wer bist du? <<, hörte ich Zundrs Stimme schwach fragen.

>> Hast du mich nicht erkannt? <<, erwiderte ich mit einem leichten Lächeln. Auch wenn ich ihn noch nicht sehen konnte, wusste ich dass er es tat.

>> Natürlich. <<, antwortete er. >> Dennoch weiß ich nicht wer du bist. <<

Ich lächelte über seine Antwort. Er wusste wer ich war, aber nicht als wer ich gekommen war. Xa oder Kim?

Die Frage hatte selbst ich noch nicht völlig beantworten können. Ich fühlte mich so als würde ich beide in mir tragen.

>> Weder noch. Aber Xa ist zurückgekehrt. <<, erklärte ich schließlich.

Abrupt erschien Zundr vor der Haustür und lächelte mich an. Er sah so aus wie immer. Als wäre er nicht kurz vorm Sterben. Als wäre alles völlig normal.

>> Zundr. <<, flüsterte ich freudig und lief mit schnellen Schritten auf ihn zu. Überrascht über meine Umarmung erwiderte er meine Geste dennoch und ich spürte wie er leise lachte.

>> Ich habe Euch vermisst. <<, gestand ich. Das meinte ich...das war nicht etwas das Xa sagen würde. Nein, eher Kim. Aber ich war weder nur Kim noch Xa.

>> Ich habe Euch auch vermisst. <<, erwiderte er lächelnd. >> Kommt herein. <<

Ich nickte und folgte ihm ins kleine Holzhaus. Es passte zu ihm. Er war schon immer eher bescheiden und ein Naturliebhaber gewesen.

>> Was bringt Euch zu mir? <<, fragte Zundr schließlich, als wir im Wohnzimmer stehenblieben und er sich zu mir umdrehte.

>> Euer Zustand. <<, antwortete ich. Seine Stirn legte sich in Falten und seine Züge wichen einer Ernsthaftigkeit.

>> Sagt mir Zanrad. <<, setzte er an. >> Ist es Euer letzter Besuch? Seid Ihr deshalb gekommen? <<

>> Nein. Ich bin gekommen weil es noch Hoffnung gibt. <<

Bei den Worten leuchtete etwas in seinen Augen auf, doch es war weg sobald er blinzelte.

>> Ich möchte Euch helfen Zundr. <<, erklärte ich. >> Aber dafür brauche ich zuerst Eure Hilfe. <<

Er hob eine Augenbraue.

>> Wisst Ihr irgendetwas über Euer Unterbewusstsein das uns weiterhelfen könnte? Etwas das tief in Euch vergraben und nicht leicht zu finden ist. Wenn Ihr jedoch wüsstet was es ist, könnte ich Euch retten. <<

Sorge spiegelte sich in Zundrs Augen wider und er sah zu Boden. Langsam ging er Richtung Küche, weshalb ich ihm folgte.

>> Was hat er getan? <<, fragte Zundr mich schließlich.

Ich seufzte leise und wartete bis er mich wieder ansah. >> Er hat Euren Geist gegen Euch gewandt. <<, erklärte ich. >> Euer Geist wird sich gegen uns wehren, wenn wir versuchen Euch zu helfen. Deshalb müssen wir so tun als würden wir Euch Schaden zufügen wollen, damit Euer Geist sich nicht mehr gegen unsere Hilfe wehrt. Jedoch besteht immer noch das Risiko, dass es nicht so funktioniert wie gedacht. Es kann Euch trotzdem... << Ich verstummte.

>> Töten? <<, beendete er meinen Satz. Ich nickte stumm.

Zundr seufzte und ich sah zu wie er sich einen Tee machte. Es war eigentlich so banal sich hier in seiner eigenen Fantasie Tee zu machen, aber wenn er sich somit wohler fühlte dann verstand ich es.

Immerhin war dies sein Rückzugsort. Zundr wollte diesen Ort so realitätsnah wie möglich gestalten, damit er sich nicht seinen Schmerzen hingeben musste.

>> Ich kann Euch leider nicht wirklich helfen. <<, sagte er schließlich und lehnte sich gegen die dunkle Küchentheke.

Seufzend tat ich es ihm gleich und sah zu Boden. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben wie er herausfinden konnte wie genau sein Unterbewusstsein gegen ihn selbst und uns wirkte.

>> Ich kann Euch nicht helfen. <<, wiederholte er und diesmal sah ich auf. Etwas in seiner Stimme hatte sich verändert. Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich Zundr, der Löcher in die Luft starrte und meinen Blick mied.

Der Zundr den ich kannte, würde niemals so leicht aufgeben. Er würde kämpfen bis er sein Ziel erreicht hatte und vor allem aber würde er alles tun um uns zu helfen.

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus je länger ich ihn betrachtete. Ich versuchte auf jedes Detail an ihm zu achten, aber ich fand nichts Auffälliges.

>> Ist alles in Ordnung? <<, fragte ich ihn schließlich. Abrupt sah er auf und lächelte mich traurig an.

>> Ja, ja...natürlich. <<, antwortete er, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht. Wieso war mir das nicht schon vorher aufgefallen?

>> Sicher? <<, hakte ich nach. >> Ihr scheint etwas abwesend zu sein. <<

>> Ich bin in Gedanken versunken, da ich versuche einen Weg aus diesem Schlamassel zu finden. <<, erklärte er. Aber allein dass er das Wort Schlamassel benutzte ließ mich aufhorchen. Zundr würde niemals so reden.

>> Ich verstehe. <<, erwiderte ich bloß und lächelte so überzeugend wie möglich. >> Können wir nach oben? <<, schlug ich dann vor. >> Vielleicht finden wir ja was in Euren Gedankenbüchern. <<

Zundr runzelte die Stirn. >> Ich bin mir sicher, dass wir dort nichts finden werden. <<

Ich hielt mich zurück um nicht auffällig zu wirken, indem ich nachhakte was das alles sollte. Verheimlichte er etwas mir gegenüber? Mein Gefühl hatte mich bis jetzt nie getäuscht.

>> Wir Ihr wollt. <<, entgegnete ich bloß und lächelte ihn an. >> Ich hoffe wir können Euch sobald wie möglich retten. Ich sollte jetzt jedoch gehen, damit wir weiter nach Hilfe suchen können. <<

Mit einem traurigen Gesichtsausdruck nickte Zundr und begleitete mich zur Tür. Ich lief die zwei Treppenstufen hinunter und blieb dann stehen.

>> Lasst mich wissen falls Ihr etwas in Erfahrung bringt. <<, bat ich ihn.

>> Wie? <<

>> Ich werde wieder kommen. <<

Er verstand und nickte, wobei ich diesmal ganz genau wusste, dass sein Lächeln falsch war. Etwas stimmte nicht mit ihm und ich war mir ganz sicher, dass es etwas mit seinem Unterbewusstsein zu tun hatte.

Ungewollt fiel mein Blick auf das Dach des Hauses und ich runzelte die Stirn. Ich merkte wie Zundr meinem Blick folgte, aber er sagte nichts.

Es war zerfallen. Wieso fiel mir das erst jetzt auf? Das Dach war in sich zusammengefallen, aber der Rest des Hauses stand noch. Was war da oben passiert?

>> Ihr solltet jetzt gehen. <<, hörte ich Zundr plötzlich sagen und spürte seine Hand auf meiner Schulter.

Ich nickte bloß. Kurz bevor er seine Hand wieder zurückzog, sah ich in seine grauen Augen.

Mit einem tiefen Atemzug ließ ich Zundrs Schläfen los und entfernte mich reflexartig von ihm. Es war schlimmer als ich gedacht hatte. Zundr hatte alles verloren, alles.

Mit schnellen Schritten lief ich aus dem Zimmer Richtung Bibliothek und kontaktierte gleichzeitig Uel.

Ruft alle zusammen. Ich bin unterwegs.

Ja wohl, Zanrad, antwortete er.

Ich muss Euch etwas mitteilen. Es ist schlimmer als wir gedacht haben.

Wie viel schlimmer?

Das Haus ist gefallen. Er wusste ganz genau was ich damit meinte.

Kurz war er still. Wahrscheinlich verarbeitete er gerade das was ich gesagt hatte.

Ich verstehe, hörte ich ihn wieder in meinem Kopf.

Mit übernatürlicher Geschwindigkeit rannte ich diesmal in die Richtung der Bibliothek, während Uel weiterredete.

Wir haben einen Überraschungsgast, Zanrad, informierte er mich. Ich runzelte die Stirn.

Wen?, fragte ich, jedoch schon bevor ich den Raum betrat, konnte ich seine Energiewellen spüren.

>> Felyon. <<, sagte ich im gleichen Moment indem Uels Stimme in meinem Kopf widerhallte und sah zu wie er sich mir zuwandte. Diesmal lag kein Lächeln auf seinen Lippen.

>> Zanrad. <<, sagte er bloß kühl. Für einen Bruchteil der Sekunde erwiderte ich seinen Blick, bevor ich diesen abwandte und auf Uel richtete. Ich spürte wie alle Aufmerksamkeit nun mir galt. Sie wollten wissen wie ich reagierte. Immerhin war es das erste Mal, dass sie Felyon und mich wieder in einem Raum sahen. Sie wussten alle, dass er uns hintergangen hatte, dennoch ließen sie ihn in unser Lager. Sie waren zu gütig.

Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen ging ich auf die Gelehrten zu. Felyon folgte mir wie ich bemerkte.

>> Es ist schlimmer als wir gedacht haben. <<, fing ich an und fühlte schlagartig die Besorgnis und Trauer der anderen. >> Zundrs Unterbewusstsein hat seine letzte Gedankenmauer gestürzt und vergiftet. Als ich mit ihm kommuniziert habe war alles eine Illusion. Kurz bevor ich gegangen bin ist mir aufgefallen, dass das Dach eingefallen war. <<, erzählte ich. >> Es war merkwürdig, dass ich es erst zum Schluss bemerkt habe. Jedoch weiß ich nun woran das lag. Zundrs vergifteter Geist konnte die Illusion des unbeschädigten Daches nicht aufrecht erhalten, weshalb ich es schließlich gesehen habe. Außerdem hat er sich seltsam verhalten. <<, erklärte ich. Die Gelehrten und Felyon hörten mir aufmerksam zu. Auch wenn ich nicht genau wusste was Felyon hier tat, konnte ich auch seine Trauer um Zundr spüren, was mich ein wenig überraschte, da sie sich nie besonders nah gestanden hatten.

>> Bevor ich seine Gedanken verlassen habe ist etwas passiert. <<, redete ich weiter. >> Seine Augen waren grau. <<

Mit gerunzelter Stirn oder einem irritierten Gesichtsausdruck sah mich nun jeder an.

>> Kirz. <<, sagte schließlich einer der Gelehrten namens Veznick. Seine honigbraunen Augen hatte er auf mich gerichtet. Ich nickte und seine Lippen verzogen sich zu einem Strich.

>> Kirz hat graue Augen. <<, sprach ich das Offensichtliche aus. >> Dass Zundr nun ebenfalls solche hat, ist das Zeichen dafür, dass sein vergifteter Geist den wahren Zundr nun fast vollkommen besiegt hat. Er weiß was wir vorhaben und wird sich wappnen, dennoch könnte er nicht einfach zusehen wie wir ihn angreifen. Er würde sich trotzdem wehren. Das ist unser Vorteil. <<, erklärte ich. >> Aber er hält Zundr in sich gefangen. Das heißt wir können ihn nicht töten. Wir müssen es irgendwie schaffen Kirzs Zauber aus ihm zu entfernen. <<

>> Wir könnten ihn solange quälen bis er uns den Zauber freiwillig gibt. <<, hörte ich Felyon sagen. Er stand quer gegenüber mir und sah mir direkt in die Augen.

>> Wird er nicht. <<, erwiderte ich knapp. Seine eisblauen Augen sahen mich fragend an.

>> Warum nicht? <<, hakte er nach. Ich fühlte, dass er skeptisch war. Felyon dachte ich würde bloß deshalb widersprechen, weil er es vorgeschlagen hatte.

Dachte er wirklich ich würde Zundrs Leben riskieren nur um aus Trotz Felyons Idee abzuwinken?

>> Weil der Zauber so verstrickt ist, dass er es nicht zulassen würde. Egal wie sehr du den vergifteten Geist quälst. Seine erste Option wäre sich selbst, also Zundr zu töten. Das können wir nicht riskieren. <<, erklärte ich. Felyon schwieg und senkte seinen Blick zu Boden.

Kirz müsste es schon länger geplant haben. Das war keine Magie die man einfach innerhalb ein paar Sekunden anwandte. Nein. Solche komplizierten magischen Wörter mussten geübt und gut durchdacht werden. Kirz hatte es also von Anfang an geplant.

>> Das Gift wirkt so, dass es Zundr das Gegenteil von dem machen lässt, was er eigentlich tun sollte, nicht wahr? <<, suchte Veznick nach Bestätigung.

Ich nickte.

>> Was wäre dann wenn wir die gleiche Magie wie Kirz anwenden würden? Würde sich Zundrs Geist nicht dagegen wehren und sich somit selbst aus der Magie befreien? <<

Ich dachte nach. Veznick hatte recht, es könnte funktionieren. Es war dennoch riskant. Naja, jede Option war riskant.

>> Es könnte funktionieren. <<, sagte ich schließlich. >> Aber um dagegen zu wirken braucht Zundr Kraft und die hat er nicht. Wir müssten ihm helfen, jedoch bevor er den Zauber selbst nicht löst, können wir dies nicht tun, weil er sich gegen uns wehren würde und sich somit wieder selbst Schaden zufügen würde. <<, erklärte ich.

>> Dann warten wir eben auf den richtigen Moment. <<, sagte Felyon. Ich spürte die Aufregung in ihm. Er war davon überzeugt, dass es eine gute Idee war.

Ich ignorierte ihn jedoch und starrte weiterhin in Veznicks honigfarbene Augen. Alle Aufmerksamkeit war auf uns gerichtet.

>> Felyon hat recht. <<, hörte ich plötzlich jemanden sagen. Es war Uel. Ich liebte seine Gutmütigkeit. Immerhin wusste ich wie sehr er Felyon hasste oder gute Gründe dafür hatte ihn zu hassen, dennoch gab er ihm recht, weil er wusste dass es die Wahrheit war. Er legte somit seine eigenen Gefühle und sein Ego beiseite um Zundr zu helfen.

Hatte sich Felyon jemals bei ihm entschuldigt für das was er ihm angetan hatte?

>> Ich stimme Uel zu. <<, hörte ich eine sanfte Stimme. Es war Iun. Sie sah mich aus ihren dunkelgrünen Augen erwartungsvoll an. Ihre dunklen Haare waren zu einem festen Zopf zusammengebunden.

>> Wir müssen uns dann aufteilen. <<, teilte ich ihnen meine Gedanken schließlich mit. >> Zunächst muss jeder Kirzs Zauber wirken. Sobald Zundr anfängt sich dagegen zu wehren, müssen wir uns teilen. Die eine Hälfte wird weiterhin Kirzs Magie sprechen, die andere Hälfte muss den richtigen Zeitpunkt abwarten um Zundr Kraft zu geben, sobald er den Zauber von sich gelöst hat. <<, erklärte ich. >> Es ist sehr riskant. Wenn wir nicht im richtigen Moment eingreifen kann er sterben. <<

Jeder nickte. Die Sorge spiegelte sich in ihren Augen wider.

>> Wann sollen wir beginnen? <<, fragte Iun.

>> Jetzt. <<

***

Ich nahm Iuns Hand in meine rechte und Uels Hands ruhte in meiner linken. Felyon stand mir direkt gegenüber. Wir waren insgesamt sechzehn Gelehrte. Falls man Felyon als Gelehrten mitzählte, da dies eigentlich nicht sein Spezialgebiet war.

Das stechende Eisblau seiner Augen war das Letzte was ich sah, bevor ich meine Augen schloss und den ersten Funken Magie an Uel und Iun übertrug, die diesen wiederum weitergaben.

Ich spürte wie etwas Kühles durch meine Adern floss, wie eine Frühlingsbrise, und sich in meinem Körper ausbreitete. Nachdem meine Magie sich mit Iuns verband, spürte ich wie die Magie in mir zunahm. Je weiter es sich auf alle Gelehrten übertrug, desto stärker wurde unsere Magie. Als der richtige Zeitpunkt eintraf flüsterte ich die magischen Worte und mit einem Ruck landeten wir gemeinsam vor Zundrs Gedankenmauer.

Die Illusion, dass das Holzhaus unbeschädigt war, wurde von Zundrs vergiftetem Geist weiterhin aufrecht gehalten wie es schien, denn das Dach sah nicht mehr so aus als wäre er von einem Tornado weggefegt worden.

Wir ließen uns los und gingen darauf zu. Alle anderen außer mir wandten eine Magie an, die sie vor den Augen Zundrs verborgen hielt. Auch wenn Zundr ihre Anwesenheit früher oder später wahrscheinlich spüren würde, war es einen Versuch wert.

>> Zundr? <<, rief ich und lief auf sein Haus zu. Die anderen waren dicht hinter mir. Ich konnte spüren wie ihre Gedanken umher kreisten.

>> Xa. <<, hörte ich seine Stimme flüstern. >> Ihr seid so schnell zurückgekehrt. <<, stellte er fest und erschien mit einem Mal vor mir. Abrupt blieb ich stehen und lächelte ihn schwach an um keine Skepsis zu erregen.

>> Natürlich bin ich das. <<, erwiderte ich. >> Wir können Euch immer noch retten. <<

Zundr legte seine Stirn in Falten. >> Ich weiß. <<, sagte er dann.

>> Wo liegt dann das Problem? Sagt es mir. <<

>> Ich will gerettet werden, Xa. Glaubt mir...aber etwas in mir wehrt sich dagegen und ich kann es nicht kontrollieren. <<

>> Es ist Kirz. Lasst euch nicht von ihm lenken. <<, sagte ich obwohl ich wusste, dass es bei solch einer mächtigen Magie viel zu schwer war. Vor allem in Zundrs Zustand.

>> Ich kann nicht anders, Zanrad. Ich kann Euch nicht erlauben mich zu retten, auch wenn ich es gern würde. << Er sah traurig zu Boden und seine grauen Haare fielen ihm in die Stirn. Ich betrachtete ihn einige Sekunden. Was hatte Kirz diesem gutherzigen Mann bloß angetan? Würde Kirz noch leben, dann würde ich ihm das nehmen was für ihn am Kostbarsten war.

Denn genau das hatte er mir angetan.

>> Ich weiß. <<, erwiderte ich schließlich. Zundr sah auf und blickte mir traurig in die Augen. Dann lächelte er plötzlich und seine Augen leuchteten grau auf.

Es war so weit. Er hatte die Anwesenheit der anderen gespürt und würde sich nun wehren.

Auch wenn es sich die Gelehrten bereits dachten, informierte ich sie durch unsere telepathische Verbindung und bat sie sich vorzubereiten.

>> Warum lässt ihr mich dann nicht einfach gehen? <<, fragte mich Zundr mit einem krankhaften Lächeln, das nicht zu ihm gehörte. Kirzs böse Magie zwang ihm diese Grimasse ins Gesicht.

>> Weil ich es nicht kann. <<, antwortete ich bloß.

Plötzlich hob Zundr seine Hand und ein weißblauer Strahl schoss in meine Richtung.

Jetzt! , befahl ich in Gedanken und wich dem Strahl geschickt aus. Ich sah aus dem Augenwinkel wie die Gelehrten hinter Zundr sichtbar wurden, sodass er sie nicht sofort bemerkte.

Ein Beben ging durch die Erde als Zundr diesmal seine Hände aneinander legte und eine leuchtende Flüssigkeit aus diesen drang. Ich erkannte, dass sie vergiftet war.

Jeder wich der Flüssigkeit geschickt aus und auf mein Zeichen fingen Uel, Veznick und die anderen mit der Magie an.

>> Reiße auf so tief es geht und wende ihn gegen sich selbst! <<, schrien diese nun laut auf Elvori und wiederholten somit Kirzs Magie.

>> Es tut mir leid, Zundr! <<, rief ich über das laute Beben hinweg und sah wie sich der Himmel über uns verdunkelte. Es waren keine Wolken zu sehen, nein. Wer wusste schon was auf uns zukam? Immerhin war das hier Zundrs Welt.

>> Es wird wehtun, aber es wird Euch hoffentlich retten. <<, sagte ich leise als er mich wütend ansah. Ich hatte ihn noch nie so wütend erlebt.

>> Reiße auf so tief es geht und wende ihn gegen sich selbst. <<, hörte ich die Gelehrten weiterhin.

>> Ihr werdet mich nicht retten können! <<, schrie Zundr. Ich schüttelte bloß den Kopf. Ich wusste nicht ob wir es schaffen würden, keiner wusste das. Aber ich hoffte es.

Ein Donner war zu hören, bevor starke Windböen eintrafen und an meinen Haaren und Kleidern zerrten. Zundr versuchte uns von sich fernzuhalten, weil er in erster Linie wusste dass wir ihn retten wollten. Unsere einzige Hoffnung war, dass Kirzs Magie ein zweites Mal wirkte und Zundr sich somit dagegen wehrte. Wenn er dies tat würde er sich automatisch gegen Kirzs Magie stellen und sich dadurch vielleicht aus seinem schlechten Zustand befreien.

Die einheitlichen Worte der Gelehrten waren immer noch im Hintergrund zu hören.

Zundr kam mit wütenden grauen Augen auf mich zu und strecke seine Hand nach oben. Ein lauter Knall, als würde der Himmel entzwei gerissen werden, erklang und ein weißer Lichtstrahl traf seine Hand. Es waren Blitze die er nun auf mich richtete. Bevor er diese abschoss injizierte er ihnen eine giftige Flüssigkeit die durch seinen Körper zu strömen schien, und schoss sie dann ab.

Ich wehrte diese geschickt ab und wich ihnen aus. Mit einem Mal fing es an zu regnen, aber es war nicht normales Wasser, nein. Es brannte sich in meine Haut, genauso in die Haut der anderen. Damit das Gift die Magie nicht unterbrach, sprach ich schützende Worte die uns vor dem Regen bewahrten.

>> Ihr könnt mich nicht retten! <<, schrie Zundr diesmal verzweifelt. Nichts von dem Mann den ich kannte schien noch übrig geblieben zu sein.

Kirzs Magie hatte ihn nun vollkommen eingenommen.

>> Ihr habt mir nicht zu sagen was ich kann und was ich nicht kann. <<, erwiderte ich kühl.

>> Tiozin niy! <<, hörte ich Zundr rufen und mit einem lauten Knall tat sich die Erde unter uns auf. Ich versuchte auszuweichen jedoch schaffte ich es nicht rechtzeitig und verlor das Gleichgewicht.

Xa! , hörte ich Felyon in Gedanken rufen.

Bleib wo du bist! , befahl ich ihm. Die anderen griffen nicht ein, weil sie wussten dass ich mit solchen Situationen umgehen konnte. Immerhin hatte ich ihnen alles gelehrt was sie heute über Magie wussten. Warum also musste Felyon immer impulsiv reagieren und eingreifen? Hatte er immer noch nicht begriffen, dass seine Taten bis jetzt zu nichts Gutem geführt hatten? Auch wenn er in erster Linie eine gute Absicht besaß...diese war jedoch meistens zu egoistisch um als gut für jeden zu gelten.

Ich stürzte in den Riss hinein und schloss die Augen, um mich besser konzentrieren zu können und die magischen Worte heraufzubeschwören die mich vor dem Sturz retten würden. Ich spürte wie die kalte Luft an meiner Kleidung zerrte und wie meine langen Haare hin und her wehten.

>> Iziane. <<, flüsterte ich schließlich, bevor ich meine Augen öffnete und die endlose Dunkelheit unter mir sah. Ich war in der Luft angehalten. Ein Blick nach oben zeigte mir, dass Zundr zu mir hinunter blickte und etwas sagte. Plötzlich fing die Erde abermals an zu beben und der Riss begann sich zu schließen.

>> Lipiam! <<, rief ich um meine Schnelligkeit zu bestärken, als ich mit einem Ruck nach oben flog und zusah wie die Erde sich mit jedem Bruchteil der Sekunde schneller schloss.

Kurz bevor ich zerquetscht werden konnte schaffte ich es nach oben und landete direkt vor Zundr.

>> Wolltet Ihr mich umbringen? <<, fragte ich ihn obwohl ich die Antwort bereits kannte.

>> Nein. <<, antwortete er ruhig. >> Ja! <<, schrie er dann plötzlich mit einer anderen Stimme. Ich konnte den inneren Kampf fast schon in seinen Augen sehen. Kirzs Magie breitete sich immer weiter aus und schwächte Zundr.

Wieso war unser Plan immer noch nicht aufgegangen?!

Auf einmal ging ein schwarzer magischer Strahl durch ihn hindurch und zwang ihn auf die Knie.

>> Reiße auf so tief es geht und wende ihn gegen sich selbst! <<, hörte ich die Gelehrten weiterhin einheitlich sagen. Diesmal wurden sie lauter und ich sah wie sie näher kamen. Zundr kniete nun vor mir und hielt sich mit einem schmerzverzogenen Gesichtsausdruck die Ohren zu.

>> Es tut mir leid, dass es so wehtut. <<, sagte ich mit einem traurigen Blick und betrachtete ihn.

Nun standen alle um Zundr und mich herum. Sie hielten sich an den Händen, sodass die Magie nicht unterbrochen werden konnte und hatten ihre Augen geschlossen.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie sich etwas bewegte und richtete meine Aufmerksamkeit auf diese Bewegung. Es war das kleine Holzhaus. Die Illusion war verschwunden, sodass man den tatsächlichen Schaden sehen konnte.

Zundr schrie schmerzerfüllt auf, doch dann...plötzlich stand sein Körper in Flammen und ich wusste, dass er nun begann sich gegen die negative Magie zu wehren.

>> Jetzt! << schrie ich. Im selben Moment traten exakt sieben Gelehrte aus dem Kreis und stellten sich neben mich. Felyon stand direkt neben mir wie ich bemerkte und nahm meine Hand in die seine. Im Moment war es wichtiger Zundr zu retten, also drückte ich Felyons Hand ganz fest und nahm Uels Hand in meine linke.

>> Ciz oe jramtin ekraet. <<, sagten wir alle gleichzeitig.

Da sich Zundr endlich gegen die negative Magie wehrte, brauchte er unsere Stärke um sich davon vollkommen zu lösen.

>> Ciz oe jramtin ekraet. <<, wiederholten wir immer und immer wieder. Gefühlte Stunden schienen zu vergehen, in denen ich merkte wie die Magie der anderen langsam aber sicher abnahm und jeder etwas schwächer wurde.

Wir durften aber nicht aufgeben! Immerhin waren wir schon so weit gekommen!

Ich versuchte die anderen durch meine Gedanken zu stärken und setzte alles daran Zundr zu retten. In diesem Moment war es mir egal ob es mir schaden würde oder nicht. Niemals würde ich ihn im Stich lassen.

Plötzlich tauchte eine Erinnerung in meinen Gedanken auf. Eine Erinnerung in der Dzares mich anlächelte, wobei seine Augen Wärme und Geborgenheit in sich hielten, die mich umhüllten und stärkten. Ich wünschte du wärst hier, dachte ich mir und lächelte.

Erst als ich Uels starken Händedruck nicht mehr spürte, öffnete ich meine Augen und die Erinnerung verblasste. Uel sah mich aus erschöpften Augen an. Er sah müde und blass aus.

Zanrad, sagte er in Gedanken. Ihr werdet sterben wenn Ihr weitermacht. and

Erst da spürte ich wie eine warme Flüssigkeit über meine Lippen tropfte, während ich die magischen Worte weiterhin aussprach.

Es war Blut. Meine Nase blutete. Ich fühlte wie sich ein Druck in meinem Kopf bildete und ungewollt flossen Tränen über meine Wangen.

Wir müssen ihn retten Uel, erwiderte ich bloß und lächelte ihn schwach an. Er nickte mit einem besorgten Gesichtsausdruck.

Mit jeder Sekunde die verstrich nahm die Kraft der anderen ab, aber ich konnte nicht aufgeben. Wir konnten nicht aufgeben. Ich konnte aber auch nicht zulassen, dass den anderen etwas passierte.

Lasst los, befahl ich ihnen und spürte wie Verwirrung und Sorge von ihnen ausging.

Nein, widersprachen sie mir.

Lasst los! , wiederholte ich und löste mich mit einem Ruck von ihnen. Ein lauter Knall ertönte als ich die magische Verbindung brach.

>> Zanrad! <<, hörte ich jemanden schreien, aber es war mir egal. Ich konnte nicht zulassen, dass sie starben.

Ich legte meine Hände an Zundrs Schläfen und vollzog die Magie alleine. Die anderen waren viel zu erschöpft und ausgelaugt. Sie hatten keine Kraft mehr und wenn sie weitermachten, würden sie nicht mehr lange unter den Lebenden weilen.

Wieder hörte ich jemanden nach mir rufen, doch ich ignorierte die Stimme und konzentrierte mich auf Zundr. Ich hörte wie sein Herz raste, sein Puls schlug und die Magie in seinen Adern rauschte. Sie sprach zu mir, wollte meine Hand nehmen, also reichte ich sie ihr und verband meine Magie somit mit Zundrs.

Das bekannte kühle Kribbeln ging durch mich hindurch und ich fühlte wie sich meine Kraft auf Zundr übertrug.

>> Zanrad! Ihr werdet sterben! Hört auf! <<, schrie eine bekannte Stimme, aber sie schien so weit weg.

Ich sah wieder Dzares vor mir. Er lächelte mich an und wärmte mich von innen. Ich lächelte zurück. Was wäre denn wenn ich starb? Würde ich dann nicht vereint sein mit ihm? Mit Dzares? Würde diese Last nicht endlich von mir fallen und mich nicht mehr zur Auserwählten machen? Was wäre so schlimm daran zu gehen und diese Bürde nicht mehr tragen zu müssen? Schließlich würde ich Dzares wiedersehen. Im Geisterreich würden wir endlich vereint sein.

Doch bevor ich Dzares' ausgestreckte Hand entgegennehmen konnte, riss mich plötzlich etwas aus meinem Zustand und eine unbekannte Stärke durchströmte mich.

Ich schlug langsam meine Lider auf und sah hinüber zur Quelle dieser Stärke. Felyons weißblaue Augen erwiderten meinen Blick. Er war ganz blass und das Leuchten seiner Augen war verschwunden.

Ohne dass ich wusste was geschah, wurde ich mit einem Mal nach hinten geschleudert und landete hart auf dem steinigen Boden. Etwas stach in meinen Rücken, dennoch richtete ich mich keuchend auf und sah mich um.

Wie ich bemerkte wurde nicht nur ich nach hinten geschleudert. Jeder lag verstreut auf dem Boden. Sandböen erschwerten es mir klar zu sehen, trotzdem konnte ich Zundr ausmachen.

Er lag in der Mitte, sodass wir einen groben Kreis um ihn herum bildeten. Auch wenn es nicht beabsichtigt war.

Mit schweren Schritten lief ich auf ihn zu und hustete ein paar Mal. Ich schmeckte Blut und auch als ich über mein Gesicht strich waren meine Finger bedeckt mit Blut. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich vorhin nicht geweint hatte, nein. Blut war aus meinen Augen gequollen.

Ich dachte nicht weiter darüber nach und kniete mich neben Zundr. Er sah so schwach und dünn aus. Seine Kleidung war zerrissen und seine grauen Haare bedeckten sein Gesicht.

Als ich bemerkte, dass er noch lebte atmete ich erleichtert auf. Ich strich ihm sanft die Haare zurück.

Abrupt öffnete er seine Augen, die voller Energie zu sein schienen. Doch im selben Moment verschwand dieser Ausdruck wieder und Zundr sah mich diesmal erschöpft an als er mich bemerkte.

Ein schwaches Lächeln zierte seine Lippen. >> Ihr habt mich gerettet. <<, flüsterte er.

>> Wir haben es geschafft. <<, erwiderte ich und ein Stein fiel mir vom Herzen. Mit einem kaum merkbaren Nicken schlossen sich seine Augen und sein Körper entspannte sich unter meinen Händen.

Im nächsten Moment umgab uns eine kurze Dunkelheit, bevor sie hellen Sonnenstrahlen wich und wir uns wieder in Zundrs Zimmer befanden.

Er lag immer noch auf seinem Bett, als sei nichts passiert, und alle anderen erwachten langsam aus dem Gedankenkampf. Sie waren blass, erschöpft und wirkten krank.

Bringt die Heiler her! , rief ich dem gesamten Lager in Gedanken zu. Im selben Moment tauchten mehrere Heiler auf.

Stabilisiert bitte Zundrs Lage, bat ich sie. Diese quittierten meine Aufforderung mit einem Nicken und kümmerten sich sofort um Zundr.

Danach trafen ein paar mehr Heiler ein. Diese bat ich darum die Gelehrten zu heilen.

Sie taten wie geheißen und nahmen sie mit zu unterschiedlichen Krankenzimmern.

>> Xa. <<, hörte ich eine Stimme neben mir. Ich drehte mich zu dieser um und sah in Felyons erschöpftes Gesicht.

>> Ihr solltet Euch auch heilen lassen. Ihr wäret fast gestorben heute. <<, sagte er. Seine Stimme klang sanft und ruhig.

>> Bin ich jedoch nicht. <<, erwiderte ich kühl. Er hielt meinem Blick stand. >> Wieso lasst Ihr Euch nicht behandeln? <<, fragte ich ihn dann.

>> Jemand hat mir einmal gesagt, dass es einen stärker mache mit der Zeit zu heilen, statt den Prozess durch Magie zu beschleunigen. <<, antwortete er und zitierte mich somit indirekt.

>> Ich wundere mich wer das gesagt hat. <<

Ein schwaches Lächeln schlich sich auf seine dünnen Lippen, die fast jegliche Farbe verloren hatten.

>> Eine sehr weise Person. <<, meinte er wohlwissend, dass ich ganz genau wusste wen er damit meinte.

Ich erwiderte nichts, nickte bloß und ging dann auf den Flur zu. Felyon folgte mir. Seine Energiewellen waren so schwach wie noch nie.

>> Danke. <<, sagte ich und unterbrach somit die Stille zwischen uns. Er sah mich etwas verwundert an und hob leicht die Augenbrauen.

>> Danke, dass Ihr uns allen heute geholfen habt. <<, fügte ich noch hinzu. >> Und dafür, dass ihr an meiner Seite wart. <<

Felyon sah mir lange in die Augen, bevor er mit einem traurigen Lächeln nickte. Dabei fielen ihm ein paar hellblonde Haarsträhnen in die Stirn, die er sofort wieder zurückstrich.

>> Geht. Ruht Euch aus. <<, forderte ich ihn schließlich auf. >> In diesem Zustand könnt Ihr weder mir noch Euch selbst helfen. <<

Felyons bekanntes schiefes Lächeln zierte sein Gesicht, bevor er meiner Aufforderung nachkam und mich alleine ließ, mit der Erinnerung in der ich ihm genau dieselben Worte schon ein Mal gesagt hatte.

Naaa, wie fandet ihr es? Ich empfinde dieses Kapitel irgendwie als ein wenig anders als die anderen, da es hier diesmal um jemand anderen geht als wie üblich um Felyon, Xa oder Dzares Oder, was meint ihr? PS: Voten und kommentieren nicht vergessen, pls :D <333

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