Welcome to my world
Hallöchen meine lieben Sträucher! :D Sooo..nach einer laaaaaaangen Zeit kommt endlich wieder mal ein Update und es tut mir wirklich leid euch so lange warten lassen zu haben >.< Aber wie ihr wisst hatte ich ja Uni-Prüfungen, bla bla. Nachdem das vorbei war haben mich einige Freunde besucht ^^ Und tja..danach..tja eure Sam hat sich aus Versehen einen Teller in den Bauch gerammt (das schaff auch nur ich -.-) und musste deshalb fast ne Woche im Krankenhaus verbringen wo es natürlich keinen Wlan gab. Solange habe ich aber dort an Feis 2 weiter geschrieben, gerade das neueste Kapitel zu Ende geschrieben und deshalb gibt's jetzt ein Update! :D Viel Spaß beim Lesen (und hütet euch vor Teller o.O)
Manchmal denkt man, man kenne jemanden sehr gut. Dann kommt der Moment indem du dir denkst wer diese Person überhaupt ist.- sam_pak
Ich ließ mir diesmal ein wenig Zeit bevor ich in Schottland ankam, da ich über einiges nachdenken wollte. So vieles schwirrte in meinem Kopf herum. Ich wusste überhaupt nicht wie ich mit all dem umgehen sollte. Vor allem aber störte mich mein Unwissen über manche Dinge. Die anderen konnten mir manches nicht detailliert verraten, da sie vieles über mich gar nicht wussten. Es überraschte mich nicht. Selbst als Kim war ich nicht so eine offene Person gewesen was meine Privatsphäre betraf, also konnte ich Xa nicht für ihre Distanz beschuldigen. Außerdem fand ich es immer noch seltsam mich selbst manchmal in zwei Personen aufzuteilen. Denn wer war dann ich? Also die Person die die beiden aufteilte? Das war alles so kompliziert.
Ich bin Kim und Xa. Wir sind genau die gleiche Person, aber unsere unterschiedlichen Vergangenheiten schaffen eine neue Person, ging es mir durch den Kopf. Irgendwann werde ich sicherlich damit gut zurechtkommen.
Sanft landete ich auf dem harten Boden und spürte sofort all die Lebewesen um mich herum. Da meine Füße die Erde berührten, wirkten sie wie eine Art Energieüberträger. Selbst die Lebendigkeit der Erde konnte ich spüren. Es war ein wundervolles Gefühl.
Uel, kontaktierte ich ihn telepathisch. Ich möchte mit Euch reden. Habt Ihr Zeit?
Wahrscheinlich war er schon längst wach, da es schon früh morgens war. So wie ich Uel kannte war er schon seit fünf Uhr wach.
Ja, Zanrad. Trefft mich im Konferenzraum, ertönte seine Stimme in meinem Kopf.
Lächelnd lief ich an den Wachen vorbei, die ihre Hände zu Fäusten ballten und auf ihre Herzen legten, bevor sie die Türen öffneten. Ich nickte ihnen zu und betrat schließlich das Gebäude.
Ich erinnerte mich zurück an den Tag als ich das erste Mal hier gelandet war, zusammen mit...Jack. Angst hatte mich erfüllt als ich ihn auf dem Boden liegen gesehen hatte. So hilflos und stark verletzt. Bloß das wenige Heben und Senken seiner Brust hatte mir Hoffnung gegeben. Ich konnte mich auch an meine starken Schmerzen erinnern und war dankbar dafür, dass ich mich nicht mehr in dem Zustand befand.
Aber wenn es darum ginge Jack noch ein Mal zu sehen, würde ich in der Zeit zurückreisen und die Schmerzen willkommen heißen. Ein Stich war in meinem Herzen zu spüren. Die Erinnerung, dass wir vor unserer schmerzvollen Landung in Puerto Rico trainiert hatten ging mir durch den Kopf. Nun konnte ich mich auch wieder daran erinnern was ich damals gesagt hatte. Leider wusste ich aber immer noch nicht, wohin ich uns damals befördert hatte. Klar war jedoch, dass es Teleportation gewesen war.
Gedankenversunken lief ich die Flure entlang bis ich schließlich vor der Tür des Konferenzraumes stand. Sacht klopfte ich, um mich anzukündigen, und betrat schließlich den Raum.
Uel begrüßte mich mit einem Lächeln und legte seine Faust aufs Herz. Ich tat es ihm nach und wir nickten beide.
>> Ihr wolltet mich wegen der Schlacht sprechen nehme ich an. <<, begann er.
>> Ganz richtig. <<, erwiderte ich und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen. >> Ich möchte wissen wie viele Frangwrrs geflüchtet sind. <<, fing ich an und kam somit gleich zur Sache >> Wie viele sich ergeben haben und wie viele ums Leben gekommen sind. Außerdem möchte ich über den Aufenthalt der Geflüchteten und der Ergebenen erfahren. Wo befinden sie sich? Was machen sie? Welche Arbeit wurde den Ergebenen aufgetragen? Abgesehen davon ist es wichtig Informationen von ihnen zu erhalten, die wir so nicht hätten erfahren können. Und ich möchte wissen wo Ihr die Verstorbenen begraben habt. <<
>> Meint Ihr die verstorbenen Ilfrryaes, Zanrad? <<
>> Nein. Die Gräber der Ilfrryaes habe ich bereits damals besucht, falls Ihr euch erinnert. Ich möchte wissen wo sich die Gräber der Frangwrrs befinden. <<
Uel lächelte mich an. >> Natürlich, Xa. Wir haben einiges zu besprechen. <<
Ich nickte und setzte mich hin. Er tat es mir gleich.
>> Falls Ihr euch erinnert, habt Ihr Euch direkt nach der Schlacht zurückgezogen. <<, begann er. Ja, ich konnte mich erinnern. Das würde ich niemals vergessen, so beschämt war ich wegen meiner damaligen Handlung. Natürlich hatte ich Verlust erlitten, aber auch alle anderen hatten jemand Geliebten verloren. Vielleicht sogar mehr als ich. Und dennoch waren sie hinausgegangen, hatten mitgeholfen, mitgewirkt. Was hatte ich getan? Nichts. Getrauert und mich zurückgezogen. Mein Volk im Stich gelassen.
>> Natürlich abgesehen von der Trauerzeremonie. <<, fügte Uel hinzu. >> Aber während Ihr...nun ja...nicht ansprechbar wart. <<, drückte er sich vorsichtig aus. >> Haben wir die Frangwrrs gemäß ihrer Tradition verabschiedet. <<
Also auf einer respektvollen Art und Weise, ging es mir durch den Kopf. Ich nickte und starrte auf den Tisch vor mir.
>> Ihr wisst ja, dass wir eine Vergrößerungsmagie gewirkt hatten um überhaupt auf das Schlachtfeld zu passen. <<, erinnerte Uel mich. Ich nickte. >> Nun ja, insgesamt waren es 140.587 Frangwrr Soldaten und 140.591 Ilfrryae Soldaten. Kirz hat das gesamte Militär Enfrangwans eingesetzt. Genauso wie wir alle Soldaten unseres Landes auf das Schlachtfeld geschickt haben. <<
>> Wie viele Überlebende? << Ich stellte die Frage absichtlich so, dass sie sich auf die Überlebenden bezog. Dadurch würde ich sowieso erfahren wie viele ihr Leben verloren hatten.
Als Uel nicht sofort antwortete hob ich meinen Blick und sah ihn erwartungsvoll an. Er schluckte ein Mal und öffnete dann seinen Mund. >> 90.954 Frangwrrs. <<, antwortete er schließlich.
Ich schloss meine Augen und legte meinen Zeige- und Mittelfinger an meine rechte Schläfe. Ruhig atmete ich aus und ließ den Kampf Revue passieren. 90.954 überlebende Frangwrr Soldaten von ursprünglich 140.587. Es klebte viel Blut an unseren Händen. Viel zu viel.
Aber wir konnten nichts dafür. Immerhin wurden wir angegriffen und mussten uns wehren.
Hätte ich meine Kräfte, hätte ich es aufhalten können.
Nein, widersprach ich mir selbst. Hätte ich nicht. Ich bin nicht dazu berechtigt den freien Willen anderer zu rauben. Wenn die Völker kämpfen wollen muss ich sie tun lassen. Nur weil ich Macht besitze kann ich nicht jedem etwas vorschreiben. Selbst wenn es mir im Herzen wehtut so viele sterben zu sehen...außerdem könnte ich dann höchstwahrscheinlich nur die Ilfrryaes kontrollieren, aber nicht die Frangwrrs. Und wenn Kirz seine Soldaten auf die unseren gehetzt hätte, wären alle Ilfrryaes wahrscheinlich ums Leben gekommen.
>> Und wie viele Überlebende auf unserer Seite? <<, fragte ich schließlich und öffnete meine Augen. Uel sah mich ein wenig besorgt an. >> 120.687 Ilfrryaes. <<, antwortete er.
Ich nickte. Mir war schon an dem Tag bewusst gewesen, dass mehr Frangwrrs gestorben waren, aber dass es so viele waren hatte ich nicht gedacht.
>> Wie viele haben sich ergeben? <<, stellte ich die nächste Frage.
>> Von den 90.954 Frangwrrs haben sich 30.420 freiwillig ergeben, der Rest ist geflüchtet. Jeder Einzelne der Ergebenen meinte, dass sie nicht mehr für Kirz kämpfen wollen würden und dass sie Euch, Xa, als ihre Anführerin wollen. <<
>> Wie habt Ihr sie seitdem behandelt? <<
>> Nun ja, wir konnten uns nicht sicher sein ob sie uns nur hintergehen wollten und böse Absichten hegten. Deshalb haben wir sie in einen anderen Bereich des Lagers transportiert in der man nur wenig Magie wirken kann. Viel Freiheit haben sie also nicht bekommen. <<, erklärte er.
Ein wenig Wut stieg in mir auf. >> Diese Leute haben sich ergeben, weil sie uns vertrauen und dachten wir würden sie besser behandeln als Kirz. Und jetzt habt Ihr sie genauso eingesperrt wie Kirz? <<
>> Xa, Ihr müsst bedenken, dass Spione unter ihnen sein könnten. <<, wandte Uel ein.
Wütend stand ich auf. >> Uel, Ihr und der Kreis der Gelehrten habt genug Magie und Kraft um jeden Einzelnen von diesen Personen zu untersuchen und in ihren Geist vorzudringen. Ihr hättet ihre Absichten bis jetzt in Erfahrung bringen können! Was hat Euch davon abgehalten? <<
>> Nun ja...wir...wir hatten wenig Zeit. <<
>> Uel. <<, sagte ich und sah ihm ernst in die Augen. Er senkte seinen Blick und stand ebenfalls auf.
>> Wir...wir wussten nicht was wir tun sollten, da uns die Führung gefehlt hat. Ihr wart weg, Zundr war weg. Dzares ist wie Ihr wisst... <<
>> Ich habe es verstanden. <<, unterbrach ich ihn abrupt und ging um den Tisch herum zum Fenster. Die Sonne schien auf mein Gesicht und wärmte es, während ich die Natur betrachtete. Die Führung hat uns gefehlt, hallten Uels Worte in meinem Kopf nach.
>> Ich kann verstehen, dass Ihr euch im Stich gelassen gefühlt habt nachdem ich weg war. Aber Ihr seid ein Zirkel der Gelehrten! Ich habe Euch so viel beigebracht wie es damals ging. Und ich habe Euch nicht bloß gelehrt mir zu gehorchen, sondern auch selbstständig zu denken und zu handeln wenn Ihr seht, dass Ihr es besser machen könnt. Warum also habt Ihr die Frangwrrs nicht bereits untersucht und ihnen gezeigt, dass wir hier jeden akzeptieren, lieben und gut behandeln? Sie müssen jetzt denken Kirz hätte mit seinem Gerede gegen die Ilfrryaes rechtbehalten. <<
Ich drehte mich wieder zu Uel um und bemerkte wie er beschämt auf den Boden blickte. Ich wollte nicht mit ihm schimpfen, aber er ließ mir keine andere Wahl. Trotz meiner Abwesenheit hätten die Gelehrten etwas unternehmen können.
>> Es tut mir leid, Zanrad. <<, flüsterte er.
Ich seufzte leise und ging auf ihn zu. >> Wir werden es dann eben jetzt machen. <<
Er hob seinen Kopf und sah mich fragend an. >> Wie meint Ihr das? <<
>> Wir werden sie alle jetzt untersuchen. Holt die anderen Gelehrten hierher. Wir haben so einiges vor uns. <<
>> Wie Ihr wünscht. <<, erwiderte er mit einem entschuldigenden Blick. >> Und was ist mit Euren anderen Fragen? <<
>> Ah ja. Ich habe noch einige. <<, sagte ich. >> Was ist mit denen die geflüchtet sind? Und wo befinden sie sich derzeit und wer hat die Führung übernommen? Soweit wir wissen hatte Kirz alle seine Gelehrten ermordet, damit er ihre Magie an sich reißen und selbst die Macht übernehmen konnte. Er hatte auch keinen Thronfolger oder Erben. Wer führt also die Frangwrrs jetzt an? <<
Uel sah mich etwas besorgt an. >> Das fragen wir uns auch schon die ganze Zeit. <<, antwortete er. >> Wir haben ein paar wenige von denen die flüchten wollten gefangen genommen und sie seither befragt, aber keiner von ihnen verrät uns etwas. Nicht ein Mal ein Wort haben sie bis jetzt von sich gegeben. Es ist also hoffnungslos. In ihren Geist konnten wir bis jetzt auch nicht eindringen, selbst als wir sie geschwächt haben. Es scheint als würde jemand anderes, jemand viel stärkeres sie beschützen. <<, erzählte er. >> Außerdem haben wir versucht die Frangwrrs zu orten. Wir hatten sie in Norwegen gefunden und als wir mit ein paar von unseren Spionen dorthin sind, waren sie auf einmal weg. Spurlos verschwunden. <<
Ich runzelte die Stirn. >> Habt Ihr die Gegend auf magische Verstecke überprüft? <<
>> Ja. Aber nichts. Keine Spur von Magie. <<
>> Hm. <<, machte ich bloß und dachte nach. Es war nicht einfach so viele Frangwrrs von einem Ort zum andern zu transportieren. Außerdem waren es nicht nur die Soldaten von denen wir hier sprachen, sondern Millionen von Frangwrrs die aus Elvordan stammten. Wo konnten sie alle sein?
>> Ich möchte, dass Ihr mehrere Spione an unterschiedliche Länder schickt. <<, sagte ich schließlich. >> Ich will, dass fast jedes Land nach ihnen abgesucht wird. Wir werden systematisch vorgehen. Höchstwahrscheinlich befindet sich ein Großteil von ihnen im Norden. Sucht zuerst dort, verteilt euch danach auf andere Länder. Jedoch lasst unsere Spione dennoch in den Ländern zurück, in denen sie bereits waren und keine Frangwrrs vorgefunden haben. Es könnte sein, dass sich die Frangwrrs später dort verstecken wenn sie über unsere Suche nach ihnen erfahren. <<
Uel nickte.
>> Ich erwarte wöchentlich einen Bericht von den Gelehrten. Wenn es etwas sehr Wichtiges ist, oder wenn Ihr denkt Ihr habt etwas gefunden das von großer Bedeutung sein könnte, dann leitet es umgehend an mich weiter. Ich möchte alles direkt von den Gelehrten hören, nicht von anderen. Sucht vertrauenswürdige Männer und Frauen aus für diese Mission. <<
Uel nickte erneut.
>> Jetzt werden wir zunächst einmal die Frangwrrs in unserem Lager auf ihre wahren Absichten überprüfen. Dann werden wir uns den Gefangenen zuwenden, bei denen Ihr meintet sie würden von außen beschützt werden. Vielleicht kann ich ja etwas in Erfahrung bringen. <<
>> Was passiert danach? <<, stellte Uel seine erste Frage.
>> Die Gefangenen werden als solche bei uns bleiben, dennoch sollt Ihr sie gut behandeln. Verstanden? <<
>> Ja, Zanrad. <<
>> Bei denen die sich ergeben haben...wir werden diejenigen unter ihnen die gute Absichten haben, in diesem Bereich des Lagers leben lassen, ihnen den gleichen Komfort und die gleichen Rechte zukommen lassen als seien sie unsere Familie. Denn das werden sie von dem Moment an sein. Und was die angeht die vielleicht böse Absichten hegen...diese werden wir zu den Gefangenen addieren und befragen. Nachdem auch das erledigt ist, werdet Ihr mit der Mission beginnen die ich Euch soeben geschildert habe. Danach werde ich zurück nach Deutschland kehren und dort versuchen einige Probleme zu lösen. <<
Uel sah mich fragend an.
>> Ein Mensch. <<, antwortete ich auf seine unausgesprochene Frage. >> Ich bin mit ihr befreundet...wenn man das so sagen kann, und sie benimmt sich seit meiner Rückkehr aus Schottland sehr seltsam. Ich möchte mit meinen Fähigkeiten ihren Handlungen auf den Grund gehen. Außerdem wurde ich vor einer Weile attackiert. <<
>> Attackiert? <<, wiederholte Uel schockiert.
Ich nickte. >> Für eine Weile hatte ich vollständig vergessen wer ich war, dass Magie überhaupt existierte und dass es auch andere Lebewesen als Menschen und uns bekannte Tiere gab. Selbst an Dzares oder Felyon konnte ich mich nicht mehr erinnern. <<
>> Aber Zanrad...warum? Ich meine...Ihr habt doch... <<
>> Es lag an Kirz. <<, antwortete ich und unterbrach ihn somit. >> Zuallererst konnte ich, wie Ihr wisst, durch den damaligen Bruch der Magie, welcher durch Felyons Anwesenheit und die der anderen Frangwrrs im Turm verursacht wurde, mich nicht sofort daran erinnern wer ich überhaupt war und was meine Aufgabe auf dieser Welt war. Andere haben es vielleicht gewusst, aber die negative Beeinflussung, durch die Anwesenheit anderer im Turm, hat damals dafür gesorgt, dass die Magie ein wenig schief ging und ich somit dazu verdammt war mich krampfhaft daran festzuhalten, dass ich alles andere als Xa sei, sodass ich mich unbewusst dazu gezwungen habe nicht einsehen zu wollen, dass ich tatsächlich Xa sei. <<, erklärte ich obwohl Uel dies bereits wusste. >> Nun ja, und da es jedem verboten war mir zu sagen wer ich wirklich bin, da dies dazu führen könnte, dass ich mich nie wieder an mein wahres Ich erinnerte, aber Kirz mir während der Schlacht verraten hat ich sei Xa, hat es bewirkt, dass ich nach einer kurzen Zeit angefangen habe zu vergessen. << Ich hielt kurz inne. >> Ich hatte alles vergessen, Uel. Wirklich alles. Während dieser Zeit hat mich jemand in meinem Zimmer angegriffen und dort liegen lassen. Bis jetzt weiß ich nicht wer es war, aber ich habe vor es durch Magie herauszufinden. Kurz danach hat Felyon durch einen starken Adrenalinschub dafür gesorgt, dass ich mich wieder an alles erinnert habe. Nun ja, zumindest alles was ich als Kim über Magie etc. gelernt habe. Abgesehen davon konnte ich mich von dem Moment an auch wieder an mein wahres Ich erinnern, wie Ihr nun sehen könnt. Vieles ist zurückgekehrt, aber leider nicht alles. Teils liegt dies an der damaligen Anwesenheit Felyons im besagten Turm, aber teils auch an Kirzs Aussage. <<
Uel sah nachdenklich aus. >> Das ist alles so... <<
>> Blöd? <<, beendete ich seinen Satz und grinste ein wenig, da meine Wortwahl nicht wirklich typisch für Xa war.
>> Ja, sehr sogar. <<, stimmte mir Uel zu und erwiderte mein Grinsen. Dann sah er mich jedoch besorgt an. >> Wir sollten jemanden mit Euch schicken, damit Ihr beschützt werdet Zanrad. <<
>> Danke Uel, aber das ist wirklich nicht nötig. Da ich jetzt einen großen Teil meiner Kraft und Erinnerung zurückerlangt habe denke ich, dass ich gut auf mich selbst aufpassen kann. Abgesehen davon wird Felyon mich begleiten. <<
Ich war selbst überrascht das gesagt zu haben. Denn ich hatte diese Entscheidung spontan getroffen.
>> Vertraut Ihr ihm denn? <<
Ich lächelte Uel leicht an. >> Das wird sich noch zeigen. <<, antwortete ich. >> Aber zunächst einmal sollten wir die Gelehrten zusammenrufen. <<
***
Das war wirklich anstrengend gewesen. Es waren so viele Frangwrrs die wir befragen mussten. Aber ich konnte mich jetzt nicht ausruhen, außerdem würde ich bald wieder an Energie gewinnen. In Deutschland hatte ich genug Zeit dafür.
Viele der Ergebenen hatten tatsächlich nur gute Absichten und wollten uns nichts Böses. Leider gab es dennoch einige unter ihnen denen nicht zu trauen war, weshalb wir diese zu den Gefangenen transportieren mussten.
Letztere hatte auch ich nicht zum Reden bringen können. Auf ihnen lag eine starke Magie, die ihnen verbot etwas zu sagen. Wir hatten wohl einige der treuen Anhänger Kirzs erwischt, denn immerhin waren die, die sich freiwillig ergeben hatten, nicht mit einer solch starken Magie belegt. Dennoch wurde ich bei allen Frangwrrs das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte. Ich konnte es in ihren Augen sehen. Da war etwas...aber was? Jetzt wo ich daran dachte, fiel mir die Zeit mit Felyon ein die ich mit ihm verbracht hatte. Aber nur die Anfangszeit als wir uns in Deutschland „kennengelernt" hatten und die Zeit in der ich ihm in Elvordan das erste Mal begegnet war. Felyon hatte damals nämlich genau den gleichen Blick gehabt wie die Frangwrrs hier bei uns. Und auch an ihm hatte ich etwas Seltsames gespürt, aber da es nach einer Weile vergangen war, hatte ich nicht weiter nachgeforscht. Jetzt habe ich jedoch Grund genug, dachte ich mir. Irgendetwas stimmt mit ihnen nicht. Ich muss herausfinden was es ist.
Genau im richtigen Moment sah ich wie jemand vor mir herlief. Jemand mit hellblonden Haaren, einer schlanken Figur und leicht muskulösem Oberkörper. Wer kann das wohl sein? , dachte ich mir sarkastisch.
>> Felyon. <<
>> Xa? << Er drehte sich überrascht um und starrte mich an. Er wirkte nachdenklich, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt um ihn zu fragen was in ihm vorging.
>> Packt Eure Sachen. <<, forderte ich ihn knapp auf. >> Wir fliegen zurück nach Deutschland. <<
Felyon hob seine Augenbrauen und sah mich noch überraschter an als zuvor.
>> Ihr wollt, dass ich mit Euch reise? <<
>> Wenn Ihr so weiter fragt könnte es sein, dass ich meine Meinung ändere. <<, warnte ich ihn mit einem intensiven Blick und einem leichten Lächeln. Natürlich meinte ich es nicht ernst und das wusste er.
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und brachte seine strahlend weißen Zähne zum Vorschein. Abrupt erinnerte ich mich an unsere erste Begegnung, als er vor meiner Haustür gestanden und so getan hatte als würde er eine Umfrage machen. Was hatte ich ihn da nochmal gefragt? Ach ja, ob er Zahnpastawerbung mache. Ich schüttelte leicht grinsend den Kopf und bemerkte erst jetzt, dass Felyon mich fragend beobachtete.
>> Beeilt Euch, wir müssen Euch rechtzeitig zu Eurer Zahnpastawerbung bringen. <<, sagte ich grinsend und ging an ihm vorbei. Ich drehte mich kurz zu ihm um und blickte in sein verwirrtes Gesicht, bevor er verstand was ich meinte und anfing breit zu grinsen.
>> Wartet! <<, rief er. >> Ich muss nichts packen. Wir können sofort los. <<
>> Wunderbar. <<
Draußen angekommen erhoben wir uns in die Luft und machten uns auf den Weg.
***
>> Was ist der Plan? <<, fragte mich Felyon sobald wir gelandet waren. Unser gemeinsamer Flug war eher still vergangen. Wahrscheinlich hatte er gespürt, dass ich über viele Dinge nachdenken musste. Aber ihn schien es nicht zu stören, da er selbst sehr nachdenklich wirkte.
Da fiel mir ein...er wollte mir doch an dem Tag als er mich in meinem Zimmer besucht hatte, etwas sagen?
>> Ich werde zunächst Laura aufspüren und herausfinden warum sie mittlerweile so seltsam ist. Das ist nicht normal. Als nächstes werde ich mich darum kümmern meinen Angreifer zu finden. <<
>> Und was soll ich solange machen? <<
>> Mir helfen. <<, antwortete ich knapp und änderte, während wir auf die Hauptstraße zuliefen, durch Magie meine Kleidung, damit ich mehr wie eine Jugendliche wirkte. Natürlich änderte sich dabei nicht die Frische des Stoffes. Die gewirkte Magie veränderte bloß das Aussehen, den Schnitt und die Farbe, jedoch nicht die Materie an sich. Aber für jetzt müsste es genügen.
>> Inwiefern? <<, fragte Felyon mich und folgte mir als ich die Kreuzung überquerte.
>> Ihr werdet mich begleiten, sowohl zur Schule als auch zu unseren Zielen. <<
>> Schule? <<, wiederholte er. >> Ich dachte jetzt wo Ihr wieder zurück seid würdet Ihr die Schule nicht mehr besuchen. <<
>> Wieso seid Ihr davon ausgegangen? <<, fragte ich ihn. >> Immerhin muss der „Kim-Teil" in mir einen guten Abschluss erzielen um hier weiterzukommen. <<
Felyon runzelte die Stirn. >> Das braucht Ihr doch gar nicht. Ihr könnt durch Mag- <<
>> Ich werde sicherlich nicht durch Magie meinen Erfolg auf dieser Welt erreichen. Das ist unehrenhaft. Abgesehen davon...habt Ihr nie darüber nachgedacht, dass ich wieder alles vergessen könnte? Dass Xa etwas zustoßen könnte, aber Kim überlebt? Oder dass ich gar meine Magie verliere? Man muss auf alles vorbereitet sein Felyon. <<
Beschämt wandte er seinen Blick ab und presste seine Lippen aufeinander.
>> Außerdem werde ich alle Manipulationen meiner menschlichen Mutter aufheben. <<, nahm ich den Faden zu seiner ursprünglichen Frage wieder auf, erwähnte dabei jedoch den Grund nicht.
Er sah mich überrascht an. >> Warum? Sie wird sich dann an alles erinnern. <<
>> Das ist Ziel der ganzen Sache. <<
>> Aber sie wird dann wissen, dass ich sie manipuliert habe! Sie wird mich fragen was ich ihr angetan habe! <<
>> Tja, das ist nicht mein Problem. <<
Felyon sah mich verdattert an. Ich grinste. >> Das war Spaß. <<, erklärte ich. Jetzt sah er mich noch verwirrter an. Als würde Xa nie herumspaßen. Naja, okay. Wahrscheinlich eher nicht.
Ich schüttelte bloß meinen Kopf. >> Sorgt Euch nicht darum. Man kann die Manipulationen aufheben ohne dass die Menschen sich daran erinnern, dass sie überhaupt beeinflusst wurden. <<
Er zog seine Augenbrauen zusammen. >> Wie? <<
>> Das zeige ich Euch eines Tages. <<
Felyon nickte und wir liefen schweigend zu meinem Haus. Naja, zum Haus meiner menschlichen Mutter. Es fühlte sich komisch an wieder hier zu sein.
Dann fiel mir plötzlich etwas ein. >> Ihr wart das. <<, murmelte ich nachdenklich.
>> Was war ich? <<, fragte er leicht verwirrt.
>> Vor einigen Monaten, als ich noch nicht wusste wer ich war. <<, sagte ich und sah schließlich auf. Er starrte mich weiterhin verständnislos an. >> Ihr habt Euch immer wieder in mein Zimmer geschlichen und das Fenster offen gelassen und Ihr habt dafür gesorgt, dass mein Zimmer eine lange Zeit so kalt blieb wie draußen. <<, erklärte ich. Felyons Stirnfalten glätteten sich langsam und sein Blick änderte sich. Er stand peinlich berührt vor mir, wie ein kleiner Junge dessen Eltern ihn dabei erwischt hatten wie er etwas Unerlaubtes tat.
>> Warum habt Ihr das gemacht? Und dann ständig dieser Windhauch im Haus, obwohl kein Fenster geöffnet war. <<
>> Ich...ähm... <<, stammelte Felyon und kratzte sich am Nacken, wobei er zu Boden blickte. Ich hob meine linke Augenbraue und wartete.
>> Ich...das war so...ähm... <<
>> Ja? <<
>> Ich...ich wollte Euch ärgern. <<, gestand er schließlich, während er immer noch meinem Blick auswich.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen. War das sein Ernst? >> Was? <<, fragte ich sicherheitshalber nach.
>> Ich habe es getan um Euch zu ärgern... Es tut mir leid, wirklich. <<
>> Ihr wisst schon, dass ich öfters wegen Euch in einem anderen Zimmer schlafen musste und manchmal Höllenangst hatte?! <<
>> Heh.. <<, lachte Felyon nervös auf und sah mich schließlich an. Seine Wangen waren leicht gerötet. >> Es tut mir wirklich leid. <<
>> Warum wolltet Ihr mich ärgern? <<, fragte ich ihn schließlich. dieser Junge...naja Mann. Er war schon so alt und dennoch benahm er sich öfters wie ein Kind. Er wollte mich ärgern. Hmpf.
>> Ich...ich weiß nicht. Ich glaube ich wollte Eure Reaktion testen und sehen ob Ihr darauf kommt, dass ich es war. <<
Ich sah Felyon mit einem Strich-Punkt-Strich Blick an und schüttelte schließlich den Kopf.
>> Ihr seid verrückt. <<, murmelte ich, ging schließlich auf die Haustür zu und klingelte. Meine Mutter war zu Hause. Man konnte ihre Energiewellen spüren.
>> So nennt man mich. <<, meinte Felyon und grinste beschämt. Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht, bevor die Tür von innen geöffnet wurde und meine verdatterte Mutter vor mir stand.
>> Kim wo warst du solange?! <<, schrie sie mich an. >> Weißt du wie viele Sorgen ich mir gemacht habe?! << Ach ja stimmt, ich hatte vergessen ihr Bescheid zu geben. Ups.
>> Okay, ich muss dann mal. <<, verabschiedete ich mich von Felyon und er grinste mich an, während ich spürte wie der wütende Blick meiner Mutter sich in meinen Rücken bohrte.
>> Wir sehen uns. <<, erwiderte er.
Dann schloss ich die Tür.
***
>> Halt doch still. <<, bat ich meine Mutter und versuchte meine Stimme kühl klingen zu lassen, wobei ich etwas genervt war. Weder hielt sie nämlich still noch ließ sie mich ausreden.
>> Nein! Ich werde mich nicht beruhigen! <<, schrie sie. Ihr Gesicht war wutverzerrt. >> Wo warst du so lange! Ich musste sogar der Polizei Bescheid geben und wir haben dich überall gesucht! Jeder weiß mittlerweile Bescheid! <<
Oh ne oder...jetzt musste ich mich auch noch um all die anderen kümmern, damit sie vergaßen dass ich je weggewesen war.
>> Es tut mir leid, aber du lässt mir keine andere Wahl. <<, meinte ich schließlich, wobei mich meine Mutter verwirrt und wütend zugleich anstarrte.
>> Zentai! <<, flüsterte ich und streckte meine Hand in ihre Richtung aus. Meine Mutter starrte mich zutiefst erschrocken an. Selbst ihre kinnlangen braunen Haare waren in der Luft erstarrt, genauso wie sie selbst.
Ihr Blick war voller Angst und Verzweiflung.
>> Tut mir leid, aber ich musste es tun. Du hast ja nicht auf mich gehört. <<, entschuldigte ich mich und ging auf sie zu. Als ich meine Hände an ihre Schläfen legte, versuchte sie ihre Augen zusammenzukneifen, aber vergeblich.
>> Ich werde dir nicht wehtun. Beruhige dich. Ich muss wissen ob die Geister dir Informationen über mich gegeben und dich dann manipuliert haben. <<, erklärte ich ihr ruhig. Sie dachte wahrscheinlich ich sei komplett durchgedreht.
>> Dir wird nichts passieren, Mutter. <<, flüsterte ich und schloss dann meine Augen.
Es war seltsam und interessant zugleich so tief in ihren Kopf einzudringen. Viele Gedanken schwirrten umher, Erinnerungen kamen auf, Bilder waren zu sehen. Ihre Gedanken waren wild durcheinander gewürfelt, aber ich wusste dass die Gedanken der Menschen anders funktionieren als die unseren.
Es war als würde ich mit übernatürlicher Geschwindigkeit an allen irrelevanten Erinnerungen vorbeirauschen. Ich sah ihre mehreren Liebschaften, ihre Gefühle als sie uns verließ, mein erster Schultag, ihr Streit mit meinem Vater, Kylies Geburt, wieder viele Streitereien und schließlich der Tag an dem ich geboren wurde.
Abrupt blieb ich stehen und betrat sozusagen die Erinnerung. Er war wie ein Raum für sich und sobald ich diesen betrat, wurden alle anderen Gedanken ausgeschlossen.
Meine Mutter lächelte glücklich mit mir in ihren Armen. Sie war jung, hatte kaum Falten und ihre Haare waren länger. Sie hatte sie zu einem zerzausten Dutt zusammengebunden und grinste mich an. Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Aber dann fiel mir ein, dass das nicht genau der Moment war den ich suchte. Hier war ich bereits geboren. Wann also hatte sie mit den Geistern geredet? Wenn überhaupt. Aber ich ging stark davon aus, da ich nicht in einem neuen Körper „wiedergeboren" wurde. Es war mein alter Körper, bloß dass ich noch ein Mal darin gewachsen war.
Ich verließ die schöne Erinnerung und ging diesmal langsam an ihren Gedanken vorbei. Manipulierte Erinnerungen waren verzerrt und die Stimmen darin gedämpft. Mom konnte darauf also nicht konkret zurückgreifen.
Auch an diesen ging ich vorbei. Darum würde ich mich später kümmern, und lief so lange bis ich etwas Seltsames entdeckte. Ein helles Weiß leuchtete immer wieder bevor es ausging und wieder leuchtete. Das ging endlos so weiter.
Mit schnellen Schritten ging ich darauf zu und betrachtete es. Es war eine Erinnerung die wie ein Herz pumpte, so als würde sie die Gedanken meiner Mutter am Leben halten.
Als ich meine Hand ausstreckte und ihn sanft berührte, ging ein elektrischer Schlag durch mich. Ich zuckte kurz zurück, aber starrte die Erinnerung dennoch an. Da hatte alles für meine Mutter begonnen. Nun ja, zumindest was ihren Teil in meinem Leben betraf.
Wieder streckte ich die Hand aus und berührte sie. Genau wie vorhin gab es einen Stromschlag. Diesmal zuckte ich jedoch nicht zurück. Stattdessen legte ich meine andere Hand ebenfalls auf die weiß leuchtende Kugel und spürte wie eine immense Macht durch mich floss.
Ich keuchte auf, aber ließ nicht los. Das war wahrscheinlich der einzige Weg in die Erinnerung zu gelangen. Fest drückte ich meine Hände in die Kugel, auch wenn es wehtat, und schrie dabei vor Schmerzen auf.
Plötzlich verschwanden meine Hände in der Kugel und ich wurde mit einem Ruck hineingezogen.
Während ich etwas Helles erwartete, umgab mich eine Dunkelheit die ich so nicht kannte. Sie jagte mir einen Schauer über den Rücken und bereitete mir eine Gänsehaut. Sowohl die Geister als auch das Geisterreich hatte schon immer solch eine Reaktion in mir ausgelöst. Auch damals als ich in Elvordan die Truhe bei mir trug und die Geister in meinen Kopf flüsterten, hatten sie mich fast in den Wahnsinn getrieben.
Stumm rappelte ich mich auf, da ich auf dem „Boden" gelandet war, und wartete nun auf die Erinnerung.
Eine Weile verging bis plötzlich ein Licht die Mitte des Raumes erhellte, wie Rampenlicht, und ich meine Mutter darin stehen sah. Sie starrte hinauf, aber man konnte nicht sehen was oder wen sie dabei anblickte.
>> Sarah Braun. <<, ertönte plötzlich eine Stimme. Sie war tief, dennoch anmutig zugleich und breitete mir eine Gänsehaut. Die Stimme war wie ein Hauch, der Warnung in sich trug.
>> Das wird dein neuer Name sein. << Was? Neuer Name? >> Wir haben uns dazu entschlossen dir die Aufgabe der Wiedergeburt der Auserwählten aufzutragen. << Ein starker Wind zerrte plötzlich an den Kleidern meiner Mutter, aber sie blieb stocksteif stehen, wie ein Fels in der Brandung.
>> Du wirst und darfst ihr unter keinen Umständen verraten wer sie tatsächlich ist, sonst wirst du bestraft werden. Mindestens drei Jahre lang musst du dich um sie sorgen, danach steht es dir zu sie zu verlassen und sie ihrem Schicksal zu überlassen. Jedoch sei gewarnt. <<, sagte die angsteinflößende Stimme. >> Wenn du sie verlässt wird dein Schicksal immer ihres kreuzen. Du wirst für uns arbeiten ohne es zu wissen. Du wirst dort sein wo ihr Volk ist, ohne es zu kennen. Wir werden wenige Dinge in deinem Leben lenken, jedoch müssen wir dich das nun vergessen lassen. Wenn du unser Angebot akzeptierst musst du dich an unsere Regeln halten. Wenn nicht, werden wir dich nie wieder belästigen. <<
>> Mit was werdet Ihr mich belohnen wenn es vorüber ist? <<, fragte meine Mutter schließlich und sprach somit zum ersten Mal.
>> Mit was möchtest du denn belohnt werden? <<, entgegnete die Stimme. Sie klang weder genervt noch böse. Einfach nur eine sachliche Gegenfrage.
>> Ich möchte so sein wie sie, die Frangwrrs. <<, antwortete sie. Was? Wusste sie denn überhaupt wirklich worauf sie sich hier einließ? >> Immerhin habe ich mein ganzes Leben lang eure Völker studiert und unter ihnen gelebt. Einen Teil ihrer Geschichte habe ich geschrieben, deshalb möchte ich so sein wie sie. Ich möchte endlich ein Teil eures Volkes sein. <<
Stille breitete sich aus.
Was? Was hatte sie da gerade gesagt? Sie hatte unter uns gelebt? Sie hatte Geschichte geschrieben? Wer war sie wirklich? Wieso wusste ich all das nicht?! Wie hatte ich das weder gespürt noch geahnt?
Die Geister, schoss es mir durch den Kopf. Die Geister haben es mir verwehrt.
>> Es ist nicht unser Volk. <<, sagte die Stimme schließlich. >> Aber wir wissen was du meinst. Nun gut, es ist eine sehr mächtige Magie die du von uns verlangst, aber wir werden es vollbringen wenn es so weit ist. <<
Meine Mutter lächelte zufrieden.
>> Merke dir noch eine Sache, Sarah Braun. <<
Sie horchte auf.
>> Dein Leben, bis zu diesem Punkt, werden wir dich vergessen lassen und dir ein neues Leben geben. Wenn es soweit ist wirst du dich wieder erinnern. <<
Meine Mutter, oder sollte ich eher Sarah sagen? , sah nun etwas verzweifelt aus. Dann streckte sie ihre Brust stolz heraus und versteckte ihre Emotionen hinter einer Maske von Selbstbewusstsein.
>> Wann wird es soweit sein? <<, fragte sie.
>> Wenn du dich wieder erinnerst. <<
Das nächste was ich wusste war, dass die Erinnerung in sich zusammenfiel und ich mit voller Wucht nach draußen geschleudert wurde. Mein Herz raste wie wild und der Puls in meinen Ohren war nicht mehr zu überhören.
Als ich meine Augen öffnete starrte mich Sarah zunächst völlig verwirrt an, bevor sie anfing sich Stück für Stück zu erinnern.
Das war der Moment in dem sie von einer unsichtbaren Macht in die Luft gehoben wurde und ihre Augen sich langsam weiß färbten.
Willkommen in meiner Welt, ging es mir durch den Kopf.
PS: Naaa wie fandet ihr es? :D Hoffe gut! Voten und kommentieren nicht vergessen please :D <33
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