Your thoughts should remain yours
>> Ihr habt mir nichts gesagt. Ich musste es von anderen Mündern erfahren statt von Euch. <<
>> Soll das etwa ein Vorwurf werden? <<, fragte sie ruhig.
>> Nein...ich...- << Er stockte kurz und sah weg. Er konnte sie nicht länger anschauen. Warum hatte sie es ihm bloß verschwiegen? Hatte er nicht das Recht dazu es genauso zu erfahren wie Dzares?
>> Ich weiß was Ihr denkt Felyon. Aber ich habe meine Gründe für mein Schweigen. Ich erwarte nicht, dass Ihr es versteht. <<
>> Und Dzares? <<, rutschte es Felyon schließlich aus. Xa drehte sich zu ihm um und kam ein paar Schritte näher.
>> Was ist mit ihm? <<, fragte sie streng. Felyon blickte wütend weg.
>> Wieso weiß er es? Ich stelle Eure Gründe und Eure Autorität nicht in Frage, aber warum er? Und nicht ich? <<, fragte Felyon verzweifelt. Xa spürte seine Trauer und seine Enttäuschung. Sanft berührte sie seine Wange, sodass er überrascht aufblickte und jegliche Wut aus seinen Augen verschwand.
>> Ich verstehe Eure Wut. Ich wollte Euch nicht verletzen. Verzeiht mir. <<, sagte sie ruhig und sah ihm tief in die Augen. >> Ich kenne Euch schon so lange Felyon und ich weiß was Ihr tun würdet um Eure Geliebten zu schützen. Und manchmal handelt Ihr zu voreilig. Das war der Grund für mein Schweigen gegenüber Euch. <<
Felyon wusste nicht was er sagen sollte und blickte deshalb beschämt weg.
>> Ihr müsst Euch für nichts entschuldigen, Zanrad. <<, flüsterte er schließlich. >> Es tut mir leid, dass ich so neugierig war. <<
Er spürte wie Xa langsam ihre Hand wieder zurück zog. >> Vergesst diesen Teil Eures Tages, Felyon. <<, sagte sie sanft lächelnd und wandte sich dann zum Gehen.
>> Ich kann nichts von dem vergessen was Ihr je zu mir gesagt habt, Zanrad. <<, erwiderte er mit einer traurigen Stimme. Sie lächelte ihn ein letztes Mal an, bevor sie hinter der Tür verschwand und ihn alleine zurückließ.
>> Niemals. <<, flüsterte er leise und starrte weiter die Tür an.
Als ich meine Augen öffnete schlug mir die Sonne entgegen, sodass ich meine Augen zusammen kneifen musste. Für einen Moment kam es mir ganz normal vor, dass ich von Sonnenstrahlen aufgeweckt wurde. Doch dann wurde mir klar, dass nie um die Uhrzeit, in der ich zur Schule ging, die Sonne schien. Immerhin war es noch Winter. Es müsste eigentlich noch stockdunkel draußen sein. Automatisch warf ich einen Blick auf die Uhr.
>> Scheiße! <<, fluchte ich und stand hektisch auf. Ich hatte verschlafen.
>> Verdammter Wecker! <<
Stolpernd zog ich mir meine Sachen an und stopfte nebenher meine Schulsachen in die Tasche.
Ich warf einen kurzen Blick in den Spiegel und wusch dann mein Gesicht. Ich würde es nie im Leben rechtzeitig schaffen und rennen wollte ich auch nicht. Ich hasste es mitten im Unterricht aufzutauchen. Alle starrten einen an und der Lehrer grummelte immer irgendwas Blödes was einem auf die Nerven ging.
Hektisch lief ich die Treppen herunter und schnappte mir meine Jacke. Als ich nach draußen ging schlug mir ein eiskalter Wind entgegen. Gefolgt von riesigen Schneeflocken.
>> Oh Mann. <<, stöhnte ich und machte mich auf den Weg zur Schule.
***
>> Entschuldigung für die Verspätung. Hab' verschlafen. <<, sagte ich als ich das Klassenzimmer betrat und der Lehrer mich total gelangweilt ansah.
Er machte eine Geste was so viel hieß wie >setzen Sie sich einfach hin< und fuhr dann ungerührt mit seinem Unterricht fort. Als ich mich kurz umsah bemerkte ich, dass Bryan fehlte.
Ich setzte mich hin und packte meine Sachen aus.
>> Hi. <<, flüsterte mir Laura grinsend zu. >> Na wie geht' s? <<
>> Hey, gut danke. Und dir? <<, entgegnete ich lächelnd.
>> Passt. Bin halt in der Schule. Wie soll's mir da schon gehen. <<, antwortete sie und verdrehte dabei ihre Augen.
>> Geht mir genauso. <<, sagte ich und packte dabei meine Sachen aus.
>> Hast du verschlafen oder hat dich was aufgehalten? Oder sollte ich lieber sagen jemand? <<, fragte Laura mich grinsend.
Ich hob ebenso grinsend die Augenbrauen. >> Was soll das denn jetzt schon wieder heißen, du Schlingel? <<
>> Wer weiß, wer weiß. <<, murmelte sie mit einer theatralischen Handbewegung.
>> Nein, jetzt im Ernst. <<, sagte ich grinsend. >> Ich habe verschlafen, weil ich gestern Nacht zu spät ins Bett bin. <<
>> Uhhh! Was hast du denn so spät noch getrieben? <<, fragte sie mich schmunzelnd und bewegte dabei ihre Augenbrauen auf und ab.
Ich grinste sie an. >> Denkst du dabei etwa an deine eigenen verdorbenen Nächte? <<
>> Hey! <<, rief sie leise und schubste mich spaßeshalber.
>> Nicht schlagen! <<, protestierte ich grinsend und hob dabei meine Hände.
>> Wenn Sie etwas zu sagen haben, teilen Sie uns das doch bitte mit. <<, hörten wir plötzlich Herr Hack laut sagen.
>> Nicht übertreiben. <<, erwiderte Laura und sah dabei den Lehrer an.
>> Wie bitte? <<, fragte er überrascht und hob dabei seine rechte Augenbraue.
Ich sah Laura an. >> Lass es doch lieber gut sein. <<, flüsterte ich ihr leise zu. Laura ignorierte mich jedoch und fuhr fort.
>> Sie brauchen doch nicht gleich zu übertreiben. Was interessiert es Sie was wir bereden? <<
>> Ich habe keine Lust mit Ihnen über so etwas Belangloses zu diskutieren. <<, entgegnete Herr Hack arrogant.
>> Wenn es doch so belanglos ist, warum sprechen Sie uns dann überhaupt darauf an? <<, fragte Laura mit einem provokanten Blick.
>> Verlassen Sie sofort meinen Unterricht! <<, rief er, während sein Gesicht sich purpurrot verfärbte. Diese Aussage war immer das ultimative "Argument", wenn Lehrer im Unrecht waren und nicht mehr kontern konnten. Typisch. Sie mussten letzendlich immer ihre "Macht" demonstrieren.
>> Wieso? Weil ich recht habe? <<, entgegnete Laura stur.
>> Wenn Sie jetzt nicht sofort meinen Unterricht verlassen, dann... <<
>> Dann was?! <<, unterbrach ihn Laura laut. >> Werden sie mich dann von der Schule schmeißen? <<
>> Laura was ist los? <<, flüsterte ich ihr zu. >> Scheiß doch auf den Kerl. Lass ihn doch glauben was er will. Wen juckt' s? <<
Es kam mir so vor als würde sie mich nicht einmal wahrnehmen.
>> Wir gehen jetzt zum Direktor. <<, brüllte Herr Hack plötzlich. Laura sah ihn herausfordernd an.
>> Gerne. <<, sagte sie lächelnd.
>> Dann kann er so einiges von mir über Sie erfahren. Und glauben Sie nicht ich hätte keine Beweise. <<
Ich sah unseren Lehrer an und bemerkte wie er ein wenig erblasste. Er sah Laura erschrocken an.
Was geht hier bloß vor sich?, dachte ich mir verwirrt.
Laura erhob sich von ihrem Platz und alle sahen ihr dabei zu wie sie aus dem Klassenzimmer stolzierte. Der Lehrer wartete ein paar Sekunden, bevor er Laura hinterher lief und ebenfalls den Raum verließ.
Jeder sah sich verwirrt an.
>> Was war denn das jetzt? <<, fragte jemand laut von hinten. Ich drehte mich um und sah mich in der Klasse um. Ein paar Minuten lang murmelten alle irgendetwas über die Situation, doch danach fingen sie an lauter zu reden, bis sie schließlich das eigentliche Thema vergaßen und anfingen private Gespräche zu führen.
Als ich mich wieder umdrehen wollte, begegnete ich Jacks Blick. Ich sah zu wie er plötzlich aufstand und auf mich zukam. Fragend sah ich ihn an.
Jack setzte sich auf Lauras leeren Stuhl und drehte dabei die Rückenlehne nach vorne, um sich daran festzuhalten.
Er sah mir direkt in die Augen. >> Wie geht' s? <<
>> Ähm...gut, danke. Und dir? <<, antwortete ich verwundert.
>> Sehr gut. <<, entgegnete er ohne jegliche Emotion. Ich sah ihn skeptisch an.
>> Stimmt was nicht? <<, fragte ich ihn.
>> Alles bestens. <<, antwortete er und sah mich weiterhin mit einem analysierenden Blick an.
>> Ist irgendwas an meinem Gesicht oder so? <<, fragte ich sicherheitshalber nach.
>> Ich zeige dir heute wie du dich vor Gedankenlesern schützen kannst. <<, sagte Jack ohne auf meine Frage einzugehen.
Überrascht starrte ich ihn an.
>> Okay... <<, erwiderte ich unsicher und wartete darauf, dass er weiter darauf einging.
Ein paar Sekunden lang sagte er nichts, sondern sah mich bloß an. Dann unterbrach er die Stille jedoch. >> Heute nach der Schule. <<, meinte Jack nur und stand dann auf. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte.
>> Warte! <<, rief ich und stand ebenfalls auf. Er blieb stehen und drehte sich wieder zu mir.
>> Ist da vielleicht etwas das du mir nicht sagen willst? <<, fragte ich vorsichtig.
>> Es gibt Vieles was ich dir gerne sagen würde. <<
>> Du weißt was ich meine. <<, sagte ich. Er zuckte bloß mit den Schultern.
>> Naja, dann kam' s mir wohl so vor. <<, murmelte ich ein wenig enttäuscht und setzte mich wieder auf meinen Platz. Ich wandte ihm den Rücken zu und tat dann so als wäre ich mit meinem Handy beschäftigt.
>> Magst du Bryan, Kim? <<, hörte ich nach einigen Sekunden Jack in meiner Nähe flüstern.
Ich wunderte mich wie er plötzlich darauf kam. >> Was soll das jetzt schon wieder werden? <<, fragte ich ihn genervt und drehte mich zu ihm um. Jack hatte sich zu mir herunter gebeugt und sah mir direkt in die Augen.
>> Das ist eine Antwort die mir genügt. <<, erwiderte er ohne auf meine Frage einzugehen. Er klang so als würde er seine Wut schwer im Zaum halten.
>> Was ist los mit dir? <<, fragte ich ihn wütend. >> Du hast mir erst letztens noch gesagt, dass unsere Klasse lieber nicht wissen sollte, dass wir...naja...Kontakt miteinander haben. Deshalb hast du mich doch dauernd ignoriert in der Klasse. <<, erinnerte ich ihn.
>> Wenn ich höre, dass du nachts mit Bryan auf einem Baum sitzt, obwohl ich dich vor ihm gewarnt habe, dann ist es mir gleich ob die Leute hier etwas über uns wissen. <<, entgegnete er mit einem wütenden Blick.
Ich lehnte mich zurück und lächelte ihn provokant an. >> Ach darum geht es also. <<, stellte ich fest, >> Um Bryan. <<
>> Es geht um deine Sicherheit! <<, widersprach er und sah mich streng an.
>> Sicherheit? <<, wiederholte ich lachend. Er verzog keine Miene.
>> Vor was beschützt du mich denn anscheinend, Jack? <<
Mir entging nicht wie er seine Lippen zusammen presste und seine Hände zu Fäusten ballte.
>> Der Einzige der mich mit einer bedrohlichen Miene vor irgendwem warnt bist du Jack! Du sagst mir ja nicht einmal vor was du mich anscheinend versuchst zu beschützen. Woher soll ich außerdem wissen, dass nicht Bryan sondern du der Bad Guy bist?! <<, sprudelte es aus mir heraus. Ich hätte mir so gerne auf die Zunge gebissen und alles zurückgenommen was ich ihm vorgeworfen hatte. Denn ich bereute es sofort. Wie konnte ich nur so gemein sein und ihn fertig machen?
Ich sah wie Jack ein wenig zurückwich und mich mit einem seltsamen Blick taxierte. >> Er hat dich schon manipuliert wie ich sehe. <<, sagte er dann leise.
>> Was für manipuliert, Jack? Wovon redest du überhaupt?! <<, schrie ich plötzlich und stand auf.
Erst nach einigen Sekunden wurde mir klar, dass wir uns noch in der Klasse befanden. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie uns alle anstarrten. Peinlich, peinlich, ging es mir durch den Kopf und ich versuchte dabei mein Pokerface aufrecht zu erhalten.
Jack sah mich mit einem seltsamen Blick an und verließ dann den Raum.
Was hast du bloß gemacht, Kim?, schimpfte ich mit mir selbst.
>> Was war los? <<, hörte ich Michelle mich fragen.
>> Nichts...er..- er hat mich wegen etwas aufgeregt. <<, antwortete ich vage ohne sie dabei anzusehen. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz zurück und versuchte die Blicke, die ich auf meinem Rücken spürte, zu ignorieren.
Nach unangenehmen sechs Stunden Unterricht, war ich froh als der Schulgong läutete und ich endlich nach Hause konnte. Ich war mir nicht sicher ob Jack trotz unserer Diskussion kommen würde um mir beizubringen mich selbst zu schützen, aber wie konnte ich überhaupt noch daran denken nach dem ich mit ihm so herabwürdigend geredet hatte? Ich wusste auch nicht was in dem Moment in mich gefahren war.
Nur ein wenig Erleichterung hatte ich gespürt, als Laura wieder zurückgekommen und uns alles erzählt hatte. Herr Hack würde wahrscheinlich suspendiert werden, da er anscheinend jugendliche Mädchen „angefasst" hätte. Beweise lagen wohl vor.
Ekelpaket, hatte ich mir gedacht als Laura uns das erzählt hatte. Genau in dem Moment hatte ich meinen Blick gehoben und gesehen dass Jack wieder zurück ins Klassenzimmer gekommen war, jedoch ohne mich eines Blickes zu würdigen.
Kann ich verstehen wenn er mir nicht mehr helfen will, dachte ich mir und machte mir innerlich selbst Vorwürfe.
Was meinte Jack aber damit, dass Bryan mich manipuliert hätte? Ich war nicht wirklich die Art Mensch, die sich leicht etwas einreden ließ.
Mit gesenktem Blick lief ich aus dem Schulgebäude und versuchte nicht immer wieder an Jack zu denken.
Als ich einen Großteil meines Heimweges hinter mir hatte, hoffte ich nur noch, dass meine Mutter nicht zu Hause war. Es war sehr still um mich herum und genauso still wollte ich es zu Hause haben. Das wäre jetzt einfach das Beste für mich. Doch die Stille hielt leider nicht lange an, denn ich hörte wieder dieses hässliche Summen und bekam Panik.
War gerade jemand hinter mir oder irgendwo versteckt und versuchte meine Gedanken zu lesen? Wahrscheinlich las die Person sie sogar schon. Hektisch sah ich mich um und erhöhte mein Lauftempo.
>> Was hat sie gesagt? <<, hörte ich plötzlich eine Stimme flüstern. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich um. Die Stimme klang alt und kratzig.
>> Nicht das was sie sagte war von Bedeutung, Meister. Sondern die Art wie sie es sagte. Sie war nicht sie selbst. <<, hörte ich eine andere Stimme antworten. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich beobachtet wurde. Jemand oder etwas war hinter mir her, das konnte ich spüren.
Ihre Blicke..., alles...einfach alles konnte ich spüren. Ich fing an zu rennen und versuchte dabei gleichzeitig nicht auszurutschen.
>> Sehr gut. <<, sagte die etwas ältere Stimme. >> Bevor es geschieht muss sie uns wählen. <<
Plötzlich tauchte ein Bild vor meinen Augen auf. Ein älterer Mann mit einem langen Gewand saß auf so etwas wie einem Thron. Nur aus Blättern schien der Thron zu bestehen.
Vor dem alten Mann kniete jemand. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, denn er verneigte sich gerade vor dem Mann auf dem Thron. Die Statur des Knienden sah jünger aus. Viel jünger als sein Gegenüber.
Dann, mit einem Schlag, erlosch das Bild, sodass ich unsere Haustür anblickte. Wer sind diese Leute bloß?, schoss es mir gleichzeitig durch den Kopf. Der Mann auf dem Thron...ich kannte ihn. Er kam mir sehr bekannt vor. Vor allem seine Stimme. Ich hörte ihn nicht zum ersten Mal, das wusste ich ganz sicher.
Ich hatte ihn schon sehr oft gehört...schon seitdem ich hier wohnte. Und der Junge?, fragte ich mich selbst. Ihn kenne ich auch, beantwortete ich meine eigene Frage. Es waren immer die gleichen Personen die miteinander redeten, das wusste ich. Der „Meister" und der „Diener". Ich schnaubte und ging die Verandatreppen hoch.
Ob diese Stimmen etwas mit Jack und seiner ganzen Geheimnistuerei zutun hatten?
Ich packte meine Schlüssel aus und steckte sie ins Türschloss. Es tat gut ins angenehm warme Haus einzutreten und sich wenigstens bisschen sicherer zu fühlen als da draußen. Da wo ich nicht wusste, ob jemand hinter mir her war oder nicht. Ich wünschte Jack würde mir einfach alles erklären, dachte ich mir hoffnungslos und hängte meine Jacke auf.
Nachdem ich meine Hände wusch, schlürfte ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf das Sofa. Ich seufzte laut und wünschte mir, ich würde wenigstens etwas davon wissen was Jack mir nicht erzählen konnte. Das Wichtigste jedoch war meine Gedanken zu schützen. Bryan war ein...naja...netter Junge, aber konnte ich ihm denn trauen? Oder Jack? Beide konnten in meinen Kopf eindringen, ohne dass ich wirklich was dagegen unternehmen konnte.
Jack hatte mir nur gesagt ich solle mich in solchen Fällen an schöne Dinge erinnern, aber half das auch auf Dauer?
Ich atmete tief aus und ließ mich in das Sofa sinken. Schließlich legte ich mich ganz hin und versuchte vergeblich an nichts zu denken.
>> Kannst du bitte die Tür öffnen? <<, hörte ich plötzlich Jacks Stimme in meinem Kopf und richtete mich erschrocken auf.
>> Jack? <<, fragte ich laut und sah mich um.
>> Ich stehe vor der Tür. <<, hallte seine Stimme in meinem Kopf wider.
Hektisch stand ich auf und lief zur Tür. Er war gekommen. Trotz allem war er gekommen! Aber umso schlechter fühlte ich mich wegen meinem Verhalten vorhin.
Schwach lächelnd öffnete ich ihm die Tür und bat ihn herein.
>> Du bist gekommen. <<, sprach ich das Offensichtliche aus.
>> Ich bin gekommen. <<, wiederholte er und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es ihn erfreute, wie glücklich ich darüber war, dass er tatsächlich gekommen war.
Er sah mich mit einem zwar ernsten, aber auch etwas sanftem Blick an.
>> Ich..- <<, fing ich gerade an, als er mich unterbrach.
>> Falls du dich entschuldigen willst, will ich das nicht hören. Du musst dich nicht bei mir entschuldigen. Es tut mir leid. <<, sagte er ruhig. Seine Haare waren nass von dem ganzen Schnee. Sie sahen aus wie schwarze Diamanten die das Licht einfingen.
>> Warum tut es denn dir leid? <<, fragte ich verwundert. >> Du hast doch nichts Falsches getan. Wenn, dann habe ich dich zu Unrecht... <<
>> Nein. Es war mein Fehler dir nichts zu erzählen und dich im Dunkeln zu lassen. <<, unterbrach er mich. >> Du weißt momentan vieles nicht. Aber das wird sich heute hoffentlich ändern. <<
Ich spürte wie Hoffnung in mir aufkeimte. >> Heißt das etwa du wirst endlich das große Geheimnis lüften? <<, fragte ich aufgeregt aber versuchte nach außen hin gelassen zu wirken.
>> So sieht' s aus. <<, antwortete er.
>> Lass uns in ein Zimmer gehen in dem wir nicht gestört werden können. <<, schlug Jack dann vor.
>> Naja, meine Mom ist gerade nicht da also... <<, erwiderte ich und machte eine Geste die sich auf das ganze Haus bezog.
>> Nein. Ein Ort an dem du noch nie gestört wurdest. <<
>> Wie meinst du das? <<, fragte ich verständnislos.
>> Du hörst Stimmen, nicht wahr Kim? << Erschrocken sah ich ihn an. Woher wusste er das?
>>J-Ja. <<, stammelte ich.
>> Gut. Und wo hast du in diesem Haus noch nie Stimmen gehört? <<, fragte er und sah sich gleichzeitig dabei um.
Ich überlegte kurz. >> Im Wohnzimmer. <<, antwortete ich und beobachtete seine Bewegungen.
>> Okay, gut. Dann müssen wir ins Wohnzimmer. <<, sagte er gelassen und ließ mir den Vortritt. Ich öffnete die Wohnzimmertür und ließ ihn herein.
>> Also, hier wären wir. Erneut. <<, sagte ich und blieb in der Mitte des Wohnzimmers stehen.
>> Das sind wir. <<, bestätigte er und sah sich dann kurz um. Ich stemmte meine Hände an die Hüften und wartete bis er etwas sagte.
>> Also. <<, begann er. >> Womit möchtest du anfangen. <<
>> Gibt es denn so viel zur Auswahl? <<, fragte ich lachend.
>> Mehr als du dir vorstellen kannst. <<, antwortete er ernst. Ich sah ihn fragend an.
>> Meinst du das etwa ernst? <<
>> Ja. <<
>> Okay. <<, erwiderte ich mit einem skeptischen Blick. >> Beginnen wir mit dieser Gedankenleser-Sache. <<, schlug ich vor.
>> Wie du willst. <<, sagte er. >> Aber es ist nicht ganz so einfach. Vielleicht ist es bei dir etwas anders, aber das müssen wir erst einmal herausfinden. <<
>> Wieso sollte es bei mir anders sein? <<, fragte ich überrascht.
>> Siehst du. Das ist wieder ein anderes Thema. <<, antwortete er lächelnd.
>> Hm. Okay. <<, entgegnete ich bloß und ließ es dabei bleiben. >> Ähm fangen wir dann mal an oder? <<
>> Ganz wie du willst. <<, erwiderte Jack gelassen. Ich atmete tief ein und aus.
>> Muss ich dabei meine Augen schließen oder sowas? Gibt' s da Besonderheiten die ich beachten muss? <<
>> Keine Sorge. Ich werde dir alles erklären. <<, antwortete er und versuchte mich zu beruhigen. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie war ich aufgeregt.
>> Mach genau das was ich dir sage und nichts wird schief laufen. <<, versicherte Jack mir.
>> Okay.<<
>> Erstens. <<, begann er. >> Du musst dich beruhigen, damit du dich konzentrieren kannst. Deshalb denke jetzt an etwas das dich beruhigt. <<
Ich nickte bloß und versuchte mich an irgendetwas zu erinnern das mich beruhigte, aber mir fiel nichts ein. Einige Minuten verstrichen bis ich bemerkte, dass Jack mich anlächelte.
>> Wie fühlst du dich? <<, fragte er mich.
Ich überlegte und merkte erst da, dass ich mich allein durch das Nachdenken beruhigt hatte und an nichts mehr dachte.
>> Ruhig. <<, antwortete ich grinsend.
>> Okay. Jetzt werde ich in deine Gedanken eindringen, Kim. Bitte erschrecke dich nicht. <<
>> Okay... <<, erwiderte ich aber fühlte mich nicht ganz wohl dabei.
>> Wenn du etwas von mir lernen möchtest, dann musst du mir vertrauen können. Anders geht es nicht. <<
>> Ich werde es versuchen. <<, sagte ich. Er sah mich mit einem seltsam traurigen Blick an.
>> Wenn ich in deinen Kopf eindringe, musst du mir sofort sagen oder versuchen mir zu beschreiben was du fühlst oder spürst. Okay? <<
Ich nickte. Jack sah mir direkt in die Augen und nickte dann ganz leicht. Plötzlich änderte sich etwas in seinen Augen. Ich wusste nicht was es war, aber irgendetwas in seinen Augen schien jetzt anders zu sein.
Ich fragte mich warum er mich so anstarrte, bis ich den Grund dafür spürte. Es fing an mit einem leichten Druck an meinem Hinterkopf bis es innerhalb einer Sekunde zu einem schrecklichen schmerzenden Druck anschwoll, begleitet mit dem mir nur allzu bekannten Summen.
>> Ah! <<, stöhnte ich schmerzvoll auf und presste meine Hände an die Schläfen.
>> Sag mir Kim. Was spürst du? <<, fragte Jack.
>> Ein schmerzender Druck. <<, keuchte ich angestrengt und versuchte aufrecht zu stehen.
>> Ahhh! <<, schrie ich diesmal und fiel auf die Knie. >> Mach dass es aufhört Jack! <<, schrie ich und schüttelte den Kopf.
Schlagartig wurde der Schmerz weniger, sodass ich klarer denken konnte. Ich sah wie Jack auf mich zu kam und sich gegenüber mir hinkniete.
>> Was ist passiert Kim? <<, fragte er ruhig.
>> Es war ein schmerzhafter Druck. <<, antwortete ich.
>> Von Anfang an? <<, hakte er sanft nach.
>> Nein. Anfangs war es ein nur sehr leichter Druck an meinem Hinterkopf, dann schwoll es zu einem sehr schmerzhaften Druck an und ich hörte dieses Summen. <<, erklärte ich keuchend.
>> Summen? <<, wiederholte er fragend und hob dabei die Augenbrauen.
Ich sah ihn an. >> Ist es denn ungewöhnlich? <<
>> Eigentlich sollte kein Summen auftauchen... <<, antwortete er nachdenklich. >> Das hab ich noch nie erlebt, dass so etwas auftaucht. << Mir kam es aber nicht so vor als würde er mir die ganze Wahrheit sagen. Dennoch hakte ich nicht weiter nach.
Schweigend sah ich Jack an. >> Das werden wir auch noch herauskriegen. <<, sagte er dann motivierend. Ich lächelte ihn an.
>> Okay, ich werde jetzt noch ein Mal versuchen in deinen Kopf einzudringen. Aber diesmal wirst du an deine schönsten Erinnerungen denken. Oder an etwas das dich sehr glücklich macht. Dann musst du mir wieder erzählen was du gespürt hast, okay? <<
>> Okay. <<
Ich konzentrierte mich auf meine Gedanken und versuchte sie auf meine glücklichsten Momente zu lenken. Doch stattdessen tauchte immer wieder Jacks Gesicht vor mir auf. Plötzlich erinnerte ich mich daran wie er in der Nacht, als wir von der Disco Heim gegangen waren, das erste Mal gelächelt hatte. Sein schönes inniges Lächeln. Und seine wunderschönen Zähne, die einen Kontrast zu seiner Bräune bildeten. Seine ernst dreinblickenden Augen die aufleuchteten wenn er sich innerlich über etwas freute.
>> Kim? Kim?! <<, hörte ich plötzlich Jack rufen, sodass er meine Gedanken unterbrach.
>> Hm? Was? <<, fragte ich irritiert und sah ihn an.
>> Hast du etwas gespürt? <<, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und sah mich erwartungsvoll an.
>> Wegen..?- Oh- Ähm...n-nein! Hab' nichts gespürt. <<, stammelte ich und erst da wurde mir klar, dass ich rein gar nichts gespürt hatte. >> Bist du... bist du in meinen Kopf hereingekommen? <<
>> Nein. <<, antwortete er lächelnd. Überrascht aber fröhlich sah Jack mich an. >> Nicht mal ein bisschen. <<, flüsterte er dann.
Ich grinste. >> Ist es so einfach? <<, fragte ich. >> Man muss nur an etwas Tolles denken und niemand hat Zugriff auf meine Gedanken? <<
>> So einfach ist es leider nicht. Du musst aufpassen. <<, warnte er mich. >> Es gibt Leute die viele Tricks können um an deine Gedanken zu gelangen. Und wenn du nicht aufpasst erwischen sie dich. <<
>> Dann hatte Napoleon wohl doch nicht recht. <<, sagte ich grinsend.
>> Die Gedanken sind nicht mal annähernd so frei wie er dachte. <<
Er lächelte mich an. >> Wie man' s nimmt. <<, sagte er dann. >> Du kannst immer noch denken was du willst. Demnach sind deine Gedanken frei. Aber wenn sie andere hören können, sind die Gedanken überhaupt nicht frei. <<
>> Besserwisser. <<, neckte ich ihn grinsend. >> Lass uns weiter machen. <<
>> Wie du willst. Aber diesmal wende ich ein paar Tricks an und du musst zusehen wie du mich los wirst. <<, warnte er mich schief grinsend.
Es tat gut ihn so zu sehen. >> Möge der Bessere gewinnen. <<, rief ich grinsend und verbeugte mich dabei leicht. Er lachte kurz auf und gab mir dann ein Zeichen, dass es losging.
Jack blickte mich voller Intensität an und schon wieder veränderte sich etwas in seinen Augen, war es sein Blick? Oder seine Augenfarbe? Ich konnte es nicht sagen.
Ich konzentrierte mich wieder darauf an etwas Schönes zu denken, was auch gut funktionierte. Aber trotzdem spürte ich einen leichten Druck am Hinterkopf.
>> Ich spüre einen leichten Druck. <<, informierte ich Jack. Er reagierte nicht.
Ich versuchte den Druck loszuwerden indem ich mich mehr auf meine Gedanken konzentrierte, aber es funktionierte irgendwie nicht. Es strengte mich sehr an ständig an etwas Schönes zu denken, während der Druck an meinem Kopf immer mehr zunahm. Ich hatte Angst, dass es wieder so wehtun würde wie vorhin und geriet deshalb ein wenig in Panik. Was sollte ich tun um Jack loszuwerden? Sein ausdruckloses Starren half mir auch nicht weiter!
Schließe deine Augen und versuche zu sehen was du nicht siehst, hörte ich plötzlich eine weibliche Stimme in meinem Inneren sagen. War es wieder mein inneres Ich das mir zuflüsterte?
Okay, dachte ich mir. Ich tue was du sagst, du hattest bis jetzt nämlich immer recht.
Mit geschlossenen Augen versuchte ich den mittlerweile schmerzenden Druck zu ignorieren. Siehst du etwas? , flüsterte mir meine innere Stimme wieder zu. Nein, antwortete ich. Ich sehe nichts. Nur schwarz.
Sieh genauer hin. Siehst du kein rotes Feuer das in der Dunkelheit aufleuchtet?
Ich versuchte mich auf etwas Rotes zu konzentrieren, fand aber nichts. Was sollte da schon sein?
Nicht das was du mit dem Auge siehst ist wichtig, sondern das was du in deinen Gedanken siehst, hörte ich die Stimme mir sanft zuflüstern.
Ich vergaß das Schwarze das ich momentan sah und fokussierte mich auf meine Gedanken. Was dachte ich gerade? Was ging mir momentan eigentlich durch den Kopf?
Als meine Gedanken an mir vorbeirauschten und ich den schmerzenden Druck immer intensiver wahrnahm, sah ich plötzlich etwas Rotes in meinen Gedanken aufleuchten. Das Feuer passte einfach nicht ins Bild. Vor meinen Augen sah ich nämlich meinen Vater mit mir am Strand spielen als ich noch klein war, doch das Feuer das dort auf dem Meer aufflammte, gehörte nicht dorthin. Es passte einfach nicht ins Bild.
Weg mit dir, dachte ich mir und versuchte es zu verscheuchen. Statt zu verschwinden flammte es nur noch mehr auf und wurde größer.
Hau endlich ab!, dachte ich mir wütend und versuchte vergeblich auf das Feuer zuzugehen. Ich hatte vergessen, dass sich diese Dinge nur in meinem Kopf abspielten.
Es sind deine Gedanken nicht wahr? , hörte ich die sanfte Stimme flüstern.
Ja, antwortete ich ihr.
Warum formst du deine Gedanken dann nicht wie du sie haben willst? , fragte sie mich mit einem Lächeln in der Stimme.
Kann ich das?
Es sind deine Gedanken. Es ist dein Kopf. Es ist deine Seele die in dir steckt.
Was muss ich tun? , fragte ich verzweifelt. Denn das Feuer wurde immer größer und der Schmerz nahm immer mehr zu.
Was würdest du tun wenn dein Haus brennt?
Die Feuerwehr rufen?
Und was macht die Feuerwehr?
Sie löscht das Feuer, antwortete ich ungeduldig.
Ja, sie löscht das Feuer, bestätigte sie und verstummte dann.
Und plötzlich war es für mich sonnenklar. Das Feuer brannte auf dem Meer in meinem Kopf.
Wieso also nicht eine Welle auf sie zukommen lassen? Immerhin ist es meine Phantasie, dachte ich mir innerlich grinsend.
Ich sah mich selbst aus der Kameraperspektive auf das Feuer zulaufen, ging mit wütenden Schritten darauf zu und tauchte meine Hände in das Wasser. Der Schmerz hatte seinen Höhepunkt erreicht und ich hatte Angst zu scheitern. Das Feuer war jetzt so riesig, dass ich für einen Moment Angst hatte, dass sie mein Meer verdunsten lassen würde. Aber war es nicht das was es wollte? Mir Angst machen und mich in Panik versetzen?
Nicht mit mir, dachte ich mir wütend und tauchte meine Hände tiefer ins Wasser. Ich versuchte nicht laut zu schreien, denn der Schmerz stach in mein Hirn wie ein Messer das langsam durch meine Rippen fuhr. Wie ein Messer das glühend heiß war.
Okay Kim, konzentrier dich! , versuchte ich mich zu beruhigen. Ich tauchte meine Hände immer tiefer ins Wasser, sodass meine ganzen Arme darin verschwanden. Dann sah ich das leuchtende Feuer wütend an.
En fista blaedrr tiz jramn Hetrasd, rief ich plötzlich ohne zu wissen was es bedeutete. Und mit einem Mal erhob sich das Wasser hoch in den Himmel, bis es meine ganze Sicht verdeckte. Das Wasser umzingelte mich. Es...es beschützte mich.
Ohne eine Ahnung zu haben was ich da tat, machte ich mit meinen Händen eine ruckartige Bewegung nach vorne.
Siz! , schrie ich und sah wie das Wasser sich um mich herum löste und auf das Feuer zustürzte. Es kam mir so vor als würde das Feuer schreien und quieken und winseln vor Schmerzen. Ich grinste es an und spürte die Genugtuung in mir. Das Feuer wurde immer kleiner bis kein Funken mehr davon übrig war.
>> Ahhh! <<, hörte ich es immer noch schreien und grinste in mich hinein. Meine Gedanken gehörten nun mal nur mir.
>>Ahhh! <<, schrie es immer noch. Wieso schreit es denn noch? , fragte ich mich verwirrt. Es ist doch schon von hier verschwunden! Er existiert hier nicht einmal mehr! Wieso höre ich es dann noch?
Erst als das Feuer zum dritten Mal schrie, wurde mir klar, dass es nicht das Feuer sondern Jack war. Sofort öffnete ich meine Augen.
Jack lag vor mir auf den Boden und krümmte sich vor Schmerzen.
>> Jack! <<, rief ich erschrocken. War ich das etwa gewesen?
Er keuchte vor Anstrengung und ich wusste nicht was ich tun sollte.
>> Jack! Jack! Was soll ich tun?! Ich weiß nicht wie ich es beenden kann! <<, schrie ich panisch.
>> Dir....ahh....muss klar werden... <<, keuchte er.
>> Was? Was muss mir klar werden?! <<
>> Du...in der Realität...bist. <<
Verwirrt und ängstlich starrte ich Jack an. Ich war doch in der Realität? Ich sah mich um und suchte nach irgendetwas das mir irgendwie helfen konnte. Aber was sollte mir denn schon helfen?
Ich ging auf Jack zu und kniete mich neben ihn hin. >> Ich wollte das nicht. <<, flüsterte ich verzweifelt. >> Ich wollte dir nicht wehtun. <<
>> Es tut mir leid. <<, flüsterte ich während meine Hand auf seiner Schulter ruhte und bemerkte plötzlich, dass er nicht mehr so versteift war. Ich sah zu wie sein Körper sich mit einem Mal entspannte und Jack sich nicht mehr vor Schmerzen krümmte.
Einige Minuten lang lag er noch mit geschlossenen Augen da und brachte kein Wort heraus.
>> Jack? <<, flüsterte ich leise und beugte mich zu ihm herunter. Plötzlich holte er tief Luft und richtete sich auf. Erschrocken wich ich ein wenig zurück und beäugte ihn besorgt.
>> Alles in Ordnung? <<, fragte ich. Jack sah sich irritiert im Wohnzimmer um bis er schließlich meinem Blick begegnete.
>> Kim. <<, sagte er dann leise. Er sah mich aus großen Augen an.
>> Geht es dir gut Jack? <<, wiederholte ich besorgt.
Er sah mich merkwürdigerweise mit strahlenden Augen an. >> Großartig. <<, sagte er dann und fing an zu lachen.
>> Jack? << War er jetzt etwa völlig durchgedreht?
>> Du..- Du warst großartig! Wie hast du das gemacht?! <<, fragte er mich grinsend und erhob sich schließlich.
>> Was meinst du mit großartig? <<, fragte ich verwundert und sah ihn verwirrt an.
Jack ging auf und ab und grinste mich dabei an.
>> Du...du hast es geschafft mich loszuwerden. <<
>> Und du hast es geschafft in meinen Kopf einzudringen. <<, erwiderte ich.
>> Ja, aber du bist...du bist mich innerhalb von Sekunden losgeworden, Kim! Ich habe es nicht mal geschafft zu sehen was du denkst! <<, erklärte Jack und kam dann auf mich zu.
>> Innerhalb von Sekunden? <<, wiederholte ich verwirrt. Es hatte sich wie Stunden angefühlt. Oder wenigstens wie dreißig Minuten.
>> Ja! Sekunden, Kim. <<, versicherte mir Jack. >> Du hast sowas noch nie gemacht und schon beim ersten Mal schaffst du es mich aus deinen Gedanken zu verbannen! <<
>> Ist es so ungewöhnlich? <<, fragte ich überrascht.
>> Ja ist es. <<, antwortete er. >> Beim ersten Mal solltest du es eigentlich nicht einmal schaffen mich überhaupt zu erkennen. <<, erklärte er. >> Es bestätigt nur wie anders du als wir alle bist! <<
Ich sah ihn fragend an. >> Was meinst du mit wir alle? <<, fragte ich.
>> Die Menschen da draußen. Du bist anders als sie, anders als ich oder Bryan. <<, antwortete er ruhig. Jetzt wirkte er nicht mehr ganz so aufgeregt wie vorhin.
>> Das heißt also ich gehöre nicht zu eurem Clan? <<, fragte ich vorsichtig. Er sah mir direkt in die Augen.
>> Weder noch. <<, antwortete er ernst.
Ich sah ihn fragend an. >> Und was genau meinst du damit? <<
>> Das ist ein anderes Thema, Kim. Möchtest du lieber darüber reden oder noch weiter üben wie du mentale Angreifer aus deinen Gedanken verbannst? <<
>> Ich...okay...lass uns lieber weiter üben. <<, meinte ich nachdenklich.
>> Okay, soll ich nochmal das Gleiche ausprobieren oder einen anderen Trick? <<, fragte er mich. Ich konnte nicht fassen, dass wir uns wirklich über so etwas unterhielten. Wie als wären wir in einem Phantasiefilm.
>> Etwas Neues. <<, erwiderte ich knapp und machte mich bereit.
>> Okay. <<, murmelte Jack und sah mich an. Ich konzentrierte mich auf meine Gedanken und wartete bis etwas passierte.
Einige Minuten verstrichen ohne dass etwas geschah. Nur Jacks Blick änderte sich immer wieder. Irgendwann lag seine Stirn in Falten und er sah mich mit einem angestrengten Blick an.
>> Was ist los? Stimmt was nicht? <<, fragte ich ihn schließlich.
Ich sah wie Jack sich ein wenig entspannte. >> Ich kann deine Gedanken nicht lesen. <<, antwortete er und sah mich verwirrt an. >> Ich komme überhaupt nicht rein. Nicht mal einen Funken deiner Gedanken kann ich sehen. <<
>> Wie meinst du das? <<, fragte ich verwirrt. >> Ich meine, ich habe mich nicht mal wirklich auf meine Gedanken konzentriert. <<, sagte ich.
>> Okay, egal. Probieren wir es nochmal. <<, schlug er vor.
>> Okay. <<, stimmte ich ihm nickend zu.
Und wieder änderte sich Jacks Blick als er sich konzentrierte. Einige Minuten verstrichen ohne, dass ich irgendetwas spürte.
>> Wieder nichts. <<, verkündete er seufzend.
>> Hm. <<, machte ich nachdenklich. >> Woran kann das liegen? <<
>> Naja entweder du bist zu gut für mich oder... <<
>> Oder was? <<, hakte ich nach.
>> Oder du hast schon bei meiner ersten Verbannung etwas getan, dass mich daran hindert jemals wieder deine Gedanken lesen zu können. <<, beendete er seinen Satz.
>> Und was heißt das jetzt für uns? <<, fragte ich sicherheitshalber noch mal nach, obwohl ich schon ahnte was das bedeutete.
>> Das heißt, dass ich gar keinen Zugang mehr zu deinen Gedanken habe, weil dein Abwehrmechanismus automatisch gegen mich wirkt. <<, erklärte er während er mich dabei nachdenklich ansah. Ein paar Sekunden lang blieb er still.
>> Solltest du eigentlich nicht erfahren genug sein um trotzdem meine Gedanken lesen zu können? <<, fragte ich ihn vorsichtig.
>> Hast du vielleicht etwas gesagt oder ausgesprochen, als du mich verbannen wolltest? <<, fragte er mich, ohne auf meine Frage einzugehen.
>> J- Ja. Habe ich. <<, antwortete ich wahrheitsgemäß. >> Aber ich habe selbst nicht verstanden was ich in dem Moment gesagt habe. <<
>> Heißt das, es war eine andere Sprache? <<, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
>> Ich...- Ich glaube schon. <<, antwortete ich. >> Es war auf jeden Fall keine Sprache die ich kenne. <<
Aus großen Augen sah er mich an.
>> Kannst du dich vielleicht noch daran erinnern was genau du gesagt hast? <<
>> Nein, leider nicht. <<, antwortete ich und überlegte.
>> Hm. <<, machte er und sah mich dann nachdenklich an. >> Wenn du mit mir weiter trainieren willst, dann muss ich Zugang zu deinen Gedanken haben, aber du musst es selbst auch wollen. <<, erklärte er.
>> Natürlich will ich mit dir weiter trainieren. <<, sagte ich.
>> Ohne deine mentale Einwilligung öffnen sich deine Gedanken mir gegenüber nicht. <<, entgegnete er.
>> Kann dann aber nicht jeder einfach den Satz wiederholen den ich gesagt habe und dadurch jeden für ein und allemal aus seinen Gedanken verbannen? <<, fragte ich.
>> So einfach ist das nicht. <<, antwortete er. >> Nicht jeder kann die Dinge die du kannst. <<
>> Was meinst du damit? <<, fragte ich ihn.
>> Nun ja. Sagen wir es mal so. Du hast Besonderheiten die andere nicht haben. <<
Ich schwieg. Wie sollte ich denn bitte Besonderheiten haben? Ich lernte diese Sachen doch erst jetzt! Noch vor ein paar Tagen wusste ich ja nicht einmal, dass es tatsächlich so etwas wie Telepathie gab.
>> Könntest du deine Gedanken auch für immer und ewig vor jedem beschützen wenn du wolltest? <<, fragte ich ihn schließlich.
>> Nein. <<, antwortete er. >> Das konnte bis jetzt nur eine einzige Person. <<
Ich legte meine Stirn in Falten. Wie konnte ich das dann auch? Wie war das möglich?
>> Um es zu beenden musst du mir deine Gedanken wieder freigeben. <<, fügte er noch hinzu.
>> Aber ich weiß nicht wie ich diese Blockade aufheben kann. <<, erklärte ich wahrheitsgemäß. >> Ich meine, was wenn Bryan oder jemand anderes meine Gedanken liest, ohne dass ich es will? <<
>> Heißt das, du vertraust mir deine Gedanken mehr an als anderen? <<, fragte er mich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
>> Das hast du jetzt gesagt! <<, erwiderte ich grinsend.
Mit einem strahlenden Blick sah Jack mich an. >> Es gibt vielleicht etwas das die Blockade aufheben könnte, aber dafür musst du mir jetzt nachsprechen was ich gleich sagen werde, okay? <<
>> Mir bleibt ja wohl nichts anderes übrig. <<, entgegnete ich mit einem Grinsen.
Er sah mich ein paar Sekunden lang schweigend an bis er etwas sagte das ich nicht verstand.
>> En vradil elskta. <<
Ich sah ihn verständnislos an.
>> Widerhole es. <<, forderte er mich lächelnd auf.
>> En vradil elskta. <<, sagte er noch ein Mal. Ich versuchte es zu wiederholen, doch schaffte es erst beim vierten Versuch es ohne Fehler vorzusagen.
>> Widerhole es solange bis du mich spürst. <<, sagte Jack. Ich wiederholte es immer und immer wieder und fragte mich so langsam, ob es wirklich etwas nutzen würde.
Einige weitere Minuten verstrichen bis ich endlich einen leichten, mir sehr bekannten, Druck am Hinterkopf spürte.
>> Ich kann dich spüren! <<, rief ich fröhlich und grinste Jack an. Er reagierte nicht wirklich, außer dass sein rechter Mundwinkel sich ein wenig hob. Er hatte wieder diesen seltsamen Ausdruck in den Augen, der mir das Gefühl gab nicht wahrgenommen zu werden.
Was soll' s, dachte ich mir seufzend und konzentrierte mich auf meine Gedanken.
Ich schloss meine Augen und versuchte den steigenden Schmerz, begleitet von einem Summen, in meinem Kopf zu ignorieren. Ich versuchte mich an etwas Schönes zu erinnern, während ich gleichzeitig Ausschau nach einem Feuer hielt.
Obwohl ich mich sehr bemühte Jack zu finden, sah ich nur meine kleine Schwester und meinen Vater in meiner Erinnerung. Sie rangen und spielten miteinander, während sie glücklich dabei lachten. Ich sah mein jüngeres Ich mit einer Torte in der Hand ins Wohnzimmer kommen. Meine Schwester hatte Geburtstag. Sie freute sich und kam lachend auf mein jüngeres Ich zu. Mein Geist hielt zwar immer noch Ausschau nach Jack, aber ich konnte ihn nirgends finden. Es kam mir so vor als würden Stunden vergehen, bis meine kleine Schwester meinen Vater an der Schulter berührte, weshalb er sich in ihre Richtung drehte. In die Richtung in der ich zufälligerweise auch stand.
Ich erschrak als ich seine glühend roten Augen sah und wich deshalb ein wenig zurück. Das da war definitiv nicht mein Vater! Er ging mit meiner kleinen Schwester an den Tisch und setzte sich neben sie, um ihr beim Schneiden des Kuchens zu helfen.
Ich spürte wie das Summen zurückkehrte und der Schmerz seinen Höhepunkt erreichte. Als ich mir, vor Schmerzen gekrümmt, überlegte was ich tun konnte um diesen Schmerz loszuwerden, wurde es mir plötzlich klar. Ich musste meinen Vater töten um Jack loszuwerden. Denn Jack war gerade im Körper meines Vaters.
Auch wenn ich wusste, dass es eigentlich Jack war der in meinem Vater steckte, brachte ich es nicht über's Herz ihm wehzutun. Er ist nicht dein Vater, hörte ich eine Stimme in mir sagen. Er ist ein Eindringling der hier nichts verloren hat.
Du hast recht, dachte ich mir. Das ist Jack. Das ist sein neuer Trick.
Plötzlich sah ich mich selbst auf meinen „Vater" zugehen. Er hob seinen Blick und grinste mich bedrohlich an.
>> Hallo Kim. <<, sagte er und richtete sich auf. Mein jüngeres Ich und meine Schwester aßen ihren Stück Kuchen weiter ohne uns wahrzunehmen.
Das ist meine Phantasie, erinnerte ich mich und versuchte nicht zu schreien. Denn der Schmerz in meinem Kopf fühlte sich nun so an als würden tausende von Nadeln in meinen Kopf gestochen werden.
>> Du hast hier nichts zu suchen! <<, schrie ich Jack, der im Körper meines Vaters steckte, an.
>> Du hast mich ziemlich früh entdeckt. <<, erwiderte er mit einem bedrohlichen Grinsen. >> Was hat mich bloß verraten? <<, fragte er sarkastisch.
Dieser Gesichtsausdruck passte überhaupt nicht zu meinem Vater.
>> Ich bin nicht dein Vater. Ich bin der Eindringling. <<, hörte ich Jack plötzlich sagen.
>> Und Eindringlinge will ich hier nicht haben! <<, rief ich wütend und stürmte auf ihn zu. Bevor ich ihn jedoch am Kragen packen konnte, trat er mir in den Bauch und grinste mich an. >> Nicht so einfach wie du dachtest, was? <<, fragte er provokant und hob dabei seine linke Augenbraue.
Ich hielt mir gekrümmt den Bauch und versuchte mich langsam aufzurichten. Einige Sekunden vergingen bis ich mich aufraffte und wieder auf ihn losging. Diesmal konnte er mir nicht entweichen, sodass ich ihn mit der rechten Hand am Kragen packte und ihm sein Bein wegtrat. Er verlor kurz das Gleichgewicht und ich nutzte es aus um ihm ebenfalls in den Bauch zu treten. Jack stürzte und sah mich schockiert an. Ich fasste es nicht, dass ich den Körper meines Vaters demolierte.
Als Jack versuchte aufzustehen, kickte ich ihm so fest es ging ins Gesicht.
>> Ahh! <<, brüllte er laut auf und hielt sich die blutende Nase. Gerade als ich ihm noch mal ins Gesicht treten wollte und deshalb ausholte, packte mich jemand von hinten und hielt mir die Hände fest. Ich bemerkte, dass Jack gar nicht mehr vor mir lag.
>> Ich bin schneller und stärker als du. <<, hörte ich ihn in mein Ohr flüstern. Wütend versuchte ich mich zu befreien, doch vergeblich.
Vergiss nicht. Das ist deine Welt, es sind deine Gedanken. Du kannst ihn ausschalten wann und wie du willst, hörte ich meine innere Stimme flüstern. Ich versuchte mich zu konzentrieren.
Ohne dass Jack es erwartete, trat ich ihm mit meinem Fuß ins Knie. Er schrie kurz auf und ließ mich reflexartig los. Ich rannte in die Küche und schnappte mir ein scharfes Messer aus der Schublade. Ich versteckte es mit einer Hand hinter meinem Rücken und wartete darauf, dass Jack mir folgte.
Wütend kam er auf mich zu. Jack holte aus und wollte mir gerade ins Gesicht schlagen, als ich schnell...zu schnell zurückwich und ihn dann am Nacken packte. Ich drückte fest zu und sah ihm in die Augen.
>> Karsta! <<, flüsterte ich ihm mit zusammengebissenen Zähnen ins Ohr. Kurz bevor ich ihm die Kehle durchschnitt bemerkte ich, wie er mich aus großen ängstlichen Augen ansah. Seine glühend roten Augen waren vor Schreck geweitet und erst da bemerkte ich, dass er nicht mehr im Körper meines Vaters steckte, sondern in seinem eigenen.
Als das Blut anfing aus seiner Kehle zu fließen, wich ich zurück aber ließ ihn dabei nicht los.
Ich spürte wie sein Körper in sich zusammensackte und seine Augen mich ausdruckslos anstarrten.
Es sind nur deine Gedanken, flüsterte mir meine innere Stimme beruhigend zu. Wach auf...
>> Haa! <<, atmete ich tief ein als ich meine Augen öffnete und Jack vor mir stand.
>> Es tut mir leid. <<, flüsterte ich mit zittriger Stimme und merkte erst da, dass ich mich total erschöpft fühlte.
>> Du brauchst dich nicht für deinen gerechten Sieg zu entschuldigen, Kim. <<, sagte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
>> Ich habe dich getötet, ohne jegliche Emotion! <<, erinnerte ich ihn aufgebracht. >> Und es kam mir alles so verdammt real vor! <<
>> In unserer Gedankenwelt sind wir nicht genau die Personen, die wir in der Realität sind. <<, wandte er ein.
>> Außerdem musstest du mich töten. Sonst hätte mein Eindringen dich umgebracht. Und anfangs ist es ganz normal so zu empfinden. <<, beruhigte er mich tröstend.
Ich sah ihn aufgebracht an.
>> Kim! <<, rief er. >> Du musstest mich töten, denn glaube mir, sonst wärst du mich nicht losgeworden! Ich hätte dich getötet und das kommt aufs Gleiche hinaus. <<, versicherte er mir. >> Du kannst nicht einfach ohne Gegenwehr aufgeben! <<
>> Was passiert denn wenn ich aufgebe? <<, fragte ich neugierig.
>> Dann übernimmt dein Gegner die Kontrolle über dich und kann dich so manipulieren und benutzen wie er will. <<, antwortete er ernst.
>> Hm. Und was passiert wenn ich es einfach ignoriere? <<
>> Genau das Gleiche. <<, erklärte er ruhig. >> Du wehrst dich nicht und wirst deshalb manipuliert. <<
>> Jack? <<, sagte ich, weil mir plötzlich wieder etwas einfiel.
>> Ja? <<
>> Ich erinnere mich zwar, dass ich etwas zu dir gesagt habe, bevor ich dich umgebracht habe, aber ich weiß nicht mehr was es war. Weißt du es noch? <<, fragte ich ihn und erinnerte mich an die Szene.
Jack sah mich mit einem seltsamen Blick an bevor er mir antwortete.
>> Du hast gesagt „verschwinde". <<
>> Verstehst du diese Sprache etwa? <<, fragte ich ihn verblüfft.
>> Ja. <<, antwortete er ernst.
>> Woher? <<, hakte ich nach. >> Wie kannst du dich überhaupt daran erinnern was ich gesagt habe? Ich meine, nicht mal ich kann es. <<
>> Es ist meine Muttersprache, Kim. <<, erklärte Jack und sah mich mit einem besorgten Blick an.
>> Und ich erinnere mich, weil ich es im Gegensatz zu dir verstanden habe. <<, fügte er noch hinzu.
>> Muttersprache? <<, wiederholte ich überrascht und irritiert zugleich. Er nickte.
>> Und warum kann ich dann diese Sprache sprechen? <<, fragte ich verwirrt. >> Ich meine, ich habe doch gar nichts damit zu tun oder jemals zu tun gehabt. <<
>> Du kannst sie sprechen eben weil du etwas damit zu tun hast, Kim. <<, antwortete er.
>> Wie meinst du das? <<
>> Ich glaube es wird Zeit ein paar deiner Fragen zu beantworten und den Gedankenleserkram kurz beiseite zu lassen, stimmt' s? <<, schlug Jack lächelnd vor.
Ich sah ihn mit einem ernsten Blick an. >> Da stimme ich dir zu. <<, sagte ich und gab ihm ein Zeichen sich zu setzen. >> Dann fang mal an zu erzählen, Jack. <<, forderte ich ihn auf.
>> Du hast dich bestimmt schon tausend Mal gefragt warum deine Augen nachts rot leuchten. <<, fing er an. Ohne zu antworten sah ich ihn an.
>> Der Grund dafür ist, dass du nicht zu den gewöhnlichen Menschen gehörst sondern zu uns. <<, erklärte er. Ich hörte ihm aufmerksam zu.
>> Dass deine Augen rot leuchten ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass du zu meinem Clan gehörst. Aber dass du eine gewisse Anziehung zu Bryans Art spürst, ist ein kompletter Gegensatz zu uns. <<
>> Warum? <<, fragte ich verwirrt.
>> Seinesgleichen haben keine Anziehungskraft auf uns. <<, erklärte Jack.
>> Was meinst du mit „Seinesgleichen"? <<, fragte ich skeptisch. >> Du redest über Bryan so als wäre er ein Tier der zu einer bestimmten Rasse gehört. <<
>> Nein. <<, widersprach Jack ruhig.
>> Damit meine ich, dass er in einem anderen Clan ist. Und unsere Clans sind seit Jahrhunderten miteinander verfeindet. <<, erklärte er. Schon so lange?! , ging es mir durch den Kopf.
>> Warum? <<, fragte ich.
Ein paar Sekunden lang blieb Jack still. >> An was denkst du, wenn du etwas Rotes siehst? <<, fragte er mich schließlich.
Ich überlegte kurz. >> An Blut oder Liebe...oder Feuer. <<, antwortete ich dann.
>> An Feuer. <<, wiederholte er.
>> Und an was denkst du wenn du etwas Blaues siehst? <<
>> Hm, an den Himmel...und an Wasser. <<, erwiderte ich. >> Aber was hat das alles mit meiner Frage zu tun? <<, fragte ich verständnislos.
>> Feuer und Wasser, Kim! Feuer und Eis. Beides sind Gegensätze die sich gegenseitig auslöschen und abstoßen. Sie ziehen sich nicht an. <<, erklärte er. >> Meine Augen verfärben sich in manchen Situationen rot. Rot steht für Feuer. Bryans Augen verfärben sich weißblau. Und Blau steht für Wasser. <<, fuhr Jack fort.
>> Versuchst du damit irgendwie anzudeuten, dass dein Clan irgendwas mit Feuer zu tun hat und Bryans Clan mit Wasser und ihr euch deshalb abstoßt? <<, fragte ich ihn mit einem Ton, dass ihm klar machte wie lächerlich ich das fand. >> Du weißt schon wie verrückt das klingt oder? <<
>> Es mag zwar verrückt klingen, aber es ist die Wahrheit. <<, erwiderte er. >> Mein Clan repräsentiert das Naturelement Feuer und Bryans Clan vertritt Wasser. Und wie ich schon vorhin erwähnt habe, löschen sich diese gegenseitig aus. Es liegt nun mal in unserer Natur die Frangwrrs abzustoßen. Ebenso wie sie uns. <<, erklärte er ernst.
>> Aha..okay... <<, war alles was ich dazu sagen konnte. Sollte ich ihm das wirklich abkaufen? >> Und wie hast du diese...Wasservertreter nochmal genannt? <<, fragte ich ihn.
>> Frangwrr. <<, widerholte er. >> In unserer Muttersprache ist es ein Ausdruck für das Volk des Element Wassers. <<, erklärte er mit einem ernsten Blick.
>> Ich verstehe es trotzdem nicht. <<, sagte ich. >> Ich meine du bist nicht das Feuer selbst und Bryan ist nicht das Wasser an sich. Ihr vertretet diese Elemente ja anscheinend nur, wieso soll es also in eurer Natur liegen euch gegenseitig abzustoßen? <<, hakte ich nach.
>> Weil wir es sind, Kim. <<, erwiderte er fast schon unfreundlich. >> Ich bin das Feuer und er ist das Wasser. Ich sagte dir doch, wir gehören nicht zu den Menschen da draußen. <<
Ich musterte ihn skeptisch und rückte ein wenig von Jack ab.
>> Ich weiß nicht ob ich dir wirklich glauben kann. <<, gestand ich. >> Ich meine du redest hier von übernatürlichen Wesen und...keine Ahnung...oder befinden wir uns gerade in einen Avatarfilm den ich nicht kenne? <<
>> Wirklich Kim? Das glaubst du also? Das also dachtest du die ganze Zeit über? <<, fragte er mich ungläubig und stand vom Sofa auf. >> Nach allem was ich dir gezeigt habe, denkst du wirklich ich würde es nur übertreiben und dich belügen? Denkst du wirklich ein normaler Mensch könnte dir so etwas beibringen und deine Gedanken lesen? Und hast du wirklich gedacht, ich hätte dir das alles anvertraut wenn ich mir nicht eingeredet hätte, du wärst anders und würdest es verstehen? <<, warf er mir mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck vor. >> Ich hätte dir das alles noch gar nicht erzählen dürfen. Zundr hatte wohl recht. <<, sagte er und sah mir dabei direkt in die Augen. Ohne abzuwarten, ob ich was sagte oder nicht, verließ er das Wohnzimmer.
Auf das war ich jetzt nicht gefasst gewesen und blieb deshalb starr sitzen, ohne einen Laut von mir zu geben. Erst als ich hörte wie die Haustür ins Schloss fiel, rannte ich zur Tür.
>> Jack! <<, rief ich ihm hinterher und riss die Haustür auf. >> Jack! <<, rief ich wieder und sah mich draußen um, aber konnte ihn nirgends sehen.
>> Scheiße! <<, fluchte ich laut und ging wieder ins Haus. Ich knallte die Tür hinter mir zu und lief wütend, auf mich selbst, in mein Zimmer.
Wieso musste ich auch sowas Dummes sagen?! , schimpfte ich mit mir selbst. Was ist bloß in mich gefahren?! , dachte ich mir wütend und öffnete das Fenster.
Ich hoffte die frische Luft würde mir gut tun und blieb deshalb ein paar Minuten lang vor dem Fenster starr stehen. Ich hatte keine Lust irgendetwas zu machen außer mich bei Jack zu entschuldigen.
Seufzend lehnte ich mich ein wenig aus dem Fenster und ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen. Unbewusst erinnerte ich mich an gestern Nacht, wie ich mit Bryan auf diesem Baum gesessen hatte. Mir fiel wieder ein was Jack gesagt hatte, nämlich das Bryans blaue Augen sich in weiß umfärbten und dass diese Farben für Wasser standen.
Schwachsinn, dachte ich mir kopfschüttelnd. Wie um Himmels willen soll das überhaupt gehen?
Würde dir jemand glauben wenn du sagen würdest, deine Augen verfärben sich rot wenn es Nacht ist? , fragte mich meine innere Stimme.
Nein, antwortete ich mir selbst. Nein. Niemand würde es mir glauben, deshalb würde ich es auch bei mir behalten.
Und warum glaubst du dann nicht daran was Jack dir erzählt hat? Wieso sollte er es dir erzählen, wenn er wüsste du würdest ihm nicht glauben?
Das ist was anderes, behauptete ich und wusste dass sich diese Worte irgendwie falsch anfühlten.
Wirklich?
Ja..., antwortete ich verunsichert.
Wieso führe ich Selbstgespräche? , ging es mir durch den Kopf. Bin ich jetzt völlig durchgedreht?!
Seufzend fuhr ich mit der Hand durch die Haare und warf sie zurück. Natürlich würde es mir niemand glauben, dachte ich mir wieder, jeder würde mich für verrückt erklären! Genau wie ich...Jack auch...
Enttäuscht von mir selbst schloss ich schließlich das Fenster und beschloss rauszugehen.
Da ich Jacks Nummer nicht hatte und auch nicht wusste wo er wohnte, konnte ich nun mal nichts anderes tun als mir den Kopf darüber zu zerbrechen warum ich so dumm gewesen war und die einzige Person die mir helfen wollte, verscheucht hatte. Vielleicht sogar für immer, wer wusste das schon. Wieso konnte ich ihm nicht einfach glauben? Immerhin waren bereits genug verrückte Dinge passiert, die ich immer noch nicht so richtig verarbeiten konnte. Ich war viel zu ruhig für all das was bis jetzt passiert war. Meine roten Augen, Bryans und Jacks leuchtende Augen, Bryans übernatürliche Schnelligkeit, meine verschärften Sinne und das Gedankenlesen. Es waren eigentlich genug Beweise da um mich davon zu überzeugen, dass Jack die Wahrheit sagte. Vielleicht gab es ja tatsächlich übernatürliche Wesen unter uns? Nein, dachte ich mir. Meine Logik sprach dagegen. Wie soll das gehen? Wieso sollten diese Wesen überhaupt auf der Erde leben? Hatten sie kein eigenes Zuhause?
Jetzt dachte ich ernsthaft darüber nach, dass sie tatsächlich existierten. Ich verstand mich selber nicht mehr. Etwas in mir drin glaubte Jack. Aber ein anderer Teil in mir verdrängte all die Informationen und versuchte nur logisch zu denken. Verzweifelt klammerte ich mich an der Normalität fest. Ich hatte bis jetzt all das hingenommen und verdrängt. Ich hatte gar nicht erst versucht mich überhaupt wirklich damit auseinanderzusetzen.
Laut seufzend kämmte ich mir wieder durch die Haare. Ich wollte nur noch raus aus diesem Haus.
Gerade als ich mein Zimmer verließ, hörte ich plötzlich ein Klopfen an meinem Fenster. Abrupt drehte ich mich um und starrte überrascht in Bryans Gesicht. Er hing irgendwie am Dach und baumelte mit dem Körper vor meinem Fenster herum. Schockiert starrte ich ihn an und rannte zum Fenster, um es zu öffnen.
>> Was machst du da? <<, fragte ich ihn besorgt. >> Du könntest runterfallen! Ist dir das klar? <<
>> Süß wie du dich um mich sorgst. <<, erwiderte er schief grinsend. Mit einem Ruck schwang er sich ins Zimmer und ich machte ihm Platz.
>> Du warst heute nicht in der Schule, aber hängst an fremden Dächern rum? <<, fragte ich sarkastisch und hob dabei eine Augenbraue.
>> So kann man das auch sehen. <<, antwortete er grinsend. >> Also, wohin wolltest du gerade gehen? <<, fragte er dann.
>> Ich wollte draußen ein wenig spazieren, du Stalker. <<
>> Bei dem Wetter? <<, fragte er überrascht. >> Es ist doch arschkalt draußen. Naja, für deine Verhältnisse. <<
>> Hey! Stimmt doch gar nicht! <<, protestierte ich theatralisch. >> Jedem da draußen ist arschkalt. <<
>> Mir nicht. <<, sagte er gelassen.
>> Du bist ja auch kein normaler Mensch. <<, wandte ich ein.
>> Du doch auch nicht. <<, erwiderte er mit einem ernsten Blick. Doch das Lächeln auf seinen Lippen blieb.
Verunsichert ob er es ernst meinte oder nicht, sah ich ihn an.
>> Was bin ich dann? <<, fragte ich schließlich mit einem ernsten Ton und blickte ihm fest in die Augen. Schweigend erwiderte er meinen Blick. >> Was bin ich wenn ich weder zu deinem noch zu Jacks Clan gehöre? <<, fragte ich weiter.
Er verengte ein wenig seine Augen.
>> Wer hat gesagt, dass du nicht zu unserem Clan gehörst? <<, fragte er ernst. >> Wenn es Jack dir gesagt hat, dann solltest du ihm lieber keinen Glauben schenken. <<, warnte er mich.
>> Warum? <<, entgegnete ich skeptisch. Immerhin war Jack derjenige der mir zeigte wie ich meine Gedanken vor anderen in Schutz nehmen konnte. Und Bryan war derjenige der meine Gedanken ohne meine Erlaubnis las.
>> Liegt doch auf der Hand. <<, antwortete er. >> Weil er dich auf seine Seite ziehen will. Was denkst du warum er dich von Anfang an vor mir gewarnt hat? Oder ständig versucht mit dir Zeit zu verbringen? <<
>> Woher willst du wissen ob er ständig mit mir Zeit verbringen will? <<
>> Weil ich es sehe. <<, antwortete er ernst. >> Ich sehe doch wie er um dich herum schwirrt und dir ständig Dinge einredet die nicht stimmen. Vor allem über mich. <<
>> Das kannst du nicht wissen. <<, erwiderte ich und versuchte Jack zu verteidigen. Ich konnte Bryan einfach nicht glauben. Jack war doch zu gut um ein schlechter Mensch sein zu können.
>> Und ob ich es wissen kann, Kim. <<, sagte er. >> Er hat dich bestimmt glauben lassen er wäre eine vertrauenswürdige und gute Person, nicht wahr? Wer weiß, vielleicht hat er ja dein Vertrauen sogar gewonnen. Aber woher willst du wissen wie er wirklich ist? Wie sein wahres Ich aussieht? Du kennst ihn doch erst mal seit ein paar Wochen, wie kannst du dir so sicher über ihn sein? <<
Bryans Blick bohrte sich in meine Augen.
>> Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagst? <<, erwiderte ich misstrauisch. >> Dich kenn ich auch erst seit ein paar Wochen und weiß fast gar nichts über dich. Außer dass du immer wieder meine Gedanken gelesen hast. <<, warf ich ihm vor.
>> Es tut mir leid Kim, aber das musste sein. <<, verteidigte er sich.
Wütend sah ich ihn an. >> Es musste sein? <<, wiederholte ich ungläubig. >> Wer oder was hat dich bitteschön dazu getrieben meine privaten Gedanken zu lesen? Deine Neugierde oder deine Eifersucht auf Jack? <<
>> Eifersucht? <<, wiederholte er.
>> Wohl kaum. Ich habe es getan, weil ich wissen musste ob er dich schon manipuliert hat. Und wie es aussieht hat er es wohl geschafft. <<
Aus ungläubigen Augen sah ich ihn an. Gott dieser Junge machte mich noch verrückt! Es kam mir vor wie ein Déjà-Vu als er das sagte. Hatte nicht Jack genau das Gleiche gesagt?
>> Er...- Er hat mich nicht manipuliert! <<, rief ich wütend.
>> Niemand von euch kann das! <<, behauptete ich vor lauter Wut. Doch Bryan hatte es schon längst geschafft eine gewisse Unsicherheit in mir zurückzulassen.
>> Denk darüber nach Kim. Warum hat er dir nie Antworten geliefert? Warum ist er immer einfach so abgehauen? <<, erinnerte er mich. Woher wusste er das alles?
>> Warum hat er dir etwas verschwiegen, wenn er doch so eine vertrauenswürdige Person ist? Er hetzt dich gegen mich auf. Merkst du das denn nicht? <<
Ich sah ihn misstrauisch an.
>> Warum bist du überhaupt her gekommen? <<, fragte ich ihn mit zusammengebissenen Zähnen.
>> Um dir die Wahrheit zu sagen, Kim. <<, antwortete er ernst.
>> Und die wäre? <<, fragte ich mit einem Ton der ihm zeigen sollte wie lächerlich ich seine Aussage fand.
>> Du gehörst zu uns. Zu meinem Clan. Und ich wurde heute hergeschickt um es dir mitzuteilen. Deine Körperregeneration ist jetzt weit genug fortgeschritten um zu uns zurückzukehren. <<, erklärte er mit einem strengen Blick.
Bryan brachte mich völlig aus dem Konzept als er das sagte. Auf sowas war ich nicht gefasst.
>> Was meinst du mit zurückzukehren? <<, fragte ich verwirrt. >> Ich war noch nie in eurem Clan. Ich kenne euch ja nicht einmal. <<
>> Du irrst dich. <<, erwiderte er.
>> Aber das wirst du alles erfahren, wenn du jetzt mit mir mitkommst. <<, sagte er.
>> Ich gehe mit dir nirgendwohin Bryan. <<, entgegnete ich unfreundlich. >> Sorry, aber der ganze Schwachsinn wird mir hier zu blöd. Ich glaube eher, dass du und Jack irgendeiner Sekte beigetreten seid, die euch jetzt dazu zwingt irgendwelche Leute ebenfalls dazu zu bringen beizutreten. <<
>> Wir...- Kim. Wir sind keine Sekte! <<, protestierte er. >> Denkst du wir sind eine Sekte voller Menschen die ihre Augenfarben wechseln können? Denkst du wir haben uns alle dafür entschieden und haben kurz mal beschlossen einer Sekte beizutreten? <<
>> Apropos Augenfarbe. <<, sagte ich. >> Wieso sollte ich ausgerechnet zu euch gehören, wenn sich meine Augen rot verfärben und nicht weißblau? <<, fragte ich herausfordernd.
Er sah mir tief und fest in die Augen. >> Deine Augen werden sich schon bald weiß verfärben, Kim. Glaub mir. Dann wirst du wissen, dass du zu uns gehörst. <<, antwortete er.
Ich sah ihn skeptisch an. >> Wieso erst später und nicht schon von Anfang an? <<, hakte ich nach.
>> Weil es bei jedem am Anfang so ist. Bei mir war es auch so und bei dir wird es genauso sein. <<, versicherte er mir. Aber ich hatte das starke Gefühl, dass er mich belog.
>> Warum bist du dir da so sicher? <<
>> Weil ich es weiß. <<, erwiderte er. >> Ich werde dich jetzt alleine lassen. Denk darüber nach was ich dir gesagt habe. <<, meinte er und stieg dann wieder aus dem Fenster. Ich sah ihm wütend hinterher und wartete bis ich eine dumpfe Landung hörte. Danach schloss ich das Fenster und setzte mich auf die Bettkante. Bryan hatte es tatsächlich geschafft mich zu verunsichern, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte es nicht zuzulassen.
Ugh, dachte ich mir verzweifelt. Ich hätte nie herkommen sollen.
Aber es war deine Bestimmung, hörte ich meine innere Stimme sagen. Manchmal fragte ich mich, ob ich eine gespaltene Persönlichkeit hatte.
War es nicht, erwiderte ich unfreundlich und legte mich aufs Bett.
Das denkst du jetzt.
Kann sein, aber ich werde mich von niemandem mehr verunsichern lassen. Was bin ich hier? Deren Bimbo?! Alle sollen mich in Ruhe lassen! , rief ich innerlich. Auch du!
Was willst du dagegen tun? , fragte mich meine innere Stimme.
Dem ganzen Unsinn ein Ende bereiten und alle ignorieren. Bei dir fange ich an.
PS: Voten und kommentieren nicht vergessen, please! :D :*
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