Who does he think he is?
>> Was ist mit Eurem Auge passiert? <<, fragte sie besorgt. Als sie ihn genauer ansah, bemerkte sie dass es nicht sein Auge, sondern knapp darüber eine Stelle war die blutete.
>> Nicht weiter schlimm, ist nur ein Kratzer. <<, antwortete er.
>> Es würde nicht so schlimm bluten, wenn es nur ein Kratzer wäre. <<, erwiderte sie ernst. >> Ich werde euch behandeln. Haltet still. <<
>> Nein! <<, rief er panisch.
Sie sah ihn verwirrt an.
>> Ich möchte, dass sie von alleine heilt. <<, erklärte er ruhig und sah zu Boden.
>> Aber warum? <<
>> Weil die Narbe, die die Verletzung hinterlassen wird, mich immer daran erinnern wird weshalb ich sie überhaupt habe. <<
>> Ist es Euch so wichtig? <<, fragte sie.
>> Ja, das ist es. <<
>> Wie Ihr meint. <<, erwiderte sie mit einem nicht deutbaren Blick. >> Lasst mich wenigstens die Blutung stoppen. <<
>> Ich... <<
>> Das war keine Bitte. <<, unterbrach sie ihn und ging auf ihn zu. Wohlwissend, dass er jedes ihrer Bewegungen mit seinen dunklen Augen beobachtete. Und wohl wissend, dass es nur ein Traum war.
Stolpernd betrat ich den Flur und versuchte gleichzeitig mir meinen Schal umzubinden. Ich hatte mich heute doppel und vierfach angezogen, weil es anscheinend minus zehn Grad werden sollte. Meine Mütze hatte ich schon aufgesetzt. Meine Handschuhe hatte ich auch an. Jetzt fehlten nur noch meine Stiefel.
Soll ich sie wirklich anziehen?, fragte ich mich hin und hergerissen. Seit dem Vorfall vor ein paar Tagen, nämlich dass Jack mich zurechtgewiesen hatte, dass ich Stiefel und keine Chucks tragen solle, widerstrebte es mir Stiefel zu tragen. So als würde ich ihm gehorchen, dachte ich mir grimmig und starrte abwechselnd auf meine Chucks und dann wieder auf meine Stiefel. Ach was soll's! , dachte ich mir. Er kann mich mal! Und griff nach den Stiefeln.
Draußen war es eisig. So eisig, dass ich mir vorgenommen hatte, mein Auto das noch in Amerika war, hierher schicken zu lassen. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Schal und zog dabei meine Schultern hoch.
Wahrscheinlich sehe ich aus wie ein Junkie, dachte ich mir grinsend und achtete weiter darauf, dass ich nicht ausrutschte.
>> Guten Morgen Euer Hoheit. << Hörte ich plötzlich eine sanfte Stimme ganz nah an meinem Ohr.
>> Ah! <<, schrie ich erschrocken und sprang einen Satz zurück. Das war ein Fehler. Ich rutschte nämlich aus und fiel auf den Hintern.
>> Ich wusste nicht, dass du dich so sehr vor mir fürchtest. <<, sagte Bryan und grinste mich von oben herab an.
>> Musst du dich denn immer so anschleichen?! <<, fragte ich wütend und zog dabei die Augenbrauen zusammen. >> Ich habe so sehr darauf geachtet, dass ich nicht hinfalle und dann kommst du und bamm! Ich falle hin! <<, meckerte ich weiter.
Er reichte mir seine Hand um mir hoch zu helfen, doch ich sah ihn bloß wütend an und kam selbst wieder auf die Beine. Er steckte seine Hand wieder in die Jackentasche.
>> Ich habe mich nicht angeschlichen. <<, sagte er ruhig und wartete bis ich den ganzen Schnee von meiner Hose weggewischt hatte.
Ich gab ihm keine Antwort, sondern rückte meine Tasche zurecht und lief weiter.
>> Bist du jetzt wütend auf mich? <<, fragte er verschmitzt lächelnd.
Ich hätte ihm eine reinhauen sollen, dafür dass er auch noch die Frechheit besaß mich verschmitzt anzulächeln. >> Nein...ja...ach keine Ahnung. <<, antwortete ich ernst und vergrub mein Gesicht wieder in meinem Schal.
>> Weißt du wie du aussiehst wenn du das machst? <<, fragte er mich lachend. Sein Lachen hatte einen schönen Klang. So sanft und ansteckend.
>> Wenn ich was mache? <<
>> Wenn du dein Gesicht in deinem Schal vergräbst. <<
>> Wie ein Junkie? <<, riet ich.
>> Nein, eher wie ein Eichhörnchen. <<, sagte er und lachte noch einmal.
>> Wie ein Eichhörnchen? <<, wiederholte ich verdutzt und sah ihn verwirrt an. Das war das Letzte was ich erwartet hätte.
Ich konnte nicht anders als zu grinsen. Seine Fröhlichkeit war ansteckend.
>> Grinst du etwa? <<
>> Darf ich nicht? <<, entgegnete ich grinsend und zog meinen Schal weiter hoch, sodass es auch meine Nase bedeckte.
Ich bemerkte wie er mein Gesicht fixierte und nicht ein Mal darauf achtete, ob er wegen dem glatten Boden unter seinen Füßen, ausrutschen könnte oder nicht.
Ich löste mich von seinem Blick und sah den schneebedeckten Boden an.
Ich nahm aus dem linken Augenwinkel wahr, dass er mich weiterhin beobachtete und tat so als würde ich es nicht merken.
>> Warum warst du an dem Tag so komisch?<<, fragte er schließlich nach ein paar Sekunden des Schweigens.
>> Was meinst du mit komisch? << Ich wusste natürlich was er damit meinte, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Er hatte mich nach dem Tag, an dem mich Jack vor Bryan gewarnt und ich Bryan daraufhin ignoriert hatte, nicht ein einziges Mal nach meinem merkwürdigen Verhalten gefragt. Bis heute.
>> Naja, du warst auf ein Mal so...abweisend. <<
>> Abweisend? <<, wiederholte ich. >> Das bin ich doch immer. <<
>> Ja, aber auf eine andere Art. <<, meinte er und sah mich von der Seite an.
>> Ich weiß nicht was du meinst. <<, log ich und hoffte er würde es nicht merken. Ich hatte seit dem Vorfall vor einigen Tagen viel darüber nachgedacht was Jack mir mit seiner „Warnung" hatte sagen wollen. War Bryan gefährlich? Oder nur ein blöder Playboy der den Mädels zuerst schöne Augen machte und sie dann im Stich ließ?
Ich sollte Jack mal zur Rede stellen, dachte ich mir.
Ich war so sehr in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, dass Bryan nicht mal mehr neben mir herlief. Ich blieb stehen und sah nach hinten, doch da war er nicht. Als ich mich wieder umdrehte stieß ich mit der Nase gegen etwas Hartes. Es war Byrans Brust.
>> Autsch! <<, flüsterte ich und rieb mir die Nase. Als ich Bryan ansah merkte ich, dass seine Gesichtsmuskeln angespannt waren und dass er mich wie ein Verrückter anstarrte. Er sah sehr wütend aus, was mich aus dem Konzept brachte. Mann! Der hatte aber Stimmungsschwankungen!
In der einen Sekunde ist er noch ganz fröhlich und in der anderen schrecklich wütend.
>> Bryan...ähm...ist alles in Ordnung? <<, fragte ich vorsichtig.
>> Kim. <<, sagte er ernst und wütend zugleich und packte mich plötzlich an meinen Handgelenken.
>> Hey! Was soll.. <<, setzte ich an, doch er unterbrach mich.
Sein Griff wurde fester, sodass es schon wehtat. Ich könnte ihn mit ein paar meiner Teak Wan Do Tricks K.O. schlagen, dachte ich mir. Doch ich muss erst mal herauskriegen was das hier soll.
War jetzt der Zeitpunkt gekommen an dem er sein wahres Gesicht zeigen würde? Vielleicht würde ich ja jetzt erfahren was Jack mit seiner „Warnung" gemeint hatte.
Doch Bryan machte all meinen Gedanken ein Ende, als er fragte >> Hat dir Jack etwas...gesagt? <<
Es klang so als würde er sich sehr anstrengen nicht auszurasten.
Wie kam er überhaupt auf Jack? War ich zu lange in meinen Gedanken vertieft gewesen? Hatte ich ihn vielleicht erwähnt? Meine Gedanken rasten hin und her, aber ich war mir sicher dass ich Jack nicht erwähnt hatte. Außer in meinen Gedanken.
Ich sah ihn verwirrt an. >> Kim. <<, sagte er mit Nachdruck. >> Hat. Er. Was. Gesagt? <<
Uh, jetzt reden wir auch noch Einsilbig, ja? , dachte ich mir sarkastisch. Falls er dachte er könnte mich mit seinem verrückten wütenden Blick einschüchtern, lag er falsch!
Ich spürte den Druck seiner festen Finger auf meinen Handgelenken und wurde wütend.
Was denkt er eigentlich wer er ist?! , schrie ich innerlich und spürte wie das Adrenalin in meinen Adern seinen Lauf nahm. Ich blickte ihm in die Augen. Er hielt meinem wütenden Blick stand. Mir kam es so vor als würden meine Augen Feuer spucken.
>> Au! <<, schrie er plötzlich und ließ mich los. Er sah mich erschrocken an und wich einen Schritt zurück, bevor ich ihn von mir stoßen konnte. Ich wusste nicht warum er so erschrocken war. Es war mir auch eigentlich ziemlich egal. Ich spürte nur meine Wut auf ihn.
>> Was denkst du eigentlich wer du bist? <<, fragte ich ihn mit einer bedrohlichen Stimme. Es kam mir so vor als wäre es nicht ein Mal meine eigene Stimme. Sie klang ganz fremd in meinen Ohren.
Er klappte den Mund auf um etwas zu erwidern, doch es kam kein einziger Laut aus ihm.
Ich ließ ihn dort stehen und stolzierte an ihm vorbei, während ich darauf hoffte, dass er mir nicht nachlief.
Der ist doch echt bescheuert!, dachte ich mir und rückte meine Mütze zurecht. Hoffentlich kann mich Laura aufmuntern.
***
>> Gib mal her, Mensch! <<, rief Laura ungeduldig und riss Michelle das Handy aus der Hand.
>> Bis du uns mal die ganze Unterhaltung vorliest, geht ja die Welt unter! <<, fuhr sie fort. >> Ihr mit euren Leseschwächen! Das gibt' s ja nicht. <<
Ungewollt musste ich grinsen. Sie klang wie eine Mutter die ihr Kind zurechtwies. Die anderen grinsten auch. Nur Michelle schien ein wenig beleidigt zu sein. Doch so wie ich Laura bis jetzt kannte, interessierte es sie nicht im Geringsten. Wir hatten gerade unsere zweite Pause und ich blickte mich noch einmal ungewollt um. Seit ich heute Morgen Bryan dort stehen gelassen hatte, hatte ich ihn nicht wieder gesehen. Er war auch nicht zum Unterricht erschienen. Hatte ich ihn ernsthaft so sehr gekränkt? Ach! Und wenn schon. Selber Schuld, dachte ich mir. Doch ein wenig schuldig fühlte ich mich schon. Dummes Ding! Wieso fühlst du dich schuldig?! Du hast doch nichts falsch gemacht!
>>...und ich würde dich gerne nochmal treffen, natürlich nur wenn du auch willst. Küsschen Smiley und Herz. <<, las Laura von Michelles Handy vor und grinste über das ganze Gesicht. Ich bekam nur das Ende mit.
>> Der Typ will dich also nochmal treffen, ja? <<, stellte sie zufrieden fest. >> Ich habe dir doch gesagt meine Masche klappt immer. <<
>> Ja okay. Du hattest recht. <<, gab Michelle leicht grinsend zu. Sie konnte ihre Fröhlichkeit nicht zurückhalten. >> Aber was soll ich denn jetzt machen? Er will mich treffen! Soll ich ja sagen oder nein? Ich meine ich mag ihn schon...ein wenig. <<
>> Ein wenig? <<, fragte Laura spöttisch. >> Mädel du bist schon seit 'ner Ewigkeit hinter dem Typen her. Er hat dich zappeln lassen Baby! Jetzt bist du an der Reihe! <<
>> Also soll ich nein sagen? <<
>> Weder noch. Du lässt ihn warten. Zögerst es hinaus. Sagst ihm, dass du zum Beispiel deshalb keine Zeit hast, weil du noch mit 'nem Kumpel was unternimmst. Männer mögen die Jagd. Vergiss das nicht. Sie wollen jagen. <<, erklärte sie wie eine Expertin und zwinkerte Michelle dabei zu.
Ich lachte auf, weil ich es lustig fand wie aufmerksam Michelle ihr zuhörte und Laura ihr wie selbstverständlich diese Männer-aufreißen-Tipps gab.
>> Was gibt' s da zu lachen Madame? <<, fragte sie mich mit gespielter Ernsthaftigkeit.
>> Nichts. Das ist nur so süß. <<, erklärte ich grinsend. >> Wie als wärst du ihre Mutter und würdest ihr beibringen wie man näht oder so. <<
>> Ach ja? <<, sagte sie grinsend. >> So, so. Dann wollen wir mal auch dir ein paar Lektionen für die Männerwelt erteilen! <<
>> Nein, danke Mom. <<, erwiderte ich lachend.
>> Wieso nicht? Du könntest es bestimmt gebrauchen für...du weißt schon...für ihn<<, mischte sich Michelle ein. Das Wort „ihn" flüsterte sie ganz leise, sodass kein Außenstehender es mitbekam.
>> Für wen? <<, fragte ich verwirrt.
>> Pscht! Leise. Nicht dass er es noch hört! <<, flüsterte sie weiter.
>> Wer denn? Michelle was redest du? <<
>> Mensch Markus, bist du blöd? Sie meint Bryan. <<, erklärte Laura und verdrehte dabei ihre Augen.
Ich sah sie verwundert an. Wie kamen sie von dem Thema auf Bryan? Wahrscheinlich konnte man mir meine Ahnungslosigkeit vom Gesicht ablesen. >> Na du und Bryan? <<, flüsterte Michelle.
>> Was ist mit Bryan und mir? << Ich verstand zwar worauf sie hinaus wollten, aber ich wollte nicht glauben, dass sie das ernst meinten.
>> Na da funkt' s doch zwischen euch. Das sieht man doch. <<, platzte es Vanessa heraus.
>> Was?! <<, rief ich verdattert und sah alle in der Runde an. Da gab es bis jetzt überhaupt nichts zwischen Bryan und mir, das die Außenwelt hätte sehen können.
>> Der Typ begleitet dich doch jeden Morgen zur Schule. Und seit ein paar Tagen unterhaltet ihr euch ständig ziemlich lang im Klassenzimmer. Er sieht dich an wie ein verliebter Vogel. <<, sagte Laura und sah mich fragend an.
>> Leute ich hab nichts mit dem Typen! Nur weil er mich dauernd begleitet heißt es noch lange nicht, dass wir was voneinander wollen! <<, erklärte ich bestürzt und hoffte innig sie würden mir glauben. Sie mussten mir glauben! Ich sagte die Wahrheit!
>> Ja aber... <<, setzte Laura an doch ich unterbrach sie. Und normalerweise unterbrach sie niemand...wirklich niemand. Hatte ich zumindest noch nie erlebt.
>> Der Typ nervt mich schon seit Tag eins und schaut mich dauernd so komisch an. Das mit dem Begleiten hat er angefangen ohne mich zu fragen! Ich sage ihm immer wieder er soll verschwinden. Tut er aber nicht! <<, erklärte ich verzweifelt, weil ich nicht wollte dass sie dachten ich würde mich für ihn interessieren.
Sie sahen mich alle sehr ernst an. Dann fingen alle auf einmal an aus vollem Halse zu lachen. Verwirrt sah ich in die Runde, doch sie lachten weiter. Ich wartete geduldig, damit sie mir ihre Reaktion erklärten und lehnte mich deshalb zurück.
Nach einigen Minuten fing Vanessa auch schon an.
>> Du willst uns weismachen, dass einer der heißesten Typen auf dieser Schule dir hinterher hängt und du ihn nicht willst? <<, fragte sie und fing wieder an schallend zu lachen. Sie klang wie ein Rabe der gerade an seinem Essen erstickte.
>> So sieht' s aus. Und so heiß ist er gar nicht. Er ist nicht mein Typ. <<, entgegnete ich grimmig.
>> Schon gut. Kein Grund sauer zu werden. <<, versuchte mich Laura zu beruhigen.
>> Du weißt was das bedeutet oder? <<, fragte mich Michelle. Sie hatte am wenigstens gelacht.
>> Ja. Dass er mich höllisch nervt. <<
>> Nein. Er mag dich. <<, antwortete sie und lächelte mich verständnisvoll an. Naja...es war ja nicht so als hätte ich nicht daran gedacht, dass Bryan vielleicht an mir interessiert wäre. Aber wegen seinen immer währenden Stimmungsschwankungen, konnte ich sein Benehmen bis jetzt nicht richtig einordnen. Außerdem schwirrte mir Jacks Warnung noch im Kopf herum.
>> Er ist also nicht dein Typ? <<, fragte mich Laura schließlich.
>> So sieht' s aus. << Naja okay...das war nicht die ganze Wahrheit. Ich stand zwar nicht auf Blonde, aber eigentlich fand ich Bryan ziemlich attraktiv. Doch das konnte ich denen jetzt nicht erzählen. Sie würden sofort falsche Schlüsse daraus ziehen. Und außerdem kam es mir so vor als wäre Vanessa eifersüchtig.
>> Toll! Dann bleibt mehr für uns übrig Mädels! <<, rief Vanessa und lachte sich krumm.
>> Außerdem kennt er mich doch nicht mal richtig. Dafür bin ich nicht lang genug hier gewesen. Der Typ weiß rein gar nichts über mich. <<, argumentierte ich weiter.
>> Sorry. Wir dachten halt da wäre was. <<, sagte Laura und lächelte mich an.
>> Kein Ding. <<, entgegnete ich. Vanessa lachte sich immer noch krumm.
>> Übertreib' nicht Vanessa. <<, sagte Laura ernst und stand auf. Sie verstummte abrupt.
>> Also Mädels! Auf zum Unterricht! <<, rief Laura grinsend und ging mit ihrem Tablett nach vorne.
Mathe war wie erwartet ziemlich langweilig. Ich schrieb nur ganz langsam mit und hörte dem Lehrer überhaupt nicht zu.
>> Hey. <<, flüsterte mir Laura plötzlich zu. >> Das hat dich vorhin voll genervt oder? Das Gespräch über Bryan? <<
>> Naja... <<, fing ich an und sah ihr ins Gesicht. >> Nicht genervt. Sondern eher beunruhigt. <<
>> Beunruhigt? <<, wiederholte sie.
>> Ja. Es beunruhigt mich, dass ihr so etwas denkt. <<, erklärte ich.
>> Ach so. Hm.. <<
>> Ja. Wir sind nur...befreundet... << Naja...eigentlich nicht mal befreundet, dachte ich mir.
>> Ich verstehe. <<, meinte sie. >> Außerdem ist's doch egal! Wenn's mal was werden sollte, dann wird's was. Wer weiß. <<, sagte sie augenzwinkernd.
Ich lachte leise auf. >> Glaube ich kaum, aber wie du schon sagtest: ist doch egal. <<
>> Genau. <<
Plötzlich dachte ich wieder an Bryans erschrockenen Gesichtsausdruck von heute Morgen und es war so, als würde ich wieder den Druck seiner festen Finger an meinen Handgelenken spüren und die Wärme die plötzlich durch meine Arme schoss.
Zwei Unterrichtsstunden später klingelte es endlich und wir durften nach Hause gehen.
Hätte ich heute noch Nachmittagunterricht gehabt wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden.
Ich packte langsam meine Sachen zusammen und fragte mich wo Jack seit einigen Tagen wohl steckte. Ich hatte ihn weder im Klassenzimmer, noch in der Kantine gesehen. Was der Grund dafür war, warum ich ihn noch nicht zur Rede gestellt hatte. War er vielleicht krank?
>> Welcher Tag ist heute? <<, fragte mich Laura plötzlich.
>> Dienstag. Wieso? <<, entgegnete ich.
>> Okay. Gut, danke. Morgen läuft 'ne echt krasse Party. <<, erklärte sie. >> Eigentlich nur für irgendwelche VIPs. Aber durch Connections geht alles. <<, fügte sie zwinkernd hinzu.
>> Oh okay. Kennst du etwa den Türsteher? <<, fragte ich amüsiert.
>> Nein. <<, antwortete sie grinsend. >> Aber ich bin mit dem Veranstalter zusammen. <<
>> Was? Nicht dein ernst! <<
>> Warum denn nicht? Nur weil ich ein Meter fünfundfünfzig groß bin? <<, fragte sie beleidigt.
Ich wusste natürlich, dass sie nicht wirklich beleidigt war, sondern nur Spaß machte.
>> Ja. Genau deshalb. <<
>> Pah! Ihr mit euren eins siebzig denkt immer ihr wärt' s! <<, sagte sie dramatisch und drehte sich von mir weg. Was eigentlich ihre Taktik zum Zusammenpacken ihrer Sachen war, ohne aus ihrer Rolle zu fallen.
>> Eins achtundsechzig. <<, korrigierte ich sie empört und sah sie gespielt enttäuscht an.
Als sie sich wieder umdrehte grinste sie mich an.
>> Wir können das gut. <<, lobte sie unsere Schauspielkunst.
>> Ja. Wir sollten Schauspieler werden. <<, erwiderte ich lachend, während wir das Klassenzimmer verließen und die Treppen herunter liefen, die uns zum Ausgang führten.
>> Wer weiß, wer weiß. Vielleicht wird ja eine von uns berühmt. <<
>> Dann sollten wir uns jetzt sofort gegenseitig Autogramme geben. <<, schlug ich grinsend vor.
>> Gute Idee, mein Kind. <<, sagte sie uns versuchte über meinen Kopf zu streicheln.
>> Also. Kommst du mit? <<, fragte sie dann.
>> Wohin? <<
>> Na, zur Party. Wohin denn sonst? <<
>> Ähm...ne danke. Lieber nicht. <<, antwortete ich.
>> Ach komm schon! Warum denn nicht? <<, fragte sie traurig und machte dabei einen Schmollmund.
>> Ich steh nicht so auf Partys und so...weißt du. Gefällt mir einfach nicht. <<
>> Das liegt daran, weil du noch nie mit mir auf einer Party warst, Baby! Eine Party mit Laura, hat 'ne besondere Aura! <<
>> Hast du den Spruch selbst erfunden? <<, fragte ich amüsiert und lachte.
>> Neidisch weil er so gut ist? <<, konterte sie grinsend und zog dabei ihre rechte Augenbraue hoch.
>> Natürlich. Was denkst du denn? <<
>> Gut. Also. Du kommst. Zieh dir was Schickes an, ja? Dort werde ich dir jeden vorstellen! <<, sagte sie ernst.
>> Ach Laura... <<
>> Wieso denn nicht? Mensch! Eine Party okay? <<, sagte sie. >> Eine einzige Party! Und dann zwinge ich dich nie wieder! <<, versuchte sie mich zu überzeugen.
>> Ich überleg' s mir. <<
>> Nein! Nichts mit Überlegen! Du kommst mit. Ende der Diskussion! <<
Als ich nichts daraufhin entgegnete, sondern die Tür aufstieß und nach draußen trat, sah sie mich mit ihrem Schmollmund an und verwandelte ihre Augen zu riesig süßen Glubschaugen.
>> Na gut. <<, sagte ich seufzend und gab schließlich nach. >> Verdammt seien deine Glubschaugen und dein Schmollmund, du Hexenweib! <<, rief ich mit gespielter Ernsthaftigkeit und hielt ihr meinen Zeigefinger entgegen.
>> Damit kann ich leben. <<, erwiderte sie fröhlich und zog ihre Handschuhe an.
Als ich zu Hause ankam und mein Zimmer betrat, fiel mir kein Unterschied zwischen der Temperatur außerhalb und innerhalb meines Zimmers auf. Der Rest des Hauses war warm, wieso bloß nicht mein Zimmer?
War die Heizung vielleicht kaputt? Ich wusste nicht was es war und ich verstand es auch nicht.
Das Einzige was ich wollte war, dass mein Zimmer seine normale Temperatur wieder annahm.
>> Scheiß Kälte! <<, murmelte ich wütend und drehte die Heizung voll auf.
Ich beschloss darauf zu warten, dass mein Zimmer wieder warm wurde während ich ins Wohnzimmer ging, das übrigens kuschelig warm war, und meine Hausaufgaben erledigte. Ich entschied mich jedoch nur einen Teil meiner Hausaufgaben zu machen und den Rest auf Morgen zu verschieben.
Als ich fertig war ging ich in die Küche und holte mir was zu essen. Ich schaltete den Fernseher ein und sah mir Scrubs an, während ich mein leckeres Essen verspeiste. Nachdem ich fertig war legte ich mich auf das Sofa und machte es mir gemütlich, um nebenher meine Lieblingsserie anzuschauen. Nach einigen Minuten jedoch wurden meine Lider schwer und die Müdigkeit zog mich mit sich in den Schlaf.
PS: Hallo ihr Lieben. Ich freue mich immer wieder über Votes und Kommentare! *-* Teilt mir eure Gedanken und Meinungen mit. Viel Spaß beim Lesen! :D
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top