Forgive me, my love
Bitte lest wenn ihr fertig seid die INFO die es danach geben wird. Die Info ist nämlich sehr WICHTIG!!!!! Also bitte an alles Leser!! LEST DIE INFO, die es nach diesem Kapitel gibt!
Okay, also Chickas und Niños. Dies ist das letzte Kapitel von FEIS. Es hat 21 Seiten, sodass ihr es richtig genießen könnt! Viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe es gefällt euch und ich überlebe diesen Tag! <33 :D
Dieses Kapitel widme ich an jeden, der es bis hierher geschafft hat <3
Sie würden sich fragen, wo ist unsere Anführerin während uns doch der Krieg bevorsteht. Doch Xa würde ihnen nicht antworten können, weil sie nicht da sein würde. Weil sie den Eid den sie geleistet hatte einhalten musste.
Sie hatte Zundr damit beauftragt den Krieg zu leiten. Er wusste was sie vorhatte und war traurig darüber, sie zu verlieren. Aber er wusste auch, dass sie die Weiseste von ihnen allen war. Dass sie die Auserwählte war. Das Gleichgewicht von Elvordan.
Es war nun dunkel genug, sodass Xa sich an den Turm heranschleichen konnte. Mittlerweile fühlte sie Dzares hinter sich, aber er wusste es nicht.
Sie dachte an ihre Freunde, an ihr Volk. Sie zogen gerade in den Krieg, so wie sie es besprochen hatten. Sie wussten, dass Xa eine wichtigere Rolle zu spielen hatte...dass sie in das feindliche Lager einbrechen würde. Eine Art Ablenkung. Aber Xa wusste es besser. Es war nicht nur eine Ablenkung. Es war ihr Schicksal, den sie schon seit ihrer Geburt mit sich trug.
Ein paar Soldaten gingen an ihr vorbei ohne sie wahrzunehmen. Sie hielt die Luft an und wartete ab.
Dann sprang sie leichtfüßig und ohne jegliches Geräusch hinter den Büschen und Bäumen hervor, rannte zum Turm und versteckte sich schließlich hinter der Wand. Dann hörte sie einen der Frangwrrs etwas sagen. Es klang ein wenig panisch und angespannt.
Sie haben dich gehört, hörte sie die männliche Stimme in ihrem Kopf sagen. Er klang tadelnd.
Das kann nicht sein..ich..., setzte Xa an aber dann wurde ihr klar, dass die Soldaten nicht sie sondern Dzares bemerkt hatten.
Nein! , dachte sie sich und wusste, dass sie die Soldaten nun ablenken musste.
Sie hatte Dzares' Standort längst ausfindig gemacht und sah nun wie die Frangwrrs in seine Richtung liefen. Wenn sie ihn jetzt finden, dann ist alles verloren, ging es ihr durch den Kopf. Ich kann es nicht zulassen, dass sie ihm etwas antun.
Halte dich einfach nur an den Plan, sagte einer der Seelen aus der Truhe.
Nein. Zuerst muss ich ihn retten.
Was wenn sie dich dann erwischen? , fragte eine weibliche Stimme besorgt.
Das werden sie nicht.
Xa hustete lautstark um die Soldaten abzulenken und sah, dass es funktionierte. Sie drehten sich in ihre Richtung und entdeckten sie sofort. Sie war von ihrem Versteck herausgekommen.
Xa warf Dzares einen kurzen Blick zu und rannte. Sie wusste, dass die Soldaten sie nicht so gut erkennen konnten, wie Xa sie.
Sie spürte ihren Schwertknauf an ihrer Seite während sie rannte. Sie war viel schneller als die Soldaten hinter ihr.
Lächelnd löste sie sich in Wasser auf und ließ sich sofort von dem Sand unter ihren Füßen aufsaugen.
Xa sah wie die Frangwrrs plötzlich stehen blieben und sich umsahen.
Verschwindet endlich, dachte sie sich. Sie hatte nicht mehr so viel Zeit.
Ein paar Sekunden verstrichen, bevor die Soldaten es aufgaben sie weiterzusuchen und schließlich verschwanden.
Xa verwandelte sich wieder zurück und rannte.
Sie rannte. Sie rannte um ihr Leben. Nein. Sie rannte um sein Leben. Für sie war sein Leben schon immer wichtiger als ihr eigenes gewesen und deshalb rannte sie jetzt um sein Leben.
Das scharfe, silberglänzende Eisen leuchtete weiß in der Dunkelheit. Der Knauf war aus schwarzem Juwel, eine Seltenheit die sonst fast keiner besaß. Die Leute dachten, es gäbe kein schwarzes Juwel, sie dachten es wäre nicht zu gebrauchen oder verwendeten es als normales Gestein.
Doch sie wussten nicht wie viel Macht dieses Juwel besaß.
Diese Leute sahen die Welt aus anderen Augen als sie. Der schwarze Knauf funkelte durch das Mondlicht, das die Dunkelheit durchbrach und wenigstens etwas Licht in diese brachte.
Der Sand unter ihren nackten Füßen war noch ganz warm, was ihr versicherte, dass die anderen sich noch nicht in ihrer Nähe befanden.
Sie war sich sicher, dass ihr Ensai gekommen war um für sie zu kämpfen, doch sie musste es alleine schaffen. Sie brauchte keinen Beschützer. Sie wollte niemanden für sich sterben sehen.
Mit jedem Schritt den sie ging, näherte sie sich dem Palast.
Plötzlich hörte sie jedoch Stimmen. Niemand durfte sie sehen, also versteckte sie sich hinter einer Mauer und hörte auf zu atmen. Sie brauchte nicht zu atmen. Auch wenn sie die Einzige war, die das nicht musste. Sie tat es nur, weil sie sich dann freier und friedvoller fühlte. Ja. Freiheit und Frieden. Das waren die Gründe für ihre Taten. Sie verstärkte den Griff um den Schwertknauf und konzentrierte sich auf die Stimmen die sie hörte. Es waren zwei männliche Frangwrrs, also hatten ein paar von ihnen doch noch die Grenzen dieses Landes erreicht.
Sie versuchte ihre Sinne abzuschalten, damit die beiden sie nicht wahrnahmen.
Sie wollte ohne Blut zu vergießen in den Palast eintreten können. Als sich die beiden entfernten, rannte sie weiter.
Finintis, dachte sie und das Licht des Feuers und des Wassers trat in ihre Augen, damit sie in der Dunkelheit, die vom Mondlicht abgeschnitten war, besser sehen konnte.
Und niemand, wirklich niemand, konnte ihr dieses Licht nehmen.
Die Zeit blieb stehen, als Jack mich ansah. Alles um mich herum schien an mir vorbei zu rauschen ohne dass ich es wahrnahm. Dann rannte ich plötzlich los. Ohne mich umzudrehen. Ich rannte in mein Zimmer, so schnell es ging. Übernatürlich.
Ich rannte nicht nur schnell, ich bewegte mich auch unglaublich schnell. Ich schloss die Zimmertür hinter mir, rannte zu meinen Schrank, nahm den Dolch in meine Hand und versteckte sie dann in meiner Hosentasche. Man konnte sie ein wenig sehen, deshalb zog ich mein Shirt darüber.
Ich hörte wie Jack ebenfalls in mein Zimmer rannte, die Tür aufmachte und mich dann anstarrte.
>> Wo ist meine Rüstung? <<, fragte ich ihn vollkommen ernst.
>> Was? <<
>> Wo ist meine Rüstung? Für den Krieg? Komm schon Jack, wir haben keine Zeit. <<
>> Hier ist sie. <<, antwortete Zundr der nun vor meiner Tür stand und überreichte sie mir.
Ohne nachzudenken ging ich ins Bad und zog mich um. Das Einzige was mich überraschte war, dass die Rüstung nicht so aussah wie ich sie mir vorgestellt hatte. Sie bestand nicht aus Metall oder Metallketten. Nichts dergleichen. Es war ganz normaler Stoff. Besser gesagt Leder. Wahrscheinlich echtes. Sie war komplett schwarz. Als ich es anzog, schmiegte sich das Leder an meinen Körper und ich wusste plötzlich, dass sie magisch gestärkt worden war. Ich fühlte das Kribbeln auf meiner Haut, als mich plötzlich etwas erzittern ließ. Ich bemerkte, dass sich die Rüstung mit meinem Körper verbunden hatte. Ich konnte es an jeder meiner Poren spüren. Ich sah mich kurz im Spiegel an. Der Kragen ging bis zu meinem Hals und zu meiner Überraschung war kein Reisverschluss oder dergleichen mehr zu sehen. Es war magischerweise mit der Rüstung verschmolzen. Gerade als ich wieder ins Zimmer wollte, leuchteten plötzlich zwei orangerote Streifen an meiner Rüstung auf. Rechts und links zogen sich feuerähnliche Zeichnungen von meinem Becken bis zu meiner Brust und glühten auf. Ich hatte leider keine Zeit mehr mich weiterhin von diesem außergewöhnlichen Anzug faszinieren zu lassen und trat deshalb aus dem Bad. Ich wollte sofort raus aus dem Zimmer, als mir Zundr jedoch etwas entgegenhielt.
>> Hier. <<, sagte er und sah mich aus ernsten Augen an.
Ich nahm es entgegen und bemerkte, dass es ein ledernes Stirnband war. Ich zog sie mir über die Stirn, sodass meine Haare mir nicht ins Gesicht fielen und sah die Beiden dann mit einem ernsten Blick an.
>> Es kann losgehen. <<
Zundr nickte und zeigte dann auf das Fenster. Jack öffnete sie und sah hinunter. Ich folgte ihm und seinem Blick.
Ich sah unsere Soldaten auf ihren Posten stehen. Alle genauso positioniert wie wir es besprochen hatten. Keiner rührte sich vom Fleck. Jack hatte mir telepathisch kurz mitgeteilt wo ich mich positionieren sollte. Zwar war ich nicht ganz damit einverstanden, aber er hatte mehr Erfahrung über Kriege und Strategien als ich, weshalb ich nichts dazu sagte und ihm gehorchte. Die Frangwrrs waren im Anmarsch. Gerüstet, mit ernsten Gesichtern und mit Schwertern in den Händen. Sie trugen dunkelblaue Rüstungen. Fast schwarz. Ich konnte erkennen, dass sie die gleichen Rüstungen trugen wie die Ilfrryaes, doch statt dass feuerähnliche Zeichnungen an ihren Seiten aufglühten, waren es wasserähnliche Abbildungen in verschiedenen Blautönen. Wenn sie sich bewegten, sah es so aus als wären die Zeichnungen lebendig. Als wären sie flüssiges Wasser.
Dann fiel mir auf, dass es bei den Ilfrryaes genauso wirkte. Bloß, dass es aussah wie aufflammendes Feuer.
Ich fühlte den Dolch an meinem Oberschenkel. Die lederne Hose hatte viele Stellen an denen ich meine Waffen festbinden oder hineinlegen konnte, obwohl sie eng anlag.
>> Wo ist meine Pistole? <<, fragte ich.
Zundr überreichte sie mir und ich nahm sie entgegen. Ich hielt sie fest in der Hand und betrachtete sie, bevor ich die Pistole an meinem Hosenbund befestigte.
>> Jack, ihr beide fliegt raus und du nimmst sie mit auf deine Position. Kirz wird versuchen den Schutzwall zu brechen. Die ersten Soldaten werden vorrücken, dann beginnt der Krieg offiziell. <<, sagte Zundr. >> Also beeilt euch. Fliegt hinunter. Aber so, dass Kirz Kim nicht sofort entdeckt. <<
>> Gut. <<, erwiderte Jack und sah Zundr dann in die Augen. Er legte seine Hand auf Zundrs Schulter.
>> Pass auf dich auf. <<
>> Das werde ich. <<, entgegnete Zundr. >> Und du auch auf dich. <<
Jack nickte.
>> Sie sind ein toller Lehrer. <<, sagte ich zu Zundr. >> Ich hoffe wir sehen uns heil wieder. <<
>> Das werden wir. <<, erwiderte Zundr lächelnd. >> Nun geht. <<
Jack nahm mich bei der Hand und sah mir tief in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick und dann flogen wir.
Ich sah hinunter zu den Ilfrryaes und den Frangwrrs, wie sie mit jedem Schritt immer näher kamen. Ich spürte die Luft an mir vorbeiwehen und meine Hand in Jacks.
Als wir schließlich landeten, schaffte ich es diesmal ohne zu schwanken. Jack ließ meine Hand los und ging zu dem Soldaten vor uns. Er redete kurz mit ihm und kam dann wieder zurück.
>> Kirz ist von seinen Truppen umzingelt. Er wird beschützt. Ein Wunder, dass er überhaupt zum Krieg persönlich erschienen ist. <<
Ich grinste ihn an. >> Doch nicht so ein Feigling wie wir dachten. <<
>> Ja. <<, sagte Jack. >> Hör zu, versuch solange wie möglich im Hintergrund zu bleiben okay? Kirz sollte dich nicht sofort entdecken. <<
>> Aber... <<
>> Nein, kein aber Kim. Bitte tu das was ich dir sage. Das hier ist kein Kinderspiel. <<
Jack sah mich mit einem strengen Blick an. >> Ich weiß. <<, sagte ich und senkte meinen Blick.
>> Ich will nicht, dass dir etwas passiert. <<, hörte ich Jack sagen.
>> Ich will auch nicht, dass dir etwas passiert. <<, entgegnete ich.
Jack wollte gerade etwas sagen, als plötzlich ein schreckliches Hupen durch meinen Kopf ging. Es war ein lautes Geräusch das seine Töne änderte. Wie eine Sirene.
Ich sah wie Jack die Augen leicht zusammenkniff.
>> Hörst du das etwa auch? <<, fragte ich ihn verwundert.
>> All unsere Soldaten hören es. <<, antwortete er. Ich sah mich um und tatsächlich! Sie hatten alle den gleichen Gesichtsausdruck wie Jack oder ich.
Als es schließlich aufhörte atmete ich tief durch. >> Was war das? <<
>> Das war die telepathische Sirene. <<
>> O...ach so...so klingt sie also. <<, sagte ich. >> Und was bedeutet das jetzt für uns? <<
>> Dass der Schutzwall durchbrochen worden ist. <<, antwortete Jack sehr ernst und schaute nach vorne. Ich folgte seinem Blick und sah wie etwas, das zuvor unsichtbar gewesen war, jetzt zu sehen war und Risse bekam. Die unsichtbare Halbkugel die uns geschützt hatte brach nun zusammen.
Stück für Stück brach sie ein. Mit großen Augen betrachtete ich das Geschehen und konnte es nicht fassen. Ich war wirklich hier. Kirz war hier...er konnte mich nun jederzeit töten, wenn er mich entdeckte. Jeder um mich herum konnte sterben.
Plötzlich hörte ich einen lauten Knall und hielt mir die Ohren zu. Ich sah wie der Schutzwall schließlich komplett zerbrach, wie Glas, und sich dann in Luft auflöste.
>> Angriff!!!! <<, schrie einer und mit Schrecken sah ich zu, wie die Frangwrrs und Ilfrryaes aufeinander zu rannten, bis sie schließlich in der Mitte des Feldes aufeinander trafen.
>> Jack. <<, schrie ich laut, voller Angst.
>> Ich bin noch hier. <<, rief er. Ich konnte meinen Blick nur schwer vom Feld abwenden. Jack und ich standen etwas abseits.
>> Ja, noch. <<, wiederholte ich und sah ihn schließlich an. >> Du musst bald hinaus in den Kampf nicht wahr? <<, fragte ich ihn. >> Du kannst nicht ewig bei mir bleiben, du musst bald raus und kämpfen oder? <<
Jack sah mich traurig an. >> Ja...das muss ich...bald. <<
>> Jack, du sollst nur eins wissen. <<, sagte ich. >> Ich... <<
Plötzlich wurde der Boden unter meinen Füßen weggerissen und ich spürte einen harten Schlag in meinem Rücken. Im Bruchteil von Sekunden schlug ich hart auf und fand mich auf der Erde wieder.
>> Kim! <<, hörte ich Jacks Stimme schreien. Ich wollte zurückrufen doch es ging nicht. Ich bekam fast keine Luft.
Ich roch wie etwas nach verbranntem roch und sah an mir herunter. Mein Bein hatte Feuer gefangen. Voller Schmerzen setzte ich mich auf und löschte das Feuer sofort.
Überrascht bemerkte ich, dass meine Rüstung nicht einmal angesengt war.
>> Kim! <<, schrie Jack nochmals. Ich sah wie er auf mich zu rannte. Hinter ihm brannten auf einmal Bäume und Ruß stieg überall auf.
>> Ich bin hier. <<, flüsterte ich, obwohl ich wusste dass Jack mich längst entdeckt hatte. >> Was ist passiert? <<, fragte ich ihn als er mich erreichte.
>> Ein riesiger Feuerball hat dich getroffen, weshalb du nach hinten geschleudert wurdest. <<, erklärte er. >> Geht es dir gut? <<
>> Ja...ich...mir geht' s gut. Keine Sorge. <<, antwortete ich. >> Hat es dich auch getroffen? <<
>> Nein..nein. <<
>> Gut. <<, sagte ich und stand schließlich auf. Innerhalb von Sekunden hatte sich das friedliche Feld in ein Schlachtfeld voller Krieger verwandelt. Manche Ilfrryaes hatten sich vollkommen in Feuergestalten verwandelt und rannten auf die Frangwrrs zu, die wiederum nur noch aus Wasser bestanden.
Manche schossen mit Feuer-und Wasserbällen aufeinander. Andere kämpften mit ihren Schwertern und Pfeil und Bogen. Wiederum andere trugen Pistolen bei sich.
Ein Zittern durchzuckte mich als ich sah, wie ein Frangwrr sein Schwert in den Leib eines Ilfrryaes stach und es dann wieder herauszog. Ich wandte meinen Blick ab, weil ich es nicht mehr ertrug.
Bäume und Gräser lagen in Flammen. Viele der Frangwrrs, die in den ersten Reihen gestanden hatten, waren in die Feuergruben gefallen, die wir gegraben hatten. Man konnte ihre Schreie bis hierher hören.
>> Jack. <<, flüsterte ich.
>> Keine Angst, Kim. Ich bin hier. << Ich spürte seine Hände auf meinen Schultern ruhen während ich voller Angst das Geschehen betrachtete.
Dann sah ich ihn. Wie er, umzingelt von seinen Bodyguards abseits des Feldes, seine Krieger beobachtete. Mit einem verachtenden Blick und einem hochmütigem Lächeln.
Seine Hände waren leicht ausgestreckt und seine Lippen bewegten sich ganz unauffällig.
>> Er wendet Magie an. <<, stellte ich fest.
>> Wer? <<
>> Kirz. Er steht da vorne und wendet Magie für seine Krieger an. <<
>> Wahrscheinlich beschützt er sie. <<, erwiderte Jack. >> Das machen wir auch. Für zusätzlichen Schutz. Nur, dass unsere Soldaten auch selbst hohe Magie anwenden können, im Gegensatz zu den Frangwrrs. <<
Ich machte unüberlegt einen Schritt nach vorne und spürte wie sich ein Schmerz durch meinen Rücken zog.
Jack merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. >> Was tut dir weh? Sag es mir, damit ich dich heilen kann. <<
>> Keine Sorge...Zundr hat mir beigebracht wie ich mich selbst heilen kann. <<
>> Ja, aber du hast weniger Energie als ich. Deshalb ist es besser, dass ich dich heile. <<
>> Jack ich.. <<, setzte ich an aber er unterbrach mich indem er meine rechte Hand, die auf meinen schmerzenden Rücken lag, nahm und seine Hände auf meinen Rücken legte.
Nach ein paar Sekunden war nichts mehr von dem Schmerz zu spüren und ich konnte mich aufrecht hinstellen.
>> Danke. <<, sagte ich.
>> Nichts zu danken. <<
>> Ich wollte dir doch vorhin etwas sagen. <<, erinnerte ich ihn. Jack nickte.
>> Bevor mich nochmal so eine Feuerbombe trifft will ich, dass du weißt, dass egal was passiert...ich immer für dich da sein werde. Und du sollst auch wissen, dass ich dich brauche Jack. <<
Er sah mich mit einem traurigen Blick an. >> Ich will dich nicht verlieren Jack, okay? Deshalb bitte pass auf dich auf. Und wenn du mich hier alleine stehen lassen musst, dann tu das, denn deine Familie braucht dich. Ich weiß, dass du alles für mich tun würdest, genauso wie ich für dich...also...bitte komm zu mir zurück wenn das alles vorbei ist okay? Versprich es mir. <<
>> Kim...ich... <<
>> Versprich es mir. <<, wiederholte ich mit Tränen in den Augen und einer zitternden Stimme. Ich wusste, dass ich ein Versprechen von ihm verlangte, das er vielleicht nicht einhalten können würde. Aber daran wollte ich gar nicht erst denken. Er musste zu mir zurückkehren! Er musste. Ich wüsste sonst nicht was ich tun würde.
>> Ich verspreche es dir. <<, sagte Jack schließlich und umarmte mich dann.
>> Ich brauche dich auch, Kim. Mehr als du glaubst. Deshalb pass du auch auf dich auf, verstanden? <<
>> Ja. <<, flüsterte ich.
>> Jack, wir brauchen dich hier vorne. Du musst die zehn Frangwrrs die uns von rechts angreifen, mithilfe der Magie abhalten. <<, hörte ich plötzlich eine Stimme in meinem Kopf.
Jack löste sich von unserer Umarmung und sah mich traurig an. >> Das war wohl mein Stichwort. <<, sagte er und versuchte dabei zu grinsen.
>> Ja... <<, sagte ich mit Tränen in den Augen und versuchte zurück zu grinsen.
>> Uns wird nichts passieren, hörst du? <<, versuchte Jack mich zu ermutigen. >> Das ist nicht meine erste Schlacht. <<
>> Ja... <<, murmelte ich und schluchzte.
>> Kim. <<, sagte Jack und legte seine Hände auf meine Wangen. >> Du bist die mutigste Frau die ich je kennengelernt habe und du hast dich dein ganzes Leben lang auf so viele Gefahren eingelassen und sie wunderbar gemeistert. Du bist etwas ganz Besonderes und ich werde dich immer in meinem Herzen tragen. Deshalb habe keine Angst mich zu verlieren, denn ich werde auch immer in deinem Herzen sein. Das weiß ich. <<
Ich nickte und schluchzte wieder. >> Ich...-Jack...Danke... <<
>> Ich muss jetzt los. <<
>> Ja... <<, flüsterte ich. >> Pass auf dich auf. <<
>> Du auch auf dich. Bleib stark Kim Mikelson, wir werden das schon schaffen. <<
Ich sah Jack in die Augen und wischte mir die Tränen weg. >> Das werden wir. <<, sagte ich und lächelte ihn an. Dann beugte sich Jack zu mir runter und küsste mich auf die Stirn, wie er es damals in meinem Zimmer getan hatte.
Ich sah ihn ein letztes Mal an, bevor er mit übernatürlicher Geschwindigkeit in das Geschehen rannte. Ich sah ihm ein paar Sekunden hinterher, bevor er zwischen der Masse verschwand.
Ich wusste nicht genau was ich tun sollte, da Zundr und Jack gemeint hatten ich solle mich solange es geht im Hintergrund halten. Aber es kam mir feige vor mich zu verstecken während die anderen, bloß wegen mir, gegen all diese Frangwrrs kämpfen mussten. Ich musste zugeben, sie waren nicht wenige. Ganz im Gegenteil, sie waren sehr viele genau wie wir. Wir hätten alle zusammen einen ganzen Kontinent für uns beanspruchen können. Ich fragte mich von wo all diese Frangwrrs und Ilfrryaes kamen. Wie ging das, dass sie so viele waren und sich trotzdem so unauffällig verstecken konnten? Oder lebten sie genau wie Bryan und Jack unter den Menschen und taten so, als wären sie tatsächlich Menschen?
Ich sah wieder in die Richtung wo Kirz stand und bemerkte, dass er immer noch irgendwelche magischen Wörter benutzte.
>> Na sieh mal einer an. <<, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir sagen. >> Wer ist denn die Kleine, die sich hier versteckt. Zu feige um mitzukämpfen? <<
Abrupt drehte ich mich um und sah einen dunkelblonden, grünäugigen Jungen mit einem spöttischen Grinsen hinter mir stehen.
>> Wieso kämpfst du nicht mit deiner Familie zusammen, sondern versteckst dich hier wie ein kleiner Wurm? <<, fragte er mich mit einem arroganten Ausdruck im Gesicht und ließ gleichzeitig Wasser aus seinen Fingern fließen. Ich sah auf seine Hand und dann wieder zurück in seine Augen.
>> Ich verstecke mich nicht. <<, widersprach ich ihm und sah ihn dann mit einem ernsten Blick an.
>> Was machst du dann hier, so alleine und abseits vom Geschehen? <<
Ich hob eine Augenbraue. >> Und du? <<, entgegnete ich. >> Was machst du hier so ganz alleine und abseits vom Geschehen? <<, zitierte ich seine Worte mit einer provokanten Stimme.
Das spöttische Grinsen auf seinem Gesicht verschwand schlagartig, weshalb diesmal ich grinsen musste.
>> Ich habe dich hier entdeckt und dachte mir, ich spiele mal ein bisschen mit dir rum. <<
>> Ah, ja alles klar. Wie alt bist du? <<, fragte ich. >> Acht? <<
>> Auf jeden Fall nicht so jung und dumm um mich zu provozieren. <<, antwortete er und ließ plötzlich einen Schwall von Wasser aus seinen Händen fließen. Als ich ihn mit geweiteten Augen ansah, grinste er mich an und richtete seine Hände auf mich.
Ein harter Wasserstrahl schleuderte mich nach hinten und zwang mich, mich auf den Boden zu legen während der Scheißkerl die Stärke des Wassers erhöhte. Ich bekam Panik und versuchte zu atmen, aber es gelang mir nicht. Angst stieg in mir auf, dass ich ersticken würde. Doch dann fiel mir etwas ein. Als ich mit Bryan unter Wasser gewesen war, hatte ich nicht atmen müssen, weshalb sollte ich es jetzt also müssen? Ich benutzte meine Frangwrr-Fähigkeiten, zwar waren diese nicht so ausgefeilt wie meine Ilfrryae-Fähigkeiten, aber sie reichten mir für' s Erste aus, und richtete mich langsam wieder auf. All das Wasser, das der Junge auf mich schoss saugte ich auf.
Der Junge sah mich mit einem verwirrten Blick an und hörte mit dem Wasserstrahl auf.
>> Was zur Hölle... <<, flüsterte er als ich das Wasser das ich von ihm aufgesaugt hatte, in meine Fingerspitzen fließen ließ und ihn mit einem bösen Lächeln anstarrte.
Bevor er losrennen konnte, richtete ich den Wasserstrahl auf ihn und verwendete dabei die Kälte in mir um das Wasser in kleine Eisstücke zu verwandeln und schoss sie in die Richtung des Jungen.
Ich sah wie sich die Eissplitter in seinen Rücken und in sein linkes Bein bohrten und ging auf ihn zu. Der Junge lag bäuchlings auf dem Boden und atmete schwer. Ich wusste nicht wie ich plötzlich so kaltblütig handeln konnte, aber ich konnte mich selber nicht mehr richtig kontrollieren. Es war wie ein Reflex meines Körpers. Vielleicht war es ein Instinkt? Aber trotzdem stiegen Schuldgefühle in mir auf. Wie konnte ich nur so brutal sein?
>> Was bist du? <<, fragte er leise und versuchte sich aufzurichten.
>> Nicht dein Feind. <<, antwortete ich und rannte dann mit übernatürlicher Geschwindigkeit fort, damit ich diese Kaltblütigkeit nicht mehr an ihm anwenden konnte.
Gerade als ich das Schlachtfeld erreichte, stolperte ich über etwas und fiel hin. Ein Mann stand über mir und grinste mich an. Er zückte sein Schwert und richtete es auf mich.
>> Du wärst dann mein zwanzigster Drecksilfrryae den ich heute töte. <<, sagte er und ließ sein Schwert auf mich herunter sausen.
In letzter Sekunde rollte ich mich zur Seite und wich ihm aus. Der Frangwrr schrie wütend herum und kam auf mich zu. Schnell richtete ich mich wieder auf und ließ Feuer auf ihn regnen. Er brüllte lauthals, als sich das Feuer durch seine Haut fraß und schlug um sich. Er ließ ein paar Wasserbälle auf mich regnen denen ich geschickt auswich und rannte dann wieder mit seinem Schwert auf mich los.
Ich wollte ihm ausweichen, aber er war schneller als ich und traf mich an der Schulter. Zu meiner Verwunderung passierte nichts, nur ein dumpfer Schlag war zu spüren. Wahrscheinlich der Schutzzauber den wir jetzt auf uns tragen, ging es mir durch den Kopf und der Frangwrr brüllte mich an und versuchte nochmals mich zu erwischen.
Ich sprang nach links und als er sich zu mir umdrehte packte ich ihn am Handgelenk, verdrehte es und schmiss ihn mit aller Gewalt nach hinten.
Sein Schwert fiel ihm aus der Hand und er schlug mit dem Gesicht auf dem Boden auf. Plötzlich spürte ich wie mir jemand ins Bein trat und ein brennender Schmerz zog sich durch mein Fußgelenk.
Als ich mich auf den Rücken drehte sah ich eine Frau mit einem wütenden Blick über mir stehen, mit ihrem Schwert in der Hand. Sie ließ ihr Schwert auf mich sausen und überraschenderweise parierte ich ihren Schlag mit dem Schwert des Frangwrrs, den ich zu Fall gebracht hatte, und rollte mich dann zur Seite um mich schnellstens aufzurichten.
Die Frau kam auf mich zu und schrie lauthals, als sie mit ihrem Schwert mein Knie traf. Zum Glück passierte diesmal wieder nichts, was sie zu verwundern schien. Sie hielt einen kurzen Augenblick inne, den ich ausnutzte um mein Schwert in ihr Bein zu rammen. Die Frau schrie vor Schmerzen auf, aber ich trat ihr mit meinem Fuß ins Gesicht, sodass sie ohnmächtig wurde und mit blutender Nase zu Boden fiel. Wieder spürte ich diese Kälte in mir. Diese Unbarmherzigkeit die in mir aufstieg. Sofort überkamen mich aber Schuldgefühle. Es war als würde mein Inneres ebenfalls einen Kampf austragen. Zwischen Gut und Böse.
Was ist das bloß?, ging es mir durch den Kopf als ich irgendetwas Komisches fühlte.
Erst da spürte ich den brennenden Schmerz an meinem Fußgelenk und fragte mich warum mein Schutzzauber nicht gewirkt hatte. Als ich mein Knöchel ansah bemerkte ich, dass es eine grünliche Flüssigkeit war die sich durch meine lederne Hose gebrannt hatte.
>> Autsch. <<, murmelte ich und fasste es an. Es brannte wie verrückt, also ließ ich kaltes Wasser darauf fließen, sodass es den Schmerz linderte.
Und tatsächlich verschwand die grünliche Flüssigkeit vollkommen, als ich meinen Knöchel wusch.
Wahrscheinlich eine Art giftiger Schleim, den man nur mit Wasser abwaschen kann und da die Ilfrryaes kein Wasser produzieren können, ist es für die Frangwrrs ziemlich geschickt, dachte ich mir und richtete meinen Blick auf das Schlachtfeld.
Zwei Frauen neben mir kämpften mit ihren Schwertern und schrien herum. Die Frangwrr stach mit ihrem Schwert in den Bauch von der Ilfrryaefrau, die vor Schmerzen auf den Boden fiel. Die Frangwrr ging auf sie zu und richtete das Schwert auf ihr Herz und wollte gerade zustechen, als ich sie reflexartig zur Seite schubste und sie stolpernd hinfiel.
Sofort stand sie wieder auf und kam mit ihrem Schwert auf mich zu. Nicht schon wieder, dachte ich mir. Ich kann mit einem Schwert doch gar nicht richtig umgehen!
Gerade als die Frangwrrfrau mit ihrem Schwert nach mir stach, sah ich wie die Ilfrryaefrau die auf dem Boden lag, in das Bein der Frau kickte und es ein lautes Knacksen gab, woraufhin die Frangwrr das Gleichgewicht verlor und ihr Schwert auf den Boden fiel, das die Ilfrryaefrau dann nahm und es ihr ins Genick rammte.
Ich wandte meinen Blick sofort ab, aber es war zu spät. Ich hatte bereits gesehen wie sie die Frangwrrfrau umgebracht hatte und hatte nichts unternommen. Ein seltsames Gefühl stieg in mir auf und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Dieses Bild würde ich jetzt nie wieder aus meinem Kopf kriegen.
>> Danke. <<, hörte ich die Unbekannte sagen. Ich sah sie an, mit ihren Blutspritzern auf dem Gesicht. Sie lächelte.
Ich nickte bloß, ohne etwas zu erwidern und ging weiter.
Um mich herum lagen genauso viele Ilfrryaeleichen wie Frangwrrleichen und ich konnte es einfach nicht ertragen sie so leblos auf dem Boden liegen zu sehen. Okay...es waren nicht sehr viele aber trotzdem machte es mir etwas aus. Sie waren mal lebendig gewesen. Voller Gefühle und Wünsche, Träume...jetzt war all das fort. Und für was? Für mich...ich war der Grund warum dieser scheiß Krieg überhaupt stattfand. Wäre ich nicht geboren worden, würde Kirz nicht hinter mir her sein um mich zu jagen und den Ilfrryaes den Krieg zu erklären.
Jeden einzelnen Tod hatte ich zu verschulden.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich jemand plötzlich von hinten packte und mir die Kehle zuschnürte. Ich versuchte zu atmen, doch wer auch immer mein Angreifer war, ließ es nicht zu. Denk nach Kim, ging es mir durch den Kopf und sofort ließ ich Feuer aus meinen Händen aufflammen und legte sie auf die Hände meines Angreifers. Er schrie auf, aber der Mistkerl ließ mich einfach nicht los. Ich kickte ihm mit voller Wucht ins Knie, sodass er sein Gleichgewicht verlor und sich seine Hände, die um meinen Hals lagen, ein wenig lockerten. Ich nutzte es aus und traf ihn mit meinem Ellenbogen am Bauch. So muskulös wie er war, machte es ihm natürlich nicht viel aus, also drehte ich meine Hände nach hinten und schoss das Feuer auf ihn ab. Endlich konnte ich mich befreien und meinen Angreifer sehen. Er war ein großgewachsener Mann mit vielen Muskeln. Er hatte, typisch für einen Frangwrr, blaue Augen und blonde Haare. Er sah mich mit wutverzerrtem Gesicht an. >> Du kleines Miststück! <<, schrie er und rannte auf mich zu. Ich bildete reflexartig einen Schutzwall aus Feuer um mich herum und hinderte ihn somit daran mir wehzutun. Ich sah wie er riesige Wassermengen aus seiner Hand strömen ließ und schließlich meinen Schutzwall durchbrach. Ich ging ein paar Schritte zurück und beobachtete den Mann vor mir. Er grinste bedrohlich und kam auf mich zu. Ich sah zu wie er seine Hände in spitze Eiszapfen verwandelte und dann auf mich zu schnellte. Ich wich ihm aus, aber plötzlich trat mich jemand von hinten und ich fiel auf den Boden. Jetzt waren es zwei Frangwrrs. Der neue Angreifer war zwar nicht so muskulös wie der andere, aber er hatte ein bedrohlicheres Grinsen. Seine kurzen braunen Haare gaben ihm eine Strenge und brachten seine hellblauen Augen hervor.
Bevor ich reagieren konnte, trat der braunhaarige Mistkerl mir in den Bauch und ich krümmte mich. Der Muskulöse stach mir dabei seinen Eiszapfen in die Seite und ich schrie vor Schmerz auf. Wieso hatte der magische Schutz mich diesmal nicht davor bewahrt?
>> Jetzt machen wir dich fertig. <<, sagte der Muskulöse mit einem dreckigen Grinsen, doch bevor er mir ins Herz stechen konnte, überkam mich eine unbekannte Macht und ich sprang plötzlich auf.
Der stechende Schmerz an meiner Seite war zwar noch zu spüren, aber ich versuchte ihn zu ignorieren. Ich wusste jedoch, dass die Wunde tief sein musste. Sie tat höllisch weh und ich spürte das Blut, das an meinem Körper herunterlief.
Angetrieben von der neuen unbekannten Macht in mir, brach ich dem Braunhaarigen beide Beine, bevor sie überhaupt reagieren konnten und warf gleichzeitig den mysteriösen Dolch den ich mitgenommen hatte, auf den anderen Frangwrr, sodass er sich in seine Schulter bohrte. Beide schrien vor Schmerz auf. Sie sahen mich verwirrt und überrascht an, doch es hielt nicht lange an. Der mit den gebrochenen Beinen konnte sich zwar nicht mehr bewegen und blieb deshalb liegen, aber der andere kam mit einem wutentbrannten Gesichtsausdruck auf mich zu und zog sich den Dolch aus der Schulter. Er schmiss ihn in meine Richtung, aber komischerweise blieb der Dolch direkt vor mir in der Luft stehen und tat mir nichts. Verwirrt sah ich den muskulösen Frangwrr an. Er schien genauso ahnungslos zu sein wie ich, aber ließ sich diesmal nicht davon ablenken.
Schnell schnappte ich mir meinen Dolch und versteckte ihn wieder in meiner Rüstung.
Der Frangwrr rannte mit übernatürlicher Geschwindigkeit auf mich zu, doch bevor er mich angreifen konnte, flog ich abrupt in die Luft und befand mich somit über ihm. Zuerst war er verwirrt, doch dann bemerkte er mich und schoss ebenfalls in die Höhe. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er fliegen konnte, und wurde deshalb von den Eissplittern getroffen, die aus seinen Händen schossen. >> Scheiße! <<, fluchte ich voller Schmerzen und ließ die Eissplitter, die sich in meinen Anzug gebohrt hatten, durch das Feuer in mir schmelzen. Dann zog ich meine Pistole aus dem Hosenbund und schoss auf den Frangwrr. Er wich ein zwei Mal aus, bevor ich ihn einmal am Knie und zwei Mal am Bauch traf. Er fiel zu Boden und schlug hart auf. Bitte sei nicht tot! , dachte ich mir panisch und landete sanft auf dem Boden.
Ich verweilte kurz an der Stelle an der ich gelandet war, während ich in die Hocke ging und tief einatmete. Ich berührte die Wunde in meiner Seite und zuckte vor Schmerzen zusammen.
>> Heilige Scheiße, tut das weh. <<, flüsterte ich und fing an mich selbst zu heilen. Einige Sekunden später war nichts mehr zu spüren, aber ich fühlte, dass ich jetzt weniger Energie hatte als davor.
Ich richtete mich wieder auf und ging auf den Frangwrr zu, der mich angegriffen hatte und nun auf dem Boden lag.
>> Ich will euch doch gar nicht wehtun. <<, sagte ich zu dem Mann. Er hörte mich wahrscheinlich nicht, weil er ohnmächtig war. >> Aber ihr lasst einem ja gar keine andere Wahl! <<, fügte ich noch hinzu und holte dann die drei Kugeln, durch Magie, aus seinem Körper. Dann schloss ich schnell seine Wunden und flog in die Luft.
Ich bemerkte, dass viele andere ihre Kämpfe in der Luft austrugen. Aber es waren nicht so viele, wie auf festem Boden. Wahrscheinlich konnten nicht alle Frangwrrs fliegen.
Von oben betrachtet sahen alle so winzig aus. Ich hielt nach Jack Ausschau und fand ihn nach ein paar Sekunden. Gerade als ich zu ihm fliegen wollte, traf mich etwas an der Schulter. Es hatte mich zwar nicht verletzt, aber ich spürte wie der Schutz, der auf mir lag, langsam abnahm. Ich drehte mich um und spürte plötzlich wie etwas hartes mein Gesicht traf. Ich wurde nach hinten geschleudert, aber konnte mich noch rechtzeitig abfangen, sodass ich nicht gegen den Baum hinter mir knallte. Ich spürte wie eine warme Flüssigkeit meine Wange herunterlief. Als die Flüssigkeit über meinen Mund lief, leckte ich über meine Lippen und schmeckte Blut. Ich tastete nach meiner Wange und stellte fest, dass sie höllisch wehtat.
Dann sah ich meinen Angreifer. Es war eine Frau mit langen blonden Haaren und grauen Augen. Sie grinste mich bedrohlich an und flog auf mich zu. Ich bemerkte, wie sie währenddessen ihre Hände zu Fäusten ballte und diese sich sofort anormal vergrößerten und zu Eis gefroren. Das hatte mich also getroffen!
Ich machte mich bereit und ließ meinen Körper in Feuer aufgehen. Jack hatte mir diesen Trick vor ein paar Tagen beigebracht. Zwar hatte ich es das erste Mal unter Wasser gekonnt, als ich mit Bryan im Meer gewesen war, jedoch hatte Jack mir beigebracht wie ich es besser kontrollieren konnte. Apropos, wo war Bryan überhaupt? Ich hatte ihn noch gar nicht gesehen.
Als die Frau mich angriff, wich ich ihren riesigen Eis-Fäusten geschickt aus und formte mit meiner Hand einen Feuerwirbel. Sie konnte mir nicht schnell genug ausweichen und befand sich somit innerhalb von Sekunden, in meinem Feuerwirbel und schrie vor Schmerzen auf. Ich schüttelte sie hin und her, bis ihr schlecht wurde und sie sich übergab. Sie verlor das Gleichgewicht durch das Schwindelgefühl, weshalb ich meine Gelegenheit ausnutzte und ihr kräftig in den Bauch trat. Sie schnappte nach Luft und versucht vergeblich mich mit ein paar Wasserbällen zu bewerfen. Ich schlug ihr mit meiner Faust ins Gesicht und verdrehte dann ihr rechtes Handgelenk. Sie schrie auf. >> Du Schlampe! <<
Für diese Beleidigung gab ich ihr eine Kopfnuss und teleportierte sie durch einen riesen Feuerball wieder auf den Boden. Sie schlug hart auf und blieb dort liegen. Bitte sei nicht tot, ging es mir durch den Kopf.
Gerade als ich den Boden berührte, spürte ich plötzlich wie jemand versuchte in meine Gedanken einzudringen. Ich hielt nach dem Täter Ausschau. Mein Blick blieb an einem gutaussehenden Frangwrr hängen. Er hatte kinnlange braune Haare und eisblaue Augen. Er sah sehr konzentriert aus und murmelte ein Paar magische Wörter die ich nicht hören konnte. Wahrscheinlich war er einer der Gelehrten. Ich war überrascht, dass er nicht älter aussah. Aber dann erinnerte ich mich wieder daran, dass eigentlich fast jeder von ihnen so jung aussah.
Das Summen, das ich schon länger nicht mehr in meinem Kopf gehört hatte, kehrte wieder zurück, sodass ich wusste, dass er versuchte meine Gedanken zu lesen und meine erste Gedankenfestung zu durchbrechen. Ich flog in die Luft, höher als alle anderen und schloss dann die Augen.
Ich befand mich in meinem Gedankenschloss und stand auf dem Balkon. Ich starrte auf den warmen Sand hinter den Schlossmauern und auf das Meer das auf den Sand traf. Die Sonne schien mir ins Gesicht, aber es störte mich nicht. Dann sah ich, wie sich eine Gestalt aus dem Meer hob. Es war eine Wassergestalt, das sich wieder in seinen Körper zurückverwandelte. Ein Frangwrr. Ich erkannte, dass er der gleiche Mann war, den ich vorhin auf dem Schlachtfeld gesehen hatte. Er war der Eindringling. Derjenige der meine Gedanken lesen und vielleicht sogar manipulieren wollte. Etwas das sich in meinem Augenwinkel befand erregte meine Aufmerksamkeit. Ohne wirklich den Eindringling aus den Augen zu verlieren, sah ich kurz an mir herunter und bemerkte, dass ich einen langen schwarzen Mantel trug der im Wind wehte.
Ich stand aufrecht und fühlte die Ruhe in mir. Ich wusste nicht einmal warum ich so ruhig war, aber ich konnte nichts dafür. Ich war nicht ich selbst, schien mir.
Der Frangwrr kam auf mein Schloss zu - er hatte mich wahrscheinlich noch nicht entdeckt - und blieb vor der ersten Schutzmauer stehen. Ich beobachtete ihn. Er griff nach dem riesigen Tor, das den Eingang darstellte, doch zuckte sofort zurück, und schüttelte seine Hand als hätte ihn etwas verbrannt. Dann fing er an etwas zu murmeln.
Plötzlich spürte ich wie der Boden unter mir anfing zu beben und meine Mauern zum Schwanken brachte. Wütend flog ich herunter und landete leise hinter dem Eindringling. Er hatte die Augen geschlossen und konnte mich nicht sehen. Aber vielleicht meine Anwesenheit spüren?
>> Ah, Ihr seid es. <<, hörte ich ihn sagen. Er drehte sich um. Ein freches Lächeln umspielte seine Lippen.
>> Und Sie sind? <<, fragte ich ein wenig genervt.
>> Euer Feind. <<, antwortete er mit einer bedrohlichen Stimme und stürzte sich dann auf mich. Erschrocken fiel ich zu Boden und rollte mich dann weg. Er landete ebenfalls auf dem Boden und rappelte sich dann schnell wieder auf. Ich stand ihm gegenüber und sah in seine Augen. Er grinste mich an und ließ plötzlich seine Hände nach vorne schnellen und ich sah wie riesige Eiszapfen aus seinen Händen schossen. Sie waren spitz wie ein Messer und waren wirklich gefährlich. Er versuchte mich ein paar Mal mit ihnen zu durchbohren, doch ich konnte ihnen ausweichen. Ich flog in die Luft und er tat es mir nach, aber zu seiner Überraschung schnellte ich sofort wieder auf den Boden und schlug mit aller Kraft gegen den Sand. Die Erde fing an zu beben und sofort schossen Feuerstrahlen in die Luft.
Sie umzingelten den Frangwrr. Er war gefangen, wie in einem Käfig und sah mich aus wütenden Augen an. Ich ließ den Feuerkäfig immer kleiner werden, sodass sie den Endringling Schmerzen zufügten, jedoch bildete er einen Schutzwall aus Wasser um sich herum und grinste mich dann an. Ich flog selber in den Käfig hinein und grinste zurück. Er wusste nicht was ich vorhatte.
Ich flog langsam auf seinen Wasserschutzwall zu und berührte ihn mit meinen Fingerspitzen. Das Wasser verfärbte sich schlagartig in ein feuriges Rot und erhitzte das Wasser enorm. Das Grinsen des Mannes wich einem verzweifelten Gesichtsausdruck. Ich lachte schadenfroh auf.
>> Dachtest du es wäre so leicht in meinen Kopf einzudringen? Dachtest du ich wäre ungeübt? <<
Seine Augen weiteten sich. Er erwiderte nichts. Irgendwie kam mir der Frangwrr bekannt vor. Wer war er?
Ich sah wie er versuchte unbemerkt etwas aus seiner Hintertasche zu ziehen, doch ich war schneller und zückte den mysteriösen Dolch und zielte damit auf den Eindringling. Er schrie auf, als der Dolch ihn mitten in seinem Bauch traf und er anfing zu bluten.
>> Versuche es nie wieder. <<, warnte ich ihn mit einer bedrohlichen Stimme und sah zu wie er sich langsam auflöste. Ich hatte ihn besiegt.
Ich öffnete meine Augen und bemerkte, dass ich mich zum Glück immer noch in der Luft befand. Jetzt war ich jedoch nicht mehr in einen Gedankenkampf verwickelt, sondern flog über dem tatsächlichen Schlachtfeld. Ich flog ein wenig weiter herunter und suchte den Eindringling. Er war immer noch dort, wo ich ihn vorhin bereits entdeckt hatte, also flog ich zu ihm herunter und sah wie er ohnmächtig auf dem Boden lag.
>> Kim, was machst du hier. Geh wieder abseits des Feldes! <<, hörte ich plötzlich Jacks Stimme hinter mir rufen. Sofort drehte ich mich in seine Richtung um und starrte ihn ungläubig an.
Sein Gesicht war voller Dreck und Blut. Seine Rüstung war teilweise zerrissen und überall hatte er blaue Flecken. Ich erkannte den grünen giftigen Schleim an seinem Bein wieder, als er humpelnd auf mich zukam.
>> Was machst du hier? <<, fragte er mich nochmals als er auf mich, rennend und humpelnd zugleich, zukam.
>> Halt still. <<, sagte ich bloß und ging auf ihn zu. Ich ließ Wasser auf seine brennende Wunde fließen und sah wie es zischte und dampfte, bevor dieser eklige Schleim endlich verschwand.
>> Woher wusstest du, dass er so abgeht? <<, fragte er mich verwundert.
>> Hab' ich vor ein paar Stunden auch abgekriegt. <<, antwortete ich.
>> Kim...du solltest wirklich nicht hier sein... <<, setzte er an.
>> Nein Jack, ich muss hier sein. <<, widersprach ich ihm. >> Verstehst du das denn nicht? Diese ganzen Leute hier...sie sterben wegen mir. Ihren Tod habe einzig und allein ich zu verschulden. Ich kann mich nicht einfach hinter den Bäumen verstecken und wie ein kleines Kind darauf warten, dass das alles endlich vorüber ist. <<
Jack sah mich mit einem traurigen Blick an, aber zu meiner Überraschung nickte er bloß.
>> Okay. <<, flüsterte er und sah mir in die Augen. Gerade als ich etwas erwidern wollte, sah ich wie sich Jacks Gesichtsausdruck änderte und er sich langsam umdrehte. Plötzlich fiel er zu Boden und ein Mann mit einem ekelhaften Grinsen im Gesicht starrte mich an als ich bemerkte, dass ein Schwert in Jacks Rücken steckte.
>> Jack! <<, schrie ich panisch und beugte mich zu ihm herunter.
Der Frangwrr bohrte sein Schwert noch tiefer hinein, als es schon war und lachte dann.
>> Scheiß Ilfrryae! <<, schrie er lachend und sah mich dann an. Er zog das Schwert wieder heraus.
>> Du kleiner Bastard! <<, brüllte ich wütend, während ich mein Schwert aus seiner Scheide zog und auf ihn losrannte. Der Mann grinste mich bloß an und wartete.
Als ich nah genug war stach ich mit dem Schwert nach ihm, aber der Scheißkerl wich mir geschickt aus und parierte meinen Schlag. Ich schrie wütend und versuchte ihn immer wieder zu erwischen, doch er war viel besser als ich.
Schließlich warf ich das Schwert weg und sah ihn wütend an. >> Dafür wirst du büßen. <<
>> Ach ja? <<, erwiderte er lachend und ließ sein Schwert auf mich herab sausen.
>> Inziane. <<, schrie ich während ich meine linke Hand ausstreckte. Der Mann blieb abrupt stehen und bewegte sich nicht vom Fleck.
Ich ließ einen riesigen Feuerball entstehen und richtete ihn auf den Mann. Als er bemerkte, dass er sein Schwert nicht mehr bewegen konnte, da er nun in der Luft festhing, ließ der Mann sein Schwert los und ging ein paar Schritte zurück.
Er machte große Augen als er meinen Feuerball sah, aber dann grinste er mich wieder dumm an und formte in seinen Händen einen Wasserball.
Bevor er ihn jedoch verwenden konnte, schoss ich meinen Feuerball auf ihn ab. Der Frangwrr wurde mit voller Wucht nach hinten geschleudert und traf ein paar seiner eigenen Soldaten, als er schließlich auf den Boden fiel.
Schnell drehte ich mich zu Jack um, der ohnmächtig zu sein schien, und sah mir seine Wunde an.
Ich sprach die magischen Wörter aus, die mir Zundr für die Heilung einer Verletzung beigebracht hatte und sah wie sich die Wunde schloss.
>> Jack. <<, sagte ich und strich ihm mit der Hand über die Wange. >> Shhh Jack, bitte wach auf. Bitte! <<
Ich hörte wie Schritte auf mich zukamen und erkannte die Energiewelle des Mannes von vorhin wieder. Bevor er nah genug war, drehte ich mich zu ihm um, nahm meine Pistole aus meinem Hosenbund und drückte ab.
Schockiert blieb der Mann stehen und ich sah wie sich die Kugel links in seinen Bauch bohrte. Der Mann kippte um und sofort entstanden Blutflecken auf seiner Rüstung.
Ich drückte noch einmal ab, diesmal in sein Knie. Der Frangwrr schrie voller Schmerzen auf und wusste nicht ob er sein Bauch oder sein Knie mit der Hand bedecken sollte. Zum Glück füllte sich die magische Pistole selbstständig auf.
Ich wandte mich wieder Jack zu und klopfte sanft mit meiner Handfläche an seine Wange.
>> Mach die Augen auf Jack. << Ich ließ Wasser auf sein Gesicht regnen, damit er aufwachte und tatsächlich funktionierte es.
>> Was...ich... Kim.. <<, murmelte er und richtete sich langsam auf.
>> Tut dir noch was weh? <<, fragte ich ihn.
>> Nein..ich...hast du mich etwa geheilt? <<
>> Ja. <<
>> Nein...Kim! Du brauchst die Kraft doch für dich selbst! <<
>> Denkst du ich lasse dich hier einfach so liegen? Und was geschehen ist geschehen, jetzt steh wieder auf bevor uns hier jemand noch abschlachtet. <<, sagte ich und half ihm hoch.
>> Danke. <<, sagte er.
Dann, gerade als er meine Hand wieder loslassen wollte, zog er mich plötzlich hinter sich und sprang nach links. Wir stürzten auf den Boden und sahen wie ein Hagel von Eiszapfen auf uns regnete.
Jack errichtete einen Schutzwall aus Feuer, sodass die Eiszapfen schmolzen bevor sie uns überhaupt treffen konnten.
>> Ich danke dir. <<, sagte ich und richtete mich dann wieder auf.
Jack nickte bloß und stürzte sich dann wieder ins Getümmel. Ich sah ihm nach und wollte mich gerade umdrehen, als sich plötzlich etwas in meine Wade bohrte. Ich schrie auf und sah herunter auf mein Bein. Und tatsächlich, ein Pfeil steckte in meiner Wade. Ich fragte mich ob mein Schutzwall den Geist aufgegeben hatte, doch bevor ich meine Gedanken vertiefen konnte traf mich noch ein Pfeil und zwar an der linken Schulter. Abermals schrie ich auf und versuchte die Person ausfindig zu machen, die das getan hatte. Mein Blick huschte über jeden möglichen Angreifer aber ich konnte die Person nicht entdecken.
Ich sprach ein paar magische Wörter, damit sie mich für eine kurze Zeit schützten und zog mit schmerzverzerrtem Gesicht die Pfeile aus meinem Körper. Sofort floss Blut aus meinen Wunden, weshalb ich meine Hand darüber hielt und sie heilte.
Plötzlich als ich aufsah, blitzte irgendwo in der Menge ein freches Grinsen auf und erregte meine Aufmerksamkeit. Ich sah wie ein junger Mann mit Pfeil und Bogen mich anstarrte und auf mich zielte. Ich hörte, durch meinen verschärften Hörsinn, aus weiter Entfernung, wie die Bogensehne angespannt wurde und der Pfeil durch die Luft sauste. Bevor er mich jedoch treffen konnte, sprang ich zur Seite und grinste den Jungen an. Ich tastete mich an seine Gedankenmauer heran und suchte nach einem Schlupfloch während ich seine Pfeile abwehrte und Blitze aus meinen Fingerspitzen auf ihn schoss. Als ich seine Hand traf, während er erneut einen seiner Pfeile auf mich schießen wollte zuckte er vor Schmerzen zusammen und kippte nach hinten um. Ich grinste schadenfroh. Nicht nur weil ich ihn körperlich außer Kraft gesetzt hatte, sondern weil ich dadurch seine Gedankenmauer geschwächt hatte.
Ich raste mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf ihn zu und bückte mich über ihn. Gerade als ich meine Fingerspitzen an seine Schläfen legen wollte, durchzuckte mich ein schrecklicher Schmerz sodass ich auf den Boden fiel und mich nicht mehr bewegen konnte. Ich sah wie jemand auf mich zukam und seinen Helm, der sein Gesicht verdeckte, hochzog und sein Gesicht entblößte.
>> Was für eine Freude. <<, knurrte der breitschultrige Mann über mir und starrte mich boshaft an. >> Kirz wird sich freuen, wenn ich dich ihm ausliefere. Auch wenn er dich heute sowieso kriegen wird, auch ohne jegliche Hilfe. <<
Ich wollte etwas erwidern, aber konnte mich nicht bewegen. Ich sah bloß wie mein Körper immer wieder zuckte und zappelte, ohne dass ich es wollte.
Ich sah wie er sich bückte und spürte dann seine Arme unter meinem Körper. Er hob mich hoch und bedeckte wieder sein Gesicht, bevor er weiterlief. Ich versuchte im Geiste mich von seinem Zauber zu lösen. Es gab immer irgendein Gegenmittel, das hatte mir Zundr beigebracht. Ich musste mich nur auf meinen Körper und meinen Geist gleichzeitig konzentrieren.
Ich atmete gleichmäßig ein und aus und fixierte mich auf die Stellen meines Körper, an denen ich noch etwas spüren konnte. Dann schloss ich meine Augen und ging in mich.
Es dauerte ein paar Sekunden bis ich herausfand was meinen Körper lähmte und ich mich an einen von Zundrs magischen Sprüchen erinnerte, die ich jetzt anwenden musste.
Ich versuchte die Worte zu flüstern, aber es klappte erst beim vierten Versuch. Ohne dass der Frangwrr etwas bemerkte, schlug ich ihm heftig in seinen Unterkiefer, der ungeschützt war, sodass er mich vor Schreck und Schmerz losließ. Ich landete auf den Beinen und trat ihm mit voller Wucht in den Bauch. Der Mann fiel auf den Boden und krümmte sich vor Schmerzen. >> Sirtw <<, flüsterte ich und sah zu wie er plötzlich einschlief.
>> Kim, pass auf! <<, hörte ich plötzlich Jacks Stimme rufen und spürte wie er mich zur Seite schubste, bevor ein Pfeil sich in den Boden bohrte. Die Stelle an der ich vorhin gestanden hatte.
Ich sah in die Richtung aus der der Pfeil gekommen war und sah ein bekanntes Gesicht vor mir.
Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass Jack wieder in einen Kampf verwickelt wurde und konzentrierte mich deshalb auf die Frau vor mir.
Es war die Frau die ich während meiner Laefel gesehen hatte. Wie hieß sie noch gleich? , fragte ich mich, irgendwas mit A...
Ich hörte wie mein Herz raste und ich keuchend auf die Beine kam. Nochmals spannte die Frau einen Pfeil in die Sehne und schoss ihn ab. Ich wich dem Pfeil geschickt aus und betrachtete die Frau mit gerunzelter Stirn.
Andhal, ging es mir plötzlich durch den Kopf. Sie heißt Andhal.
Ich bemerkte, dass sie mich mit einem seltsamen Blick betrachtete während sie mich ganz freundlich anlächelte. Ihr Blick schien zu sagen: Ich bin ein Psychopath!
Und das glaubte ich ihr definitiv.
Wieder schoss sie einen Pfeil ab. Ich errichtete genau wie Jack vorhin eine Feuerwand, sodass der Pfeil verbrannte ehe er mich treffen konnte.
Plötzlich blieb ihr Blick an meinen Augen hängen und der Ausdruck auf Andhals Gesicht änderte sich abrupt. Sie kam mit übernatürlicher Geschwindigkeit auf mich zugerannt. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, dass mein rechtes Auge rot und mein linkes weißblau war.
Da ich nicht wusste was sie vorhatte wich ihr zunächst aus, aber als sie plötzlich Eiszapfen auf mich regnen ließ und mich gleichzeitig mit einem Wasserschwall aus ihrer Hand überschwemmte, entfachte ich das Feuer in meinen Händen und hielt es als Schutz vor mich.
Es kam mir vor wie ein Déjà-vu als ich uns so betrachtete. Wir standen mitten auf einem Kriegsfeld und ließen einen Schwall aus Feuer und Wasser auf uns gegenseitig strömen.
Jetzt fehlte nur noch eine kleine Truhe zwischen uns, um die wir kämpften. Wie in den Zeichnungen, die ich vor ein paar Monaten in meinem Geschichtsbuch entdeckt hatte. Es kam mir so vor, als wäre es ein anderes Leben gewesen und nicht meins.
Plötzlich spürte ich wie sich etwas um meine Fußgelenke klammerte und meine Hände sich, ohne dass ich es so wollte, zu Fäusten ballten. Andhal hörte auf mich mit Wasserbällen zu bewerfen und kam grinsend auf mich zu. Panisch sah ich mich um und verstand erst dann, dass sie das war.
Plötzlich wurde ich in die Luft gehoben und konnte mich nicht mehr bewegen.
>> Na sieh mal einer an, plötzlich kannst du nichts mehr tun. <<, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln und einer sanften Stimme. >> Wie schade, dass ich dich nicht persönlich umbringen darf. Ich muss dich leider Kirz überlassen. << Sie wusste definitiv wer ich war.
Ich versuchte mich genau wie vorhin von der Lähmung loszulösen, aber es funktionierte nicht. Panik und Angst stiegen in mir auf, weil ich nicht wusste was ich tun sollte. Ich versuchte mich umzusehen, aber schaffte es nicht, da ich meinen Kopf nicht bewegen konnte.
Scheiße, scheiße, scheiße was soll ich tun? , ging es mir durch den Kopf. Andhal hob mich noch weiter in die Höhe und ich entdeckte plötzlich Bryan. Mit geweiteten Augen sah ich ihn an. Er hatte immer noch die Nadel in seiner Stirn stecken und sah bewusstlos aus. Ob er es auch wirklich war?
Um seinen Hals war eine Metallleine gebunden, wie als wäre er ein Hund. Ich betrachtete die Leine und sah wohin sie führte.
Mir stockte plötzlich der Atem als ich Kirz mich anstarren sah. Die ganze Nervosität die ich seit Tagen in mir herumgeschleppt hatte, machte sich in mir breit und vor lauter Panik konnte ich an nichts mehr denken. Kirz stand von seinem Thron auf - ja, er hatte ihn tatsächlich mitgebracht- und lächelte mich auf einmal an. Seine grauen Augen funkelten glücklich und er ging automatisch ein paar Schritte vorwärts, obwohl er ziemlich weit weg von mir war und er mich nicht so leicht erreichen konnte.
Okay beruhige dich, dachte ich mir. Wo ist bloß Jack? Scheiße...wieso bin ich nicht vorher darauf gekommen?! , schimpfte ich mit mir. Jack...bist du da? Ich brauche deine Hilfe...Kirzs Gehilfin hält mich in der Luft gefangen! Ich bin gelähmt Jack! Und Kirz hat mich entdeckt...Jack bitte...ich...
Ich hörte wie Andhal plötzlich aufschrie und blickte deshalb nach unten. Wenigstens meine Augen konnte ich bewegen.
Ich sah wie Jack sein Messer aus ihrem Bauch zog und es dann in ihr Herz bohren wollte, als ich >> Halt! << schrie. Ich bemerkte erst da, dass ich mich wieder bewegen konnte.
Jack hielt in seiner Bewegung inne und plötzlich fiel ich wieder auf den Boden.
>> Ich kann mich wieder bewegen! <<, rief ich.
>> Ja, ich habe den Gegenzauber gesprochen. <<, erklärte er. >> Wieso soll ich sie nicht töten? <<, fragte er dann.
>> Ich...ich...weiß es nicht. <<
>> Sie hätte nicht gezögert. <<, wandte Jack ein.
>> Aber ich bin nicht sie. <<, erwiderte ich.
>> Ich weiß. <<, sagte Jack und schlug plötzlich Andhal mit der Faust ins Gesicht.
>> Was machst du da?! <<, rief ich und ging auf ihn zu.
>> Du willst nicht dass ich sie töte. Das ist okay, aber sie sollte wenigstens ohnmächtig sein. <<
Ich sagte nichts dazu, sondern sah Andhal bloß an. Sie sah friedlich aus wenn sie schlief. Auch wenn es ein gezwungener Schlaf war.
>> Danke, Jack. <<, sagte ich und sah ihn an. Erst da fiel mir auf, dass seine Lippe aufgeplatzt war und seine Stirn blutete.
>> Wieso hast du dich nicht selbst geheilt? <<, fragte ich ihn.
>> Ich brauche die Kraft für den Kampf. <<, antwortete er. >> Außerdem tut es nicht weh. <<
>> So sieht es aber nicht aus. <<, meinte ich.
>> Egal. <<, entgegnete er. >> Wenn dich Kirz gesehen hat musst du dich sofort wieder verstecken, sonst wird er dich gleich finden. <<
>> Wo soll ich mich denn bitte verstecken, Jack? <<, fragte ich. >> Es gibt keinen Ort mehr zum Verstecken und abgesehen davon, sollte das endlich ein Ende haben. Ich will nicht dauernd in Angst und Paranoia leben müssen. <<
>> Ich weiß, aber... <<
>> Bitte versteh das. <<, unterbrach ich ihn. >> Es soll endlich ein Ende haben. <<
>> Oh, das wird es auch. <<, hörte ich plötzlich eine sanfte männliche Stimme sagen und wandte mich abrupt in die Richtung.
>> Kim, pass auf! <<, schrie Jack und riss mich mit sich herunter, als ein Schwert meinen Arm streifte und ich einen Schmerz spürte.
>> Kirz. <<, flüsterte ich und sah ihn an, während Jack mich festhielt und sich vor mich stellte.
Auf einmal war nichts mehr zu hören. Weder Schreie, noch der Aufprall von aufeinandertreffenden Schwertern. Ich sah aus den Augenwinkeln, dass alle inne hielten und uns anstarrten.
Jetzt ist es soweit, ging es mir durch den Kopf. Jetzt wird über meine Zukunft entschieden.
>> Na, na. Nicht so herrschsüchtig. <<, sagte Kirz mit einem tadelnden Ton zu Jack. >> Immerhin gehört sie mir. <<
Plötzlich hörte ich wieder dieses schreckliche Summen in meinem Kopf. Nur diesmal war sie viel stärker.
>> Nichts gehört dir! <<, entgegnete Jack wütend. >> Kriech zurück in dein Versteck Kirz, du wirst sie niemals bekommen! <<
>> Da wäre ich mir nicht so sicher. << Auf einmal sah ich Kirzs Augen in meinem Kopf erscheinen, so als würde er in meinen Kopf hineinsehen können.
>> An deiner Stelle wäre ich das auch nicht. <<, erwiderte Jack mit einem Knurren in der Stimme.
Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich abrupt nach hinten. Zundr stand neben mir und sah mich aus ernsten Augen an.
Ich wandte mich wieder Kirz zu. Er grinste mich diesmal an.
>> Ach Ihr werdet auch noch von einem alten Mann wie Zundr bewacht? <<, sagte Kirz hochmütig.
>> Und du Kirz? <<, hörte ich Zundr sagen. >> Du versteckst dich seit Jahrzehnten hinter deinen Wachen, damit dir ja niemand zu nahe kommen kann. Wie eine Ratte in einem Käfig gefangen. <<
Kirzs Lächeln wich einer boshaften Strenge. Er sah furchterregend aus. Das Summen wurde immer stärker und hinzu kam noch ein starker Druck. Etwas umkreiste meine Gedanken. Etwas lauerte meinen Gedanken auf und wartete bloß auf den richtigen Moment um in sie einzudringen.
Ich wusste es war Kirz. Hundertprozentig. Ich atmete tief ein und aus und schloss die Augen.
>> Weißt du Zundr, du kannst sie mir entweder gleich geben oder wir kämpfen gegeneinander obwohl wir wissen wie es enden wird. Es wird also unnötig in die Länge gezogen werden. <<
>> Ja, weil wir wissen, dass du sie nicht bekommen wirst. <<, erwiderte Zundr lächelnd.
Plötzlich hörte ich einen Knall ertönen und hielt mir reflexartig die Ohren zu während ich meine Augen zusammenkniff.
Ein Beben ging durch die Erde und etwas Heißes huschte an mir vorbei. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich, dass Zundr und Kirz auf dem Boden lagen, weit weg voneinander und sich langsam aufrichteten. Das Summen ließ langsam nach, was mich erleichterte. Der Druck jedoch verschwand nicht.
Jack stellte sich beschützend vor mich und hielt mich an meinem rechten Handgelenk fest. Zundr flüsterte Worte die ich nicht hören konnte. Auf einmal riss die Erde unter Kirz ein und Flammen züngelten aus ihr heraus. Kirz schrie kurz auf aber flog dann in die Luft und ließ Wasser auf Zundr strömen. Zundr reagierte zu langsam, sodass ihn der Wasserstrahl traf. Kirz murmelte etwas und Zundr gefror plötzlich. Er konnte sich nicht mehr bewegen.
Kirz lachte heiter auf, bis ein roter Strahl unter dem Eis zu sehen war und das Eis anfing zu schmelzen, sodass Zundr sich aus der Eisschicht befreite. Kirz richtete einen weiteren Wasserstrahl auf Zundr, aber er wehrte ihn mit einem Schutzwall aus Feuer ab und ließ Feuerbälle auf Kirz regnen, während er gleichzeitig blitzartige Stromschläge in Kirzs Richtung abschoss.
Kurz wandte ich meinen Blick von den Beiden ab und sah rechts von mir Bryan, immer noch an der Metallkette angebunden, auf dem Boden liegen. Einer der Frangwrrs hielt Bryans Metallleine in der Hand und sah konzentriert Zundr und Kirz beim Kämpfen zu.
Unerwartet öffnete Bryan seine Augen und zwinkerte mir zu. Er sah kurz zu Kirz herüber und nahm dann die Nadel aus seiner Stirn. Ich sah ihn schockiert an und achtete gelichzeitig darauf, dass Kirz ihn nicht bemerkte.
Bryan grinste mich diesmal an. Ich lächelte überrascht zurück und ein wenig meiner Anspannung fiel von mir ab.
Plötzlich brach Bryan die Metalleine und schoss in die Luft.
Bevor Kirz verstand was gerade passiert war, trat ihm Bryan mit aller Kraft in den Rücken und zückte dann sein Schwert. Kirz fing sich in der Luft ab und wich schnell aus, als Bryan ein Schwert aus Eis auf ihn herunter sausen ließ. Zundr half Bryan indem er Kirz von hinten angriff und ihn mit Feuerschlingen festband. Kirz konnte sich nicht mehr so leicht bewegen und ich grinste in mich hinein. Ich sah wie Jack sich ebenfalls in die Luft hob und sich in seine Feuergestalt verwandelte. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Ein paar Frangwrrs flogen ebenfalls in die Höhe und griffen Jack und Bryan an. Ich musste zugeben, die Beiden waren ein gutes Team. Ich flog in die Luft und griff ein paar Frangwrrs in Gedanken an. Physisch wehrte ich mich mit meiner Pistole.
Kirz war gerade dabei sich von Zundrs Feuerschlingen zu befreien, als Zundr die Schlingen fester zog und Kirz daran hinderte. Ich sah aus dem Augenwinkel wie mehrere Ilfrryaes sich in die Luft hoben und uns unterstützten. Eine Gänsehaut breitete sich in meinem Körper aus.
Ich sah zu, wie Bryan die Wolken über uns zu sich heranzog und sie fast schwarz werden ließ. Er rief ein paar magische Worte die ich nicht kannte und plötzlich fing es an zu regnen. Aber es waren Eiszapfen die regneten und Blitze die in Kirz einschlugen.
Normalerweise hätte ich niemals gewollt, dass jemand wegen mir starb. Aber bei Kirz empfand ich anders. Ich war froh, dass sein Leben bald enden würde. Er hatte schon zu lange Unheil gestiftet!
Die Eiszapfen gehorchten Bryan und schossen auf Kirz zu. Erst jetzt fiel mir auf, wie viel Macht Bryan eigentlich besaß. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Er sah sehr ernst und konzentriert aus.
Bryan schaltete ein paar der Frangwrrs aus und Jack kümmerte sich um ein paar andere. Nachdem ich drei weitere Soldaten durch einen Gedankenkampf ausgeschaltet hatte, konzentrierten wir vier uns auf Kirz. Bryan grinste bereits schadenfroh und flog auf Kirz zu, als dieser jedoch plötzlich laut aufschrie. Ein lauter Schall ertönte und schleuderte uns alle weg von Kirz.
Ich landete hart auf dem Boden und schlug mir das Knie auf. Bryan und Jack landeten irgendwo weiter weg und rappelten sich schnell wieder auf. Die anderen einundzwanzig Ilfrryaes waren auch weggeschleudert wurden. Ich wurde nervös. Ich wusste ja, dass Kirz ziemlich mächtig war. Aber so mächtig, dass er uns alle gleichzeitig ausschalten konnte, hatte ich nicht gedacht.
Ich stand jetzt ebenfalls auf und sah mich kurz nach Zundr um. Er befand sich immer noch in der Luft.
Dann sah ich zu Jack. Unsere Blicke trafen sich. Er sah sehr besorgt aus. Bryan dahingegen schien wütend zu sein.
Wieder ging ein Beben durch die Erde, weshalb ich meine Aufmerksamkeit auf Zundr und Kirz richtete.
Kirz war immer noch in der Luft und wurde diesmal von Steinen umzingelt. Zuerst dachte ich, dass es Zundr war der ihn umzingeln wollte, aber dann verstand ich, dass die Steine Kirzs Waffen sein sollten.
Die Steine formten sich zu spitzen messerartigen Gegenständen und sausten einer nach dem anderen auf Zundr zu. Er wich ihnen aus. Einigen ließ er ihre Richtung ändern, sodass sie auf Kirz zuflogen. Plötzlich riss die Erde unter unserem Feind nochmals ein und Feuerketten sprangen aus ihnen hervor, die anfingen Kirz fest zu umschlingen. Er schrie wütend auf, aber die Feuerketten zischten an seiner Haut und verbrannten ihn, während sie ihn immer weiter herunter auf den Boden zurückzogen. Sie hatten seine Fuß-und Handgelenke umschlungen, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte.
Auf einmal schrie Kirz wütend etwas und ich sah wie plötzlich ein Riss in Zundrs Schädeldecke entstand und er auf die Knie fiel.
>> Zundr! <<, schrie ich erschrocken und rannte auf ihn zu. Er durfte nicht sterben! Nein er durfte es einfach nicht! Tränen stiegen in meine Augen. Ich fing ihn auf bevor er völlig zu Boden fiel und sah ihm in die Augen.
Kirz hörte nicht auf Zundrs Schädeldecke durch Magie einzureißen, während ich mit Magie versuchte ihm standzuhalten.
Wieder hörte ich dieses Summen in meinem Kopf, vermischt mit Kirzs Lachen, während er dabei war Zundr zu töten.
Das war sehr töricht von dir, hörte ich seine Stimme in meinem Kopf und drehte mich abrupt zu ihm um. Jetzt bist du nicht mehr so stark, nicht wahr?
Verschwinde aus meinem Kopf!, schrie ich ihn telepathisch an und versuchte mich dann wieder Zundr zuzuwenden. Ich durfte mich von Kirz nicht ablenken lassen! Sonst würde Zundr sterben! Ich flüsterte die Worte die ihn heilen sollten, aber sie funktionierten nicht! Vielleicht war die Wunde zu tief?
>> Sag mir die Worte die dich heilen können! Komm schon Zundr sag sie mir, dann kann ich dich retten! <<, flüsterte ich während ich ihn in meinen Armen hielt.
Du wirst ihn nicht mehr retten können! , rief Kirz telepathisch und ich hörte wieder sein böses Lachen. Sowohl in Gedanken als auch außerhalb. Es hörte sich wie ein Echo an.
>> Enreii yi zentai. <<, flüsterte Zundr.
>> Enreii yi zentai, enreii yi zentai. <<, wiederholte ich immer wieder und presste meine Hand gegen seine Stirn.
>> Weg da du nutzloses Ding! <<, hörte ich Kirz schreien und dachte zuerst, er würde mich meinen. Als ich mich jedoch umdrehte, sah ich dass sich Jack vor mich gestellt hatte und uns mit einem Schutzzauber beschützte. Erst da bemerkte ich, dass der Druck und das Summen in meinem Kopf wieder verschwunden waren. War das durch Jacks Schutzzauber möglich?
Ich sah wie Zundrs Schnitt in der Schädeldecke wieder heilte und weinte vor Glück. Zundrs Augen blieben jedoch geschlossen.
>>Er öffnet seine Augen nicht mehr. <<, informierte ich Jack telepathisch.
>> Er ist wahrscheinlich ohnmächtig, aber du hast ihn rechtzeitig geheilt. <<, antwortete er.
Wieder erschien dieses schreckliche Summen in meinem Kopf. Also war es doch nicht Jacks Schutzzauber gewesen? Ich richtete meinen Blick auf Kirz.
>> Was willst du eigentlich von mir! <<, schrie ich schließlich. >> Ich habe dir nichts getan! <<
>> O..und was du mir..uns angetan hast! <<, entgegnete er mit einem boshaften Grinsen.
>> Ich habe dich noch nie in meinem Leben gesehen, du Psychopath! <<, schrie ich wütend. Dieses verdammte Summen sollte endlich aufhören!
>> Natürlich hast du das meine Liebe. <<, erwiderte er. >> Und zwar mehrmals. <<
>> Ach ja und wann soll das gewesen sein? <<
>> Na als du... <<, setzte er an.
>> Halt die Klappe! <<, schrie Jack Kirz an.
>> Oho, da will einer nicht, dass unser Liebling die Wahrheit erfährt. <<, sagte Kirz lachend. >> Keine Angst, ich will ihr nicht ihre Lebensgeschichte erzählen sondern sie nur umbringen. <<
Plötzlich schlugen Blitze vor uns ein, sodass Jack und ich zurückschreckten.
>> Jack, bring Zundr hier weg. <<
>> Nein, mach du. Solange lenk ich Kirz ab. <<
Ich verschwendete keine Zeit und brachte Zundr nach hinten, in die Menge wo sich die Ilfrryaes versammelt hatten.
>> Lasst den Kampf weitergehen! <<, rief Kirz und plötzlich war wieder das Prallen der aufeinandertreffenden Schwerter zu hören. Das Geschrei ging wieder los. Als ich mich umsah, flogen überall Feuer -oder Wasserstrahlen herum. Schwerter und Messer überall. Kämpfende Soldaten. Blut. Ich legte Zundr in eine halbwegs sichere Ecke und versuchte ihn nochmals aufzuwecken, aber es war zwecklos.
Und dann auf einmal...spürte ich wie etwas in meinem Kopf einriss. Ich dachte zuerst biologisch und fasste mir deshalb an den Kopf, aber dann verstand ich, dass es meine Gedanken waren die Stück für Stück durchdrungen wurden. Ich fühlte unbeschreibliche Schmerzen und versuchte stark zu bleiben, aber es war so verdammt schwer. Ich keuchte laut und fiel auf die Knie. Mein Blick verschwamm. Ich sah Zundr immer noch vor mir liegen, aber der Boden fing an sich zu drehen. Unbewusst hielt ich mich mit der Hand am Boden fest und versuchte die Augen zu schließen, doch wenn ich es tat drehte sich alles nur noch mehr.
Wie fühlt sich das an, hörte ich Kirzs Stimme in meinem Kopf. So schwach und machtlos?
Raus...sagte ich, raus aus meinem Kopf.
Wehre dich doch, meine Liebe.
Verschwinde!
Nicht so dramatisch. Siehst du wie ich das alles nun im Griff habe? Deinen geliebten Jack und gleichzeitig dich und bald schon deine Gedanken? Du wirst mir gehören und am Ende sterben.
Nein!, schrie ich und sah plötzlich Kirz in Gedanken vor mir stehen. Vor meiner Gedankenfestung. Er grinste mich böse und arrogant an.
Du wirst diese Mauern nicht durchbrechen, versicherte ich ihm.
Da wäre ich mir nicht so sicher, erwiderte er und streckte seine Hand in die Luft.
Abrupt fingen die Mauern, die meine Gedanken beschützten, an zu bröckeln und langsam einzureißen.
Nein! , schrie ich und rannte auf ihn los. Während ich ihn hinter meinem inneren Auge in Gedanken angriff, merkte ich auch wie ich gleichzeitig seine Gedanken angriff. Ich stieß gegen eine harte Mauer. Sie war pechschwarz und sah wie ein ganzes Stück aus, statt aus mehreren Teilen zu bestehen.
Ich sprang auf Kirz drauf und warf ihn zu Boden. Überrascht wand er sich vor mir, während ich mit meinen Händen seine Kehle umschlang und zudrückte. Er keuchte und versuchte Luft zu holen, aber ich ließ es nicht zu. Immer noch hörte ich das Summen in meinem Kopf und es machte mich verrückt.
Plötzlich spürte ich einen Stromschlag und ließ ihn deshalb los. In Gedanken war er nicht so stark wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich ging ein paar Schritte zurück und sah ihn an. Seine Mauer stand hinter ihm und meine hinter mir.
Wer wird gewinnen?, fragte mich Kirz lächelnd und hustete kurz.
Es geht hier nicht bloß ums Gewinnen Kirz, entgegnete ich, es geht hier um viel mehr.
Ich sah wie er seine Hände nach oben in die Luft streckte und plötzlich ein Beben durch die Erde ging. Ich versuchte mein Gleichgewicht zu halten, aber es war schwer. So sehr bebte der Boden. Plötzlich sah ich wie meine Gedankenmauer immer mehr einriss und riesige Felsbrocken sich lösten und auf den Boden krachten. Ich hörte Kirz lachen und sah mich panisch um. Dann flüsterte ich die magischen Worte die mir Zundr beigebracht hatte um mich vor solchen wie Kirz zu schützen. Ich wiederholte die Worte immer wieder und starrte dabei seine Gedankenfestung an. So pechschwarz wie seine Seele, falls er überhaupt eine hat, dachte ich mir und sah dann auf einmal wie sich eine Tür in seiner Gedankenfestung bildete. Ich sah genauer hin und versicherte mich, dass sie erst jetzt aufgetaucht war. Dann erschien etwas Silbernes, das an meiner Gedankenfestung hing. Es sah genauso aus wie das Teil, das ich in Jacks Gedanken entdeckt hatte als wir in Puerto Rico in seinem Garten trainiert hatten, wie ich dieses schreckliche Piepen zu unterbinden hatte.
Diesmal wusste ich jedoch sofort was ich zu tun hatte. Ich wiederholte innerlich immer noch die magischen Worte um Kirz aufzuhalten und ich sah dass sie wirkten. Jedoch spürte ich ebenfalls, dass meine Energie immer weniger wurde, während Kirz ungerührt schien.
Unauffällig ging ich rückwärts zu meiner Mauer während Kirz mich angrinste.
Versteck dich ruhig in deiner Festung, aber kriegen werde ich dich trotzdem.
Ich sagte nichts sondern starrte ihn nur an. Er sollte glauben, dass ich deshalb auf meine Mauer zuging weil ich mich dahinter verstecken wollte. Hauptsache er ahnte nicht was ich eigentlich vorhatte.
Wieder ging ein heftiges Beben durch die Erde, diesmal fiel ich zu Boden und sah wie Kirz schnell auf mich zukam.
Nein! , schrie ich und schoss einen riesigen Feuerball aus meiner Hand was er jedoch ungerührt abwehrte.
Schnell rappelte ich mich wieder auf und rannte jetzt auf das silberne Ding zu. Kirz rannte mir hinterher und ich erhöhte mein Tempo so gut wie es ging. Dann, plötzlich spürte ich wie mich etwas umschlang, kurz nachdem ich das silberne Ding in meiner Hand hielt. Ich wurde nach hinten gezogen und fiel bäuchlings auf den Boden. Ich drehte mich mühsam um und sah wie Kirz mich mit einem unsichtbaren Seil zu sich zog und dabei boshaft grinste.
Lass mich los! , schrie ich und versuchte ihn mit meinen Füßen zu treffen. Mit jeder Sekunde kam ich ihm immer näher und das Piepen wurde nur schlimmer, weil ich das Teil in der Hand hielt statt es in der Luft schweben zu lassen. Dann, als ich genau vor Kirz lag und er mich mit dem Seil dazu zwang wieder aufzustehen, warf ich das silberne Ding so hoch es ging in die Richtung seiner Gedankenfestung und murmelte dabei ein paar magische Worte die das silberne Teil in der Luft so schweben ließen wie ich es wollte, bis ich schließlich sah wie es in seine Gedankenfestung fiel und dabei ein lautes Geräusch von sich gab.
Aaaaa! , schrie Kirz und ließ reflexartig das Seil los mit dem er mich festhielt. Es löste sich in Luft auf und ich rannte zu meiner Festung. Ich hörte weder ein Piepsen noch ein Summen, das mich verrückt werden ließ. Als ich mich kurz zu Kirz umdrehte, sah ich wie er sich ebenfalls in Luft auflöste.
Ich muss meine Augen wieder öffnen, ging es mir durch den Kopf. Ich muss meine Augen aufmachen!
Ich atmete tief ein und öffnete schließlich meine Augen.
Zundr lag immer noch ohnmächtig vor mir auf dem Boden. Die Ilfrryaes und Frangwrrs um mich herum kämpften ohne Halt und Rast.
Ein Wunder, dass ich nicht schon abgestochen wurde, dachte ich mir.
Dann als ich mich kurz umsah entdeckte ich, wie Jack gegen Kirz kämpfte und andere Ilfrryaes ihm dabei Rückendeckung gaben, während sie noch mit anderen kämpften. Sofort richtete ich mich wieder auf und rannte auf Jack zu, als sich ein Plan in meinem Kopf entwickelte. Kirzs Bodyguards waren momentan nirgends zu sehen, obwohl Kirz nicht mehr in der Luft flog sondern auf dem Boden stand. Er verzog sein Gesicht, was mich erfreute, denn wahrscheinlich bedeutet das, dass er dieses schreckliche Piepen jetzt in seinem Kopf hörte.
Hinter Kirz war niemand der ihn beschützte, wie mir auffiel. Er war also ganz auf sich allein gestellt. Hatten seine Bodyguards etwa Angst vor Jack oder waren sie bereits außer Gefecht gesetzt wurden? Ich spürte den Dolch an meinem Oberschenkel und hielt ihn am Griff fest bevor ich damit auf Kirz zu rannte.
Die kämpfenden Soldaten um mich herum verschmolzen zu einer einzigen Masse, als ich an ihnen vorbei raste und mir meinen Weg zu Kirz bahnte. Es gab keine andere Möglichkeit, er musste endlich sterben.
Das muss ein Ende haben, ging es mir durch den Kopf. Schließlich erreichte ich ihn und stand unauffällig hinter Kirz. Niemand war da der mich aufhalten konnte.
Ich zückte meinen Dolch und rannte von hinten auf Kirz zu. Ich richtete meinen Blick und den Dolch auf sein Genick.
Es kam mir so vor, als würde ich alles in Zeitlupe sehen während ich an all den Leuten vorbei rannte, deren Körper übersät waren mit Blut, schweren Verletzungen und Prellungen. Ich hörte meinen eigenen Atem und meinen Herzschlag. Das Rauschen in meinen Ohren, den Luftzug an meinen Wangen. Meine Haare die hin und her peitschten. Und der Dolch, den ich in der Hand festhielt und damit auf Kirzs Genick zielte.
Ich hörte seinen Schrei und sah über seine Schulter hinweg Jacks überraschten und besorgten Blick. Meinen Atem. Mein Herzschlag. Das Pumpen. Das Rauschen.
Und dann...einen Knall.
Plötzlich ging alles ganz schnell. In dem Moment als ich Kirz hatte erstechen wollen, hatte er sich wegen Jacks Attacke nach rechts gebeugt um auszuweichen, sodass ich statt sein Genick zu treffen den Dolch in seine Schulter gebohrt hatte.
Kirz schrie auf und ein Knall ertönte. Ein so schrecklicher Knall den ich bisher noch nie gehört hatte.
Kirz drehte sich zu mir um und sah mich schockiert an. Schnell zog ich meinen Dolch aus seiner Schulter und sah wie sich seine Wunde sofort wieder heilte, ohne dass er die magischen Wörter dafür benutzte. Er starrte schockiert auf meinen Dolch und dann in meine Augen.
Ich hielt den Atem an. Ich sah Jacks Blick. Kirz schrie etwas. Ich sah was den Knall verursacht hatte.
Ein riesen großes schwarzes Loch hatte sich neben Kirz gebildet, das alles in sich zog was in seine Nähe kam.
Kirz grinste mich boshaft an und legte auf einmal seine Hand auf meine Stirn.
Ein Atemzug entwich mir. Ich spürte wie sich alles in mir zusammenzog. Eine Kälte zog sich durch meine Adern, durch meine Venen. Mein Blut gefror so plötzlich, dass ich nicht mehr atmen konnte. Ich sah Kirzs Gesicht vor meinen Augen verschwimmen und versuchte meinen Kopf nach links zu drehen, um ein letztes Mal Jack ansehen zu können. Alles ging so schnell und doch so langsam.
Ich hörte wie ich schwer einatmete und mein Herzschlag sich verlangsamte.
>> Weißt du was du mir getan hast, meine Liebe? <<, fragte mich Kirz mit einem boshaften Lächeln.
>> Ich habe dir nichts getan. <<, lallte ich.
>> Doch natürlich. Du hast Felyon zu dir geholt, einer meiner besten Soldaten. Dann hast du einen Plan geschmiedet um Elvordan zu vernichten. Nun sollst du mich wieder dahin bringen, sodass ich deinen Platz einnehmen kann, meine Liebe. Natürlich bevor ich dich umbringe. <<, sagte er.
>> Das war nicht ich... <<, murmelte ich. >> Das war Xa. <<
Ich hörte wie Kirz lauthals lachte. Er lachte wie der glücklichste Mensch auf Erden.
>> Soll ich dir ein Geheimnis verraten? <<
>> Nein! <<, hörte ich jemanden plötzlich laut schreien. Es war Jack. Er rannte auf mich zu, nachdem er seinen Gegner ausgeschaltet hatte. Ich wollte den Kopf schütteln, damit er dort blieb wo er war.
>> Du bist Xa. <<, sagte Kirz grinsend. >> Nein! <<, hörte ich diesmal Bryan und Jack gleichzeitig schreien. Auf einmal spürte ich einen komischen dumpfen Schmerz in mir. Als würde sich ein Riss durch mich hindurch ziehen und mich in zwei Hälften spalten.
Ich wollte Kirz widersprechen, obwohl ich wusste dass es falsch war, aber ich hatte keine Kraft mehr. Ich war so müde. Ich ließ meine Augenlider sinken.
Ein Wimpernschlag.
Ein einziger Wimpernschlag.
Ich fiel zu Boden, mein Kopf stieß hart auf. Ich öffnete meine Augen. Jack und Kirz über mir.
Mein Dolch war in Jacks Hand. Ich sah wie er ihn in Kirzs Hals rammte. Überall war Blut. Kirz sah ihn zornig an und bewegte dann seine Hand nach rechts und...
Plötzlich kehrte meine Lebenskraft wieder zurück und die Müdigkeit war mit einem Schlag verschwunden. Kirz fiel zu Boden. Meine Angst, meine Nervosität, alles war verschwunden. Meine einzige Sorge war bloß Jack.
>> Jack!! <<, schrie ich als er nach rechts geschleudert wurde. >> Nein! <<, schrie ich und raste auf Kirz zu. Er zog den Dolch aus seinem Hals und zielte damit auf mich. Es interessierte mich aber nicht. Meine einzige Sorge war Jack. Ich rannte auf ihn zu, als Bryan plötzlich erschien und den Dolch auffing der auf mich zuraste.
>> Jack! <<, schrie ich, aber es war zu spät. Er sah mir tief in die Augen als ich auf ihn in übernatürlicher Geschwindigkeit zu rannte. Ich streckte meine Hand nach ihm aus. Ich war nur einen Bruchteil der Sekunde zu langsam. Nur ein einziger Bruchteil.
Das schwarze Loch zog Jack in sich hinein. Jack klammerte sich an der Öffnung verzweifelt fest. Gerade als ich seine Hand berühren wollte, reichte seine Kraft nicht mehr aus um sich weiterhin festzuhalten. Er wurde von dem schwarzen Loch verschlungen und ich schrie. Ich schrie um mein Leben.
Bevor Jack völlig verschwand sah er mir tief in die Augen und seine Lippen bewegten sich, als er mir seine letzten Worte schenkte.
>> Nein! Jack!! <<, schrie ich. >> Jack nein, nein, nein!! Du darfst nicht gehen! Jack!! <<
Und dann...war er nicht mehr zu sehen. Ich fiel auf die Knie. Er war nicht mehr zu sehen. Er war einfach verschwunden. Ich hörte nichts mehr. Ich sah nichts außer dem schwarzen Loch, das Jack verschlungen hatte. Mein Blick war verschwommen vor Tränen. Mein Herz setzte kurz aus. Und ich empfand nichts mehr. Ich wusste, dass auf mich geschossen wurde, aber es war mir egal. Alles war mir egal. Ich empfand keinen Schmerz, keine Berührungen. Nichts. Ich starrte bloß das schwarze Etwas an und sah Jacks Gesicht vor mir. Seine letzten Worte waren das Einzige was ich in meinem Kopf hörte. Ich spürte den Wind nicht mehr an meiner Wange. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Und kein körperlicher Schmerz würde mich wieder in die Realität zurückversetzen. Der einzige Schmerz den ich verspürte war in meinem Herzen.
Ich wusste nicht wie viel Zeit verging. Es schien eine Ewigkeit zu sein, bis meine Tränen versiegten und ich nur noch wegen einem einzigen Gedanken angetrieben wurde wieder aufzustehen.
Rache.
Ich wandte mich nach rechts und stand langsam auf. Bryan kämpfte gegen Kirz.
Meine Hände fingen plötzlich Feuer und es war nicht nur Feuer das aus meinen Händen kam. Es waren riesige Feuerberge, vermischt mit Stromschlägen die plötzlich aus meinen Händen schossen. Lava tropfte aus meinen Fingerspitzen. Oder war es zähes Blut?
Mit den Handflächen nach unten gerichtet rannte ich auf Kirz zu. Nichts das mein Feuerstrahl berührte, blieb am Leben. All die Pflanzen und die Leute, die um mich herum waren, wurden weggeschleudert und der Rasen verbrannte. Der Boden brach an den Stellen ein, an denen ich sie berührte. Tiefe Risse entstanden in der Erde und verschlangen Soldaten. Ich richtete meine Handflächen auf Kirz. Er sah mich aus schockierten Augen an, während ich auf ihn zuraste.
Und dann...traf ich ihn. Ich traf ihn mit voller Wucht, als er gerade dabei war sein Schwert auf Bryan zu werfen. Kirz wurde nach hinten geschleudert. Ich sah wie er brannte und hörte wie er schrie, trotzdem verspürte ich keinen Triumph in mir.
Kirz fiel kurz auf den Boden, doch er war zu nah am schwarzen Loch, sodass er plötzlich von ihm angezogen wurde.
>> Hilfe! <<, schrie er, aber niemand kam ihm zu Nahe weil sie wussten, dass auch sie hineingezogen werden würden, wenn sie dem schwarzen Loch zu nahe kamen. Und Magie konnten sie nicht gut genug anwenden.
Nur Andhal, seine treue Gehilfin, die Jack vorher ohnmächtig geschlagen hatte, rannte auf ihn zu, um ihm zu helfen. Doch ich schleuderte sie weg, sodass sie anfing zu brennen und zu schreien. Ein paar Frangwrrs rannten zu ihr, der Rest interessierte mich nicht. Keiner würde mir meine Rache nehmen.
Ich sah zu wie Kirz versuchte sich vergeblich am Boden festzuhalten und magische Wörter murmelte, doch es half ihm nichts davon.
Zuerst wurden seine verbrannten Beine verschlungen, dann seine Hüfte, sein Oberkörper und schließlich sein Kopf.
>> Verrecke du mieser Bastard! <<, hörte ich Bryan schreien. Kirz warf mir einen erschrockenen letzten Blick zu, bevor sein angebranntes Gesicht letztendlich verschwand.
Jeder um uns herum erstarrte. Niemand rührte sich noch.
Ich starrte ihm hinterher. Ohne ein Lächeln. Ohne Glück zu verspüren. Das Einzige was ich empfand war Schmerz und Verlust. Kummer. Trauer.
>> Kim! <<, hörte ich Bryan nach mir rufen, aber ich drehte mich nicht in seine Richtung. >> Kim, dein Knie ist aufgeschlitzt und in deinem Rücken stecken Pfeile! Wie kannst du überhaupt stehen?! <<
Ich hörte die Verwunderung in seiner Stimme und fragte mich, was daran so verwunderlich war. Wir waren auf einem Kriegsfeld.
>> Kim. <<, sagte er wieder. >> Wir haben gewonnen, Kim! <<
>> Er ist weg, weißt du. <<, hörte ich mich sagen. Meine Stimme klang so rau und tief. Ich erkannte sie selbst nicht wieder.
>> Wer? <<, fragte Bryan.
Nichts und niemand außer uns waren noch zu hören. Ich wusste, dass uns jeder anstarrte, aber es war mir egal.
>> Er ist weg. <<, wiederholte ich. >> E-Er...ist einfach verschwunden und es ist meine Schuld. <<
>> Hey..hey..nicht weinen...Kim...wer ist weg? <<
Ich spürte meine Tränen nicht, die mir über die Wangen liefen. Ich hörte das Schluchzen nicht, dass mir entwich. Was ich spürte war Verlust. Mein Herz brannte vor Schmerzen. Es war als würde mein Herz zwischen zwei Felsen klemmen, die es zerquetschten und mir den Atem raubten. Ich dachte ich wäre in einem Albtraum gefangen.
>> Jack. <<, antwortete ich.
>> Was? <<, fragte Bryan unglaubwürdig. >> Jack ist doch... <<
>> Weg. <<, beendete ich seinen Satz und sah wie sich das schwarze Loch vor uns langsam schloss, bis es schließlich völlig verschwand. >> Er ist weg Bryan. <<, sagte ich nochmals und wandte ihm diesmal mein Gesicht zu. >> Jack ist fort. <<
Bryan sah mich mit einem traurigen Blick an. Kummer zeichnete sein Gesicht und Schuld. Ich sah wie er seine Hand auf meine Schultern legte und mir tief in die Augen sah.
>> Ich werde dir helfen ihn wiederzufinden. <<, versprach er mir.
>> Wie? <<, fragte ich. >> Wir wissen nicht wo dieses schwarze Ding ihn hingebracht hat oder ob er bereits tot ist! <<
>> Wenn Jack jetzt an deiner Stelle wäre, dann würde er alles dafür tun um dich wiederzubekommen. Das kannst du mir glauben, Kim. <<
Ich sah in Bryans hellblaue Augen in denen nun Tränen zu sehen waren. Ich nickte bloß und versuchte den Schmerz in meiner Brust zu verdrängen, aber es ging nicht, also ließ ich ihn zu. Es war als würde ich keine Luft mehr bekommen.
Forgive me my love, ging es mir durch den Kopf. Es war meine Schuld, dass Jack nicht mehr hier war. All das war meine Schuld.
>> Tröste dich mit eurem letzten gemeinsamen schönen Moment, mit seinen letzten schönen Worten. <<, sagte er leise.
Ich sah auf die Stelle an der das schwarze Loch erschienen und Jack verschlungen hatte. Ich sah sein Gesicht vor mir und schloss die Augen. Ich sah wie sich seine Lippen bewegten. Seine Worte, die in meinem Kopf erschienen und seine Stimme, die in meinem Kopf widerhallte.
>> Was waren seine letzten Worte an dich? <<, fragte mich Bryan.
Ich öffnete wieder die Augen und sah Bryan an.
>> Er hat ich liebe dich gesagt. <<, antwortete ich.
Danach fiel ich in tiefe Dunkelheit.
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PS: Bitte liest die Info, da geht's nämlich um die "Zukunft" von FEIS! Wie z.B. die Frage.. ist Jack jetzt wirklich tot? Oder besteht noch Hoffnung?! Findet's heraus!
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