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"Ich war damals noch sehr jung...gerade erst mal fünf Jahre...Es gab damals in der Nähe unserer Wohnung einen Spielplatz, zu dem ich immer wieder mit meinen Eltern ging...Es war nie wirklich was besonderes aber dann eines Tages, traf ich auf Lia...Sie war Teil einer Gruppe von Waisenkinder, die zusammen mit ihren Betreuern auf dem Spielplatz waren...Alle von ihnen waren glücklich...alle bis auf eine..."
Die Sonne schien auf dem Spielplatz auf dem die Kinder es örtlichem Waisenhaus spielten und herum tobten. Die Gruppe war schon öfters dort gewesen und die Kinder des Waisenhaus spielten auch mit den anderen Kindern. Die Gruppe war noch nicht lange auf dem Spielplatz, als ein kleiner Junge mit seinen Eltern dazu kam. "Sei schön artig und entferne dich nicht vom Spielplatz, hörst du Seto?" Der kleine Junge blickte hoch zu seiner Mutter und nickte artig. "Ja, Mutter" Als seine Mutter seine Hand los ließ, lief Seto freudig auf den Spielplatz. Er sah sich etwas um. So viele Kinder hatte er schon lange nicht mehr auf dem Spielplatz gesehen. Sein Blick blieb bei einem Mädchen hängen. Sie saß auf einer der Bänke und sah den anderen Kindern beim spielen zu. Seto ging langsam auf sie zu und setzte sich neben sie. "Hallo" Das blonde Mädchen sah zu ihm, senkte ihren Blick jedoch wieder schnell. "Ich bin Seto, wie heißt du?" Das Mädchen war zu erst still. "Lia..." Antwortete dann leise. "Hast du Lust etwas zu spielen?" Schnell nickte Lia mit dem Blick immer noch auf dem Boden gerichtet. "Gehörst du zu der Gruppe da?" Lia nickte dieses Mal. "Sollen wir mit ihnen gemeinsam spielen?" "Nein...die anderen mögen mich nicht" "Was?" "Mich will niemand haben...Niemand sieht mich" "Was meinst du?" "Ich habe keine Eltern mehr und lebe mit anderen Kindern in ein Heim...Dort kommen Erwachsene ohne Kinder und suchen sich eines von uns aus...Ich bin jetzt schon seit Jahren dort und bis heute hat mich noch niemand mit genommen..." "Du musst wohl sehr traurig sein"
Das Mädchen nickte nur. Seto überlegte etwas. "Dann spiele ich mit dir. Alleine sein macht keinen Spaß und jeder braucht einen Freund, der mit einem spielt. Ich mag dich und deswegen bist du nicht mehr allein" "Aber..." "Ich bin mir sicher, dass du auch Spaß haben willst, also komm" Seto stand auf und reichte ihr seine Hand. Lia sah seine Hand an. "Das wird bestimmt lustig" Zögerlich griff Lia nach seiner Hand und ließ sich von Seto mit ziehen. Sie schaukelten, rutschten und bauten Sandburgen. Am Ende des Tages hatte Lia doch noch Spaß gehabt. "Lia, komm wir gehen zurück" "Sehen wir uns bald wieder, Seto?" Der Braunhaarige nickte. "Ja, bestimmt. Bis dann" "Tschüss, Seto" Lia lief zu der Truppe des Waisenkinder, winkte Seto zu und ging dann mit ihnen. Seto winkte ihr zu, ehe er zu seinen Eltern ging und nach Hause ging.
Die nächsten Woche und Monate verbrachten Lia und Seto oft zusammen. Die beiden hatten viel Spaß und wurden ein unzertrennliches Team, zu mindestens dachten sie dies. "Lia! Lia!" Seto kam auf sie zu gelaufen. Sie saß wie so oft auf einer der Bänke im Park und sah auf, als sie ihn hörte. "Hallo Seto" Sie lächelte. "Ich muss dir unbedigt etwas erzählen!" "Was denn?" Seto setzte sich neben sie und lächelte. "Ich werde großer Bruder!" Seto strahlte über beide Ohren. "Ja?" "Ja, ich bekomme bald einen kleinen Bruder" "Das freut mich für dich! Weißt du schon, wie er heißen wird?" "Mokuba!" "Ich freue mich für dich" Lia lächelte und Seto erwiderte es.
Die Monate vergingen vorbei und Setos kleiner Bruder Mokuba kam zur Welt. Seto schwärmte immer wieder wie süß sein Bruder war, doch erzählte er ihr, wie nervig es manchmal war, wenn er laut schreite. Trotzdem war Seto stolz darauf einen kleinen Bruder zu haben. Doch irgenwas schien Lia zu bedrücken, jedoch war es zu spät, als Seto dies merkte.
"Was heißt es, Lia wird nicht kommen?" Die Betreuerin schien nicht gerade interessiert an Lias Verschwinden zu sein und erst recht nicht, dass sie mit einem sieben-jährigen sprach. "Sie ist tot" Aus Setos Gesicht wich jegliche Farbe. "Lia ist was?" "Sie ist tot und jetzt verschwinde, du hast hier nichts zu suchen" Mit wackeligen Beinen drehte sich Seto um und lief davon. Nein, nein, nein! Das durfte nicht wahr sein! Lia war nicht tot, oder?
Doch Seto sah seine einzige Freundin nie wieder. Egal bei welchem Wetter, er saß so oft wie möglich auf der Bank und wartete. Selbst mit Mokuba an seiner Seite...Doch Lia kam nie wieder. Als Seto dachte, dass es nicht mehr schlimmer ging, wurde er erneut aus seinem Leben gerissen.
Es sollte eine ruhige Autofahrt sein, nachdem er mit seinen Eltern und seinem Bruder aus dem Urlaub zurück kam. Er hatte mit Moki zusammen gelacht, als es geschah. Das Auto drehte sich. Moki schrie und auch Seto hatte Angst. Das letzte, woran er sich erinnerte, war wie er und sein Bruder gerettet wurden und die Sanitäter versuchten seine Eltern zu retten. Als er wieder zu sich kam, lag er in einiem Krankenhaus. Kaum nahm er alles wieder war, konnte er seinen Bruder weinen hören. Seto setzte sich auf. "Moki" Sein Bruder hatte einige Pflaster und Verbände an seinem Körper. Als er die Stimme von seinem großer Bruder hörte, sah er ihn an und schluchtzte. "Großer Bruder!" Mokuba fiel ihm in die Arme und Seto strich ihm über den Rücken. "Es ist alles okay, Moki. Ich bin bei dir" Als Mokuba eingeschlafen war, setzte die Schwerster sich neben das Bett und sah Seto an. "Wie fühlst du dich?" Sie lächelte den Jungen an, "Ein paar Schmerzen aber alles gut" Seto sah sich im Raum um. "Wo sind Mama und Papa? Und was ist passiert?"
Die Krankenschwester stich ihm über den Rücken. Seto wollte ließ sich zwar nichts anmerken aber er hatte alles mitgehört. "Weißt du...Da gab es einen Unfall. Als ihr mit dem Auto unterwegs wart, scheint jemand euer Auto von der Straße gedrängt haben..." "Mama und Papa sind weg, nicht wahr?" Seto schien das Zögern nicht mehr auszuhalten. Er wollte endlich Gewissenheit haben. "Es tut mir Leid aber ja...Eure Eltern sind leider...gestorben" Seto senkte seinen Blick und biss sich auf die Unterlippe. Er wusste, dass er jetzt stark sein musste...Für Moki! Er nickte nur und versuchte weiter seine Tränen zu unterdrücken. Mokuba durfte ihn nicht hören und auch nicht so sehen! "Habt ihr Verwandte, bei denen ihr bleiben könnt?" Seto schüttelte seinen Kopf. Es gab niemanden, bei denen sie bleiben konnten, denn niemand wollte zwei Kinder großziehen, die nicht seine eigenen waren. "Wir wrden schauen, wo wir euch beiden unterbekommen. In der Zwischenzeit bleibt ihr hier und werdet gesund" Seto nickte abwesend und strich Moki durch das schwarze Haar.
Doch wie erwartet, wurde keine Familie gefunden, die beide aufnehmen wollten. Alle waren für Seto interessiert, doch es kam ihm gar nicht in Frage seinen Bruder alleine zu lassen. Sie gab es nur im Doppelpack und deswegen wurden sie an ein Ort gebracht, an dem Seto nie sein wollte: Ein Waisenhaus oder besser gesagt: DAS Waisenhaus. Es war immerhin das einzige und dort verlor Seto einen weiteren wichtigen Menschen. Es sah zwar anders aus, als er es in Erinnerung hatte, hatte auch andere Betreuer aber der Ort war der selbe. Hier hatte Lia gelebt.
Hier würden sie also ab diesem Tag an Leben. Es war zwar nicht das, was man als Kind wollte aber besser als nichts. Es war schwierig aber sie mussten da durch. Mokuba hielt fest seine Hand. "Na komm, Moki. Es wird alles gut, versprochen" Die ersten Tage waren wirklich nicht einfach aber sie lebten sich irgendwie ein. Vor allem Mokuba schien dieer Ort sehr zu gefallen. Die beiden verbrachten die meiste Zeit mit Schach spielen, auch, wenn Seto immer gewann, machte es beiden Spaß und es lenkte sie von der Trauer über den Tod ihrer Eltern ab.
Die Zeit im Waisenhaus verging eigentlich ziemlich schnell, viel schneller als Seto dachte. Da auch hier viele nur in adoptieren wollten und Seto unbedingt aus dieser Hölle raus wollte, sah der 12-Jährige nur noch einen Ausweg und dieser war Gozaburo Kaiba. Er war ein reicher Mann und war an diesem Tag nur hier, um den Kindern des Waisenhaus mit dem Gewinn der Schach Weltmeisterschaft und Geschenken, die er höchstwahrscheinlich nich selbst gekauft hatte, eine Freude zu machen. Seto hatte einen Plan und dafür hatte er lange gearbeitet. "Du willst was?" "Ich forde Sie zu einer Patie Schach heraus! Gewinnen Sie können Sie wieder gehen. Gewinne ich müssen Sie meinen Bruder und mich adoptieren. Sie haben also nichts zu verlieren und soweit ich weiß, lehnen Sie keine Herausforderung ab, also?" "Eines muss ich dir lassen: Du bist ganz schön selbstbewusst für dein Alter aber gut. Bringen Sie uns in einen ruhigen Raum und ein Schachbrett" "Jawohl"
Mokuba war noch viel nervöser, als Seto es war. Der Ältere schien kein bisschen nervös zu sein, denn er war sich sicher, dass er gewinnen würde und das tat er auch. Nach einer langen Patie gewann Seto das Spiel und somit gelang es ihm, Moki und sich aus dem Waisenhaus zu bekommen, doch rückblickend, war dies auch nicht die beste Idee, die er hatte. Sie hatten zwar ein neues Zuhause, Bedienstete die alles für sie taten und viel Platz zum Spielen. Doch Gozaburo machte den beiden einen Strich durch die Rechnung. Denn er wollte, dass Seto eines Tages seine Firma übernimmt und deshalb musste der Junge tagein bis tagaus lernen. Er hatte kaum noch Zeit, um mit Mokuba zu spielen und wurde bis an seinen Grenzen gefördert. Doch Mokuba war immer für ihn da und schaffte es ihm seine Duel Monsters Karten wieder zu bringen, die Seto, wie all seine Spielsachen, weggenommen wurden. Seto war froh, einen so liebevollen Bruder hatte. "Sie sind zwar nicht die besten Karten aber alle Anfang ist schwer" Seto sah den Baby Drachen an. "Außerdem habe ich es ihr versprochen" Er sah weiter durch seine Karten und entdeckte eine Zeichnung. "Der weiße Drache mit eiskaltem Blick...Die muss Mokuba für mich gemalt haben" Es war schon immer Setos Traum eine dieser Karten zu besitzen und er würde alles dafür tun, um sie zu bekommen, nur um seinen Bruder glücklich zu machen.
Die Karten waren aber ein kleiner Trost, denn die nächste große Hürde stand ihm bevor. "Hör gut zu, Seto. Ich leihe dir 10 Millionen Dollar. Damit kannst du tun, was du willst. Das einzige was du machen musst, ist mir nach einem Jahr das zehnfache dieser Summe zurück zu geben" "Das zehnfache?" Kam es von den beiden Kaiba-Brüdern. "Bist du dazu in der Lage, könnt ihr bleiben, wenn nicht, kommt ihr wieder in das Waisenhaus!" Seto nickte. Wenn es das war, was Mokuba und ihm ein besseres Leben beschafft, dann würde er es tun müssen! Seto überlegte lange, wie er dies schaffen sollte und dann bekam er doch eine Idee. "Du hast wirklich eine Lösung, Seto?" Er und Mokuba saßen vor 100 Duel Monsters Karten. 50 waren offen, 50 verdeckt. "Ja und es ist eigentlich ganz einfach. Wenn du 50 Karten hast und jemand anderes auch 50 Karten hat, dann musst du nur an eine weitere kommen, denn ab dann bist du immer im Vorteil, denn ab da, kann der andere nicht mehr Karten haben, wie du" Die schlussfolgerung des Jungens war korrekt, doch die Umsetztung dieses Ziel, war wohl der Anfang...Der Anfang zu dem neuen Seto. Mit dem Geld, welches er von seinem Stiefvater bekam, kaufte er genau 51% einer Firma und dann war alles ziemlich einfach. "Sie kaufen mir die Firma wieder ab und zwar für das zehnfache oder ich schließe ihre Firma!" "Ich soll die Firma zurück kaufen? Für das zehnfache?" "Ich denke, ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt!" Seto war sich mehr als sicher, dass er das Geld schnell zusammen hatte und so war es auch.
Am Ende des Jahres konnte er problemlos das Geld seinem Stiefvater zurück geben und zwar das zehnfache, wie er es wollte und so konnten die beiden weiter bei Gozaburo bleiben. Und langsam begann sich der Stein ihres neuem Leben schneller zu rollen. Seto entschloss selbst die Kontrolle über die Firma zu übernehmen und begann Stück für Stück die KaibaCorp zu kaufen und schaffte es nach einiger Zeit 49% der Firma abzukaufen. Doch trotzdem fehlten ihn 2% und diese zwei Prozent, hatte Mokuba. "Du hast jedoch nur 49% der Firma und deswegen wirst du die KaibaCorp nicht übernehmen. Gib auf Seto. Du wirst zurück in das Waisenhaus gebracht, wo frechen Gören wie du hin gehören!" "Nein, er bleibt!" Mokuba kam auf seinen Bruder zu. "Mokuba..." "Ich gebe meine zwei Prozent Seto" "Du machst einen Fehler, Mokuba!" "Nein. Ich stehe hinter meinem Bruder!" Seit diesem Tag an war Seto der CEO der Kaiba Corperation und begann die Firma komplett zu ändern.
Das Schluchzen des CEOs stoppte die Erzählung. Er hatte viel mehr erzählt, als er eigentlich wollte. Mokuba hatte sich fest mit seinem Arm verankert und ihm liefen einige Tränen über die Wangen. Seto fuhr durch das schwarze Haar seines Bruders. "Das war's. Mehr braucht ihr nicht wissen. Komm Mokuba, wir gehen" Mokuba ließ seinen Arm los und stand nach Seto auf. Beide gingen den Gang entlang und verschwanden in der Dunkelheit. Es dauerte etwas, bis die anderen wieder ihre Stimmen fanden. "Unfassbar..." War das einzige, was Yugi über seine Lippen bekam. Sie hatten mit vielem gerechnet aber nicht mit sowas. Das gab ihnen nicht nur einen Einblick in die Verbindung zwischen Lia und Seto sondern beantwortete eine große Frage. Jetzt war es klar, Seto war nur so gefühlslos, weil Gozaburo ihn so erzogen hatte und seine Kindheit ab diesen Tag an zerstört hatte...
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