67. Kapitel: Golfen und Grasflecken

Chloe P.O.V.

„Spielst du etwas für mich?", fragte er und sah mich mit einem Hundeblick an und klimperte mit den Augen.
„Was soll ich denn spielen? Es gibt so viel, was ich spielen könnte, aber ich habe keine Noten davon.", gab ich zurück.
„Überrasch mich einfach! Das ist es doch sowieso, was du immer machst.", meinte er und schob eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Sanft streichelte er mir über die Wange, was mich dazu brachte, ihn anzulächeln.
„Na schön."
Ich ging zu dem wunderschönen schwarzen Flügel, der ungefähr ¼ des Raumes einnahm.


Ich berührte das glatte, verarbeite Holz, bis ich letztendlich die weißen und schwarzen Tasten entlangfuhr. Ich ließ mich auf den schwarzen Hocker, der vor dem Flügel stand nieder. Und ich kann gar nicht beschreiben, was für ein wunderbares Gefühl es war, wieder dieser Musik einen Platz in meinem Leben zu geben. Schon über 5 Monate hatte ich kein Klavier mehr gespielt und ich muss zugeben, dass es mir mehr als nur fehlte. Ich begann „My Heart will go on" aus Titanic zu spielen, weil es mir einfach durch den Kopf schoss und ich es auch ohne Noten spielen konnte. Meine Finger bewegten sich über die Tasten und gaben mir ein Gefühl von Erfüllung. Ich liebte es, einfach nur zu spielen, egal für wen, ob für mich oder Niall. Ich wollte die Musik nur fühlen, wie sie mich glücklich macht und ausfüllt. Es war das erste Mal seit Tagen, dass ich mich richtig entspannen konnte, ohne mich um die Zwillinge oder den Haushalt zu kümmern. Die Musik hatte mir gefehlt und das merkte ich sofort, denn sie sorgte nun dafür, dass meine Unausgeglichenheit, die sich mittlerweile durch den Stress aufgebaut hatte, auflöste. Mit geschlossenen Augen genoss ich die Melodie des Liedes und spielte die letzten Töne, ehe ich meine Augen wieder öffnete.
„Du hast es wirklich vermisst oder? Zu spielen?", fragte mich Niall, der plötzlich hinter mir stand und seine Hände auf meine Schulter gelegt hatte.
„Oh ja... Ich kann dir nur dafür danken, dass du wieder Musik in mein Leben gebracht hast.", antworte ich, wobei mir die letzten Worte nur als Flüstern über die Lippen kamen.
„Für dich würde ich alles machen und geben.", hauchte er.
Ich drehte mich zu ihm um, um ihm in die strahlend blauen Augen zu sehen.
„Ich liebe dich."
„Ich dich auch."
Er senkte seine Lippen auf meine und zog mich zu sich. Ich erwiderte den Kuss und schlang meine Arme um seinen Hals und vergrub meine Hände in seinen weichen Haaren. Er Hob mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte, um nicht hinunterzufallen. Seine Zunge fuhr über meine Lippe, die ich sofort öffnete. Ich zog ihn näher, während eine seiner Hände unter mein Shirt wanderte. Wir lösten uns kurz voneinander und ich atmete kurz auf. Mein Herzschlag war jetzt schon wieder auf 180. Ich fragte mich echt, wie er das immer schaffte, dass meine Gefühle, dass alles in mir so explodierte.
„Ich glaube, wir sollten in ein anderes Zimmer gehen.", warf schnaufend ich ein, weil wir in diesem Zimmer nicht gerade viel Platz hatte außer auf dem Boden, aber der war etwas zu hart und unbequem.
„Gute Idee.", kam es nur von ihm und küsste mich daraufhin wieder, als er den Raum verließ, um unser Zimmer aufzusuchen. Er schmiss sich dann einfach mit mir auf das Bett und ich musste kurz lachen, sodass ich unseren Kuss unterbrach.
„Was ist denn jetzt schon wieder so witzig?", grinste Niall mich an.
„Nichts.", gab ich zu schnell zurück und ehe er etwas erwidern konnte, befanden sich meine Lippen wieder auf seinen. Er drehte uns beide so um, dass ich jetzt auf dem Rücken und er über mir lag, während seine Hände unter mein Top glitten und sie in kleinen Kreisen über meine Haut bewegt, was eine leichte Gänsehaut bei mir verursachte. Er löste sich von mir und verteilte kleine Küsse auf meinem Hals und Schlüsselbein.

Gerade als er mir mein Shirt ausziehen wollte, hörte ich von nebenan als auch aus dem Babyphone Geschrei. Mit einem Seufzen wich Niall von mir zurück und ich stand auf, um nach Aine und Jordan zu sehen. Leise öffnete ich die Tür und nahm dann den schreienden Jordan auf den Arm, um ihn zu beruhigen. Aine hingegen schlief bei dem Lärm einfach weiter. Ich ging wieder aus dem Zimmer mit Jordan auf dem Arm, damit Aine in Ruhe weiterschlafen konnte. Auf dem Weg nach unten in die Küche, kam Niall mir entgegen und hielt schon eine fertige Milchflasche in der Hand. Er war mir einfach immer einen Schritt voraus und damit eine riesige Hilfe. Ich nahm ihm die Milchflasche ab und gab sie Jordan, der sogleich aufhörte, zu schreien. Gierig sog er die Milch aus der Flasche, sodass sie nach 3 Minuten leer war.
„Da hatte aber jemand Hunger.", meinte Niall schmunzelnd.
„Wenn ich es so sehe, muss ich feststellen, dass er dir jetzt schon mega ähnlich ist.", gab ich lachend zurück.
„Hey!", gab schmollend zurück, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte.

Ich gab Niall Jordan in den Arm, damit ich die Flasche runterbringen konnte und mir selbst etwas zu trinken holen konnte. Ich tapste in die Küche und holte mir den kaltgestellten Apfelsaft aus dem Kühlschrank und füllte mir ein Glas davon ab. Dann ging ich wieder hoch, wo Niall mit Jordan auf dem kleinen Sofa im Flur saß und ihm leise ein Lied vorsang. Jordan lag an seiner Burst gekuschelt und war gerade am Einschlafen. Ich grinste bei diesem Anblick in mich hinein. Die Beiden sahen einfach nur süß zusammen aus. Niall war echt ein toller, liebevoller Vater. Während ich immer kurz davorstehe, auszuflippen, bewahrt er immer die Ruhe und nimmt alles immer ziemlich locker, wenn er mir helfen soll. Dafür bewundere ich ihn so sehr, dass er so ruhig bleiben kann.

Ich setzte mich zu den Beiden. Niall lächelte mich kurz an und umarmte mich mit dem anderen Arm, mit dem er Jordan nicht festhielt. Ich legte meinen Kopf gedankenverloren auf seine Schulter und starrte einfach nur an die gegenüberliegende Wand. Jordan schlief friedlich in Nialls Armen und Niall hielt mich einfach nur in seinem Arm fest. 10 Minuten saßen wir einfach nur so da und genossen den gemeinsamen, ruhigen Moment.
„Wie wäre es, wenn wir in zwei Wochen zu deiner Mum fahren und Aine und Jordan für den Tag bei ihr lassen, wenn es kein Problem für sie wäre, und du mit mir Golf spielen gehst?", schlug ich vor und brach damit das Schweigen.
„Das ist ein schlechter Scherz, oder?", fragte er lachend.
„Nein. Ich meine das vollkommen ernst. Ich kann es zwar nicht, aber du könntest es mir ja beibringen.", antwortete ich. Niall hörte schlagartig auf, zu lachen.
„Ich weiß nicht.", gab er nur zurück.
„Das wird bestimmt lustig. Komm schon! Wir werden bestimmt viel Spaß haben.", versuchte ich, ihn umzustimmen. Er warf mir immer noch einen nachdenklichen Blick zu.
„Bitte, bitte, bitte.", bettelte ich.
„Na schön. Aber sag mir bitte, dass du zumindest schon mal einen Golfschläger in der Hand hattest.", meinte er.
„Ja klar beim Minigolf Spielen. Auch wenn ich mich immer aufrege, wenn der Ball immer kurz vor dem Loch liegen bleibt.", erwiderte ich.
„Also müssen wir nicht mehr viel an der Haltung machen, zwar schon noch was, aber nicht mehr so viel.", entgegnete er.
„Cool. Ich freue mich schon voll auf den Tag.", grinste ich ihn an.

Heute war endlich der Tag, an dem wir zu Maura fahren und Niall und ich Golf spielen gehen. Wir parkten gerade vor ihrem Haus, als sich schon die Tür öffnete und sie mit einem riesen Lächeln im Gesicht auf uns zukam. Ich holte Aine und Jordan aus dem Auto. Niall nahm mir sofort eine Kinderschale ab und ging dann zu seiner Mum, die uns wie immer sehr herzlich begrüßte.
„Na wie geht es euch so?", fragte sie uns, nachdem wir uns im Wohnzimmer auf die Couch gesetzt hatten.
„Ganz gut. Ich würde sagen, es könnte uns nicht besser gehen.", antwortete Niall.
„Wie geht es dir denn so?", fragte ich Maura, die mir sogleich ein warmes Lächeln schenkte.
„Mir geht es auch ganz gut.", gab sie zurück.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, was wir in den letzten Wochen gemacht hatten. Die Zwillinge hatten auch schon ihre Milch bekommen und schliefen jetzt, weshalb Niall sie hoch ins Bett gebracht hatte.
In der Zeit, in der er oben war, meinte Maura: „Die Beiden sehen Niall unglaublich ähnlich. Als Baby sah er auch so süß aus. Willst du ein paar Bilder sehen?"
„Klar doch.", gab ich schmunzelnd zurück. Sie stand auf und holte ein altes Fotoalbum aus einer Kommode und es reichte es mir. Die einzelnen Bilder sahen wirklich niedlich aus und mein Lächeln wurde von Bild zu Bild größer. Maura konnte mir zu jedem Bild noch genau die Situation erzählen.

Als Niall wiederkam und das Buch sah, verdrehte er die Augen.
„Mum! Du hast ihr jetzt nicht wirklich die Bilder von mir gezeigt oder?", fragte er sie vorwurfsvoll.
„Du warst so süß als Baby.", meinte ich.
„Ja ja. Wollen wir nun los oder nicht?", kam es nur zurück.
„Ja klar.", meinte ich und stand auf. Wir verabschiedeten uns noch von Maura und sagten, dass sie uns jederzeit erreichen kann, wenn etwas vorfallen sollte. Wir fuhren dann zu einem Golfplatz und wenn ich ehrlich bin, ich hatte keine Ahnung, wo genau wir uns befanden, aber egal.
Niall zeigte mir erst, wie ich mich hinstellen musste, um einen optimalen Schlag zu machen und erklärte mir die Technik. Nach dem bestimmt hundertsten Versuch, gelang es mir endlich den Ball weiter als 3 Meter zu schlagen. Ich fand es sehr lustig, wie ich den Ball oftmals verfehlte und war dann sehr stolz auf mich, dass er überhaupt mal das Loch erreichte. Niall stand immer nur kopfschüttelnd und lachend daneben.
„Du stehst schon wieder falsch. Das sieht aus, als müsstest du auf Toilette oder las hättest du dir gerade in die Hose gepinkelt.", meinte er nur lachend. Das eine Mal bin ich so auf dem Rasen ausgerutscht, dass ich einen riesigen grünbraunen Fleck auf meinen hellen Jeans hatte.
„Na toll, den bekomme ich ja nie mehr raus.", maulte ich.
„Also ich fand die Landung echt elegant wie so ein sterbender Schwan.", lachte Niall und zog mich damit weiterhin auf.

Nachdem wir 5 Löcher gespielt hatten, fuhren wir wieder zurück zu Maura.
„Also ich muss ehrlich sagen, du hast überhaupt kein Talent.", sagte Niall während der Fahrt.
„Das war ja auch das erste Mal, dass ich Golf gespielt habe.", verteidigte ich mich.
„Trotzdem. Niemand brauchte nur das erste Loch fast 30 Schläge, um den Ball einzulochen. Aber ich fand es wirklich lustig, mit anzusehen, wie du dich aufregst.", gab er zurück.
„Ja, ja. Können wir es dabei belassen? Beim nächsten Mal bin ich besser versprochen.", meinte ich.
„Beim nächsten Mal?", fragte er ungläubig und ich musste lachen. Nachdem wir Aine und Jordan von Maura abgeholt hatten, fuhren wir wieder nach Hause. In drei Wochen würden wir in Deutschland bei Vanessas Hochzeit sein. Und ich freute mich unheimlich darauf. Die Party würde bestimmt die beste sein und die Torte wird himmlisch schmecken, das weiß ich jetzt schon.

Hier ist ein neues Kapitel und ich hoffe es gefällt euch...

Ich habe mich dazu entschieden, dass ich nur bis Kapitel 70 und den Epilog schreibe schreiben.

Außerdem habe ich die Geschichte umbenannt und habe auch ein neues Cover. Sagt mir doch mal eure Meinung dazu.

Schönes Wochenende

Chloe :)

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