64. Kapitel: Chloes Geburtstag
Chloe P.O.V
Vor mir standen meine Eltern, Mum zwar mit einem Gesicht, was nicht so begeistert war, aber sie war hier. Und genau das rechnete ich ihr hoch an. Als ich jedoch meinen Vater ansah, strahlte er mich mit einem riesigen Lächeln an. Mir war klar, dass er Mum dazu überredet hatte. Doch das war mir egal, Hauptsache sie waren hier. Ich ging auf die beiden zu und umarmte sie zur Begrüßung. Mum brachte ein kleines Lächeln auf die Lippen, nachdem wir die Umarmung gelöst hatten.
„Was macht ihr denn hier?", fragte ich sie.
„Das war meine Überraschung für dich.", vernahm ich eine Stimme hinter mir, die nur Niall gehören konnte. Er schlang seine Arme um meine Hüfte und zog mich an sich.
„Danke. Sie ist dir wirklich gelungen."
Ich drehte mich um und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen, weil ich schon sehen konnte, wie meine Mum wie eine Bombe hochgefahren wäre. Doch Niall schien,4 das nicht zu interessieren und vertiefte den Kuss. Ich konnte nicht anders, als meine Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn an mich zu ziehen.
„Ich hatte deinen Dad angerufen und ihm von meiner Idee erzählt und er meinte sie würden kommen.", erklärte er mir, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.
„Danke.", flüsterte ich und hauchte ihm noch einen Kuss auf den Mund. Bevor Niall ihn richtig erwidern konnte, räusperte sich meine Mum, wer auch sonst. Allen anderen Anwesenden ist es egal, wann, wo, wie und wie lange wir uns küssen, doch Mum hatte ja ständig etwas zu meckern. Ich verdrehte nur die Augen und drehte mich wieder zu ihnen um.
„Schön, dass ihr seid.", sagt ich nochmals und umarmte sie wieder. Wir setzten uns alle in das Wohnzimmer, wo bereits ein großer Tisch mit ein paar Geschenken stand.
„Und jetzt werden die Geschenke geöffnet.", rief Sarah quer durch den ganzen Raum. Sie hatte noch ihre Jacke und die Schuhe an und kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.
„Sarah!"
„Alles Gute zum Geburtstag.", sagte sie und wollte mir ein Päckchen reichen.
„Komm erst mal richtig an.", meinte ich.
Sie war gerade aus dem Krankenhaus gekommen, wo sie ihre Oma besucht hatte. Nachdem Sarah ihre Jacke ausgezogen hat, kam sie zu uns auf das Sofa und drückte mir jetzt ihr kleines Päckchen in die Hand.
„Ich bin die Erste. Nun pack es schon aus.", meinte sie und sah mich gebannt an. Ich riss das Geschenkpapier auf und zum Vorschein kam eine flache Box, die ich nun öffnete. Darin verbarg sich ein ,,Gutschein", mit dem wir einen Flug mit einem Heißluftballon über Irland machen können.
„Aww... Danke, das ist toll.", sagte ich, total entzückt von diesem Geschenk. Ich umarmte Sarah und Felix dafür und setzte mich wieder auf das Sofa zurück.
„Hier ist unser Geschenk für dich! Ich hoffe du hast Freude daran.", sagte Emily.
„Unser Geschenk ist übertrieben. Emi hat es ausgesucht. Ich war nur dabei.", widersprach Luke ihr. Emily wollte gerade etwas sagen, doch ich meinte nur: ,,Leute, es ist mir total egal, von wem Geschenk ist und was es ist. Die Hauptsache ist, dass ich hier bei meiner Familie und Freunden bin. Das macht mich glücklich."
„Aww! Du weißt nicht, wie viel mir das bedeutet.", erwiderte Emi und viel mir um den Hals.
„Emi... Du erwürgst... mich fast", sagte ich abgehackt, weil ich kaum noch Luft bekam.
„Oh sorry", entschuldigte sie sich und setzte sich wieder zu Luke.
Die Geschenke, die ich bekam waren echt schön. Von Emi und Luke bekam ich Kleidung für Aine und Jordan geschenkt, die echt süß aussah. Von Mum und Dad bekam ich einen Gutschein für ein Wellness Wochenende mit 2 Freundinnen. Von Niall bekam ich wieder einen Anhänger für mein Armband.
„Mehr schenkst du deiner Freundin nicht?", fragte Mum herablassend. War ja klar, dass sie irgendwann ihren Senf dazugeben musste.
„Wer sagt denn, dass es mein einziges Geschenk ist?", stellte er die Gegenfrage und blieb dabei völlig gelassen.
„Ich bekomme noch etwas?"
„Ja Baby. Es ist nur in unserem Haus in Blanchartstown. Ich hielt es für besser, dass du es bekommst, wenn wir dann zu Hause sind.", meinte er.
„Na dann sehe ich es erst später.", erwiderte ich.
„Pah... Heute ist doch dein Geburtstag und nicht in 2 Wochen oder so.", entgegnete Mum und spielte sich mal wieder auf wie eine Henne im Hühnerstall. Manchmal frage ich mich echt, was sie sich dabei denkt, wenn so etwas von sich gibt, obwohl man es schon von ihr gewöhnt ist. Aber, dass mich das in irgendeiner Weise belastet und verletzt, fällt ihr natürlich nicht in ihrem doch so brillanten Kopf ein. Ich mach mir ja nur ständig einen Kopf darüber, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll, aber wahrscheinlich sollte ich es einfach dabei belassen und sie muss halt sehen, wie die Konsequenzen werden. Wenn sie weiterhin so ignorant und abweisend ist, muss ich mir echt überlegen, ob ich sie weiter sehen will.
Emily, die die angespannte Situation bemerkt hatte, fragte einfach in die Runde: „Möchte jemand Kaffee oder selbstgebackenen Kuchen?"
„Das Angebot kann man nicht ausschlagen. Einen Kaffee, schwarz, und ein Stück Kuchen würde ich gerne nehmen.", gab mein Dad zurück und lächelte meine Freundin an.
„Wenn du schon dabei bist Emi, bring mir doch bitte einen Latte und ein kleines Stück Kuchen.", grinste Sarah.
„Für mich bitte auch.", erwiderte Felix.
„Ich nehme einen Kaffee mit Zucker und ein Stück Kuchen.", sagte auch Luke.
„Ich auch.", meinte Niall.
„Möchten Sie auch etwas?", richtete Emily die Frage an meine Mum.
„Du kannst mich ruhig Anja nennen. Ich hätte gerne einen Cappuccino.", antwortete sie.
„Alles klar, dann bin ich gleich wieder da.", entgegnete Emi und eilte schnellen Schrittes in die Küche.
„Warte! Ich helfe dir.", rief ich ihr nach und folgte ihr in die Küche.
Emily stellte die Kaffeemaschine an, während ich die Kuchenstücke auf die Teller packte.
„Jetzt kann ich verstehen, was du meintest. Deine Mum kann Niall wirklich nicht besonders leiden im Vergleich zu deinem Dad.", meinte Emily und lehnte sich an die Theke.
„Das ist ja das Problem. Es macht mich verrückt, dass Mum ihn hasst und es so offensichtlich ausdrückt. Sie will ja unbedingt, dass ich wieder mit Moritz zusammenkomme, aber auf den hab ich keine Lust mehr. Das ist endgültig vorbei. Und Dad... Er will, dass ich glücklich bin, auch wenn er mich nicht versteht.", erwiderte ich.
„Ich sehe, wie sehr dich das verletzt, was deine Mum macht und deswegen würde ich vorschlagen, dass ihr euch mal aussprecht.", schlug sie vor, nahm 2 neue Tassen und stellte sie wieder unter die Kaffeemaschine.
„Bei dieser Frau spricht man gegen Wände.", entgegnete ich.
„Da kenne ich aber noch jemanden, der nicht anders ist.", schmunzelte sie und sah mich an.
Und damit hatte sie vollkommen Recht. Ich war genauso stur wie meine Mum. Egal, was man mir sagte, ich machte sowieso das, was ich wollte. Und das war schon immer das Problem gewesen. Weil mich meine ganze Familie mit Samthandschuhen anfasste, konnte ich nie wirklich das machen, was mir vorschwebte. Immer wurden sich Sorgen um mich gemacht, obwohl ich dazu keinen Grund sah. Irgendwann, also wo ich 14 war, haben meine Eltern es eingesehen, dass ich nicht mehr 5 war und haben mir meine Freiräume gelassen.
Ich ging mit einigen Tellern auf dem Tablett, dass Emily mir gegeben hatte, ins Wohnzimmer zurück, wo sich alle unterhielten außer meine Mum. Sie saß stumm und schweigend dar, während sie Niall interessiert aber auch nachdenklich musterte. Ich wusste genau, dass sie jedes einzelne Wort gehört hatte, auch wenn es so rüber kommt, als würde es sie nicht interssieren, dennoch ist sie immer voll bei der Sache. Nicht nur sie hatte mich nicht bemerkt, auch die anderen waren voll in ihrem Gespräch vertieft. Es kommt mir so vor, als sei ich einfach nur ein Geist. Ich nahm mir einen Teller mit einem Stück Kuchen und gab ihn Mum: „Hier Mum!"
„Oh...Chloe, ich hatte dich gar nicht bemerkt.", murmelte sie und nahm mir den Teller ab. Bevor ich etwas erwidern konnte, eilte Emily mit den Kaffeetassen in den Raum.
„Kaffee ist fertig.", rief sie und alle verstummten und sahen zu ihr auf. Sie wollte die Tassen verteilen, doch Niall stand auf und nahm ihr die 2 Tassen aus der Hand.
„Danke Niall. Wenn ich dich nicht hätte.", schmunzelte sie und setzte sich zu Luke auf das Sofa, nachdem jeder seinen Kaffee und einen Teller mit Kuchen bekommen hatte. Sie selbst hatte sich nur ein Glas Orangensaft mitgenommen, weil sie nicht so gern Kaffee trank. Ich verzichtete auf den Kuchen und Emily aß mein Stück gleich mit. Normalerweise ist das eher die Aufgabe von Niall. Alles, was ich nicht mehr esse oder schaffe, isst er einfach auf. Kein Wunder, dass Liam, Louis und Harry ihn als Vielfraß bezeichnen. Schlagartig musste ich bei diesem Gedanken lächeln. Die vier sind auch schon eine komische Gruppe. Obwohl sie gerade mal 5 Monate in der Bandpause sind, kommt es mir wie eine Ewigkeit vor. Ich würde sie nur zu gern auf der Bühne sehen. Es ist schon irgendwie komisch, dass ich diese Gedanken hege, schließlich konnte ich sie vor 9 Monaten nicht ausstehen, hab mir immer die Ohren zugehalten und die Augen verdreht, wenn meine Schwester ihre Musik hörte.
Den Blick meiner Mutter, der mich und Niall durchbohrte, ließ meinen Gedankenfluss unterbrechen. Was hatte sie nur gegen ihn? Warum kann sie sich nicht einfach für mich freuen, dass ich so glücklich mit ihm bin? Ich kann sie nicht verstehen. Aber sollte nicht genau das, ein Grund sein, um mit ihr darüber zu reden? Vielleicht! Aber nicht jetzt, das kann ich nachher auch noch machen, denn wir wollten jetzt ins Krankenhaus, um Aine und Jordan zu besuchen. Ich kann es nicht in Worte fassen, wie wichtig es mir ist, dass meine Eltern sie sehen bzw. kennenlernen. Ich glaube, dass dieser Moment ausschlaggebend für die Beziehung meiner Eltern zu meinen Kindern und auch zu Niall und mir ist. Ich hoffe, dass Mum nach dem Besuch im Krankenhaus ihre Urteile über Niall und meine jetzige Familie überdenkt, denn das ist bis jetzt noch das einzige, was im Weg steht, damit alles perfekt ist.
Nachdem alle ihren Kuchen gegessen hatte, brachten Emily und Sarah die Teller in die Küche, während alle anderen weiter ihre Tasse Kaffee tranken und quatschten.
„Mum! Dad! Wir würden jetzt ins Krankenhaus zu unseren Kindern fahren. Kommt ihr mit? Wollt ihr sie überhaupt sehen?", fragte ich sie. Niall stellte sich neben mich und legte einen Arm um meine Taille. Fröhlich lächelte er mich an und zwinkerte mir kurz ermutigend zu.
„Ja, na klar kommen wir mit. Ich würde zu gerne meine Enkelkinder im Arm halten können.", antwortete mein Dad erfreut und sah zu meiner Mum, „Oder Anja?"
„Ja... natürlich.", murmelte sie leise.
„Gut. Dann würde ich sagen, dass wir mal losfahren sollten.", meinte Niall und ging gefolgt von mir, meinem Dad und Mum in den Flur, wo wir uns anzogen. Wir fuhren nur mit einem Auto, denn Platz war genug. Das war jedoch auch der Grund, dass die ganze Fahrt über bis hin zum Krankenhaus Totenstille im Auto herrschte.
Als wir auf dem Weg zur Früchen-Station waren, blieben meine Eltern weiter hinter uns. Zweifelnd daran, dass sie nicht hier sein wollten, drehte ich mich nach ihnen um und kassierte dafür gleich einen besorgten Blick von Niall, welcher nun meinen Arm griff und stehen blieb.
„Hey. Sieh mich an!", forderte er mich auf. Ich sah zu ihm hoch, direkt in seine blaue Augen.
„Alles wird gut. Egal, was deine Eltern sagen werden, egal, was die Ärzte über Aine sagen werden, wir schaffen das zusammen. Okay?", meinte er. Ich nickte nur und gab ihm einen kleinen Kuss. Wir standen bereits vor dem Zimmer und warteten auf meine Eltern. Doch da kam schon der Arzt auf uns zu.
„Guten Tag. Es freut mich, Sie zu sehen.", begrüßte er uns und reichte Niall als auch mir die Hand. Auf wir begrüßten uns kurz.
„Na dann. Mal sehen, was die beiden Kleinen so treiben.", entgegnete er und ging vor uns in das Zimmer. Da meine Eltern auf dem Gang am Diskutieren waren, folgte ich meinem Freund. Beim Anblick von Aine und Jordan schlug mein Herz augenblicklich schneller und wahnsinnige Glücksgefühle breiteten sich in mir aus. Während Niall Jordan auf dem Arm hielt und der Arzt Aines Werte checkte, spürte ich Blick auf mir. Mum stand mit meinem lächelnden Dad im Türrahmen. Waren das etwa Tränen auf ihren Wangen?
„Ich... ich kann das hier nicht.", murmelte sie, drehte sich um und verließ das Zimmer.
Hier ist das neue Kapitel.
Es tut mir wirklich leid, dass ich schon über einen Monat kein neues Kapitel geschrieben hatte. Jeder kennt ja die Vorweihnachtszeit, wo man viel zu tun hat, und kurz vor Weihnachten ist meine Familie etwas kleiner geworden,weshalb ich nicht schreiben konnte und die 2 Wochen nach den Ferien und auch jetzt noch haben die Lehrer uns mit Tests, Klassenarbeiten und Hausaufgaben überfüllt.
Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen und freut euch über dieses etwas längere Kapitel.
Schöne restliche Woche
Chloe :)
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