63. Kapitel: Freunde

Erstmal möchte ich mich für die 3000 Reads bedanken, die ich bis jetzt bekommen habe, natürlich auch für sie zahlreichen Votes. Ich freue mich, dass viele Freude an meinem Buch gefunden haben und möchte mich bei allen, die es bis hier hin gelesen haben, sehr bedanken.

Chloe P.O.V

In der Zeit, die wir bei Aine und Jordan verbrachten, sagten weder Niall noch ich irgendetwas. Wir mussten erstmal die Information, die wir gerade vom Arzt erhalten hatten, verarbeiten. Und das machte jeder auf seine eigene Weise. Während ich mich einfach nur die ganze Zeit an Niall klammer und weine, hält er mich einfach nur fest und starrt die ganze Zeit an die Wand, zumindest sieht es von unten so aus. Als es dann schon recht spät war, baten wir Luke, dass er uns abholt. Niall und ich gingen hinaus, weil Luke geschrieben hatte, dass er da sei und wie besonders auf die Presse achten sollten, die sich wie immer vor dem Eingang eines Hauses, so auch jetzt, befanden. Wir eilten zu Lukes Auto, während besonders ich den Kopf gesenkt hielt. Niall schob mich so, dass man mich nur wenig sehen konnte. Aber jeder, der einen klaren Verstand hatte, wusste, dass ich es war, die hinter Niall lief und auch jeder konnte sehen, dass ich keinen Babybauch mehr hatte. Na schöne Scheiße. Beschissener konnte der Tag auch nicht wirklich werden, obwohl er doch so schön angefangen hatte, na ja zumindest fast. Wir stiegen schnell in Lukes Auto und fuhren dann so schnell wir möglich weg. Natürlich nahmen wir einen Umweg, weil Luke dachte, die Presse würde uns folgen. Ich kann es auch schon verstehen, schließlich würde ich auch zu Hause meine Privatsphäre haben wollen.

Als wir dann bei Emily und Luke angekommen waren, fuhr Niall dann von dort gleich nach Hause, um notwendige Sachen zu holen. Schließlich hatte ich nichts mehr zum Anziehen und die Garderobe von Emi als auch von Sarah waren mir zu groß. In der Zwischenzeit, während Niall weg war, setzte ich mich auf das Sofa und holte mein Handy heraus, um meine Schwester anzurufen. Sie wusste noch nichts von all dem hier. Dann musste ich noch Mum und Dad als auch Vanessa und Julia anrufen, um sie zu informieren. Ich wählte Grace' Nummer und sie ging sofort ran.
,,Es wird ja langsam mal Zeit, dass du dich meldest.", meinte sie.
,,Sorry aber früher ging es echt nicht.", erwiderte ich.
,,Weißt du, wie viele Sorgen ich mir gemacht hatte? Ich hatte ja nur irgendwelche News gelesen und dachte, sie stimmen eh nicht, aber sie haben nicht gelogen oder? Sonst wärst du doch an dein Handy gegangen, als ich dich gestern angerufen habe.", fragte sie.
,,Ja ich lag im Krankenhaus und ja ich bin zusammengebrochen, aber mir geht es so gut wie noch nie.", antwortete ich.
,,Na da bin ich ja beruhigt. Was gibt es denn so Besonderes?", entgegnete sie und ihre Stimme triefte nur so vor Neugier.
,,Na ja...", fing ich an.
,,Jetzt rede nicht so lang um den heißen Brei herum. Sag es einfach.", unterbrach mich meine Schwester. Ich hatte sie nur selten so ungeduldig gesehen. Verübeln konnte ich ihr das ja nicht, schließlich wurde reichlich über Niall und mich und meinen Krankenhausaufenthalt spekuliert.
,,Also gut. Meine wunderschönen Zwillinge haben das Licht der Welt erblickt. Es sind die süßesten Menschen, die ich je gesehen habe.", schwärmte ich.
,,Ich freue mich ja so für dich. Wie gern würde ich sie sehen. Wie heißen sie denn?", erwiderte meine Schwester und war gleich in das Thema vertieft.
,,Aine Faye und Jordan Reece. Ich liebe sie so. Nur...nur Aine geht es nicht so gut.", beantwortete ich ihre Fragen und erklärte ihr die Situation.
,,Das tut mir leid. Ich hoffe, es geht ihr bald besser. Sie wird es schon schaffen. Sie ist ein starker Mensch genau wie du.", versuchte sie mir, Mut zu machen.
,,Danke. Ich wünsche mir, dass du Recht behältst und sie durchkommt.", meinte ich.

Wir redeten bestimmt noch eine Stunde, in der mir Grace erzählte, wie es ihr so ging. Sie war ja jetzt allein zu Hause, weil Harry ja seinen Film in Frankreich oder so dreht. Na ja ganz allein ist sie vielleicht nicht, denn Gemma und ein guter Freund meiner Schwester, von dem ich gerade den Namen vergessen hatte, leisten ihr ab und zu Gesellschaft. Sie meinte auch, dass sie sich mit Mum nicht so gut verstehen würde. Irgendwie hatten sich die beiden wieder in der Wolle, wegen Harry. Es ging darum, dass er seine Freundin, die im 6. Monat schwanger ist, einfach so zurück in London lässt und dass bestimmt noch 2 Monate so sein wird. Ich stehe zwar auf der Seite meiner Schwester, weil Mum einfach ein Verhalten gegenüber Niall und Harry an den Tag legt, das echt nicht auszuhalten ist. Aber in dieser Hinsicht muss ich Mum echt Recht geben. Ich würde es scheiße finden, wenn Niall irgendwo hingeht, um einen Film zu drehen und mich ganz allein, schwanger, zurücklassen würde. Grace meinte zwar, ihr würde das nichts ausmachen, aber ich glaube das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Zwar zweifel ich nicht an Harrys Treue gegenüber meiner Schwester, aber dennoch spüre ich da etwas, was mir sagt, dass es irgendwas geben wird, womit er Grace das Herz brechen wird. Es ist jedoch das Leben meiner Schwester und nicht meines, also soll sie machen, was sie für richtig hält.

Dann rief ich noch Nessa und Julia an, die komplett am Rad drehten, wie ich mir auch eigentlich vorher hätte vorstellen können.
,,Aber du kommst trotzdem zu meiner Hochzeit oder?", fragte Nessa, als ob sie aus ihrer Angst, ich könnte nicht erscheinen, an meiner Freundschaft zu ihr zweifelte.
,,Ja natürlich werde ich da sein mit meiner kleinen Familie.", versprach ich ihr.
,,Aww. Ich freue mich schon, die beiden Kleinen kennenzulernen und in den Armen zu halten.", erwiderte sie. Und so ging das dann auch ungefähr eine halbe Stunde, ehe ich dazu kam, mich dem Essen, was Emily mir vor die Nase gestellt hatte, zu widmen. Meine Freundin saß schweigend neben mir und es kam mir so vor, als ob sie irgendwas bedrückt.
,,Emi? Ist irgendwas? Du siehst so nachdenklich aus.", fragte ich sie.
,,Mir kommt es nur so vor, als würdest du schon zwei beste Freundinnen haben und ich gehöre nicht dazu.", antwortete sie und sah mir jetzt tief in die Augen.
,,Vanessa, Julia und ich kennen uns schon seit dem Kindergarten. Wir waren schon immer gut befreundet. Aber jetzt lebe ich hier und sie in Deutschland. Und hier brauche ich Freunde wie dich, Sarah, Felix und Luke. Ihr seit ebenfalls meine Freunde, nur kenne ich euch nicht so lang wie die anderen. Also fühle dich bitte nicht benachteiligt.", meinte ich und umarmte sie.
,,Ich dachte schon, du hättest vergessen, dass ich neben dir sitze. Es hat sich einfach so angefühlt, als würdest du lieber bei ihnen sein als hier bei mir.", erwiderte sie.
,,Nein. Ich bin damit glücklich, so wie es ist.", entgegnete ich, ,,Weiß Luke schon, dass du schwanger bist?"
,,Ja er weiß es und er hat sich mega darüber gefreut.", antwortete sie.

Wir redeten noch ein bisschen, ehe ich dann ins Bett ging,  weil der Tag einfach nur anstrengend gewesen war. Ich war einfach zu müde, um auf Niall zu warten. Trotzdem nahm ich kurz mein Handy, um eventuelle Nachrichten, die ich bekommen hatte, zu lesen. Und wie immer wurde wild über mich spekuliert. Die Presse schrieb ganz schön merkwürdige Sachen, die einen schlimmer und dümmer als die anderen. Weil man mich ja heute zusammen mit Niall gesehen hatte, wie ich aus dem Krankenhaus gekommen bin, meinte man, ich hätte meine Kinder bei der Geburt verloren oder ich hätte sie zur Adoption freigegeben oder ich hatte die ganze Schwangerschaft nur vorgetäuscht. Da ich diese Berichte so absurd fand und mir bestimmt 1000 auf Twitter und Co. geschrieben und Vorwürfe gemacht hatten, legte ich mein Handy schließlich zur Seite und schlief ein.

Die nächsten anderthalb Wochen liefen eigentlich nach diesem Schema ab: aufstehen, frühstücken, ins Krankenhaus fahren, bei Aine und Jordan sein, abends wieder zurück zu Luke fahren, etwas essen und schlafen gehen.
Diese Woche war ohnehin schon stressig genug, dass ich mir jetzt sogar noch überlegen musste, wie mein Geburtstag ablaufen sollte, welcher schon morgen war. Wahrscheinlich würde er wie alle anderen 10 Tage davor werden. Und um ehrlich zu sein, verspürte ich noch nicht mal große Lust, eine Party zu geben und Geschenke zu bekommen. Stattdessen würde ich lieber Zeit mit meinen Kindern verbringen und jeden Tag im Krankenhaus sitzen und sie beobachten als auch in meinen Armen halten wollen. Solange es ihnen nicht besser geht und sie nicht bei uns sind, geht es mir einfach nicht gut. Aber der Arzt meinte, dass ich Jordan am 22. Mai abholen könnte. Aines Zustand hat sich zwar schon ein bisschen gebessert, aber so wirklich eigentlich auch nicht. Sie ist mein kleiner Engel und für diesen werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, damit sie gesund wird.

Am nächsten Morgen wachte ich durch Niall, der mir durch die Haare strich, auf.
,,Gut geschlafen?", fragte er mich und lächelte mich an.
,,Mhh... ja hab ich.", antwortete ich und erwiderte sein Lächeln, nur das meines durch meine morgendliche Trägheit ziemlich verzerrt war. Er drückte mir eine Kuss auf den Mund, welchen ich sogleich erwiderte und meine Arme um seinen Hals schlang, um ihn an mich zu ziehen. Automatisch wanderten seine Hände unter meine Top und lösten eine leichte Gänsehaut bei mir aus. Als wir uns kurz voneinander lösten, wisperte er: ,,Happy Birthday."
Und begann wieder, mich zu küssen, während meine Hände sich in seinen Haaren vergruben.
Dann wurde plötzlich die Tür aufgerissen und Felix stand im Rahmen zwischen Flur und Zimmer.
,,Oh... äh... sorry, dass ich störe.", stotterte er irgendwelche Worte zusammen, nachdem er uns gesehen hatte. Mit einem Seufzen setzte Niall sich auf und strich sich durch die etwas zerzausten Haare.
,,Luke meinte, dass ihr schon wach wäret und...", murmelte er unsicher.
,,Irgendwann werde ich dieses Arschloch noch umbringen.", fluchte Niall.
,,Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen. Unten ist Besuch für dich, Chloe.", sagte Felix noch, ehe er wieder verschwand.
,,Da kann man hier noch nicht mal ungestört sein.", meinte mein Freund und erhob sich vom Bett, um sich anzuziehen.
,,Sorry Baby!", hauchte er und drückte mir einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er ins Badezimmer verschwand.
Auch ich quälte mich aus dem Bett und zog mir eine bequeme Hose und ein T-Shirt von Niall an.

Unten im Wohnzimmer wurde ich von Emily empfangen und zu den Personen geführt, die angeblich mein Besuch waren. Als ich sah, um wen es sich handelte, wäre ich aus allen Wolken gefallen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass mich  einer dieser Personen an meinem Geburtstag besuchen kommt.

Um welche Person könnte es sich da wohl handeln?

Schönen 1. Advent :)

Chloe :)

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