61. Kapitel: Auf der Krankenstation
Niall P.O.V
Plötzlich sank Chloe in meine Arme, die Augen geschlossen und völlig schlaff.
Emi stieß einen kurzen Schrei aus und lief zu mir.
,,Chloe? Chloe, kannst du mich hören?", fragte sie dann ganz ruhig.
,,Baby?", fragte dann auch ich und schüttelte leicht ihren Kopf.
Sie zeigte aber keine Reaktion. Ich war so in Sorge um sie, dass ich nicht reagieren konnte.
Doch automatisch griff Emily ihr Handgelenk, um sich zu vergewissern, dass ihr Puls noch da ist. Er war noch da, aber nur schwach. Dann brachte sie Chloe in eine stabile Seitenlage.
Im Hintergrund hörte ich Luke telefonieren, wahrscheinlich rief er gerade den Krankenwagen.
Ich hielt Chloe immer noch in meinem Armen, nur dass ich bereits auf dem Boden saß. Aber ich war immer noch nicht in der Lage, etwas zu sagen. Ich war total angespannt und sorgte mich unheimlich um Chloe. Wahrscheinlich war das gerade dieser Moment, den ich die ganze Zeit fürchtete.
Ich konnte ihr nicht wirklich helfen, ich konnte ihr kein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern und ich konnte ihr keine wirkliche Liebe geben. Ich konnte sie noch nicht mal ansehen, weil sich alles in mir zusammenkrampfte und eine Mischung aus Angst und Schmerz meinen Körper durchströmte. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so um sie sorgen würde, dass ich wahrscheinlich daran zerbrechen würde, wenn es für sie schlimme Folgen tragen würde. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas zustößt.
,,Niall?"
Emi boxte mich in den Oberarm. Ich schaute sie fragend an.
,,Ich hatte dich etwas gefragt.", sagte sie.
,,Hmm?", frage ich.
,,Sie ist im 7. Monat oder?", fragte sie mich dann.
,,Ja... ich glaube schon.", antwortete ich etwas durcheinander.
,,Es könnte sein, dass sie Frühwehen hat und es vielleicht zu einer Frühgeburt kommen könnte. Aber bei ihrem Zustand würde ich sagen, wenn sie nicht bald in ein Krankenhaus kommt, war's das.", stellte Emi eine Theorie auf, die noch mehr Panik in mir aufsteigen lässt, als ich sie jetzt schon hatte.
Luke kam zu uns und hockte sich neben Emi.
,,Der Krankenwagen ist unterwegs.", informierte er uns.
Ich nickte einfach nur.
,,Hey! Das wird schon. Sie ist stark, sie schafft das.", versuchte Emi, mich zu beruhigen, in dem sie mir nebenbei noch ihre warme Hand auf die Schulter legte.
,,Danke...", murmelte ich. Mein Blick lag nur noch auf meiner Freundin in der Hoffnung, dass sie doch wieder die Augen aufschlagen würde. Aber mein Gefühl sagt mir, dass meine Hoffnung völlig sinnlos ist.
Von Weitem hörte man schon die Sirenen des Krankenwagens. Zur gleichen Zeit kam von der anderen Seite der Notarzt angefahren und stieg hastig aus seinem Auto. Die Sanitäter kamen wenige Sekunden später. Der Notarzt lief sofort zu uns und checkte Chloe durch.
,,Nehmt sie mit! Ihre Atmung ist flach und der Puls ist schwach. Hinzu kommt, dass sie schwanger ist, was es zu einer noch komplizierteren Situation macht. Sie muss sofort ins Krankenhaus.", sagte er dann zu den Sanitätern, die Chloe dann auf eine Liege legten und in den Krankenwagen schob. Ich sah ihnen hinterher. Und alles was ich zuletzt sah, war, wie sie Chloe eine Sauerstoffmaske aufsetzten, dann die Tür schlossen und losfuhren.
Der Notarzt wandte sich uns dann kurz zu: ,,Sie wollen sicherlich zu ihrer Freundin. Aber Sie müssten selbstständig zum Krankenhaus fahren."
,,Alles klar. Danke.", gab Emi zurück, bevor der Notarzt wieder in seinen Wagen stieg und wegfuhr.
Ich stand reglos dar mit einem Haufen Gefühle, die mich am liebsten dazu verleiten, mich zu schlagen und gleichzeitig zu weinen.
,,Niall?", fragte Emi sanft und stellte sich vor mich. Ich hob den Kopf, um in ihre wunderschönen, braunen Augen zu blicken.
,,Komm! Lass uns fahren. Sie brauch dich jetzt mehr als jeder andere.", meinte sie.
,,Aber deine Geburtstagsfeier...", wollte ich schon protestieren.
,,Meine Freunde sind mir wichtiger als mein scheiß Geburtstag. Luke wird ihnen sagen, dass meine Feier jetzt vorbei ist und damit hat sich das.", entgegnete sie und lief zu ihrem Wagen.
,,Jetzt komm endlich!", rief sie über den Vorgarten zu mir. Das ließ ich mir dann doch nicht zweimal sagen und stieg dann mit zu ihr in den Wagen, um ins Krankenhaus zu fahren.
Nach 12 Minuten waren wir auch schon da. Hastig liefen wir in Richtung Notfallaufnahme.
An der Rezeption ließ ich Emi das Wort, die sich sofort erkundigte, wo Chloe liegen würde. Die Frau sagte zu uns, dass wir zur Station Gynäkologie und Geburtshilfe gehen sollten. Um ehrlich zu sein, musste ich gestehen, dass ich keine Ahnung hatte, um was es ging und wo wir hin mussten. Also lief ich einfach den Gang weiter runter, bis Emily sich meine Arm schnappte.
,,Wir müssen hier lang.", sagte sie dann nur und führte mich durch die Gänge und Flure des Krankenhauses.
Es roch hier einfach nur nach Arzneimitteln, Medikamenten und Desinfektionsmittel. Ich fragte mich, wie man das einen ganzen Tag über aushalten kann. Wahrscheinlich gewöhnt man sich mit der Zeit dran.
Auf dem Weg zur Station, auf der Chloe lag, mussten wir an der Kinder- und Jugendlichen Staion als auch an der für Babys und Früchen vorbei.
Dabei liefen uns 2 Mädchen über den Weg, lass sie mal 15 gewesen sein. Die eine hatte blonde Haare und braune Augen und saß im Rollstuhl, das eine Bein in einem Gips, der eine Arm in einer Armschlinge und um ihrem Kopf befand sich ein Verband. Dahinter stand ein Mädchen mit braunen Haaren und grünen Augen, die den Rollstuhl schob. Sie erinnerte mich etwas an Harry. Sie lächelte das andere Mädchen an. So wie aussieht, sind die beiden beste Freundinnen.
Als sie mich sahen, fragte die Blonde: ,,Das ist doch Niall Horan oder?"
,,Ja... ja natürlich ist er das.", antwortete ihre Freundin und wandte sich dann mir zu: ,,Können wir vielleicht ein Bild machen und ein Autogramm bekommen?"
,,Jetzt gerade nicht. Meine Freundin braucht mich. Vielleicht kann ich später zu euch auf das Zimmer kommen. Ihr müsst mir nur sagen welche Nummer.", antwortete ich kurz.
,,367.", gab die Blonde mit kräftiger Stimme zurück, obwohl sie ziemlich zerbrechlich aussah.
Emily zerrte mich weiter.
,,Du hast wohl nie Auszeit von den Fans.", stellte sie fest.
,,Leider nicht. Aber ohne sie wäre One Direction nicht One Direction.", gab ich nur zurück und Emi verdrehte die Augen.
Als wir endlich auf der Station angekommen waren, wo wir eigentlich hinsollten, fragten wir dort nach dem Zimmer und wurden hingeführt. Wir klopften an und bekamen ein ,,Herein!" zurück.
Wir traten ein und dort lag meine Freundin im einem Bett auf der Seite und wirkte ziemlich erschöpft. Dennoch war sie bei Bewusstsein, was man vor fast einer dreiviertel Stunde noch nicht hätte sagen können. Sie war etwas blass um die Nase, obwohl sie das einfach immer war, aber jetzt fiel mir das erst auf.
,,Wie geht's dir?", fragte Emi und setzte sich auf den einen Stuhl, während ich mich auf das freie Bett setzte.
,,Es ging mir schon mal besser.", gab sie mit einem Seufzer zurück.
,,Hat der Arzt schon irgendwas gesagt?", fragte Emily weiter.
,,Nein... noch nicht. Ich habe nur Medikamente bekommen, damit die Frühwehen zurückgehen, aber ich glaube sie helfen nicht viel."
Emi stand auf und sagte: ,,Ich geh jetzt den Arzt nach deinem Stand fragen und lass euch mal allein."
Nachdem Emily das Zimmer verlassen, sah ich die ganze Zeit Chloe an.
,,Und dir geht es wirklich gut?", fragte ich noch mal.
,,Mir geht es wirklich gut. Mach dir nicht so viele Sorgen!", antwortete sie und setzte sich auf. Sofort war ich an ihrer Seite, um ihr hochzuhelfen.
,,Niall! Ich bin nicht behindert, sondern nur schwanger. Ich werde schon nicht zusammenbrechen.", sagte sie dann etwas zu scharf.
,,Ist ja schon okay. Ich mach mir halt nur Sorgen.", wehrte ich mich und hob abwehrend die Hände.
,,Sorry Stimmungsschwankungen. Aber ich bin mir sicher, dass du ein hervorragender Vater sein wirst.", meinte sie und drückte mir einen Kuss auf den Mund, den ich sofort erwiderte.
,,Ich werde nicht ein halb so guter Vater sein, wie du eine Mutter sein wirst.", entgegnete er.
,,Ach Quatsch.", sagte sie. Dann schlug sie sich auf einmal auf die Stirn.
,,Das haben wir ja total vergessen."
,,Was haben wir vergessen?", fragte ich.
,,Wir haben uns noch überhaupt keine Gedanken gemacht, wie wir unsere Kinder dann nennen wollen. Und wir brauchen ja vier Namen, weil wir noch nicht wissen, ob es Jungs oder Mädchen oder beides wird.", antwortete sie und starrte grübelnd an die Wand.
,,Na dann würde ich sagen, wir machen uns darüber jetzt Gedanken.".
Nach einer halben Stunde hatten wir dann vier Namen gefunden, die wir beide mochten.
,,Würdest du mich zur Jugendlichen und Kinder Station begleiten?", fragte ich sie.
,,Ja klar, wenn ich vom Arzt aus darf. Aber warum willst du dort überhaupt hin?", antwortete sie.
,,Mir sind vorhin zwei Mädchen entgegen gelaufen und haben mich nach Fotos und Autogrammen gefragt. Die eine schien, ein Unfall gehabt zu haben.", informierte ich sie kurz und musste augenblicklich an das Mädchen mit den blonden Haaren zurückdenken, wie zerbrechlich sie aussah, aber immer noch Freude am Leben hat.
,,Na dann lass uns hingehen.", sagte sie dann und quälte sich langsam aus den Bett. Natürlich half ich ihr hoch, obwohl sie meinte, sie könnte es allein.
Genau in diesem Moment ging die Tür auf und Emily und der Arzt kamen herein.
,,Misses Oakley, wie ich sehe, sind Sie schon auf den Beinen. Und Sie sind dann bestimmt Niall Horan.", stellte er fest und kam zu uns hinüber. Ich reichte ihm die Hand aus reiner Höflichkeit.
,,Ich bin Dr. Smith.", stellte er sich vor.
,,Und ich habe hier die Ergebnisse.", wandte er sich Chloe zu, ,,Sie hatten Frühwehen, die wir mit einem Medikament verzögern konnten. Ihnen wird sicherlich klar sein, dass es zu einer Frühgeburt kommen könnte, wovon ich stark ausgehe. Aber solange ihre Fruchtblase noch nicht geplatzt ist oder Sie keine Geburtswehen haben ist erstmal alles okay. Dass sie starke Kreislauf Probleme haben, sobald sie mit Stress oder so was in der Art in Verbindung kommen, ist mir klar. Das könnte Sie vielleicht bei der kommenden Geburt schwächen. Ich bin mir noch nicht sicher, in wie weit das dann Auswirkungen auf Sie und die Kinder haben wird."
Chloe nickte nur.
Dann verließ er den Raum.
,,Können wir gehen?", fragte Chloe in die Runde.
,,Aber klar doch."
Und so gingen wir dann auf die Kinder Station, um die zwei Mädchen zu beuchen. Ich machte viele Bilder mit ihnen und fertigte natürlich auch Autogramme für sie. Ist waren hin und weg von Chloes Babybauch und tasteten fast jede Minute, ob die beiden Zwillinge treten. Sie wollten auch Bilder mit Chloe haben, womit diese kein Problem hatte. Wir verabschiedeten uns noch von ihnen, ehe wir uns auf den Weg in Richtung Geburtsstation machten.
Plötzlich blieb Chloe stehen und gab nur ein Schnaufen von sich. Emi war sofort an ihrer Seite wie auch ich.
,,Baby, ist alles okay?", fragte ich sie. Emi schaute auf den Boden und gab nur ein ,,Oh Scheiße" von sich.
,,Komm wir müssen schnell zu Dr. Smith.", meinte sie dann nur.
,,Was ist los?", fragte ich verwirrt.
,,Egal."
Emi rannte schon fast.
,,Nein... Was ist los?", protestierte ich und blickte sie erwartungsvoll an.
So das war das neue Kapitel und ich freue mich riesig über alle Kommis und Votes. Und ja es ist wieder ein kleiner Cliffhanger, aber ohne kann ich einfach nicht. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.
Schönes Wochenende und Ferien, für die, die noch welche haben ♡
Chloe :)
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