58. Kapitel: Sie hasst ihn, er hasst sie!
Grace P.O.V
Nach den letzten paar Monaten ist mir bewusst geworden, dass es endlich an der Zeit ist, meiner Mum die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie es schon lange weiß. Sie soll endlich Harry kennenlernen. Da stellt sich mir nur ein Problem in den Weg, ihre Reaktion. Ich weiß noch genau, wie mir meine Schwester erzählte, was Mum von Niall hielt. Und um ehrlich zu sein, will ich dieser Reaktion einfach aus dem Weg gehen. Aber ich möchte jetzt auch nicht weiter darüber nachdenken, zumindest nicht so, sodass es mich den ganzen Tag beschäftigt, obwohl das unmöglich ist, denn Mum kommt noch heute Nachmittag hier nach London, um Harry kennenzulernen. Und ich wette, dass wieder die Fetzen fliegen werden wie bei Niall auch.
Genau wie meine Mum mich gestern angerufen hatte, meldete sich meine Schwester ebenfalls bei mir. Sie erzählte mir von ihren Plänen, nach Irland zu ziehen und dass sie bereits auf der Suche nach einem Einfamilienhaus seien. Chloe ist so erwachsen geworden, dass ich sie selbst nicht wieder erkenne. Ich finde, dass es für sie und Niall ein ganz großer Schritt ist, zusammen nach Irland in ein Haus zu ziehen. Aber ich freue mich so sehr für sie, dass ich denke, sie könnten das gemeinsam als Team meistern. Ich werde Chloe immer unterstützen, egal, was sie für eine Scheiße baut, sie bleibt meine kleine süße Schwester.
Harry und ich sind immer noch die gleichen. Na ja zumindest fast. Harry ist nun mal Harry, dazu kann man nicht viel sagen. Aber ich hingegen habe mich total verändert was sowohl mein Aussehen als auch meinen Charakter betrifft. Nun ich bin etwas fülliger geworden, was ich der Schwangerschaft zu verdanken habe, denn ich wiege jetzt schon fast 25 Kilo mehr als vor der Schwangerschaft. Ich weiß, dass es meiner Schwester da schlechter ergeht als mir, aber sie bekommt ja schließlich auch Zwillinge. Na ja und vom Charakter her. Ich bin wohl die launischte Person, die die Welt je gesehen hat. Wutanfälle, totale Muttergefühle, Kuschelänfanfälle, Fressattacken und noch viel mehr. Ich habe also die wahnsinnigen Stimmungsschwankungen und bin wie die Büchse der Pandora, die man nicht öffnen möchte, weil man nicht weiß, was sich darin verbirgt. Und wenn ich einen Stimmungsring tragen würde, müsste dieser mindestens alle 5 Minuten die Farbe wechseln. Mich wundert es, dass Harry das aushalten kann, schließlich werde ich circa 5 mal am Tag zur Furie. Aber dann redet mir Harry ein, dass es okay für ihn sei und er mich total verstehen würde, was natürlich nicht ganz der Fall war.
Na ja jedenfalls hat Harry ein Angebot für eine Rolle in einem Film bekommen, die er natürlich angenommen hatte. Das heißt, er wird dann fast 4 Monate nur am Drehset sein. Ich bin dann nur allein. Aber das klären wir dann später. Jetzt geht es erstmal darum, das Treffen mit Mum unter einen Hut zu bekommen.
Da Harry heute einen Termin hat, wird er nachher zum vereinbarten Treffpunkt kommen, an dem wir uns mit meiner Mutter treffen. Ich erhob mich gerade vom Sofa, um mich umzuziehen, aber mein Handy klingelte.
,,Was gibt es?", fragte ich.
,,Nichts, abgesehen davon, dass ich gerade verzweifle.", antwortete meine Schwester und ich wusste, dass sie sich totale Gedanken macht, was ich an ihrer Stimme hörte.
,,Warum verzweifelst du? Eigentlich müsste ich hier am Verzweifeln sein.", meinte ich.
,,Ich weiß nicht, ob es wirklich das Richtige ist, zusammen mit Niall nach Irland zu ziehen.", rückte sie mit der Sprache heraus.
,,Ich weiß, dass es ein riesiger Schrott für dich ist. Aber überlege doch mal, was du alles hast, wenn du mit Niall nach Irland ziehst. Wenn dann erstmal deine Zwillinge auf der Welt sind, seid ihr dann eine richtige kleine Familie, die dann in einem wunderschönen Haus in Irland zusammen mit ihren Freunden ein perfektes Leben führt.", erwiderte ich und zeigte ihr die Möglichkeit, die sie hatte.
,,Du hast Recht... aber ich... ich bin unschlüssig, ob ich schon soweit bin.", entgegnete sie.
,,Chloe, hör mir zu! Niall ist der Richtige für dich und du bist durch ihn so viel erwachsener geworden. Du verdienst es, dein Traumleben mit deinem Traumprinzen zu leben. Und du bist soweit, vertrau mir da.", legte ich ihr meine Meinung da.
,,Danke... Du bist mir immer so eine große Hilfe. Was würde ich nur ohne dich machen?"
,,Untergehen, ertrinken, sterben, total geliefert sein?", antwortete ich mit einem riesen Grinsen im Gesicht.
,,Ja wahrscheinlich.", war alles, was sie dazu sagte.
,,Ich treff mich heute zusammen mit Harry mit Mum.", erzählte ich ihr.
,,Was?"
,,Na ja irgendwann muss sie ihn doch mal kennenlernen.", antwortete ich.
,,Ich hoffe für dich, dass du mehr Glück hast als ich.", meinte sie nur.
,,Ja hoffen wir mal. Aber wahrscheinlich wird es eh genauso werden. Ich meine sie hat bei Niall schon so krass reagiert und jetzt erfährt sie auch noch, dass ich mit Harry zusammen und von ihm schwanger bin.", erwiderte ich. Ich war total skeptisch, was das Treffen mit meiner Mum und Harry anging. Sie würde ihn sicher hassen, das steht fest.
,,Ach das wird schon. Ich muss jetzt auflegen, sind gerade dabei, uns ein Haus anzusehen."
,,Viel Glück.", wünschte ich ihr, ehe sie auflegte. Ich seufzte. Ich glaube, meine Schwester weiß nicht, was für ein Glück sie hat.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, fuhr ich zum Hyde Park, wo ich mich mit meiner Mum treffen wollte, weil ihr Hotel in der Nähe ist. Als ich dort ankam, saß meine Mum auf einer Bank und starrte ins Leere, was normalerweise nicht üblich für sie ist. Sonst ist sie immer koordiniert und perfekt, doch dieses Mal scheint es, anders zu sein. Vielleicht hat sie sich ja doch verändert. Ich ging zu ihr hin.
,,Hey Mum. Schön, dass du hier bist.", begrüßte ich sie. Sie schaute mich an, musterte mich von oben bis unten. Und dann war da dieser komische Blick. Als ich ihn sah, wusste ich, dass sie sich nicht ein bisschen in ihrem Wesen geändert hatte.
,,Grace..."
Allein schon nur, wie sie meinen Namen sagte, jagte mir ein Schauer durch den Rücken.
,,Ich hätte gedacht, dass du wenigstens mehr Anstand als deine Schwester zeigen würdest.", beendete sie ihre vorherige Ausführung und warf einen auffälligen Blick auf meinen Bauch.
,,Wie ich sehe, habe ich mich wohl getäuscht. Was ist überhaupt mit deinen Plänen für deine Zukunft geworden? Du machst damit alles zu nichte.", redete sie dann einfach weiter.
,,Ich habe doch überhaupt keine Pläne, die hatte ich nie. Und meine Zukunft und ich waren dir doch eh schon immer egal gewesen. Also warum sorgst du dich dann darum?", herrschte ich sie an und ein riesiger Kloß befand sich in meinen Hals, der es mir unmöglich machte, noch mehr dazu zu sagen.
,,Als ob mir mein eigenes Kind egal wäre. Merkst du denn gar nicht, wie sehr ich mich um dich sorge? Und wer ist überhaupt der Vater der ungeborenen Kindes? Oder war es nur ein One-Night-Stand? Du hättest das Kind verdammt nochmal abtreiben sollen, so wie ich es auch Chloe gesagt habe. Ihr macht damit alles viel zu kompliziert.", meinte sie. Man konnte klar und deutlich hören, dass sie kurz vorm Platzen war. Und immer ging es nur um sie. Was ich wirklich will, hat sie noch nie interessiert.
,,One-Night-Stand? Sag mal, spinnst du? Und abtreiben? Das ist Mord. Und den Vater des Kindes wirst du heute noch kennenlernen. Er müsste eigentlich gleich kommen.", erwiderte ich. Ich war total geschockt von ihren Vorstellungen.
,,Ach ja? Er kommt also auch? Na da bin ich ja mal gespannt, ob er auch so ist wie Julian.", entgegnete sie.
,,Fang jetzt nicht wieder damit an!", warnte ich sie.
,,Na ja... was deinen Männergeschmack angeht...", meinte sie.
,,Das dürfte dir doch total egal sein, wen ich liebe und wen nicht.", gab ich zurück.
,,Wenn du meinst... ich hoffe für dich, dass er zu meiner Zufriedenheit ist. Chloe hat den Falschen. Ich wäre froh, wenn sie zu Moritz zurückkehren würde und du auch in festen Händen wärst.", sagte sie.
,,Siehst du! Und schon wieder geht es um Chloe... Aber ob sie mit Moritz glücklicher als mit Niall wäre.", meinte ich.
,,Das wäre sie definitiv. Aber zurück zu dir. Wann kommt nun dein Freund? Er ist doch dein Freund oder?", fragte sie.
,,Ja ist er. Er sollte eigentlich schon da sein.", meinte ich. Wo ist Harry bloß? Das fängt ja gut an, dass er nicht da ist. Meine Mum schätzt Pünktlichkeit sehr.
Nach einer halben Stunde kam Harry dann auch endlich.
,,Misses Oakley!", begrüßte Harry meine Mum, ,,Ich bin Harry."
Harry legte einen Arm um meine Taille und zog mich zu sich.
,,Schön dich kennenzulernen Harry. Nenn mich doch Anja. Aber mit Pünktlichkeit hast du es nicht so oder?", fragte sie ihn.
Ich verdrehte genervt die Augen.
,,Mum, Harry hatte zu tun. Er hatte einen wichtigen Termin.", verteidigte ich ihn.
,,Wichtiger als mich kennenzulernen? Er ist genauso ein reicher Sack wie Chloes Niall.", erwiderte sie. Harry schnaubte kurz.
,,Harry Styles. Der jede Woche eine Neue abschleppt und sie dann wieder wegschießt. Der, der mit dem Herz meiner Tochter spielt und sie verletzen wird. Du bist noch schlimmer als Niall. Reich, arrogant, selbstsüchtig. Du siehst noch nicht mal aus, wie ein richtiger Mann. Sicherlich kannst du meine Tochter nicht beschützen.", haute meine Mum raus. Selbst ich war jetzt total wütend auf sie aber auch gleichzeitig geschockt, dass sie sich mit Harry anlegt.
Und das ging dann den ganzen Tag so weiter. Ich hatte noch einen Arzttermin und als ich dann nach Hause kam, haben die beiden sich gefetzt wie Katzen. Meine Mum hasst Harry. Und Harry hasst meine Mum. Und ich stehe zwischen den Fronten. Ich hasse es jetzt auch schon. Was hat Chloe gerade nur für ein Glück, dass sie das nicht miterleben muss.
So Leute, das war das neue Kapitel. Das nächste kommt dann wieder aus Chloes Sicht. Ich hoffe, ich freut euch drauf.
Ich habe vor, dieses Buch nur noch maximal nur bis zum 75 Kapitel, also noch 17 Kapitel + Prolog zu schreiben. Mal sehen, ob ihr euch dann noch eine Fortsetzung wünscht.
Schönes restliches Wochenende noch
Chloe :)
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