43. Kapitel: Ein bedeutender Anruf!?

Chloe P.O.V.

Diese unbekannte Nummer kam aus Deutschland, das sah ich sofort. Nur wer sollte mich schon aus Deutschland anrufen? Ich meine, meine Familie ist es nicht und meine Freunde eigentlich auch nicht. Das war irgendwie recht komisch. Aber ich ging trotzdem ran, weil es mich interessierte, wer mich denn so dringend anrufen musste.
„Hallo, hier ist Chloe Oakley.", meldete ich mich auf logischerweise auf Deutsch.
„Hey Chloe...", sagte die andere Person, doch ich unterbrach diese, weil mir diese Stimme der Person ganz bekannt war.
„Moritz!?", fragte ich. Als ich diesen Namen aussprach, schaute mich Niall fragend an. Natürlich war es mir unangenehm, mit Moritz neben Niall und Bobby zu telefonieren: Erstens, weil Niall genau wusste, was Moritz mir angetan hatte und er ihn deswegen verabscheute, zweitens, weil Bobby keine Ahnung hatte, wer Moritz überhaupt war und dem Gesichtsausdruck von Niall wahrscheinlich so deutete, dass es nichts Gutes war und drittens, dass ich in Deutsch mit Moritz redete.
„Ja ich bin's.", sagte er.
„Warte mal kurz. Ich muss mal schnell etwas regeln.", informierte ich ihn kurz und wandte mich dann an Niall.
„Ich bin kurz oben telefonieren, bin gleich wieder da.", sagte ich und wollte mich schon zum Gehen wenden, als Niall wütend meinte: „Du willst jetzt nicht ernsthaft mit diesem Arschloch telefonieren oder?"
„Doch eigentlich schon. Gib mir wenigstens 15 Minuten, vielleicht ist es wirklich wichtig.", bat ich ihn. Doch so, wie ich Niall kannte, würde er weiter mit mir diskutieren. Und genau das tat er jetzt auch.
„Du kannst doch auch hier telefonieren oder etwa nicht? So wie es aussieht, ist es wohl von großer Bedeutung, mit ihm allein zu telefonieren.", fing er an. Ich warf einen kurzen Seitenblick auf Bobby, der das Spektakel beobachtete.
„Ja wahrscheinlich ist es das. Ist es zu viel von dir verlangt, mir 15 Minuten zu geben, mit ihm zu telefonieren?", gab ich schnippisch zurück, weil mir dieser Scheiß einfach nur auf die Nerven ging.
„Du weißt doch, was er für ein Idiot ist. Ich weiß, wie er dich behandelt hat und ich will nicht, dass ein Typ, der so mies zu dir war, mit dir in Kontakt steht.", erklärte er mir und sah mir dabei tief in die Augen. Aus seinem Blick wich die Wut und Besorgnis blitzte darin auf.
„Bitte Niall! Vertrau mir!", flüsterte ich und küsste ihn sanft.
„Na schön.", meinte er dann, „Aber nur 15 Minuten."

Ich ging erleichtert hoch ins Schlafzimmer und warf mich auf das Bett.
„Sorry, dass es so lange gedauert hat. Niall...", entschuldigte ich mich, wurde aber von Moritz unterbrochen: „... hatte etwas dagegen, dass du mit mir telefonierst. Ich bin nicht schwerhörig Chloe. Ich habe alles gehört, was ihr gesagt habt. Er muss einen völlig falschen Eindruck von mir haben. Hast du ihm den vermittelt?"
„Ja hab ich. Und dieser Eindruck ist definitiv der richtige. Du warst ein echtes Arschloch.", antwortete ich auf seine Frage.
„Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, die nicht zu entschuldigen sind. Aber ich habe mein schlechtes Verhalten eingesehen und bedauere jetzt alles, was ich damals gemacht habe. Ich habe mich geändert und das weißt du Chloe", beteuerte er mir.
„Das hatten wir doch alles schon. Ich habe einfach keine Gefühle mehr für dich. Wie oft muss ich dir das noch sagen, bis du es endlich mal gerafft hast? Ich will nichts mehr von dir. Ich liebe Niall.", erklärte ich ihm mal wieder. So wie es aussieht, will er es einfach nicht kapieren.
„Aber guck ihn dir doch mal an. Früher oder später wird er Gefallen an dir verlieren, dich betrügen und du würdest dann zu Hause bei deinen Eltern sitzen und dich ausheulen. Er ist nun mal ein arroganter, reicher Schnösel und ein Star noch dazu. Er kann jede haben. Du bist einfach nicht so perfekt für ihn.", äußerte Moritz seine Meinung in einem neidischen als auch herablassenden Ton.
„Ach und für dich wäre ich perfekt oder was?", fragte ich ihn mit einem winzigen ironischen Unterton.
„Ja, das warst du schon immer.", antwortete er selbstsicher.
„Ich bin keine von deinen Puppen, die du dir so stellst, wie du sie gerne haben willst. Ich will so sein, wie ich nun mal bin und nicht so, wie du mich haben willst.", erwiderte ich.
„Ich sagte doch schon, dass ich mich geädert habe. Da kannst du selbst Vanessa fragen. Seit du das letzte Mal hier warst, habe ich mich angefangen, zu ändern.", erzählte er mir.
„Das ist ja schön und gut. Aber ich liebe Niall. Und lebe mit ihm glücklich zusammen. Wir erwarten gemeinsame Zwillinge..... Er versteht mich so gut wie niemand anderer. Er ist der richtige für mich.", flüsterte ich.
„Ich weiß, dass du viele Gefühle für ihn hast. Aber die Gefühle, die du für mich hastest, existieren noch. Ich kann es in deiner Stimme hören. Aber spiele dir selbst etwas vor und glaube, dass ich dir nichts mehr bedeute. Aber du weißt tief in deinem Inneren, dass es stimmt.", behauptete er.
Eine Weile schwieg ich, weil ich wusste, dass er die Wahrheit sagte. Ich kann meine Vergangenheit einfach nicht loslassen. Die schöne Zeit, die ich mit ihm hatte, konnte ich nicht vergessen. Mir liefen die Tränen über die Wange. Doch dann gab es noch die schlimmen Dinge, die ich einfach nicht vergessen konnte. Immer und immer wieder tauchten sie vor meinem inneren Auge auf. Als ich eines Abends zu ihm nach Hause kam und ihn dann mit einer billigen Tussi im Bett erwischt hatte, ohne das er bemerkte, dass ich da war. Dann bin ich schluchzend aus der Wohnung gelaufen. Tränenverschmiert bin ich zu Hause angekommen, wo mich meine Schwester dann getröstet hat. Sie verstand mich zu dem Zeitpunkt einfach am besten. Ich schulde ihr noch so viel.
„Lass mich einfach in Ruhe, bitte.", schluchzte ich, „Bitte!"
„Du weißt es.", meinte er, „Jetzt hast du meine neue Nummer. Ich bin jederzeit erreichbar, falls du es dir anders überlegt haben solltest."
Darauf erwiderte ich nichts mehr und legte einfach auf. Weinend lief ich ins Badezimmer und schloss mich darin ein. Ich wollte jetzt einfach allein sein und meine Gedanken und Gefühle ordnen. Ich brauchte Zeit für mich. In diesem Moment verstand ich mich selbst nicht mehr. Ich meine Moritz war einfach nur so ein Arsch und trotzdem hatte ich noch Gefühle ihn, die in der Vergangenheit zu Grunde liegen. Und dann ist da noch Niall, der mich einfach nur zum überglücklichsten Mädchen der Welt macht. Er bringt mich zum Lachen, versteht mich und ist so zärtlich zu mir, um nur ein paar Dinge zu nennen. Ich bin gerade so ziemlich verwirrt, wie ich überhaupt sein kann. Ich habe keine Ahnung wie ich mit diesen Gefühlen umgehen soll...

Niall P.O.V

Nachdem sie hoch ins Schlafzimmer gegangen war, machte ich mir ungefähr 100.000 Gedanken, was dieser Typ nun schon wieder von ihr wollte. Das letzte Mal war Chloe am Boden zerstört gewesen, als sie sich mit ihm getroffen hatte. Ich hoffe, dass es ihr jetzt gut geht, denn dieser Moritz ist echt unberechenbar und klingt immer sehr überzeugend.
,,Niall, dich beschäftigt dich doch irgendwas. Was ist los?", fragte mich mein Dad, der mich schon die ganze Zeit beobachtete.
,,Ich überlege.", antwortete ich kurz und knapp.
,,Das sehe ich, sonst würde ich nicht fragen. Also über was grübelst du?", wollte er wissen.
,,Ach nur dieser Moritz, der Chloe angerufen hat, ist ein richtiges Arschloch und verletzt sie nur. Das ertrage ich nicht.", erklärte ich ihm.
,,Na dann sieht sich nach ihr.", meinte er. Er hatte ja recht. Also erhob ich mich und lief hoch ins Schlafzimmer, doch hier war Chloe nicht. Dann ging ich zum Badezimmer und drückte die Klinke runter. Abgeschlossen!
,,Chloe?", fragte ich. Ich bekam keine Antwort, sondern hörte nur ein Schluchzen. Sofort war ich in Alarmbereitschaft und dachte wieder daran, dass dieser Idiot sie verletzt hatte.
,,Mach bitte die Tür auf.", bat ich sie.
Sie schloss die Tür auf und ich stürmte herein. Sie saß zusammengesackt auf Boden, die Beine angewinkelt, ihr Kopf lag auf diesen und sie weinte bitterlich. Ich nahm sie, so schnell es ging, in meine Arme. Sie kuschelte sich an mich und ihre Tränen flossen wieder.
,,Baby, alles ist gut. Ich bin ja bei dir!", versuchte ich, sie zu beruhigen und streichelte über ihr langes, weiches, blondes Haar. Sie beruhigte sich einfach nicht, egal wie viel ich auf sie einredete. Was hatte dieses verf*ckte Arschloch (sorry für die Ausdrücke) ihr angetan?

So ich hoffe, es gefällt euch. Und nochmal Entschuldigung, dass ich solche Ausdrücke verwendet habe, aber das musste sein.

Ist Nialls Reaktion bezüglich Moritz gerechtfertigt? Was soll Chloe nun machen? Wie soll sie mit diesen unterschiedlichen Gefühlen umgehen?

Chloe :)

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