42. Kapitel: Ein Abend zu viert

Grace P.O.V.

Nach einer halben Stunde kam Harry mit einem Gips bzw. einer Schiene um den Fuß aus einem der Zimmer heraus, dicht gefolgt der Arzt, der jetzt auf mich zukam.
„Sie sind Miss Grace Oakley?", fragte er.
„Ja das bin ich.", antwortete ich und Harry legte einen Arm um mich.
„Der Fuß ist angebrochen und wurde durch die Schiene ruhiggestellt. Es sind keine weiteren großen Schäden aufgetreten. Er braucht definitiv seine Ruhe und darf seinen Fuß nicht belasten.", sagte er dann zu mir.
„Okay, ich werde darauf achten.", meinte ich und wandte mich an Harry: „Komm, wir gehen."
Ich zog Harry in Richtung Ausgang und fuhr dann zu ihm nach Hause.

Nachdem wir bei Harry angekommen waren, setzten wir uns erst mal auf das Sofa und entspannten uns etwas. Doch dann kam mir das Essen vom Mittag hoch, sodass ich ins Bad rennen musste, um nicht das ganze Wohnzimmer voll zu kotzen. Harry erschien in der Tür und fragte: „Geht's dir gut?"
„Ja klar. Das ist völlig normal und wird für die nächsten Monate zur Normalität werden... leider.", antwortete ich und seufzte. Allein schon nur der Gedanke daran, dass ich alles, was ich zu mir genommen hatte, eh wieder auskotzen würde, ließ mich jetzt schon würgen. Ich konnte also nichts mehr essen, ohne mich danach zu übergeben. Also grob zusammengefasst, mir geht es echt mies. Chloe hingegen musste sich, wenn es hochkommt gerademal 2 mal in der Woche übergeben, während ich mich durchschnittlich 4 mal am Tag übergeben musste. Ich ging wieder zurück ins Wohnzimmer, Harry kam mir hinterher.
„Was machen wir jetzt mit dem Umzug? Du darfst deinen Fuß nicht so stark belasten.", fragte ich.
„Na dann kommen halt Liam und Louis, die helfen dir dabei.", antwortete er und griff sogleich nach seinem Handy.
„Hey Liam...Könntest du mit Louis Grace beim Umzug helfen... Das erkläre ich dir später... okay klasse. Bis nachher.", hörte ich ihn sagen und kam dann wieder zu mir.
„Liam und Louis helfen dir. Ihr trefft euch in einer halben Stunde vor Nialls Wohnung.", informierte er mich und setzte sich wieder zu mir. Ich hatte mein Handy in der Hand und durchstöberte Twitter. Vielleicht gibt es ja etwas Neues und prompt tauchte ein Bild auf, das Niall als auch Chloe gepostet hatten. Das Bild war so süß und als ich Nialls Kommentar las, musste ich schmunzeln. Sie hatten es wirklich verkündet. Darüber konnte ich nur staune, dass sich Chloe das wirklich traute, obwohl sie doch sonst immer so fiese Kommentare und als das bekommen hatte. Ich glaube, jeder weiß jetzt, was die beiden füreinander empfinden. Es gibt nur welche, die es einfach nicht akzeptieren wollen. Doch ich war mir sicher, dass sie es schaffen würde. Ich kuschelte mich an Harry und dachte darüber nach, wie es wäre, wenn alle wissen, dass ich schwanger von Harry bin. Meiner Mum und meiner Familie habe ich auch nichts erzählt. Ich bin nun mal nicht Chloe, die versucht ihren Kummer und Schmerz vor der ganzen Familie zu unterdrücken, aber so tough ist nun auch nicht, wie sie tut. Sie ist total verletzlich, weil sie es niemanden zeigt, es merken nur wenige, die sie richtig kennen. Aber nun zurück zu mir. Vielleicht werde ich es ihnen gar nicht erzählen, damit ich nicht so ende wie meine kleine Schwester. Vielleicht werden sie es durch die Medien erfahren. Aber von mir nicht! Als ich auf die Uhr sah bemerkte ich, dass ich schon ziemlich spät dran war, weswegen ich mich sofort ohne weitere Umwege auf den Weg zu Nialls Wohnung machte.

Ich kam ganze 15 Minuten zu spät und Liam als auch Louis lehnten gegen die Haustür und schienen, auf mich gewartet zu haben, obwohl ich mich verspätet hatte.
„Na endlich. Ich dachte, ich dürfte hier noch Jahre stehen, bis ich dann irgendwann verrottet wäre.", sagte Louis spöttisch und drehte sich zu Liam, der mich soeben begrüßte.
„Sorry, ich wurde abgelenkt.", entschuldigte ich mich leise und schloss die Tür auf. Dann gingen wir hoch in Nialls Wohnung.
„Denkst du, Niall hat noch Bier oder Wodka oder so was hier?", fragte Louis Liam lachend. Beide standen vor der Theke, zu der sie gelaufen waren, als ich die Tür geschlossen hatte.
„Sicher, Niall hat doch immer etwas da.", antwortete Liam verschmitzt, „Aber wir ja nicht hier, um uns zu betrinken, sondern, um Grace beim „Umzug" zu helfen." Ich gesellte mich zu ihnen.
„Grace, geht es dir gut? Du siehst so blass und erschöpft aus.", fragte Liam besorgt und auch Louis musterte mich nun von Kopf bis Fuß.
„Ja ja, mir geht es gut. Können wir nun anfangen?", antwortete ich genervt. Warum denken alle, dass es mir scheiße geht? Ich meine, ich verhalte mich wie sonst auch und das mit der Schwangerschaft mussten nun echt nicht alle wissen. Sah ich wirklich so beschissen und hässlich aus? Ich wollte es gar nicht so recht wissen.
„Ja klar.", erwiderte Liam nur und schnappte sich zwei der Kisten und trug sie raus. Louis tat es ihm gleich und in innerhalb von einer viertel Stunde waren alle Kartons in zwei Autos verstaut und waren abfahrbereit.

Nachdem die Kartons alle in Harrys Wohnung standen, blieben Liam und Louis noch etwas da. Auch sie lachten, als sie die Geschichte hörten, was mit Harrys Fuß passiert war. Nun saßen wir alle auf dem Sofa und glotzten auf den Fernseher, wo gerade eine Frau darüber sprach, dass Niall Horan Vater wird.
„Krass, wie sich mal wieder alle darauf stürzen.", meinte Louis.
„Tja, so ist nun mal das Business.", erwiderte Liam.
„Zumindest hat Niall seine wahre Liebe gefunden.", warf Louis ein.
„Stimmt. Sie sind wirklich glücklich miteinander.", stimmte ich Louis zu. Auch Harry und ich waren überglücklich, dass wir uns nun wieder vertragen hatten. Ich liebte ihn. Und ich hatte eingesehen, dass er kein arrogantes Arschloch (Sorry für den Ausdruck) ist wie Julian. Der kann mir sonst wo bleiben. Ich jedenfalls möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Letztens habe ich mit Mum telefoniert und sie hat mir erzählt, dass Julian neulich bei ihr war und sich nach mir erkundigt hat. Sie meinte aber nur, dass ich mit ihm abschlossen habe und er sich somit verpissen kann. Er wollte wahrscheinlich fragen, ob ich ihn wieder zurücknehmen würde. Mum hatte vor Wut fast gekocht, aber so ist sie nun mal. Und in dieser Situation war es sogar mal angemessen, dass sie zur tickenden Zeitbombe mutierte.
„Also ich habe Hunger. Wie steht's mit euch? Wollen wir uns Pizza bestellen?", fragte ich in die Runde.
„Du bist genauso wie Niall. Einfach nur verfressen.", warf Louis ein.
„Ihr könntet Seelenverwandte sein.", schmunzelte Liam.
„Ganz bestimmt nicht.", schnaubte Harry, „Sie ist meine Seelenverwandte, damit das klar ist."
„Ja ja, schon klar.", grinste ich und gab ihm einen Kuss, „Was ist jetzt nun? Pizza oder nicht?"
„Wenn du dann ruhig bist.", entgegnete Liam ernst und fing dann an, zu lachen.
„Arsch.", rief ich und verließ das Wohnzimmer, um die Pizzen zu bestellen.

Eine Stunde später saßen wir alle vollgefressen aufder Couch und labberten irgendwas. Harry hatte schon Bier, Wodka und Cola aufden Tisch gestellt und natürlich bediente sich Louis sogleich. Als Liam mirauch etwas anbot, winkte ich ab und meinte, dass ich mit einem Orangensaft völlig zufrieden sei.
„Was ist denn mit dir los?", fragte Louis, „Ich dachte, du trinkst einen mit uns."
„Sorry, aber einer muss ja hier bei Verstand bleiben.", antwortete ich ruhig.Total gelogen war es natürlich nicht. Aber ich würde mir und dem Kind schaden und das wollten weder Harry noch ich. Also ließ ich die drei ihrem Spaß haben und ging somit ins Bett. Ich war echt fertig. Und natürlich musste ich mich noch mal übergeben.
Harry kam dann etwas später rein und sagte: „Wir ziehen noch ein bisschen in Clubs und Bars herum."
„Habt euren Spaß.", versuchte ich, fröhlich zu sagen. Ich wäre nur zu gerne mitgegangen, doch das ging nun nicht mehr. In den nächsten acht Monaten waren Partys und Alkohol für mich gestrichen. Und danach fing auch die Verantwortungan, ein Kind großzuziehen. Ich seufzte und schloss vor Müdigkeit die Augen.

Diesmal wieder ein Kapitel über Grace. Ich hoffe, ihr seid nicht allzu enttäuscht, dass ich den geheimnisvollen Anrufer noch nicht enthüllt habe. Das kommt dann im nächsten Kapitel.

Könnt ihr ihren Wunsch nach Party und Freiheit nachvollziehen?

Chloe :)

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