34. Kapitel: Eine gute Nachricht, eine schlechte

Harry P.O.V.

Ich sah die Angst in Graces Augen. Ich hatte genauso viel Angst wie sie, wollte sie aber trotzdem irgendwie beruhigen. Also flüsterte ich ihr ins Ohr: „Wir schaffen das schon."
„Ich hoffe es.", meinte sie dann nur.
„Hallo Frau Oakley, Herr Styles", begrüßte uns der Arzt, Doktor Whitman.
„Hallo", sagte ich.
„Erzählen Sie mal, was los ist.", forderte er Grace auf.
„Also seit ca. einer Woche muss ich mich übergeben. Dazu kommen noch Bauchkrämpfe und Kopfschmerzen.", erzählte sie ihm.
„Haben Sie vielleicht irgendetwas Falsches gegessen?", fragte er.
„Nicht, dass ich wüsste. Halt das übliche.", meinte sie.
„Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?", fragte er.
„Na ja... Ich habe seit einer Woche meine Regel nicht mehr bekommen.", sagte Grace dann zögerlich. Ich sah sie geschockt von der Seite an. Warum hatte sie das schon viel früher erwähnt? Vertraut sie mir nicht?
„Also gut. Würden Sie mir bitte folgen, um ein paar Untersuchungen durchzuführen?", fragte mich und Grace Dr. Whitman.
„Natürlich.", antwortete ich und warf einen kleinen Seitenblick auf Grace, die sich erhob und mir entschuldigend in die Augen sah. Sie lief, gefolgt von mir, dem Arzt hinterher in ein anderes Behandlungszimmer. Hier roch es noch mehr nach Medikamenten und Medizin. Ich frage mich, wie ihre Schwester das aushalten kann. Ich würde in einer Arztpraxis oder in einem Krankenhaus als Arzt oder so völlig untergehen. Dr. Whitman wies Grace an, sich auf die Liege zu legen. Ich stand weiter abseits des Geschehens und beobachtete Grace.

Grace P.O.V.

Ich legte mich also auf die Lieg und blickte in das Licht an der Decke.Werde ich hier je wieder lebend herauskommen? Warum habe ich mich überhaupt von Harry überreden lassen, zum Arzt zu gehen? Ich hoffe, dass es nichts Ernstes ist.

Nach ca. 20 Minuten saßen wir wieder in dem Zimmer, wo wir vorher alles besprochen hatten, und warteten jetzt auf das endgültige Ergebnis. Ich war immer noch leicht panisch und bin mittlerweile so verwirrt, dass Harry es mitbekam und einen Arm um mich legte. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, während er mir sanft über meinen Oberarm strich.

Nach weiteren 10 Minuten kam Dr. Whitman endlich in das Zimmer und lies sich auf seinen Stuhl nieder. Ich schaute ihn mit erwartungsvollen Augen an und suchte in seinem Gesicht nach etwas, das auf irgendwas zum Ergebnis hindeutete, doch fand nichts. Seine Miene war ausdruckslos.

Irgendwie erinnerte mich das an Chloe, wo sie und ich vor ein paar Jahren noch Schule gingen und dann immer Chemie oder so was gehabt haben. Da guckte sie immer genauso, so wie ein Wissenschaftler. In Chemie musste bei ihr immer alles perfekt sein, man konnte sich dort echt keine Späße mit ihr erlauben, obwohl sie doch sonst auch immer jeden Scherz und Spaß mitmacht. Aber so ist sie nun mal, ein echter Chemie-Streber. Während ich, die in diesem Fach nun nicht so begabt ist, meine normale Chemieprüfung mit 3 bestanden habe, hat Chloe ihre Prüfung mit einem glatten Durchschnitt von 1,0 geschrieben. Sie war immer die beste und hat in der 11. und 12. Klasse sogar Chemie-Leistungskurs belegt. Dafür war sie aber in Sozialkunde nicht so gut. Das waren noch schöne Zeiten...

Immer noch blickten Harry und ich zu Dr. Whitman, der sich die ganze Zeit die Akte und die Ergebnisse ansah.
„So.", meinte er dann und sah von der vor ihm liegenden Akte auf.
„Ich habe eine gute Nachricht und eine schockierende Nachricht für Euch.", begann er.
„Zuerst die gute Nachricht.", bat Harry. Dr. Whitman wandte sich mir zu.
„Wir haben bei Ihnen keine Krankheiten erkennen können.", sagte er. Ich atmete erleichtert auf, stellte aber dann fest, dass ja noch die schlechte Nachricht folgte. In meinem trockenen Hals bildete sich ein Kloß, so dass ich nichts sagen konnte.
„Und die schlechte?", fragte Harry, als feststellte, dass ich gerade kein Wort sagen konnte. Mr. Whitman schaute mich etwas mitleidig und fragend an, als wollte er meine Bestätigung haben. Ich nickte ihm zu.
„Nun gut.", begann er, „Herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger!"
Als wäre die Zeit stehengeblieben, starrte ich nur geradeaus. Ich blendete alles um mich herum aus und versuchte gerade, Dr. Whitmans Aussage zu verarbeiten. Schwanger! Ich! Niemals! Obwohl ich zugeben musste, dass ich mich genauso wie Chloe, als sie schwanger wurde, verhalte. Das einzige Problem das ich habe ist, meine Mum. Sie hat bei Chloe schon so extrem reagiert, dass meine Schwester am Boden zerstört war. Wie wird sie dann bei mir reagieren? Sie weiß noch nicht mal, dass ich mit Harry zusammen bin und sie hat ihn auch noch nie kennengelernt, was bei Chloe und Niall etwas völlig anderes war. Vielleicht erzähle ich ihr auch gar nichts. Aber im Moment bin zu geschockt, um eine genaue Entscheidung zu treffen.
„Danke.", sagte Harry. Er hatte zumindest noch alle Nerven bei sich, zumindest wirkt es so.
„Holen sie sich draußen bei Kathi einen nächsten Termin ab!", sagte Dr. Whitman dann zu mir. Ich nahm es nur nicht so wirklich war. Kathi? Ach ja die... Sofort musste ich die Augen verdrehen.
„Ja machen wir.", erwiderte Harry mit ruhiger Stimme, stand auf, zog mich auf die Beine und gab mir meine Tasche. Gemeinsam verließen wir das Zimmer und gingen vor zur Rezeption, wo Kathi bereits wartete.
„Ihr nächster Termin ist dann in 4 Wochen.", sagte sie an mich gewandt.
„Bitte was?", fragte ich.
„Ich sagte, Ihr nächster Termin ist in 4 Wochen.", wiederholte sie.
„Bitte entschuldige das Verhalten meiner Freundin. Sie ist nur gerade etwas zerstreut.", meinte Harry dann zu Kathi.
„Okay. Dann sehen wir uns in 4 Wochen wieder.", sagte Kathi mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
„Da muss ich dich leider enttäuschen. Aber Harry kommt nächstes Mal nicht mit. Er hat da leider schon einen wichtigen Termin.", erwiderte ich, nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte. Ein „Dankeschön" setzte ich dann noch hinzu und verließ mit Harry die Praxis.

„Ach, du weißt also schon ganz genau, dass ich in 4 Wochen schon einen Termin habe?", fragte ich mich lachend.
„Ja genau.", erwiderte ich nur und küsste ihn. Wir liefen schweigend zum Auto.
„Und was genau hast du jetzt vor?", fragte Harry.
„Bezüglich was?", stellte ich die Gegenfrage.
„Der Schwangerschaft.", antwortete er.
„Ich habe echt keine Ahnung. Aber ich muss dringend mit Chloe darüber reden. Sie versteht mich jetzt am besten.", meinte ich.
„Und ich verstehe dich nicht oder was?", fragte er etwas verletzt.
„Natürlich... aber Chloe macht gerade genau das gleiche durch wie ich, verstehst du?", versuchte ich, ihm zu erklären.
„Ja ich verstehe es. Aber du kannst, nein du musst mit mir reden, sonst kann ich dir nicht wirklich eine Hilfe sein.", erwiderte er.
„Okay.", meinte ich dann nur.
„Wie wäre es, wenn du zu mir ziehst? Da nervst du Chloe nicht so und die beiden hätten ihre Ruhe und du wärst die ganze Zeit bei mir.", fragte er dann.
„Das wäre echt klasse. Hast du gerade erwähnt, dass ich nerve?", antwortete ich.
„Vielleicht ein kleines bisschen.", sagte er lachend.
„Chloe ist die nervige, nicht ich.", wehrte ich mich.
„Schon klar.", meinte er dann nur ironisch. Ich wandte mich meinem Handy zu, weil ich eben eine Nachricht von Chloe erhalten hatten.

C: Tante Magritte, Onkel Peter und Oliver kommen heute zum Abendessen vorbei. Ich hoffe, dass du bis dahin wieder da bist. Ach ja, Harry kann auch gerne bleiben, wenn er will. Ich denke Magritte würde ihn gerne kennenlernen.

„Harry, willst du noch mit uns allen Abendessen?", fragte ich ihn.
„Wer sind denn „uns alle"?", fragte er interessiert.
„Na meine Familie: meine Tante, mein Onkel, mein Cousin, Chloe und Niall", antwortete ich.
„Klar, warum nicht?", meinte er dann.

G: Ja klar. Wir sind gleich zu Hause und Harry bleibt dann noch.

Na das kann ja was werde, denn meine Tante hatähnliche Eigenschaften, wie eine Mischung aus Hexe und Fee. Sie kann eigentlichganz nett und liebevoll und lustig sein, aber dann gibt es noch die Seite vonihr, die der meiner Mum gleicht, obwohl ich weiß, dass sie es eigentlich nurgut meint. Das wird dann ein toller Abend werden...

Sorry, dass erst jetzt ein neues Kapitel kommt. In letzter Zeit komme ich einfach nicht mehr dazu, neue Kapitel zu schreiben, weil mir die Schule, das Training und mein Geburtstag einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich in den nächsten Wochen nicht so oft updaten kann.

Wer wusste was Grace hatte?

Schöne Woche und schöne Pfingsten euch allen 😘

Chloe :)

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