19. Kapitel: Das kann man nicht Liebe nennen!

Chloe P.O.V.

Jemand rüttelte leicht an meinem Arm und sagte leise zu mir: „Chloe wir sind da. Du musst jetzt aufstehen, sonst schaffen wir es nicht rechtzeitig zu deinen Eltern." Es war Niall. Seine Stimme würde ich überall erkennen. Also drehte ich mich um und blickte in seine blauen Augen.

„Na. Gut geschlafen?", fragte er. Ich nickte nur übermüdet. Und wie ich gut geschlafen hatte, aber dafür hatte ich jetzt mächtigen Druck auf den Ohren, weshalb ich nur raten konnte, was er gesagt hatte, da ich nun fast taub war und es sich anfühlte, als sei ich in einem Vakuum eingeschlossen. Ich erhob mich von meinem Platz und geriet durch den Ohrendruck ein bisschen ins Schwanken. Niall hielt mich fest, damit ich nicht doch noch umkippte.

„Alles gut?", fragte er besorgt.

„Ja ich habe nur höllischen Druck auf den Ohren", antwortete ich. Daraufhin küsste er mich sanft auf die Lippen und wir verließen schließlich Hand in Hand den Jet. Nun kommt wieder der Stress mit dem Gepäck und alles Anderem. Ich hatte echt keine Lust, 10 Stunden danach zu suchen. Aber Niall blieb da ganz entspannt und gelassen, was mich etwas beruhigte.

Nachdem wir den Flughafen verlassen hatten, fuhren wir gleich zu meinen Eltern. Dort würde es bestimmt Kaffee und Kuchen geben. Wir nahmen uns ein Taxi, das nach 45 Minuten vor unserem Haus parkte. Ich bezahlte noch schnell und wir klingelten an der Tür. Mein Dad machte uns auf und zog mich gleich in eine Umarmung, wobei er mich fast zerquetschte.

„Weißt du, wie sehr ich dich vermisst habe?", fragte er

„Ja wahrscheinlich schon. Aber könntest du mich jetzt bitte loslassen, bevor ich keine Luft mehr bekomme?", gab ich zurück und er ließ mich los und bat uns herein.

„Dad das ist Niall.", sagte ich jetzt auf Englisch, damit mich beide verstehen konnten.

„Ach das ist also dein Superstar.", meinte Dad, „Schön dich kennen zu lernen Niall. Ich bin Jake."

„Hey Jake. Es ist auch schön, dich kennenzulernen.", erwiderte Niall und sie reichten sich beide die Hände. Wir zogen unsere Jacken und Schuhe aus und folgten meinem Dad durch den Flur und das Wohnzimmer ins Esszimmer. Auf dem Tisch standen schon drei Gedecke, eine Kaffeekanne, ein Tablett mit Keksen, eine kleine Schale mit Zuckerwürfeln und ein kleines Kännchen mit Milch. Nicht zu vergessen, schmückte ein Blumenstrauß aus Gerbera, den Lieblingsblumen meiner Mutter, den Esstisch. Nachdem sich Niall und mein Dad gesetzt hatten, nahm sich mein verfressener Freund gleich einen von den Schokoladenkeksen. Mir war aufgefallen, dass kein Gedeck für Niall da war, weshalb ich dann noch mal in die Küche gehen musste, wo sich meine Mum befand. Doch da schoss mir ein Gedanken durch meinen Kopf.

„Dad? Aber Mum hat Moritz nicht eingeladen oder?", fragte ich Dad, so dass Niall uns nicht wirklich verstand. Aber als er den Namen Moritz hörte, guckte er mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte.

„Ich hoffe nicht.", meinte Dad, „Denn sonst würde es ganz schönen Stress geben." Damit hatte er vollkommen Recht.

„Ihr könnt euch ja ein bisschen unterhalten, während ich Mum helfe.", meinte ich jetzt wieder auf Englisch und verließ den Raum.

„Hey Mum! Willst du mich gar nicht begrüßen?", fragte ich sie, als ich in die Küche kann und umarmte sie.

„Oh Schatz natürlich möchte ich dich begrüßen. Ich habe hier nur wieder alle Hände voll zu tun.", sagte sie. Wir hörten aus dem Esszimmer lautes Gelächter.

„Du bist nicht alleine gekommen?" Sie blickte mich jetzt streng an. Oh, oh! Das wird nicht gut enden, wenn sie einen so ansieht.

„Mum! Ich habe gesagt, dass Niall mitkommt, um mir zu helfen.", funkelte ich sie nun böse an.

„Und ich habe gesagt, dass ich ihn hier nicht sehen will.", erwiderte sie.

„Tja. Da hast du wohl Pech gehabt.", meinte ich.

„Ach wirklich? Dann erkläre mir mal, wieso er gerade dich als Freundin hat? Du bist ein völlig normales Mädchen, das studieren geht. Er würde sich eine Freundin suchen, die für ihn angemessen ist. Eine berühmte, hübsche Frau, die ihm etwas bieten kann.", erklärte sie mir.

„Aber er liebt mich, so wie ich bin. Und jetzt weiß ich, wie du über mich denkst. Jetzt weiß ich woran ich bei dir bin", sagte ich jetzt leiser.

„Bei so was kann man nicht von Liebe sprechen. Er hat später keine Zeit mehr für dich, vergnügt sich mit anderen Frauen und lässt dich im Stich. Das kann man nicht Liebe nennen. Außerdem will ich dich doch bloß davor beschützen, nichts Falsches zu machen, was du nachher bereust.", meinte sie dann.

„Ach ja? Deswegen soll Moritz besser für mich sein oder was? Er hat genau das gemacht, was du beschrieben hast. Niall ist völlig anders. Aber so wie es aussieht, willst du das gar nicht glauben bzw. ihn nicht besser kennen lernen.", schluchzte ich nun und wischte mir eine kleine Träne weg.

„Moritz wäre der richtige für dich. Er hätte Zeit für dich und alles andere. Weißt du eigentlich, dass er noch Gefühle für dich hat?", erwiderte sie.

„Wenn er noch Gefühle für mich hätte, hätte er mich nicht verlassen und hätte mir das persönlich gesagt.", antwortete ich.

„Er hätte dich niemals verlassen sollen. Es war ein Fehler und das hat er auch eingesehen.", sagte Mum.

„Hör jetzt auf, über Moritz zu reden. Ich werde nie wieder mit ihm zusammenkommen und ich möchte, dass du Niall als meinen Freund akzeptierst.", befahl ich ihr.

„Ich werde diesen arroganten Schnösel niemals akzeptieren. Du gehst an ihm kaputt, das kann ich dir schon mal sagen. Aber wenn du nicht auf mich hören willst, dann halt nicht.", erwiderte sie.

„Sag mal spinnst du? Er ist nicht der, der nur mit seinem Geld um sich wirft. Und genau diese Meinung, deine Meinung, zeigt mir, dass du ihn überhaupt nicht kennst, Vorurteile hast und mal wieder einem blöden Klischee folgst.", schrie ich jetzt fast und mir rannen Tränen über die Wangen. Ich lief aus der Küche, vorbei am Esszimmer, in mein altes Zimmer und warf mich auf mein Bett. Ich weinte nur noch ununterbrochen und wünschte mir, nicht hier zu sein. Ich hasse sie, ich hasse sie einfach nur! Sie wird ihn niemals wirklich mögen, das wusste ich schon vorher. Aber dass sie ihn so hasst und nicht akzeptieren kann, hätte ich nicht erwartet...

Niall P.O.V.

Chloes Vater ist wirklich sehr humorvoll und sympathisch. Ich musste über vieles lachen und wir verstanden uns prächtig. Er war Chloe wirklich ähnlich, das merkte man sofort. Aber wo blieb sie und ihre Mum solange. Plötzlich kam jemand den Flur entlanggerannt. Die Tür stand offen und ich sah Chloe die Treppen hinauflaufen. Ich hörte nur noch ihr Schluchzen, stand auf und bemerkte, wie mich ihr Dad anschaute.

„Ist schon okay. Geh zu ihr hinauf. Wenn du die Treppen hochkommst zweite Tür links.", sagte er dann bloß. Ich rannte zu ihr ins Zimmer und sah sie auf dem Bett liegen, wie sie weinte. Ich nahm sie schnell in den Arm und beruhigte sie.

„Ey! Nicht weinen. Alles wird gut. Ich bin doch bei dir.", versuchte ich sie, zu trösten. Ich reichte ihr ein Taschentuch und wischte ihre Tränen weg.

„Was ist denn passiert?", fragte ich vorsichtig.

„Meine Mum... Moritz...", schniefte sie.

„Was ist mit denen?", fragte ich nochmals, wobei ich gar nichts von diesem Moritz wissen wollte, schließlich hatte er ihr das Herz gebrochen und sie einfach so fallengelassen.

„Meine Mum... hasst dich und wird dich niemals akzeptieren.", meinte sie und fing wieder an, zu weinen. Ich kann es nicht ertragen, wenn sie traurig ist, das macht mich dann auch traurig.

„Chloe hör mir zu! Es ist mir egal, ob mich deine Eltern jetzt total toll finden oder nicht. Ich werde dich nie verlassen können und deine Eltern werden das auch nie hinbekommen, uns auseinander zu bringen, denn wir gehören zusammen und niemand kann uns trennen. Ich liebe dich so sehr, dass das nie vorkommen wird. Ich verspreche es dir.", erklärte ich ihr.

„Wirklich?", fragte sie schniefend.

„Wirklich.", meinte ich.

„Ich liebe dich auch und ich werde dich bestimmt nicht wieder loslassen.", erwiderte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. So mag ich meine Prinzessin, glücklich!

„My Angel.", flüsterte ich und drückte sie fest an mich...

So das war dann das 2. Kapitel diese Woche. Ich habe versucht, so schnell wie möglich noch eins zu schreiben. Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch, denn ich habe mich dieses Mal sehr schwer getan, dadurch, dass es ziemlich emotional ist. Votet und kommentiert bitte.

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende. Bis nächste Woche.

Chloe :)

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