17. Kapitel: Sie hatte mich geküsst! Einfach so!

Grace P.O.V.

Es war gerade mal 7.00 am und ich war schon wach, was für mich in den Ferien durchaus ein Weltrekord gewesen wäre. So früh stand ich nie auf. Aber das lag zum größten Teil an Chloe, die schon um 8.00 am dieses Gespräch in der Uni hatte und vor ein paar Minuten gegangen war. Ich hoffe, dass sie sich dort wohlfühlt und ihre Ansprüche an eine ordentliche Universität erfüllt werden. Der andere Grund war Oliver. Er ist krank und war deswegen schon recht früh wach. Die ganze Nacht durch hat er geschrien und geweint. Es ist mir immer noch ein Wunder, wie meine kleine Schwester da schlafen konnte. Nun liegt er bei mir mit im Bett und kuschelt sich an mich, damit der kleine Oliver noch ein wenig schlafen kann und ich wenigstens noch ein bisschen Ruhe habe, bevor wir nachher mit Harry Mittagessen gehen. Ich hoffe wir erregen nicht ganz so viel Aufmerksamkeit durch Oliver. Auch ich hatte nicht wirklich Lust, von den ganzen Fans und Groupies gehatet zu werden und dann auch noch tagtägliches Schauobjekt der Presse zu werden. Aber schlimmer kann es gar nicht werden, als von der Presse erwischt zu werden, was eh passieren wird. Aber mir war es relativ egal, was andere von mir denken. Ich möchte nur, dass man mich so sieht, wie ich wirklich bin und nicht nachher noch eine Tussi, die sich einem reichen Sänger an den Hals wirft. Trotzdem bin ich da ganz anders als meine Schwester, der so gut wie immer die Meinung anderer wichtig ist. Sie nimmt vieles gleich ernst, was manche behaupten und versucht diesen Fehler, so schnell wie möglich zu beheben. Wir werden ja sehen wie der heutige Tag so verläuft und ob uns die Presse nun erwischt oder nicht, Hauptsache wir haben Spaß und können viel zusammen lachen.

Zeitsprung: Mittag

Ich hatte mich gerade fertig umgezogen, Oliver war schon vor fast 15 Minuten fertig, als es an der Tür klingelte. Ich schnappte mir den Kleinen und zog vorher meine Schuhe und meine Jacke an. Dann lief ich die Treppen mit Oliver im Arm hinunter und legte ihn in seinen Kinderwagen. Nachdem ich die Haustür öffnete, sah ich keinen Harry. Plötzlich hielt mir jemand von hinten die Augen zu.

„Harry!", sagte ich.

„Ja der bin ich. Komm lass uns gehen, bevor so ein Artikel, wie der von Niall und Chloe, rauskommt. Hat die beiden ganz schön erwischt. Niall durfte deswegen heute beim Management antreten", meinte er, woraufhin ich nur ein „Oh" erwidert und er mich leicht in Richtung Auto zerrte. Dann fiel mir ein, dass Tante Magritte den Kindersitz von Oliver hatte und an dem kam ich jetzt nicht so schnell ran.

„Wie wäre es, wenn wir zu Fuß laufen?", schlug ich stattdessen vor.

„Na gut. Das Restaurant ist eh nicht weit weg.", bemerkte er und so liefen die Straßen Londons hinunter. Ich schaute ihn immer kurz an und wenn er es zufällig aufschnappte, drehte ich schnell meinen Kopf weg und wurde leicht rot. Dann grinste er immer wie ein Honigkuchenpferd. Idiot!, dachte ich mir dabei nur.

Nach 20 Minuten waren wir an dem Restaurant angekommen. Wir setzten uns an einen Tisch weiter hinten und bestellten etwas. Ich hatte nicht so viel Hunger und fütterte Oliver mit dem Babybrei, den ich mitgenommen hatte. Nachdem der Kleine endlich alles verspeist hatte, wandte ich mich meinem Essen zu. Dabei bemerkte ich, dass Harry mich die ganze Zeit amüsiert musterte.

„Was ist denn?", fragte ich ihn.

„Nichts.", gab er schmunzelnd zurück.

„Jetzt sag. Was ist denn nun?", fragte ich wieder.

„Nichts. Alles gut.", meinte er nur.

„Idiot.", murmelte ich leise.

„Was hast du gesagt?", wollte er wissen und ich wusste, dass er es gehört hatte und mich nur aufziehen wollte. Aber nicht mit mir

„Nichts.", sagte ich und grinste genauso bescheuert wie er vorhin.

„Dann halt nicht.", erwiderte er eingeschnappt.

Nachdem wir alle aufgegessen hatten, liefen wir noch ein bisschen durch den Park, der sich auf dem Weg anschloss. Wir redeten viel und lachten gemeinsam. Dieses Gefühl kannte ich schon lange nicht mehr und ich stellte fest, dass ich Harry mag, sogar sehr. Mein Schmerz, der durch Julian ausgelöst wurde, ist verschwunden, wenn Harry bei mir ist. Ich kann ich selbst sein und ich fühle mich frei, nicht so eingeengt wie bei Julian damals.

Wir setzten uns auf eine Bank, die an einem kleinen Teich stand. Ich blickte ihn an und schaute in seine schönen grünen Augen. Ich verlor mich sofort in ihnen und es scheint, als würden alle meine Sorgen und Probleme verschwinden. Ich beugte mich leicht zu ihm und er tat es mir gleich. Als sich unsere Lippen berührten, vergaß ich alles um mich herum. Er zog mich näher zu sich heran. Es war so ein schönes Gefühl, das ich ganz vergessen hatte. Ich wusste überhaupt nicht mehr, wie es sich angefühlt hatte, jemanden zu küssen. Es war einfach unbeschreiblich. Mein Herz raste und in mir schien alles, zu explodieren vor Glück und Gefühl. Ich löste mich wieder von ihm und lehnte meinen Kopf an seine Schulter und genoss die Idylle, die uns umgab. Ich wollte hier nicht mehr weg, ich wollte nur noch diesen Moment. Doch es wurde langsam Zeit wieder nach Hause zu gehen.

Harry P.O.V.

Dass gerade das wirklich passiert ist, konnte ich nicht glauben. Sie hatte mich geküsst! Einfach so! Es war ein schönes Gefühl gewesen, sie zu küssen, da ich wusste, dass sie zu mir sehr distanziert war. Das hätte ich echt nicht von ihr erwartet. Aber jetzt fühlte ich mich entspannter und gelassener. Wir standen von der Bank auf und liefen langsam in Richtung Grace' zu Hause.

Ich konnte einfach immer wieder staunen, wie liebevoll sie mit Oliver umging, wie als wäre er ihr eigener Sohn. Das faszinierte mich nur noch mehr, doch sie blieb ein Rätsel, das ich liebend gern lösen würde. Als wir vor dem Haus standen, drückte sie mir einen leichten, kurzen Kuss auf meine Lippen. Sie waren so weich und ich wollte sie wieder küssen.

„Danke für den schönen Tag.", sagte sie.

„Aber immer wieder gerne doch.", meinte ich nur.

„Hättest du nächste Woche Zeit?", fragte sie mich, „Da wären Chloe und Niall nämlich in Deutschland und Onkel Peter, Tante Magritte und Oliver sind bei Peters Mum zu Besuch. Wir hätten dann sturmfrei."

„Klar. Wir können ja feiern gehen. Nächste Woche Donnerstag bin ich auf eine Party eingeladen. Wie wäre es, wenn du meine Begleitung für den Abend bist?", erwiderte ich.

„Das wäre echt toll.", antwortete sie und umarmte mich zum Abschied. Dann verschwand sie mit Oliver im Haus, drehte sich aber flüchtig noch mal um. Ich lächelte sie an und bekam ein warmes Lächeln zurück. Sie ist einfach nur süß und ich freue mich jetzt schon auf nächste Woche. Wenn sie bei mir ist, spüre ich ein leichtes, warmes Kribbeln in meinem Bauch und wenn ich ihr in die Augen sehe, sehe ich, dass ihre Augen genauso glitzern wie meine. Das wird bestimmt ein perfekter Tag werden, ich hoffe es zumindest...

So das war das dritte Kapitel, dass ich in dieser Woche veröffentlicht habe. Ich war einfach so motiviert heute, dass ich unbedingt noch eins schreiben musste. Ich hoffe es gefällt euch. Und bitte, bitte, bitte kommentiert und votet und empfiehlt diese Fan-Fiction weiter.

Noch eine schöne nächste Woche

Chloe :)

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