12. Kapitel: Vielleicht ist er doch nicht so!

Grace P.O.V.

Ich freute mich wirklich für meine kleine Schwester, aber irgendetwas stimmt mit ihr nicht. Sie sieht so skeptisch und besorgt aus. Das sah man ihr an. Ich glaube auch Niall hat gemerkt, dass da irgendetwas ist, was ihr Bedenken bereitet. Darauf würde ich heute Abend noch mit ihr zu sprechen kommen.

Aber ich musste mich jetzt auf das Treffen mit Harry vorbereiten. Ich holte mir eine schwarze Leggings und ein graues Long-Shirt aus dem Kleiderschrank, welches einem Strickkleid ähnelte. Meine Harre ließ ich offen und ich schminkte mich leicht. Es klingelte an der Tür. Das kann nur Harry sein, denn Niall ist vor 45 Minuten gegangen und Chloe vor 30 Minuten. Sie ging mit Oliver spazieren. Sie meinte, sie müsste an die frische Luft und nachdenken. Keine Ahnung was in ihr vorgeht, aber etwas bedrückt sie und ich bin nicht die Einzige, die das weiß. Ich zog mir schnell meine Schuhe und meine Jacke an. Dann verließ ich die Wohnung und lief die Treppen runter. Harry wartete schon am Eingang auf mich und sagte, als er mich sah: „Na! Du Hübsche."

„Sei kein Macho.", meinte ich und verdrehte die Augen.

Ich umarmte ihn kurz und fragte dann: „Wohin geht's?"

„Das wirst du gleich sehen.", antwortete er. Also ließ ich mich auf den Beifahrersitz fallen.

Wir fuhren zu einem Restaurant, das wusste ich bereits. Aber welches es war, wusste ich nicht. Wir betraten es und setzten uns auf den Platz, den man uns zugewiesen hatte. Ich sah, wie ein Kellner ein Kärtchen, auf den „Reserviert" stand, wegnahm und uns die Speisekarten reichte. Ich blätterte die Seiten durch und entschied mich für eine Cola und Spaghetti mit einer vegetarischen Soße. Harry nahm ein Gericht, das ich absolut nicht aussprechen konnte und ein Wasser. Wir aßen schweigend. Ich merkte, dass Harry mir die ganze verstohlene Blicke zu wirft.

„Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, nach London zu kommen?", fragte er neugierig.

„Na ja. Meine Schwester hat mich überredet mitzukommen. Wir passen ja auf unseren kleinen Cousin auf. Wir sind hierhergekommen, um uns abzulenken von dem ganzen Stress und wollten einfach Spaß haben.", erzählte ich ihm. Vielleicht ein bisschen abgewandelt, aber immer noch die Wahrheit. Dann unterhielten wir uns noch eine ganze Weile über andere Dinge, die größten Teils von mir waren, weil ich das meiste über ihn schon wusste, und lachten viel.

„Gibt es eine Grund, warum du distanziert zu mir bist?", fragte er. Auf diese Frage hatte ich ja geradezu gewartet. Ich starrte einfach nur stur geradeaus. Ich konnte darüber nicht mit ihm reden. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Ein Gefühl von Trauer und Einsamkeit umfing mich. Ich wollte nur noch weg und weinen. Meine Erinnerungen an Julian kehrten zurück und damit auch meine Wut, mein Hass und meine Selbstzweifel. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, an dem ich ihn mit dieser Tussi Alina erwischt hatte, wie sie sich knutschten. Dass da mehr zwischen den beiden läuft, war mir dann klar, als ich sah, dass ihre Hand in seiner Hose war. Diese Situation war so schockierend für mich gewesen, dass mir fast gewünscht hätte zu sterben.

Harry holte mich wieder zurück in die Wirklichkeit, in dem er seine warme Hand auf meine Schulter legte. Diese Wärme verbreitete sich in meinem Körper und beruhigte mich, so dass ich eine Antwort hervorbringen konnte.

„Ich möchte nicht drüber reden.", murmelte ich leise.

„Na gut. Dann vielleicht ein anderes Mal.", sagte er. Wie verständnisvoll er doch ist. Das hätte ich nicht von ihm erwartet. Vielleicht hatte ich mich in ihm getäuscht. Vielleicht ist er doch ganz anders, als ich erwartet hatte. Wie er mit mir umging, als wäre ich etwas Besonderes, das er nicht kannte und deswegen mit Vorsicht behandelte. Als ich in seine Augen sah, spiegelte sich darin mein Schmerz und ich wusste, dass er ihn auch fühlte.

Nachdem wir den Nachtisch, Schokoladeeis mit heißen Kirschen, gegessen hatten, bezahlte Harry alles und er brachte mich nach Hause.

„Danke für dein Verständnis.", sagte ich zu ihm im Auto vor unserer Haustür.

„Du brauchst dich dafür nicht zu bedanken. Das ist doch selbstverständlich.", meinte er nur und lächelte mich an. Ich lächelte zurück.

„Ich hoffe, du meldest dich bei mir.", sagte er zum Abschied

„Mach ich, versprochen.", gab ich zurück. Dieses Versprechen wollte ich halten. Er schaute mir tief in die Augen und kam auf mich zu. Er beugte sich zu mir runter, doch ich drehte mich weg und umarmte ihn schnell. Für so einen großen Schritt war ich noch nicht bereit. Ich fühlte mich dadurch ein bisschen eingeengt, dass er mich gleich küssen wollte. Aber er schien, sich dann doch mit der Umarmung zu begnügen. Ich ging auf die Haustür zu. Seine Blicke, die er mir hinterherwarf, ignorierte ich und ging ins Haus. Ich freute mich jetzt schon auf ein heißes Bad zum Entspannen...

Harry P.O.V.

Ich blickte ihr traurig nach. Die Hoffnung, dass sie sich doch noch einmal umdrehte, verflog, als sie durch die Tür verschwand. Süß ist sie ja schon. Aber man kommt nicht an sie heran. Sie ist noch so voller Schmerz und Angst, das konnte ich zumindest spüren. Irgendetwas ist in ihrer Vergangenheit passiert, was sie mir nicht erzählen will. Verhält sich sie zu allen Typen so distanziert? Oder bin nur ich das Problem? Wenn sie doch nur mit mir darüber reden würde, könnte ich ihr helfen. Aber sie ist stur, sogar ziemlich stur, um auch nur auf mich zu hören. Ich hoffe nur, dass sie sich mir anvertraut und mich richtig kennen lernt, wie ich wirklich bin und nicht dieser Superstar, der jeden Tag eine Neue abschleppt.

Ich drehte mich um und ging zum Auto. Dann fuhr ich nach Hause. Ich hatte gleich ein Treffen mit den Jungs. Da will ich echt nicht zu spät kommen.

Zeitsprung: 30 Minuten später

Ich kam gerade noch rechtzeitig und alle gucken mich an, als wäre ich ein Clown oder hätte irgendetwas Komisches im Gesicht.

„Was guckt ihr mich so an?", fragte ich nun noch verwirrter.

„Nichts. Es ist alles gut.", meinte Niall grinsend und musste sich das Lachen verkneifen.

„Nur eines. Du siehst so komisch aus.", sagte Liam und fing an, zu lachen. Die Anderen stimmten mit ein.

„Das liegt nicht zufällig an diesem Mädchen. Wie hieß sie noch gleich? Grace.", bemerkte Louis.

„Das geht euch überhaupt nichts an. Ich misch mich ja auch nicht in euer Privatleben ein.", gab ich zurück und verzog mein Gesicht.

„Na das ist ja gut, zu wissen, dass sie dir schon beim ersten Treffen den Kopf verdreht hat. Dieses Mädchen muss schon besonders sein. Das hat noch niemand geschafft, unseren Harold so aus der Fassung zu bringen.", meinte Liam nur und strahlte über das ganze Gesicht.

„Blödmann.", rief ich mit einem Hauch von Sarkasmus und nahm ein Kissen von dem Sofa und warf es ihm an den Kopf. Prompt bekam ich eins in die Magengrube geschleudert.

„Na warte Nialler. Das bekommst du zurück." Ich stürzte mich auf ihn. Das würde dann wohl ein Spaß werden und für eine kurze Zeit vergaß ich Grace völlig. Jetzt heißt es nur noch: KISSENSCHLACHT!!!

Das war das 12. Kapitel. Ich freue mich, wenn es euch gefällt und ihr mir ein paar Kommentare da lasst.

Was hat Chloe für Bedenken? Schreibt mir, was ihr denkt, vielleicht stimmt eure Vermutung ja.

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und einen schönen morgigen Tag.

Chloe :)

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