ғüɴғᴢᴇʜɴ
"Wenn Teenager träumen, es küsst sie ein Mann, das ist für sie schöner, als der schönste Roman. Noch schöner als Kino und heiße Musik. Denn Teenager träumen so gerne vom Glück" - Wenn Teenager träumen, Peter Kraus
Das Wochenende verbringe ich hauptsächlich zu Hause und erhole mich von den Ereignissen des Freitagabends.
Eleanor sieht am Sonntag nach mir und bringt sogar Niall mit, der meine Sporttasche dabei hat, die ich wohl auf der Party vergessen habe. Vor den beiden kann ich nicht so tun, als wäre ich bloß unglücklich hingefallen und der Ire verspricht mir, beim nächsten Schwimmtraining auf mich aufzupassen, so gut er kann.
Doch ein fast größeres Gesprächsthema als Nick und Zayn ist meine Übernachtung bei Harry, was mich ein wenig verlegen macht. Niall und Eleanor quetschen mich bis auf den letzten Tropfen Information aus und machen lauter Andeutungen, als wäre etwas passiert, doch ich muss sie diesbezüglich leider enttäuschen.
"Nicht mal ein Blowjob?", hat Niall schmollend gefragt, woraufhin ich ihn nur angestarrt habe und Eleanor das Sprechen für mich übernommen hat.
"Louis hat ihn vielleicht gefragt, ob er mit ihm schlafen würde, aber er würde sich nicht einmal trauen, Harry zu küssen." Sie hat das nicht gesagt, um sich über mich lustig zu machen. Es war eine simple Feststellung der Tatsachen, um Niall auf den Stand der Dinge zu bringen, der jetzt anscheinend irgendwie zu uns dazugehört.
Die Hämatome sind auch Montagnachmittag noch deutlich sichtbar, was nicht verwunderlich ist, denn laut dem Arzt, der mich im Krankenhaus durchgecheckt hat, dauert es zwei bis drei Wochen, bis die Blutzellen wieder vollständig abgebaut sind.
Zugegeben, ich habe überlegt das Training sausen zu lassen, denn mir tut noch immer alles weh. Doch vor Zayn und Nick möchte ich mir nicht die Blöße geben und so habe ich eine Schmerztablette eingeworfen und mich, trotz ihrem besorgten Blick und leichtem Protest, von meiner Mutter zum Schwimmbad fahren lassen.
Ich musste ihr allerdings versprechen, nur ein bisschen mitzumachen und mich auch ja nicht zu überanstrengen.
Niall, mit dem ich Sonntag die Nummern ausgetauscht habe, wartet wie verabredet vor dem Eingang auf mich und schlägt zur Begrüßung grinsend mit mir ein.
"Bereit deinen Loverboy wiederzusehen?", fragt er vielsagend mit den Augenbrauen wackelnd und ich schüttle genervt den Kopf, ehe ich Kendall grüße, die mir strahlend winkt.
"Ich denke nicht, dass man ihn so bezeichnen kann."
"Also ich denke, was nicht ist kann noch werden", entgegnet Niall schulterzuckend und ich atme tief durch.
"Kendall steht auf ihn. Ich glaube sie hat bessere Chancen", tue ich meine Befürchtung nach dem Umziehen kund und der Blonde zieht die Augenbrauen nach oben.
"Wer weiß, vielleicht schwimmt er ja zum warmen Ufer des Flusses für dich. Ich würde ja sagen, ich habe mal gehört, dass er auch mit Männern schläft, aber seit er selbst die Gerüchte über sich berichtigt hat, dass er mit jedem fickt, kann ich das leider nicht mehr."
In diesem Augenblick kommt Harry mit seinem Rucksack am Rücken in den Raum und ich stoße Niall schnell in die Seite, damit er mit dem Geschwätz aufhört und er versteht glücklicherweise sofort.
"Darf ich zu euch kommen?", fragt Harry freundlich, als er vor uns zum Stehen kommt, und da ich nur in der Lage bin, ihn anzuschmachten, weil er anscheinend zum Schwimmbad gelaufen ist und verdammt gut aussieht, übernimmt mein neuer Freund das Antworten.
"Klar, Coach", feixt Niall und zwinkert mir nicht gerade unauffällig zu, doch Harry dreht uns genau in diesem Augenblick zum Glück den Rücken zu.
"Ich gehe schon einmal vor, kann ich mich darauf verlassen, dass Sie Louis unversehrt zum Becken bringen? Er scheint ja in letzter Zeit schnell mal den Boden unter den Füßen zu verlieren", meint der Ire und der Grünäugige hebt den Kopf.
"Möchtest du nicht mit Niall hinaufgehen?", wendet er sich an mich und ich merke, wie ich rot werde und mir keine gute Ausrede einfällt, um noch ein bisschen mit ihm alleine zu sprechen, obwohl ich mir nicht einmal sicher bin, was ich mir davon erhoffe.
"Ich muss sowieso noch auf die Toilette, da wartet er nur", sagt mein Freund jedoch und hat sich schon auf die Socken gemacht, weshalb Harry ihm verwirrt nachsieht.
"Wollte er dich etwa loswerden?"
"Nein, aber Niall hat zu Mittag Chili con Carne gegessen und das verträgt er nicht. Er will am WC heute lieber seine Ruhe haben", ist das Erste was mir einfällt und so zaubere ich dem armen Kerl schnell einmal imaginären Durchfall.
"Oh", macht Harry nur und ganz ehrlich, was soll man dazu auch großartig sagen?
"Ich wollte mich noch einmal bedanken, weil du dich um mich gekümmert hast, obwohl ich so ein vorlautes Mundwerk gehabt habe."
"Ist schon gut", brummt er und öffnet den Reißverschluss seiner Hose, um sie auszuziehen und diesmal wende ich den Blick nicht schnell genug ab und verfange mich in dem Bild was sich mir bietet. "Louis? Alles in Ordnung?"
"Sicher!", rufe ich peinlich berührt aus und reiße den Kopf hoch, nur um Harrys verwirrtem Gesichtsausdruck zu begegnen, der meine Knie weich werden lässt. Verdammt er gefällt mir wirklich zu gut.
"Deine blauen Flecken sehen übrigens echt schmerzhaft aus, bist du dir sicher, dass du heute schwimmen möchtest?", wechselt er nach kurzem Zögern das Thema und ich sehe an meinem geschundenen Körper hinunter.
"Das geht schon, ich habe Schmerzmittel intus."
"Hm", summt er nur als Antwort und zieht sich das Shirt über den Kopf, bevor er in seinen Rucksack greift und eine Schachtel Pralinen herausnimmt, die er mir entgegenstreckt.
"Wofür sind die?", frage ich völlig vor den Kopf gestoßen und Harry räuspert sich leise.
"Steht drauf."
Tatsächlich klebt auf der Schachtel wieder eines der rosa Post-its, doch diesmal stehen nur ein paar Worte darauf.
'Gute Besserung :-) harry.styles'
"Das ist mein Instagramprofil", sagt er mit etwas seltsamer Stimmlage und räuspert sich abermals. "Du hast einmal gesagt, dass du nicht so viele Follower wie die anderen hast. Wenn du mich addest, können wir so tun, als wäre ich dir zuerst gefolgt und hätte mich in deinem tollen, modelwürdigen Profil verloren. Und du bist mir aus reiner Gutmütigkeit zurückgefolgt, weil du mir eine Freude machen wolltest."
"Das ist total bescheuert", stelle ich mit einem nervösen Lachen fest, weil mein Herz so schnell in meiner Brust hämmert, dass ich mich kaum auf etwas anderes konzentrieren kann.
"Ja, ein wenig", gibt er zu und muss ebenfalls auflachen, wobei ich erstmals Zeuge davon werde, wie Harrys Wangen einen leichten Rotschimmer annehmen. Die Situation ist ihm anscheinend unangenehm.
"Ich... Also, danke", stottere ich verlegen und lege die Schokolade in meinen Spind, bevor ich seine gewaschene Kleidung aus meiner Sporttasche nehme. "Ich habe auch etwas für dich, aber das ist leider weniger spektakulär."
"Oh stimmt, da war ja noch etwas", grinst er und scheint sich wieder gefangen zu haben, als er seine Sachen entgegennimmt und mir im Gegenzug mein zerissenes Hemd und meine Hose in die Hand drückt.
"Du... ähm, also du weißt aber schon, dass ich versuche abzunehmen", sage ich, als ich das Schließfach zumache und mir das rote Armband umbinde.
"Meinst du wegen der Pralinen? Man kann sich ja wohl gesund ernähren und zwischendurch auch einmal ein Stück Schokolade essen, ohne direkt wieder zuzunehmen, denkst du nicht?"
"Naja, doch", erwidere ich und lasse mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen, als wir uns auf den Weg zu den Schwimmbecken machen. Er hat recht. Ich muss auf meine Ernährung achten, aber deswegen muss ich mir nicht alles verbieten und nur noch von Smoothies leben, die ohnehin viel mehr Zucker enthalten, als man vermutet.
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Ich bin immer auf der Suche nach neuer Musik, also würde ich mich freuen, wenn ihr euren derzeitigen Lieblingssong kommentieren würdet. Vielleicht kenne ich ihn ja noch nicht :)
Habt einen schönen Start ins Wochenende
Maybe
[1288 Wörter]
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